Habe mir das auch gerade mal angesehen. Ja, die Kollegen können spielen, keine Frage. Klingt auch gut und rockt. Innovativ ist das sicher nicht, muß es aber natürlich auch nicht sein, er muß einen erwischen, mehr nicht. Musikalisch finde ich das in Ordnung, das wäre jetzt aber auch nichts, was ich mir zu Hause unbedingt anhören muß, aber das ist eben der musikalische Geschmack und hat nichts mit deren Fähigkeiten als Musiker oder Songwriter zu tun. Ob Rock'n'Roll heute so geht wage ich aus verschiedenen Gründen zu bezweifeln ;-) Der große Teil der heutigen Szene wird nicht unbedingt in der Lage sein, eine CD (bzw Vinyl oder was auch immer) live einzuspielen, in den meißten Fällen dürfte Rock'n'Roll heute also deutlich anders gehen, aber es ist schön zu sehen, daß es auch heute noch auf diese "alte" Art machbar ist. Die Grundsatzdiskussion "Pro Tools = Böse gegen Analog = gut" halte ich für absoluten Blödsinn. Ja, in Pro Tools (und co) kann man bescheißen. Wenn man denn möchte. Muss man aber eben nicht. Und auch mit einer Bandmaschiene kann man bescheißen, es ist allerdings wesentlich aufwendiger. Aber auch hier muß man das ja nicht ;-) Ich mag einfach diese "Vintage ist besser" Haltung, die heute viele Leute haben, nicht, sie ist einfach nicht richtig. Wer ernsthaft glaubt, daß Pioniere wie z.B. Queen ihre ersten Alben nicht mit Pro Tools gemacht hätten, wenn sie denn damals schon die Möglichkeit gehabt hätten, der hat keine Ahnung, die haben damals auch alle Optionen genutzt, die sie hatten. Und am Ende zählt nur das Ergebnis: Erwischt mich der Song (oder das Album), oder nicht. Und wer dem Braten (also dem Album) nicht traut, der kann sich die entsprechende Band ja einfach mal live ansehen, da trennt sich dann sehr schnell die Spreu vom Weizen und man sieht, wer wirklich was kann, oder wer eben doch im Studio ein bisschen mehr getrickst hat.