Hallo in das Forum,
ich habe mich gerade hier im Forum angemeldet und möchte mich gerne vorstellen.
Schon zuvor habe ich hier viel Nützliches und Interessantes erfahren können und möchte mich gleich am Anfang hier dafür bedanken, wie freimütig Wissen in diesem Forum geteilt wird. Danke schön!
Ich habe seit Mitte August das große Vergnügen und die Freude, mit dem FM3 spielen zu können. Das war ein langer Weg.
Ich hatte seit meiner Jugend in den 70ern immer nur mit selbstgebastelten Röhrenverstärkern gespielt - seit den späten 80ern waren es dann meistens Fender-Modelle aus den 60ern bis hin in die frühen 80er Jahre. Meist hatte ich einen defekten und runtergerockten Amp wieder aufbauen können und ich glaube das Basteln war mir fast wichtiger als das Musizieren. In der Wohnung konnten diese Amps ihr Potential kaum zeigen und so habe ich viele recht bald verkauft, was mich nicht hinderte, gleich wieder ein neues Projekt zu starten. Erst später hatte ich die Gelegenheit in einer größeren Lagerhalle mit Freunden zu proben und zum ersten Mal war mir klar, was diese Teile eigentlich leisten können. Wir waren alle beeindruckt.
Wir waren bis dahin alle eigentlich Autodidakten, hatten uns aber bei einem Gitarrenlehrer kennengelernt. Unser Lehrer bevorzugte damals 19 Zoll Geräte, zum Beispiel hatte er einen ‚Triaxis‘ und einen ‚2 90‘ von Mensa Boogie und er lachte sich eins, wenn ich mit meinem schweren Amp bei ihm aufkreuzte und mich die enge Stiege in sein kleines Studio hochschleppte. Er fand klassische Röhrenverstärker unpraktisch, obwohl er auch mal bemerkte, es gäbe nichts Schöneres als sich von einem Marshall-Stack den Wind durch die Beine wehen zu lassen, aber das Ganze sei doch irgendwie unpraktisch und zu unflexibel. 19"-Racks seien schon ‚state of the art’.
Amp-Modeler wie den POD, der damals gerade in Mode kam, hat er nicht einmal kommentiert. Einen vernichtenden Blick - mehr gab es von ihm nicht zu diesem Thema.
2020 hatte ich alle Amps verkauft, aber im Frust über die unfreiwillige Untätigkeit in diesen Tagen, begann ich mit den allerletzten Teilen, die noch im Keller lagen und sich einfach nicht gut verkaufen ließen, einen Vibro-Clone aufzubauen.
Alles schön - aber das alte Problem blieb. Entweder zu laut oder eben nur ein sehr verhaltener schöner Clean-Sound mit den typischen Effekten - schön und gut.
Im Frühjahr dieses Jahres war ich es dann leid und suchte nach einer Lösung für dieses Problem und eine alte Idee kam wieder auf:
Ein gescheiter PowerSoak oder Attenuator oder Reaktive-Load - da ist seit den 90ern ja einiges dazugekommen. Alles Achtung.
War ganz erstaunt, dass der Deluxe Reverb inzwischen so angesagt ist, der Kleine, sogar Champs sind trendy.
Mesa Boogie gibt es gar nicht mehr und die Effekt-Pedale scheinen eine neue Stufe in der Evolution erreicht zu haben.
Diese bunten bonbonfarbenen Dinger sind ja so verführerisch, wie sie da auf ihren Floor-Boards liegen.
Der Boss TAE oder die Fryette Power Starion - beide hätten Send/Return für Effekte - die Sache ist auch noch nicht ganz aus dem Kopf.
Aber welche Effekte?
Ich gebe zu, es wurden immer mehr, die Planung immer komplexer und jedes Zubehör hatte eine ordentlichen Preis. Die Sache wuchs sich aus und mir über den Kopf und mein interner Betriebswirt rollte nur noch mit den Augen.
Warum nicht ein Multieffekt in den Effekt-Loop, wie zum Beispiel den GT100Core, oder einen Helix? Der Bann des Gitarrenlehrers war für mich gebrochen.
Also habe ich versucht, mich in dieser Richtung zu informieren. Alle üblichen Verdächtigen und ein paar Außenseiter kamen in Augenschein - mein Überich nickte gnädig - das lag alles im Rahmen des Möglichen.
In allen Testvideos, die ich mir ansah, bekamen die Geräte von Line6 recht gute Bewertungen, Kemper lag in der Beurteilung der Qualität des Sounds häufig ein bißchen drüber und am Schluss gab es immer noch einmal eine Bemerkung wie:
Es gäbe da noch das Gerät von Fractal Audio, dass hätte man allerdings nicht zum Testen bekommen - aber alles was man dazu sagen könnte, natürlich ganz subjektiv - diese Geräte würden alles noch irgendwie besser machen.
Dieser Satz zum Ende hatte für mich immer etwas Melancholisches und ungemein Einnehmendes.
Hach dachte ich: ‚Fractalchen‘ hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen ist wohl tausendmal schöner als…
Ich erinnerte mich an ähnliche Einschätzungen schon Anfang der 2000er Jahre. Wenn schon denn schon… so der Tenor für mich damals.
Auch schon in dieser Zeit schienen diese Geräte bar jeder Kritik.
Nach einem Video von Leon Todd über den Beboo-Synthesizer gab es auch einen Hinweis auf eines mit dem FM3 - was ich da von ihm hört klang fantastisch und gleich darauf fand ich ein Video von Bernd Kilz, der das Headrush-Floorboard sehr anerkennend besprach, aber auch er verwies bei allem Lob zu Anfang am Ende seines Tests auf Fractal Audio - allerdings ohne Melancholie - da schwang eher so etwas wie Enthusiasmus mit.
Das war für mich der letzte Stein.
Na, nun hab ich den FM3 einen Monat hier in meine Spielzimmer und freue mich über alle Maßen - was für eine Qualität.
Ich spiele den FM3 in Ermangelung eines FRFR-Systems erst einmal über den 'Power-Amp-In' eines Peavey Bandit 112.
Den hatte ich mir mal auf Anraten eines Musikers sehr preiswert gebraucht gekauft - die TransTubeTechnologie war für ihn der Hit.
Ich konnte die Begeisterung nicht so ganz teilen, aber ich spiele auch nicht so gut, dass ich da alles rauskitzeln kann.
DerAmp rauschte sogar clean und der Drive-Kanal gefiel mir auch nicht.
Aber über den ‚PWR-Amp-In’ rauscht er kein bißchen, da ist der Bandit ganz still - bis der Sound des FM3 in ihn zum Leben erweckt. Was für ein Ton - unfassbar.
Ich kenne den Frequenzverlauf des Peavey noch nicht nicht, aber wenn es noch besser geht - lass ich mir das gerne gefallen.
Welche FRFR-System für mich taugt - da bin ich noch am Suchen.
Inzwischen habe ich mir gebraucht noch einen Bandit für 130 Euro als Amp für den Stereo-Kanal gekauft - unglaublich der Sound.
Man kann seine Zeit ganz schön mit ungeeigneten Werkzeug vertrödeln.
Aber: Es ist nie zu spät und Ende gut - alles gut.
Zwei Wochen habe ich mich dreingewühlt und nur Freude gehabt. Egal welchen Sound ich suchte, Amp und Effekte so ungefähr herausfinden, programmieren und das Üben macht so viel mehr Freude, wenn der Sound einigermaßen stimmt.
Jetzt nach einem umfangreichen Videotutorial ist Einiges noch klarer - man oh man - solch ein Spaß.
Ich freue mich, dass ich hierher gefunden habe, denn auch aus diesem Forum habe ich viel Ermutigung für meine Entscheidung gefunden. Nochmals vielen Dank.