Als physischen Teil meine ich z.B. den "Körperschall", das heißt, man hört ja nicht nur mit den Ohren alleine, sondern spürt tiefere Frequenzen ja auch. Würdest du dir eine Gitarrenbox nur in Ohrenhöhe aufstellen und dich diese nur im Kopfbereich "anfönen", hättest du auch nix davon. Auch gehört das Wechselspiel zwischen Lautsprecher - Gitarrenpickup und die unter günstigen (oder auch sehr ungünstigen Verhältnissen
) damit auftretenden Rückkoppelungen dazu, das heißt die Seite wird durch die Intensität des aus dem Lautsprecher kommenden Signals "angeregt" (siehe Parisienne Walkways von Gary Moore....) Das alles hast du halt bei einem Kopfhörer nicht.
Wegen der Nahfeldmonitore: Da gibt's mittlerweile soviel hochklassiges Zeug zum Superpreis, daß es echt schwer ist, da was vorzuschlagen. Ich persönlich hab, wie der Paco, seit ewigen Zeiten die Yamaha MSP5. Die sind halt recht gnadenlos und decken fast
jeden Mixfehler böse auf, da sind andere schon "angenehmer" zum arbeiten. Die von gmfdeluxe empfohlenen Adam's haben, soviel ich weiß, einen Bändchenhochtöner, und dem wird in etlichen Test eine super Qualität attestiert. KRK's sind unter den Gitarrenfreuden auch sehr beliebt....
.... wobei ich halt wieder aufs Einmessen zurückkomme: Egal, wie gut, wie teuer der Monitor ist, wenn er sich in einer suboptimalen Lage befindet, ist die Linearität, Auflösung, Impulsfestigkeit, einfach komplett "powidel". Klar ist der wichtigste Punkt eines Monitors, daß man ihn so gut wie möglich kennt, aber grad bei Reflektionen, die, sagen wir in Raumecken oder an den Wänden entstehen, ist's einfach Schluß mit Lustig beim Mix.
Ich selber hab da das IK Multimedia ARC II-System (das Ier hat schon super funktioniert) damit kann jeder, der es schafft, Cubase, Studio One oder ähnliches zu bedienen, sich seine Monitore "raum-entzerren".
Mein Kumpel Stu hat das natürlich mit einem Super-Messmikro, eine paar Software-Programmen (die aber Freeware sind!!!) und seinem Know How in für ihn ausreichender Form selber gemacht, hat aber auch zugegeben, daß das ARC, nachdem ich's ihm
testweise überlassen hatte, das ganze viel einfacher erledigt.
Wenn manche schon so weit gehen, einen ganzen Raum zu "optimieren" geht das schnell in die Tausende Euro, ohne Scherz....
Sonst bleibt da nur: Lieblingsplatten, die man seit etlichen Jahren kennt, auflegen, und referenzhören (auch schön, aber halt eine seeeeeehr lange Lernkurve....
Zum Kopfhörer muß ich nur sagen: Nimm dein Preset mal auf und spiel es über eine Software wie Cubase, Reaper, Traktion, Protools, bla bla bla, ab. Dann setz einen HighCut, den du langsam von 20 khz abwärts bewegst, und dann hör hin, ob die besonders
harschen Frequenzen weggehen, ohne daß dir das Gitarrensignal zu "tot" wirkt. Wenn sich da nix tut, mach das mit einem parametrischen EQ, stell den schmalbandig ein, dreh das Gain auf und check mal, ob die "hauptschuldige" Frequenz auffindbar ist. Die am
schlimmsten klingende Frequenz ziehst du dann einfach soviel unter 0, daß es funkt. Aber meiner Erfahrung nach liegts meistens aber am Preset, denn wenn du deine Sounds an einer Box einstellst, die einen gewissen Hochmitten/Höhenbereich "unterbelichtet",
drehst du das am Patch natürlich nach - und Kopfhörer sind da eben noch gnadenloser als Studiomonitore.
lg Andy aus Red Bull Country