Erkenntnisse aus dem Wacken-Livestream

[axifist]

Warum haben es eigentlich alle Bands, die aus dem True-Metal-Bereich (ich nenne das jetzt mal so… Hammerfall, Helloween, …) kommen, so dermaßen drauf? Sowohl vom Spielen her als auch vom Sound.

Und warum kriegen es manche Bands (auch Jünglinge, die voll im Saft sind und auf CD geil sind) nicht gebacken?

Auch Amorphis … Hammer!

Imminence … grauenvoll! (die hatte ich ja mal live gesehen, weil ich das aktuelle Album so geil find, aber die haben weder ihren Sound noch das Spielerische im Griff)

 

[Marcus Siepen]

Erfahrung? Die richtige Einstellung?


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[Joachim]

Ich habe nicht alles gesehen was gestreamt wurde, aber schon einiges. Habe den Magenta Livetream auf meine Stereoanlage geschickt.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Bands, bei denen Modeler zum Einsatz kommen (Kemper, Quad Cortex und dieses Axe-Fx) einen deutlich besseren Gitarrensound hatten. Ziemlich klar und prägnant, wobei dies bei "klassischen" Amp Setups eher nicht so war. Kann natürlich sein, dass man mit den Teilen einen besseren Mix für zuhause hinkriegt und dass es auf dem Festival selbst wieder anders klang.

Bei Helloween waren mindestens zwei Axe-Fx III im Einsatz, da man bei Kameraaufnahmen aus der Vogelperspektive ganz deutlich zwei FC-6 gesehen hat. Auf jeden Fall Gerstner und wahrscheinlich Weiki (?), denn bei Hansen kann ich mir es nicht so ganz vorstellen... wobei... bei Dave Murray konnte ich es mir auch nicht vorstellen!

Dann war da eine Band, Battle Beast, kannte ich vorher nicht. Die Musik ist auch nicht unbedingt mein Fall, aber es hat trotzdem Spaß gemacht sie anzusehen, da die Musiker richtig gut sind und der Sound auch unglaublich gut war. Mindestens 2x Quad Cortex.

Bei Hammerfall waren es ganz sicher Kemper, da man die Fußleiste mal kurz gesehen hat.

Die Negativ-Beispiele beim Gitarrensound zähle ich mal nicht auf, aber da waren immer abgenommene Amps auf der Bühne. Zumindest sah es danach aus.

Imminence hat mir auch nicht gefallen. Weder Musik noch Sound... Amorphis habe ich leider verpasst Schade, die habe ich immer gemocht.

 

[Andy]

Dass die digitalen Gerätschaften über TV besser klingen ist mir auch schon aufgefallen.
Allerdings in der Tat über das TV Gerät mit einem eher mittigen Sound.
Neu ist mir, wenn man es über die Stereoanlage jagt, dass es dann auch noch gut klingt.
Das kenn ich von Festivalübertragungen übers Internet durchaus auch anders, dass echte Amp dann deutlich besser klangen über eine richtige Anlage. Aber die Zeit bleibt eben auch nicht stehen.

Amophis hab ich vor Corona zweimal gesehen. Ich glaub einmal zusammen mit Soilwork und davor mit Textures?
Beidemale in der kleineren Halle in Geiselwind.
Beim ersten mal hatte nur einer einen Kemper, beim zweiten Konzert beide.
Der Sound beim ersten Konzert war bei dem Kollegen mit Kemper sehr "harsch" und dünn im Vgl. zum anderen.
Beim zweiten Konzert waren beide mit Kemper ausgestattet und sie hatten das mit dem harschen Sound in den Griff bekommen, dafür klang es dann sehr "bedeckt". Als würden die berühmte Decke zwischen Cab und Mikro liegen.

 

[georgyporgy]

Ich habe nun zugegebenermaßen nichts von allem gehört, bezweifle aber aus meiner Erfahrung, dass die Gerätschaften etwas mit gutem/schlechten Gitarrensound zu tun haben (ausser, es ist etwas kaputt). Ich habe schon zu viel Gutes aus angeblich unbrauchbarem Equipment gehört, wenn nur Frau Gitarristin/Herr Gitarrist ihr/sein Handwerk beherrscht und umgekehrt.

Natürlich spielt auch immer der persönliche Geschmack eine Rolle.

Ein Negativbeispiel gibt es allerdings auch bei mir: Neil Schon von Journey hat auf "Journeys Greatest Hits Live" einen dermaßen schlechten/kaputten Sound, da muss irgendwas schief gegangen sein bei der Abnahme/Aufnahme. Am Gitarristen und Amp kann es jedenfalls nicht gelegen haben....

 

[Marcus Siepen]

Sehe das ähnlich, wenn du weißt, was du da machst dann spielt es überhaupt keine Rolle, ob du einen echten Amp, einen Modeler (egal welchen) oder was auch immer spielst, es wird klingen. Das war genau das, was ich mit „Erfahrung“ meinte. Hast du keine Ahnung, was du da machst ist es das gleiche, nur anders rum, egal was du spielst, es wird wahrscheinlich nicht gut klingen. Was die Kollegen angeht, Amorphis spielen Kemper, Helloween eigentlich auch, kann aber natürlich sein, dass sie gerade gewechselt haben. Ist aber eh egal, sie wissen, was sie tun und es klingt. Kreator klangen auch geil


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[aalrh]

Ist das eigentlich nicht überall so, dass man wissen sollte, was man tut!?

 

[Marcus Siepen]

Ist das eigentlich nicht überall so, dass man wissen sollte, was man tut!?

Oh ja, ist nur leider sehr oft nicht der Fall


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[axifist]

Den Punkt Erfahrung meinte ich auch, aber mir ging es auch um den Stil. Dass Sänger in True-Metal und auch Symphonic-Metal tendenziell die Sänger komplett in die Tasche stecken, ist ja kein Geheimnis. Aber da ist es einfach so, dass durchweg ALLE ihr Zeug einfach besser beherrschen. Sowohl Sound, als auch das Instrument.

Beispielsweise fand ich auch Beyond The Black echt mega! Sind zwar jung, aber grundsolide.

Kann das mit dem Stil zusammenhängen? So Bands wie Imminence (auf die schieße ich mich jetzt einfach fest) wollen glaub einfach zu viel. In diesem Stil will man das irgendwie auch. Auf CD kann das funktionieren, aber live offensichtlich nicht oder nur mit klarem Konzept und viel Fachwissen. Wahrscheinlich sind andere Bands schon vom Stil her konzeptionell anders aufgestellt.

edit 1: Und ist es so, dass Leute, die ihr Instrument besser beherrschen, tendenziell eher z.B. True-Metal machen? Oder strengen sich True-Metaller mehr an, ihr Instrument zu beherrschen? Macht eigentlich nicht viel Sinn. Es wirkt aber so…

edit 2: Aktuelles Gegenbeispiel ist While She Sleeps. Kein guter Sound im Stream, aber die können ihr Zeug!

Was können wir als Allgemeinheit daraus lernen?

• Weniger ist mehr!
• Beherrsche dein Instrument!
• Und natürlich: schreib gute Lieder!

 

[kozmik]

Manche Sachen sind halt auch leichter zu mischen als andere, bei Beyond the Black gibt es ja außer dem Gesang z.B. nichts, was wirklich herausragt. Das sind halt ein paar Gitarrenakkorde und viel Keys, im Endeffekt ja mehr oder weniger Schlager mit Metalimage, während die Musik ne vollkommen unwichtige, zweite Geige spielt. Das kann man jetzt nicht mit einer technischen Prügelband vergleichen, die auf 220 bpm links nen ICE überholt.
Und eines darf man nicht vergessen. Es gibt (leider) unfassbar viele Bands, bei denen (leider) unfassbar viel Kram vom Band kommt. Gerade in diesem, nennen wir es "Symphonic" (schauder) "Metal", ist das mehr als nur verbreitet. Da hört man dann auch kaum nen Unterschied zum obligatorischen Fernsehgartenauftritt, der dann vom Gesang abgesehen soundlich identisch ist.

 

[axifist]

Ich stimme dir vollkommen zu beim Beispiel Beyond The Black! Trotzdem würden sehr viele der Bands, die da spielen, nicht einmal das sauber hinbekommen. Bin ich sicher.

Unterschätze aber nicht den Wert eines guten Gesangs!

 

[kozmik]

Keine Angst, ich bin absoluter Gesangs- und Refrainfetischist

 

[Andy]

Sehe das ähnlich, wenn du weißt, was du da machst dann spielt es überhaupt keine Rolle, ob du einen echten Amp, einen Modeler (egal welchen) oder was auch immer spielst, es wird klingen. Das war genau das, was ich mit „Erfahrung“ meinte. Hast du keine Ahnung, was du da machst ist es das gleiche, nur anders rum, egal was du spielst, es wird wahrscheinlich nicht gut klingen. Was die Kollegen angeht, Amorphis spielen Kemper, Helloween eigentlich auch, kann aber natürlich sein, dass sie gerade gewechselt haben. Ist aber eh egal, sie wissen, was sie tun und es klingt. Kreator klangen auch geil


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Da wir aktuell mit InEar herumprobieren, nehm ich meinen Amp mit Mikros ab. Hab das Teil auch schon mal über die PA laufen lassen und das klang richtig gut. Wobei man da natürlich die Kombi aus Amp und PA hört. Allerding hab ich die PA so dermassen aufgedreht, dass der Einfluss des Amps keine Rolle mehr hätte spielen sollen.
Im nächsten Schritt mach ich jetzt genau mit dem Setup mal ein Kemper Profil, dann kann ich 1zu1 testen. Bin ich gespannt.

 

[axifist]

dann spielt es überhaupt keine Rolle, ob du einen echten Amp, einen Modeler (egal welchen) oder was auch immer

Ich glaube das ist mittlerweile durch genügend Evidenz bewiesen, wir haben bestimmt alle schon diese Erfahrungen gemacht. Auch wenn es Foren gibt, in welchen das weiterhin anders gesehen wird

Letztlich war das auch meine Motivation für diesen Thread. Die teils technisch brillianten, aber eben doch ahnungslosen Jünglinge kacken gegen die lang Etablierten halt doch meistens ordentlich ab. Wahrscheinlich ist das Ding, dass das in erster Linie True-Metal-Bands sind, von der falschen Seite betrachtet. Der Stil ist (imho) aktuell nicht sehr gefragt für Neulinge, daher tummeln sich da nur die Erfahrenen und liefern entsprechend ab.

Megadeth ist gerade schon wieder so ein Positivbeispiel

 

[Macky7tyseven]

Sehe das ähnlich, wenn du weißt, was du da machst dann spielt es überhaupt keine Rolle, ob du einen echten Amp, einen Modeler (egal welchen) oder was auch immer spielst, es wird klingen. Das war genau das, was ich mit „Erfahrung“ meinte. Hast du keine Ahnung, was du da machst ist es das gleiche, nur anders rum, egal was du spielst, es wird wahrscheinlich nicht gut klingen. Was die Kollegen angeht, Amorphis spielen Kemper, Helloween eigentlich auch, kann aber natürlich sein, dass sie gerade gewechselt haben.

Das finde ich sehr interessant. Dann ist eigentlich diese Suche nach dem Nachbilden des genauen Sounds eines Dumble, Marshall, Fender etc. Amps, um das es zu 90% in diesen Foren geht völlig sinnfrei? Ich könnte dieser Argumentation jedenfalls folgen.

 

[axifist]

Das finde ich sehr interessant. Dann ist eigentlich diese Suche nach dem Nachbilden des genauen Sounds eines Dumble, Marshall, Fender etc. Amps, um das es zu 90% in diesen Foren geht völlig sinnfrei? Ich könnte dieser Argumentation jedenfalls folgen.

Jein. Um gut zu werden, bedarf es ja gewissen Dingen: Spaß bei der Sache, ein Wohlgefühl, … Sobald du aber einfach gut bist, kriegst du überall nen geilen Sound raus.

 

[Marcus Siepen]

Das finde ich sehr interessant. Dann ist eigentlich diese Suche nach dem Nachbilden des genauen Sounds eines Dumble, Marshall, Fender etc. Amps, um das es zu 90% in diesen Foren geht völlig sinnfrei? Ich könnte dieser Argumentation jedenfalls folgen.

Den genauen Marshall Sound gibt es nicht (oder Dumble/Engl/Fender usw) da es keine 2 Marshalls gibt, die exakt gleich klingen, du kannst eh nur versuchen, den Charakter zu kriegen und das können alle der großen Modeler. Wenn du versuchen willst, DEINEN Amp Digital nachzubilden dann kannst du das mit Kemper und Quad Cortex, inzwischen auch mit Tonex oder wie das heißt. Aber solange du „einen geilen Marshall Sound“ (um bei dem Beispiel zu bleiben) kriegst ist doch alles gut, selbst dein echter Röhren Amp klingt nicht jeden Tag gleich, ich finde diese Jagd nach einem exakten Ton ziemlich unsinnig.


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[Solyth]

Das finde ich sehr interessant. Dann ist eigentlich diese Suche nach dem Nachbilden des genauen Sounds eines Dumble, Marshall, Fender etc. Amps, um das es zu 90% in diesen Foren geht völlig sinnfrei? Ich könnte dieser Argumentation jedenfalls folgen.

Der Sinn liegt hier im Auge des Betrachters.....
In meinem insoweit nicht.
Bin jetzt zufrieden mit meinem Sound und es ist mir so was von egal, ob es ein authentischer oder sonstwas ist.......

 

[Joachim]

Neue Erkenntnisse:

- VV ist nicht Vinnie Vincent, Varg Vikernes oder Vicki Vomit... es ist Ville Valo mit einer Reinkarnation von HIM ("VV" sagte mir nicht, so habe ich mich überraschen lassen.)

 

[aalrh]

Hahaha, das sind ja Namen wie bei den Ü-Eier-Figuren, da kann man sich nur überraschen lassen!