Mesa Mark I oder King Snake Sound gesucht

Hamsworld

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Hallo Forum,
als neuer glücklicher Axe FX IIer-Besitzer habe ich eine Frage: Wieso gibt es keinen Mesa Mark I Sound? Oder wenigstens einen Triaxis Lead 1 Green oder Orange Sound? Oder habe ich da etwas übersehen? Der USA Rythm ist es jedenfalls nicht, der klingt anders (trifft aber den Sound von meinem Mesa Mark4 wirklich verblüffend gut!). Kennt ihr die Soundfiles vom King Snake? Diese Richtung meine ich! Das klingt so schön singend und nasal in den Mitten.

http://www.gitarrebass.musikmachen.de/Magazine/GITARRE-BASS/2014/7/Mesa-Boogie-King-Snake-Testbericht

Ich hoffe, das klingt nicht zu abgedreht bei weit über 100 Amps in der Kiste: Aber da das Boogie Lager sonst so gut abgedeckt ist, möchte ich hier meiner Verwunderung Ausdruck verleihen! Ist doch eigentlich ein absoluter Klassiker, der Sound (findet Carlos ja schliesslich auch). Hat eine neue Ära des Gitarrensounds eingeleitet!
So, freue mich überhaupt auf regen Austausch, meine Frau will ja nicht mehr über Röhrenamps und den Reiz der Endstufen-Sättigung reden (hehe)
Peace,
Jürgen
 

Hubi72

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Hi Jürgen,

Der Paco hat mal den Mark I Sound nachgebaut mit nem Soundbeispiel im Amiforum - aus nem Fenderamp. Weiß momentan nicht mehr wo.

Ich find den Mark IIC + auch sehr singend mit der passenden Cab - allerdings weiß ich nicht, was da im Original drin war. Ich nehm dafür die Own Hammer 1x12 Fane, die ja umsonst in den Firmwares dabei sind.

Ich glaub die Wahl des richtigen Cabs ist wichtig für den Santana Sound.
 

Hamsworld

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Hallo Hubi,
vielen Dank! Aber wenn ich das richtig weiß, sind im Mesa Mark4 3 Gainstufen kaskadiert, im Mark 1 sind es nur 2. Außerdem (zumindest in der Triaxis) kommt die Klangreglung hinter dem Gain, während sie im Mark4 davor kommt. In der Triaxis sind Lead 1 green und orange deutlich anders als die Lead 2 Sounds. Bestimmt kann man da mit viel Fummeln was machen - wäre nur schön, die Sounds so zu haben, wie ich sie kenne. Mochte sie immer, weil sie nicht so übermässig komprimieren und unglaublich fett sind. Vielleicht sollte ich das im Ami-Forum mal posten für den Wunschzettel. Ich suche mal nach dem Sound von Paco.
 

Andy

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Ich meine mich zu erinnern, dass ein Fender Princeton die Vorlage für den Mark 1 war.
Wenn mich nicht alles täuscht hat mir mal jemand erzählt, das Teil hätte für das Einschleifen einer Hallspirale noch ne entsprechende Treiberstufe gehabt, die
verwendet wurde um das Teil aufzumotzen. Also dann ohne Hall, dafür die Treiberstufe als zusätzliche Gainstufe.

Insofern wäre die Basis dann eher der Fender. Ich hab da aber nur "gefährliches" Halbwissen. Paco ist der Experte.
 

Hubi72

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So weiß ich das auch noch. Es war tatsächlich im Original ein Princeton, Paco hat dann irgendeinen Fenderamp digital "gemodelt".
Paco, wo ist denn dieser Thread?
 

Hamsworld

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Das ist eine gute Idee mit dem Princeton! Da werde ich mal den Tube-Driver davor hängen und ein bisschen probieren. Oder den FET Booster auf Röhre stellen? Das ist ja auch so ein Superfeature, finde ich!
Da ich gerade krank geschrieben bin, habe ich eben eine Weile mit meinem Caliber 50+ und dem AxeFX rumgespielt. Gute Güte, das ist echt der Hammer! Ohne Endstufen-Modelling singt der Mark2c wie nix Gutes in Flüsterlautstärke. Und sogar ohne viel Verzerrung. Da bekommt man echt gute Laune! Aber leider kriege ich diesen Sound dann noch nicht so recht über Kopfhörer (AKG 271 Studio) hin - na ja, habe halt noch nicht alle Cabs ausprobiert. Und ich merke schon: Das ist echt Geschmackssache!
Aber echt ein Zeitfresser, diese Höllenmaschine!
 
P

Pacosipulami

Guest
sind im Mesa Mark4 3 Gainstufen kaskadiert, im Mark 1 sind es nur 2. Außerdem (zumindest in der Triaxis) kommt die Klangreglung hinter dem Gain, während sie im Mark4 davor kommt. In der Triaxis sind Lead 1 green und orange deutlich anders als die Lead 2 Sounds.
Der Mk1 war bereits ein "four stage preamp design" - die Klangregelung war zwischen zweiter und dritter Gainstufe angeordnet, bei den Mark 2 bis 4 ist sie zwischen 1 und 2 Stufe, da das Konzept dort als eine klassische, leicht modifizierte Fender Cleanstufe mit nachfolgender Overdrivestufe gesehen werden kann. Das war der Mk1 nicht - dort hat man einfach dem alten Bassman AB165 / Princeton AA1164 Preamp-Design eine zusätzliche Gainstufe vorgeschaltet. Da dies aber damals Röhren bedingte, die extrem mikrofoniearm waren, hat man dann beim Mk2-Design einen anderen Weg gewählt. Es gab für die Mk1 damals eine populäre steckbare Modifikation in Form eines JFET-Röhrenersatzes, dem FETRON device, welches man anstelle der ersten Vorstufenröhre eingesteckt hatte. Allerdings waren dafür an der Schaltung einige Modifikationen notwendig.
Der Boogie Mk1 war vermutlich der erste Amp, bei dem ich ein Konstantstromquelle an der Kathode eingebaut sah.....das hat vorher meines Wissens noch keiner ausprobiert. Auch bei Randall Smith war damals nicht alles Zufall. Der Mann wusste Bescheid.

Zur Erklärung: Dem Kathodenwiderstand wird da parallel eine Diode in Durchlassrichtung geschaltet. Eine Silizium-Diode hat als Halbleiterelement in Durchlassrichtung eine Schwellenspannung von ca. 0.7V - damit wird erreicht, dass die Spannung an der Kathode immer 0.7V beträgt, dadurch steigt der Anodenstrom dementsprechend und es fällt mehr Spannung über dem Anodenwiderstand ab, der Arbeitspunkt der Triodenstufe wird verändert, was sich auf deren Übertragungsverhalten auswirkt. Ihr staunt was alleine mit verschiedenen Arbeitspunkten bei Vorstufenröhren alles am Sound gebogen werden kann. Auch ändert sich das Clippingverhalten und dadurch logischerweise ne Menge am Sound.
Der Marshall 2210 arbeitet übrigens auch mit einer Gainstufe mit Konstantstromquelle und nachfolgender Silizium-Clippingstufe - da sein Zerrkanal keinen DC-koppelten Kathodenfolger besitzt - überigens auch der Silver Jubiliee von Marshall nicht......
 

Hamsworld

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Vielen Dank,
das was ich verstehe, finde ich spannend! Jetzt schäme ich mich ein bisschen, dass ich hier mein Viertelwissen zur Schau gestellt habe.
Leider habe ich den Sound noch nicht so hingekriegt, wie ich es mir vorstelle (hab auch immer mal wieder in die oben geposteten Soundclips reingehört, die ich ausnahmsweise mal ziemlich gut finde).
Ich bin ja echt ein Fan von Deinen Soundclips, lieber Paco (schon lange gucke ich immer wieder hier rein) und spiele auch so ein bisschen in Deine Richtung, habe auch eine Heritage 335, und ich höre Sound und Clip über den Axe-FX, an der Abhöre liegt es also auch nicht - aber bei mir klingt der Sound leider gar nicht so recht wie bei Dir! Ob das an dem Unterschied FW 14 und 15.07 liegt? Wahrscheinlich ...
Schade, hört sich wie gesagt bei Dir echt gut an.
Super ist aber der Effekt, dass im letzten Sechstel des Volumenpotis der Sound noch mal richtig fett wird!
 
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