Eigentlich ging es Andy damals, dass die Vorbands mit den analogen Amps einen besseren Gitarrensound hatten, als der kemperspielende Hauptact. Zum Thema Analog oder Digital, möchte ich Wolf Hoffmann (Accept) aus dem Interview von Guitar 02/2021 zitieren:
Zur Ergänzung: Wolf Hoffmann ist User eines Kempers.
„Wie bildest Du deine Verstärker ab?
Für den Kemper gibt es nur eine wichtige Regel: Das was du ihm „fütterst“, kommt dann später auch wieder hinten raus. Man hört ja ab und an von Leuten „Mein Kemper klingt nicht!“ - die haben dann einfach etwas bei ihrem abgekommenen Setup grundlegend falsch gemacht. ... sonst würden sie diesen Bullshit nicht erzählen. (schmunzelt)
Klar, es ist seit eh und je eine schwierige Kiste, ein Mikrofon so zu platzieren, dass es exakt den Klang einfängt, den du vor der Box stehend hörst. Damit am Ende genau das aus den Studiospeakern donnert, was Du Dir vorstellst, benötigt es schlicht und ergreifend etwas Fingerspitzengefühl.“
Und dem muss ich voll und ganz zustimmen.
In dieser Antwort sind so viele Problematiken angesprochen, die bei allen Modlern zu finden sind. Und wenn man ein wenig ketzerisch denkt, könnt man behaupten, dass die Kempianer es doch einfach haben. Vor dem Amp mit geilen Einstellungen muss nur ein Mikrofon platziert werden. Also mehr als Mikros probieren und verschieben müssen die im Prinzip nicht machen. FAS, L6, usw. müssen/können mehrere oder wenigere Parameter einstellen, um ans Ziel zu kommen.
Man erkennt, dass Profis, die nichts anders machen, als sich mit Sound und Musik zu beschäftigen, sich schwer tun, „den“ digitalen Sound einzufangen. Und wir Hobbyisten und Semiprofis meinen 1000 IR zu und 250 Amps einladen reicht. Da gehört halt mehr dazu, aber dass es funktioniert haben schon sehr viele Musiker und Interpreten bewiesen.
Oftmals wird einfach grundlegendes Falsch gemacht. Ich möchte mich da nicht freisprechen. Ich würde mich auch bei der Frage nach dem besten Digital-/FAS-Sound erst mal ganz hinten anstellen!
Ich möchte auch niemanden diffamieren oder als „Stümper“ hinstellen. Ganz im Gegenteil.
FAS ist in der Lage, die originalen Amps mit über 95% nachzubilden. Dazu gehört ein wenig „Fingerspitzengefühl“ beim justieren dazu. Ab jetzt geht es halt nur noch im 0,05 %-Punkte weiter.
Einen Schweinebraten zubereiten, der gut schmeckt kann jeder - aber nur die Profis/Experten können mit nur ganz wenigen Handgriffen alles so verändern, dass es ein Genuss wird!
Genug geschrieben - Mahlzeit!