Axe2 TM als PA-Anpasser für Live?

[Caspar]

Die ganze PA-Problematik-Diskussion hat mich auf eine Idee gebracht:

Wie wäre es, wenn man das Axe2 bei jedem Gig auf die PA anpasst, indem man ToneMatcht?
Man bräuchte ein lineares Mikrofon, das wird vor die PA gestellt, dann ins Axe2 geführt,
und dann gleicht man per ToneMatching die EQ-Kurve der PA auf seine Sounds ab.
Am Ende eines jeden Patches kommt ein TM-Block, in dem genau die PA-Angleich-Frequenzkurve gespeichert ist.

Ob man lieber selbst einmal sein komplettes Klangspektrum durchspielt, oder einfach ein weisses Rauschen schickt, weiß ich nicht,
müsste man wahrscheinlich ausprobieren.

Wenn man kein lineares Mikrofon hat, könnte man vielleicht ein normales Mic nehmen und dessen Frequenzkurve angleichen,
indem man vorher ein mal das Mic mit einer mehr oder weniger linaren Abhöre getonematcht hat.

Was denkt ihr?
Quatsch oder einen Versuch wert?
Denkfehler drin?

 

[kas67]

Wird ads net irgendwann zu aufwendig..Oft muss es auch schnell gehen und man kann nicht immer einen ausgiebigen SC machen....Anschliessen / einpegeln und los...So ist es bei mir oft...Da muss es dann passen..

Die ganze PA-Problematik-Diskussion hat mich auf eine Idee gebracht:

Wie wäre es, wenn man das Axe2 bei jedem Gig auf die PA anpasst, indem man ToneMatcht?
Man bräuchte ein lineares Mikrofon, das wird vor die PA gestellt, dann ins Axe2 geführt,
und dann gleicht man per ToneMatching die EQ-Kurve der PA auf seine Sounds ab.
Am Ende eines jeden Patches kommt ein TM-Block, in dem genau die PA-Angleich-Frequenzkurve gespeichert ist.

Ob man lieber selbst einmal sein komplettes Klangspektrum durchspielt, oder einfach ein weisses Rauschen schickt, weiß ich nicht,
müsste man wahrscheinlich ausprobieren.

Wenn man kein lineares Mikrofon hat, könnte man vielleicht ein normales Mic nehmen und dessen Frequenzkurve angleichen,
indem man vorher ein mal das Mic mit einer mehr oder weniger linaren Abhöre getonematcht hat.

Was denkt ihr?
Quatsch oder einen Versuch wert?
Denkfehler drin?

 

[Pacosipulami]

Schön wäre halt noch wenn Deine PA dabei noch in einem reflektionsfreien Raum befindet und das Publikum dann exakt in der Position des Messmikros stehen würde (sprich eine Person - die anderen müssen leider draussen bleiben, Konzert "ausverkauft" )

Weiter geht die Sache mit dem Mikrofon - RTA-Miks (das ECM8000 von Behringer reicht dafür dicke aus, es braucht kein Earthworks M30 etc. zu sein) haben Kugelcharakteristik und sich immer Kondensatormikrofone, ein "normales" Gesangsmik erfüllt diese Aufgabe nie.....

Man könnte auch einfach normal angleichen um einen guten (und nicht perfekten...das gibt's vermutlich nie) Sound spazieren zu fahren, mit der Band zusammenspielen und gute Musik machen (wollen). Leider leiden gerade Gitarristen unter diesem Soundzwangsperfektionismus und kaufen sich 200 verschiedene eierlegende Wollmilchsäue, die erwiesenermassen toll sein müssen, weil wenn XY sie toll finden, wird das alles wohl schon stimmen etc. - und damit wären wir wieder am Anfang aller Übel angekommen.

Ich halte Deinen Vorschlag oben für eine technische Träumerei (das soll nicht persönlich gemeint sein) - effektiv helfen wird Dir nur, wenn Du Dein Arbeitswerkzeug richtig kennen- und bedienen lernst. Wie schon gesagt, es braucht nicht zwingend ein AxeFx zu sein.

 

[Caspar]

Bei meinen alten Multi-FXen habe ich die patches am Anfang an jede PA angepasst, dann war über die Zeit hinweg immer weniger anzupassen,
bis ich irgendwann eine durchschnitts-PA-Einstellung hatte, bei der der FOH-mann nur noch minimal anpassen musste.

Vielleicht wär das ein Weg, auf z.B. der ersten größeren Tour mit dem Axe2 (steht bei uns ab Februar an, vorher nur paar Einzelgigs)
sich die Mühe zu machen, die ganzen PAs reinzutonematchen und hinterher dann ein eine durchschnitts-EQ-Kurve zu tonematchen...
bei ClubGigs hat man ja auch mehr Zeit für den Soundcheck...

 

[georgyporgy]

Also nix für ungut, aber irgendwann ist doch wohl mal Schluss. Auf Gitarristen, die vor der PA mit Messmikrofonen rumturnen, kann die Welt mMn. gut verzichten.

Man muß seine Baustellen in den Griff kriegen, vor allem ordentlich spielen. Diese ganze "Ich hör das Gras wachsen" Soundphilosophie hängt mir zunehmend zum Hals raus. Ein Konzertpianist spielt ja auch den Flügel, der im Konzertsaal steht und es klingt natürlich je nach Saal und Flügel etwas anders, der Anschlag ist immer etwas verschieden usw.

Das fühlt und hört er natürlich. Aber stört ihn das? Kann er deswegen sein Konzert nicht spielen? Mitnichten! Sowas gehört dazu, damit muß man umgehen können, das war für uns Gitarristen früher so oder ähnlich auch schon mit herkömmlicher Verstärkung und Bühnenlärm.

So "interessant" der ganze Tone-Matching Kram ist: Gut gespielt, interessiert es keinen, ob ein Mark 4 oder ein geboosteter Plexi am Start ist, ob Strat oder Paula. Macht Musik, Freunde....

LG Jörg

 

[axefx]

Ich halte den technishen Aufwand, über TMA FOH anzupassen, auch für zu aufwendig. Zumal Paco Punkte genannt hat, wo die Grenzen der Technologie deutlich werden (theoretisch nur perfekt an der Stelle im Raum, wo die Messung stattgefunden hat). Darüber hinaus hat ja das Einmessung von TomStu und Andy via klassischer PEQ-Nutzung offensichtlich bessere Ergebnisse gebracht, weil da individueller die "Schwächen" der Abhöre berücksichtigt werden können. Ich glaube auch, man sollte irgendwann mal die Kirche im Dorf lassen. Ich finde die Global EQs zum schnellen Anpassen an die location bzw. das EQing des Signalwegs am Mischpult und die Einmessung der location über eine Entzerrer-Einheit (2x32 Band EQ) für absolut ausreichend und praxisnäher.

Ich habe ja mittlerweile ein ECM8000 hier liegen, bin bisher nurnoch nicht dazu gekommen, mal eigene Korrekturen auf meiner Abhöre zu Hause bzw. dem Wedge-Monitor im Proberaum vorzunehmen. das werde ich aber auf jeden Fall noch nachholen - mit beiden Verfahren (PEQ bzw. Faltung) - sobald es die zeit zulässt und euch über Ergebnisse auf dem laufenden halten.

 

[axefx]

Vielleicht wär das ein Weg, auf z.B. der ersten größeren Tour mit dem Axe2 (steht bei uns ab Februar an, vorher nur paar Einzelgigs)
sich die Mühe zu machen, die ganzen PAs reinzutonematchen und hinterher dann ein eine durchschnitts-EQ-Kurve zu tonematchen...
bei ClubGigs hat man ja auch mehr Zeit für den Soundcheck...

... und dann hättest Du wieder nur "irgendeinen" Durchschnitt, eine Nährung an "irgendwas". Ich Zweifel an, dass das dann bessere Ergebnisse bringt, als einfach mal schnell hier und da mit dem Global EQ das ganze fix anzupassen, wenn überhaupt. Ich mache selbst das nicht. Ist Job vom FOH Mann, meinen Gitarrensound pro location an diese und meine Mitmusiker in den Mix einzupassen. Ich kümmer mich nur drum, dass ich MICH selber möglichst gut höre mit dem Sound, der mich besser spielen lässt.

 

[funkstation777]

Hi Leute,

interessantes Thema! Ich persönlich würde das nicht empfehlen, bzw. die klassische Variante mit 2 x 32 Band-EQ durchziehen. Ein guter Engineer weiß ja ohnehin, was zu tun ist, und wo die Halle "stink", bzw. ändert sich das alles ja ab dem Moment, wo Leute vor der Bühne stehen. Des weiteren müsste man natürlich mehrere Messungen an verschiedensten Punkten im Raum durchführen, um einen "halbwegs" passablen Mittelwert zu erreichen. Wenn der Grundsound der einzelnen Instrumente paßt, kann das ja dann
nur mehr der Tontechniker verkacken (was ja leider oft genug passiert)....

lg Andy

 

[funkstation777]

Beim Bühnenmonitoring sieht übrigens die Sache schon gaaanz anders aus, denn ja rentiert sich so ein Behringer DEQ2496 + Meßmikro auf jeden Fall!!! Die Auto-EQ-Funktion ist sehr "quick & dirty" und funkt ganz gut + Feedback-Unterdrückung. Das EQ-Setting
macht zwar ein bißchen zuuuu vorsichtig, da muß man dann manuell noch ein bißchen entgegenarbeiten, aber das hilft beim Monitoring ungemein!!!

lg Andy

 

[Pacosipulami]

So "interessant" der ganze Tone-Matching Kram ist: Gut gespielt, interessiert es keinen, ob ein Mark 4 oder ein geboosteter Plexi am Start ist, ob Strat oder Paula. Macht Musik, Freunde....

Genau so - well said Jörg!

 

[Caspar]

Von mir aus legt Euch einen Thread an, in dem Ihr ausführlich ausführen könnt, warum Soundfrickelei doof ist. Gern will ich dort auch mitdiskutieren.
Für mich ist es essentiell. Ich spiele Heavy Metal Klarinette, und das ist absolutes Neuland.
Und nun bitte back to Topic.

 

[funkstation777]

"Heavy Metal Klarinette" ??? What the fuc*??? Erzähl mehr, Alder!!

lg Andy

 

[Caspar]

Ich spiele in einer Rockband mit Cello, Kontrabass und Drums eine von 2 Klarinetten.

http://www.youtube.com/watch?v=8ze96o0zCFc

http://www.youtube.com/watch?v=PbEC-gIm1Vc

http://www.youtube.com/watch?v=n-Hk5lH4cCY

Das verlangt natürlich viel von Instrument und eben besonders von den Effekten. Und es gibt kein halbes Jahrhundert Tradition darin, wie bei Gitarren, weswegen wir eben alles
von der Pieke auf experimentieren und ersoundforschen müssen.
Ich mach bei Gelegenheit hier im Forum mal eine Bandvorstellung, aber hier im Thread solls um ToneMatching & PA gehen.

 

[Pacosipulami]

Was ist denn das für geiles Zeugs!

YOU ROCK!!!

 

[georgyporgy]

Da muß ich mich auch verneigen! Sehr geil.

Und obwohl ich grundsätzlich und allgemein zu meinem vorangegangenen Posting stehe, so nehme ich Dich da ausdrücklich aus. Hier geht es ja auch nicht um Gitarrensounds. Da muss man ggf. tiefer einsteigen.

LG Jörg

 

[funkstation777]

Das ist ja voll die Psycho-Mucke!!! Sehr cool! Erinnert mich an einen Hybriden aus Apocalyptica und den Inchtabokatables... Frage an Caspar: und die verwendest ein Axe zum Verzerren der Klarinette? oder hab ich das falsch verstanden? Die Apo's verwenden ja auch Gitarrenamps, um ihre Celli zu verstärken/verzerrren....

Wegen Soundfrikelei: da könnten wir alle, glaub ich, monatelang reden...... bitte mehr Details über euren Tech-Hintergrund!!!

lg Andy

 

[kas67]

UNTERSCHRIEBEN!! "Arschgeiles" Zeug!!! Sehr professionell auch.

Ich spiele in einer Rockband mit Cello, Kontrabass und Drums eine von 2 Klarinetten.

http://www.youtube.com/watch?v=8ze96o0zCFc

http://www.youtube.com/watch?v=PbEC-gIm1Vc

http://www.youtube.com/watch?v=n-Hk5lH4cCY

Das verlangt natürlich viel von Instrument und eben besonders von den Effekten. Und es gibt kein halbes Jahrhundert Tradition darin, wie bei Gitarren, weswegen wir eben alles
von der Pieke auf experimentieren und ersoundforschen müssen.
Ich mach bei Gelegenheit hier im Forum mal eine Bandvorstellung, aber hier im Thread solls um ToneMatching & PA gehen.

 

[axefx]

Ich unterschreibe da auch! Wirklich: Extrem abgefahren! Vor allem: Sehr innovativ. jedenfalls ist mir sowas nocht NIE irgendwo untergekommen! Respekt! Aber eines muss ich ja jetzt doch mal sagen:

Erst fragen:

Was denkt ihr?
Quatsch oder einen Versuch wert?

Dann kommt (wohl wahr) eine Welle von nachvollziehbar argumentierter Kritik, die dagegen spricht, und Du sagst dazu:

Von mir aus legt Euch einen Thread an, in dem Ihr ausführlich ausführen könnt, warum Soundfrickelei doof ist.

Hä? Habe übrigens gestern einen ersten "Schnellschuss" mit ECM8000 und TMA Block zur Korrektur meiner Monitor im Zimmer zu Hause versucht. Ergebnis: Ernüchternd miserabel ... das braucht also viel Zeit und Wissen, wie mir scheint ... ich denke wirklich, PA einmessen mit TMA ... puhhh, wirklich ZUVIEL Aufwand und technisch kann ich mir gut vorstellen, bringt es nicht das Ergebnis, was man will, weil die Anlage selber einem einen Schnitt durch die Rechnung macht. Ich verweise hier auf Aussagen von tomStu zu dem Thema ...

 

[Groove]

So "interessant" der ganze Tone-Matching Kram ist: Gut gespielt, interessiert es keinen, ob ein Mark 4 oder ein geboosteter Plexi am Start ist, ob Strat oder Paula. Macht Musik, Freunde.... LG Jörg

Eigentlich volle Zustimmung, aber mit einer Einschränkung. Wenn mein Set an einem Abend sch ... klingt, dann fühle ich mich einfach nicht wohl und kann auch nicht gescheit spielen. Das geht ja schon bei mir zu hause los. Wenn ich meinen Übungsamp nehme, verliere ich schon nach wenigen Minuten die Lust am Klimpern. Also hole ich meist dann doch mein wohl klingendes gesamtes Gedöhns aus dem Tourbus in meine Wohnung, und schon macht die Sache Spaß.
Davon aber einmal abgesehen, weiß der olle Groove gar nicht von was ihr redet , bzw. habe keine Ahnung wie so etwas mit meinem Axe funktionieren sollte. Also ich schließe an das Axe ein Mikro an, und die Wunderkiste stellt sich von selbst ein, oder was soll das werden ???


P.s. Caspar -> Unglaublich !!!

 

[aalrh]

Hi Casper,


14.02.2013 Colosaal Aschaffenburg - Der Termin ist schon mal notiert.
So was muss man live gesehen haben.

Gruß
Ralf