Schnäppchen-Gitarre

Marcus Siepen

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Kann man anscheinend auch gerade kaufen:


Schnäppchen-Gitarre. Aber es stimmt schon: Gewinnt vielleicht an Wert - und man kann auch noch darauf spielen.
Nicht mehr, wird schon als sold gelistet Aber was den Vintage Wahn angeht, natürlich gibt es wirklich tolle alte Instrumente, aber nur weil eine Gitarre aus den 50ern ist ist sie nicht automatisch der heilige Gral. Ich habe mal ein Interview mit...ich glaube es war Peter Weihe gelesen, der meinte, daß er ca 10 59er Paulas gespielt hat, von denen 3 der Hammer waren, die anderen 7 waren Katastrophen. Wahrscheinlich teure Katastrophen, aber das macht sie ja nicht besser. Klar hätte ich gerne eine geile Paula aus den 50ern in meiner Sammlung, aber ich würde dafür jetzt keine Unsummen auf den Tisch legen, wenn ich auch eine neuere Gitarre für deutlich weniger Geld haben kann, die einfach genauso gut ist, eventuell sogar besser.

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nwngnm

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Ich hatte mal vor ca. 100 Jahren eine Les Paul deluxe (die mit den kleinen Humbuckern).
Ich hab sie dann gegen 2 Ibanezens (Mehrzahl von Ibanez ;)) eingetauscht. Ich dachte ich brauch was für so funky Zeug und das könne man mit ner Les Paul nicht. Fällt dann wohl unter den Begriff - sich selbst in den Arsch beissen -.
Bei der Les Paul hab ich damals auch den Klinkensteckereingang gegen einen XLR getauscht, weil ich dachte das wär professionell. Aber ich war halt jung und dumm. Jetzt bin ich nur noch dumm.

Aber es hatte auch was Gutes. Danach hab ich nie mehr wieder eine Gitarre verkauft. Ich hab dann allerdings auch nicht mehr viele gekauft. Ich überleg dann immer, was kann die was meine anderen nicht können. Und dann hat es sich meistens erledigt.
 

Solyth

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Unabhängig davon, ob zB eine vintage Gitarre zur Hammer- oder Katastrophenfraktion gehört (kann aus eigener Erfahrung berichten, dass längst nicht alle "Holy Grail Modelle" wirklich gut sind), muss man sich imho dabei auch die Frage nach dem Einsatzbereich stellen. Für manche "moderne" Richtung oder Spielweise sind die gar nicht geeignet. Ebenso ist interessant, das beim direkten A/B Vergleich mit aktuellen Replikaten selbst bei den "Hammer" Teilen gelegentlich moderne Ausgaben dieser Modelle locker in der Hammerklasse mitspielen (dafür muss man allerdings suchen).
Insofern darf man die Sehnsucht nach den Vintage-Schätzen getrost relativieren und nebenbei: die Preise, die für Sammlerinteressen aufgerufen werden, spielt man in Relation zu guten neuen Gitarren niemals raus......:eekish:
 

Bonzo

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Die 57er war erschwinglich, da sie Anfang der 90er von Gibson neu lackiert wurde und da sie Anfang 57 gebaut wurde, waren da P90 drin, aber Gibson hat im Zuge der Lackierung Humbucker reingedengelt. Würde überhaupt nicht auffallen, wenn man nicht noch kleine Löchlein von den P90 sehen würde.
 

Hamsworld

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Die 57er war erschwinglich, da sie Anfang der 90er von Gibson neu lackiert wurde und da sie Anfang 57 gebaut wurde, waren da P90 drin, aber Gibson hat im Zuge der Lackierung Humbucker reingedengelt. Würde überhaupt nicht auffallen, wenn man nicht noch kleine Löchlein von den P90 sehen würde.
Und das ist ne´ gute? Hörst Du deutliche Unterschiede zu Deinen CC-Les Pauls? Der Heilhecker hat sich da ja echt was aus den Fingern gesaugt in seiner Beschreibung. Klang für mich etwas plakativ.
Ich habe vor ein paar Monaten mal eine 347 aus den 60ern bei Andreas Kloppmann gespielt. Das war schon etwas Besonderes im Gegensatz zu meiner durchaus guten Heritage 535. Hatte irgendwie mehr Charakter.
Wenn ich das mal (wahrscheinlich lächerlich) beschreiben sollte: Komplexere Mitten, klingt irgendwie mehr akustisch, etwas weichere, schönere Höhen.
Die hätte Andreas aber natürlich auch nicht gekauft, wenn sie nicht gut gewesen wäre. Das gilt eben nicht für alle.
 

Solyth

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Ich habe vor ein paar Monaten mal eine 347 aus den 60ern bei Andreas Kloppmann gespielt. Das war schon etwas Besonderes im Gegensatz zu meiner durchaus guten Heritage 535. Hatte irgendwie mehr Charakter.
Wenn ich das mal (wahrscheinlich lächerlich) beschreiben sollte: Komplexere Mitten, klingt irgendwie mehr akustisch, etwas weichere, schönere Höhen.
Die hätte Andreas aber natürlich auch nicht gekauft, wenn sie nicht gut gewesen wäre. Das gilt eben nicht für alle.
Die Frage wäre für mich erstmal: klingt sie gut, weil sie alt ist oder klingt sie anders als Deine, weil es eine andere Gitarre ist?
Die Anschlußfrage wäre für mich in der Angebotssituation: Kann die was, das für mich Musshaben bedeutet und ist der Unterschied mir den Preis wert? (Realistische Einpreisung und technisch ok vorausgesetzt)

Nur nebenbei, ne 347 aus den 60ern???? Dachte immer die wären erst in den 70ern erfunden worden....
 

Hamsworld

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Das stimmt. Die ist erst seit 78 auf der Welt. Dann wars wohl eine 345. Jedenfalls keine 335.
Ich glaube schon, dass alte Gitarren nicht nur anders, sondern "alt" klingen, weil sie viel gespielt wurden.
 

aalrh

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Solyth

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Ich nicht, zu billig:kaffeesabber:

@Hamsworld Das mit dem vielgespielt kann mal von Vorteil, aber auch von Nachteil sein. Bin mittlerweile mit solchen Einschätzungen sehr zurückhaltend geworden und schaue eher auf das konkrete Instrument.
 

Hamsworld

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Ich kann auch überhaupt kein allgemeingültiges Urteil abgeben über den Sound "alter" Gitarren bei den drei oder vier, die ich gespielt habe.
Und meine CC R7 empfinde ich auch als tolle Les Paul, genau wie mein Realguitars Custom Strat. Da fehlt mir eigentlich nix an "Alter" oder so.
 

Solyth

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Geht mir ähnlich, zumal ältere Gitarren für Metal-Gebolze meist nicht recht taugen. Hab zwar einige ältere, aber meistens dengel ich auf moderneren Modellen rum, die noch kräftig nachgerüstet sind. Und von den "Schnäppchengitarren" ist für meine Bedürfnisse bislang nix dabei-finanziell ein Segen.......
 

Andy

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Ich finde, dass sich der Sound meiner Hamer Chaparral über die Jahre total verändert hat. Ganz neu hat sie sich im Bandsound überhaupt nicht durchgesetzt. Egal welche Band, welcher Amp und auch welcher Pickup. Jetzt setzt sie sich immer gut durch.. also irgendwas hat sich da verändert.
 

Solyth

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.. also irgendwas hat sich da verändert.
oder Du?
bzw Deine Spielweise, Setup???
Klar verändern sich Gitarren, wenn sie eingespielt werden. Aber so krass???
Hab vor 40 Jahren mal ne Les Paul verkauft, weil sie mir nicht recht taugte und vor ein paar Jahren durch Zufall wieder bekommen. Wie ich herausbekam, ist die so gut wie nie gespielt worden. Wenn ich die über die Amps spiele, die ich damals zur Verfügung hatte, sind die gleichen Charakteristika vorhanden, die mich damals zum Verkauf bewegt haben und heute empfinde ich das nicht meh als Hindernis beim Spielen. Das liegt mit Sicherheit an mir. Und an den Amps, die es früher noch nicht gab bzw mir nicht zugänglich waren, ist das Teil der Hammer.
Grübel Grübel :bounce:
 

Andy

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Ich habe keine Ahnung woran es liegt. Ein Gitarrenbauer hat mir mal gesagt es läge hauptsächlich daran, daß nach 30 Jahren das Holz dann gut ausgetrocknet wäre und dann selbst eine Sperrholzgitarre gut klingen würde. Wie das mit lackiertem Holz funktioniert ist mir aber nicht ganz klar
 

Bonzo

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Ich möchte keinen Blindtest machen müssen. Ich stelle mir gerade vor, dass mir einer meine großartige CC Bernie Marsden The Beast umhängt und danach eine echte 59er. Peter Weihe, oder Axel Heilhecker, oder andere erfahrene gute Musiker merken da vielleicht was, ich wahrscheinlich nicht.
Vom Zuhörer gar nicht zu reden. Darum geht es mir auch gar nicht. Ich freue mich darüber eine alte Gitarre zu haben, schaue sie mir gerne an, spiele sie gerne, aber genauso geht es mir jeder tollen neuen Gitarre, die meinem Beuteschema entspricht. So sehe ich das bei Gibsons, da war ja schon früher große Handwerkskunst im Spiel. Bei Fender spiele ich ehrlich gesagt viel lieber meine John Cruz Apparate als meine echte 56er. Ich denke mal, dass ein heutiger Masterbuilder mehr Ahnung vom Gitarrenbau hat als ein angelernter ex- Metzger, der in den 50ern bei Fender gearbeitet hat. Alles ohne Anspruch darauf, dass meine Sichtweise die richtige ist, da hat jeder seine Vorurteile, oder auch Urteile und Erfahrungen.
 
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