Pacosipulami!!! Hör mal auf mit deinem Dumm-Bell....Non HRM vs. HRM erklärt!

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Pacosipulami

Guest
https://dl.dropboxusercontent.com/u/100561953/dumble-ods100vergleich.mp3

Zuerst die Non-HRM Version mit Skyliner Tonestack in Pre-Gain Position und ohne PAB, danach die HRM-Version mit aktiviertem PAB. Beides mit Rumble 4x12" Cab Mix (Factory Cabs).

Es gibt kein Besser vs. Schlechter hier......es geht rein um den Unterschied betreffend der Positionierung der Klangregelung bzw. dem akkuraten MIMIC-Modeling des Skyliners in Pre-Position. Wie ich nämlich in zig Threads immer wieder betont habe, verbleibt der Mittenregler eines Skyliner-Tonestack immer in der Schaltung, auch wenn PAB (Preamp-Boost) aktiviert ist -> dieser Boost ergibt sich aus dem partiellen Bypass von Bass und Höhenregler des Skyliner-Tonestack. Anders als bei der klassischen RCA-Tonestack Bypass Boost Option (in den MesaBoogie Mk2, Mk3 und Mk4 Amps als "Pull Boost" bekannt), ist die Schaltung nicht komplett "weg". Ein akkurates Modeling mit MIMIC hiesse dann, diesen Einfluss nach wie vor mit einbeziehen zu müssen...

Wie sagte Cliff damals so schön:
I hate to admit it but there is something special about a real Dumble. I don't know what it is but there is something in the voicing.
Mit seinem Non-HRM ODS Lead 3 hat Cliff das endlich geschafft. Da wurde auf diesen Preamp-Boost (PAB) verzichtet und der Skyliner arbeitet nun endlich so wie er "sollte". Nun hört man auch deutlich dieses "bläserartige Übertönen", eine Art "Note-Bloom", gemäss vielen Dumble-Liebhaber auch als "Dumble-Flip" bezeichnet. . Dieser Effekt entsteht u.a durch eine ausgeklügelte Abstimmung der RC-Glieder der Loadline im Preamp-Schaltkreis. Man muss sich dessen "Spielgefühl" schon bewusst werden um es wirklich als Stilmittel verwenden zu können. Es ist als würde der Ton meinen Attack jeweils übertönen wollen, was aber nur geht, wenn ich nicht mit zuviel Attitude spiele sondern den Ton "atmen" lasse.

Mit aktiviertem PAB und HRM Post-Gain Tonestack wird es dann schon moderner (zweiter Teil des Clips oben) - man hört das "Flippen" immer noch, aber längst nicht mehr so deutlich. Zudem "klärt" die Zerrstruktur nun schöner auf -> besser für Akkorde, PowerChords geeignet. Die non-HRM hingegen ist ein wahrer Solo-Sound. Fokusiert, fett und dick wie Honig inkl. Bläser-Qualität!

Mann, ich LIEBE mein AxeFx.....da ist echt alles möglich!!!:happybirthday:

Gruss
Pacosipulami

:rock:
 
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Pacosipulami

Guest
Ich gehe noch bisschen weiter.....

Habe Cliff durch die Blume gebeten, den ODS Lead 3 nicht mit anderen "improvements" seiner Magie zu berauben. Was passiert da nun also genau?


Eine Vorstufenröhre reagiert wie eine Endstufenröhre in Abhängigkeit ihrer Beschaltung und Stromversorgung durch das Netzteil. Je nach dem gewählten Arbeitspunkt durch die äussere Beschaltung jeder einzelnen Triodenstufe (eine typische Vorstufenröhre besteht aus zwei Triodenstufen), fliesst bei angelegtem Gitarrensignal mehr oder weniger Strom durch die Röhre. Jede dieser Vorstufenröhren ist mit einer eigenen Filterschaltung an der Spannungsversorgungleitung versehen, welche sogenannte Cross-Modulationseffekte (niederfrequentes Aufschwingen - auch Motorboot-Effekt gennant) verhindern. Diese Filterschaltungen sind klassische Tiefpass RC-Filter, bestehen also aus einem Kondensator und einem Widerstand (je grösser deren Komponenten, desto grösser auch die Zeitkonstante beim Laden bzw. Entladen der Kondensatoren - im AxeFx in den Advanced Parameter auch "Time Constant" genannt). Wegen des Stromflusses durch die einzelnen Triodenstufen, entsteht an den jeweiligen Widerstände ein Spannungsabfall, wenn der Gitarrist etwas härter in die Saiten haut, fliesst mehr Strom, folgerichtig fällt auch etwas mehr Spannung über diesen Widerständen ab.....natürlich beieinflussen sich somit alle Triodenstufen gegenseitig, da etwas mehr Spannungsabfall über den Widerständen für die vorhergehenden Vorstufenröhren deren Arbeitspunkt verändert.....
Ihr seht, das ist ein relativ komplexes Thema und die elektrische Grösse dieser Widerstände entscheidet über das Spielgefühl einer Schaltung. Je grösser die gewählten Widerstände, desto mehr Spannungsabfall - desto mehr PreAmp-Sagging!

Cliff hat nun bei 12.03 den Preamp in Abhängigkeit der Stromaufnahme der Endstufe geschaltet - eigentlich absolut richtig - einzig dass dadurch eine zuvor exakt abgestummene Vorstufe sich plötzlich im Spielgefühl verändert. Bei vielen Amps ist das nicht weiter tragisch, da sich der Sound nicht speziell über die genaue Abstimmung dieser Widerstände ergibt, welche hauptsächlich das Spielgefühl beeinflussen.

Das Besondere am Dumble ODS 100 non-HRM bei nicht aktiviertem PreAmp-Boost (PAB), sprich mit "by default" aktiviertem Skyliner Tonestack, ist dass im Overdrive-Kanal erst die vierte Gainstufe des insgesammt vier stufigen Preamps clippt, obschon alle vier Stufen kaskadiert geschaltet sind. Bei normalen vierstufigen Preamp-Schaltungen in einem Marshall typischen 800er Preamp, fängt schon die zweite Stufe an zu clippen (seit meinem Workshop im September wissen ja hoffentlich alle, dass der DC-gekoppelte Kathodenfolger eines typischen Marshall-Preamps durchaus als Gainstufe mitgezählt werden darf, er verstärkt zwar nicht, ist aber wegen seiner Clipping-Fähigkeiten die "vierte Gainstufe"). Die jeweiligen Widerstände sorgen deshalb für unterschiedlichen Einfluss an den vorhergehenden Gainstufen der Vorstufenschaltung. Daraus resultiert am Ende dieser "offene", bläser-orientierte, typisch weich und süss singende Leadsound eines Dumbles

Wie auch Wolfgang (Hubi72) gemerkt hat, reduziert sich die Spieldynamik des ODS Lead 3 wenn man den Mastervolumen-Regler weit aufreisst. Der Abstimmung des Netzteils, speziell der "Load line" (so nennen sich die kaskadierten RC-Filter der Spannungsversorgung eines Gitarrenvollverstärkers) muss eine besondere Abstimmung beigemessen werden. Die Netzteilschaltung bzw. die Dimension und das Sagging-Verhalten der Netzteilschaltung hat einen entscheidenden Einfluss auf das Spielgefühl - gerade bei solch besonderen Ton-Maschinen wie dem Dumble ODS. Cliff's Modeling des Einflusses der Endstufen-Saggings auf den Preamp ist gut, richtig und wichtig - aber meiner Meinung noch nicht vollständig abgeschlossen....ich will zumindest einen eigenen Preamp SAG und Time Constant Parameter.....

Gruss
Pacosipulami
 

axefx

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(seit meinem Workshop im September wissen ja hoffentlich alle, dass der DC-gekoppelte Kathodenfolger eines typischen Marshall-Preamps durchaus als Gainstufe mitgezählt werden darf, er verstärkt zwar nicht, ist aber wegen seiner Clipping-Fähigkeiten die "vierte Gainstufe")
Wie Homer zu sagen pflegt: Ganz bestiiiimt sogar!!!!


:bounce:



....ich will zumindest einen eigenen Preamp SAG und Time Constant Parameter.....
Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass Du durch Dein nachhaltiges Hinweisen auf Ungereimtheiten beim Dumble nicht ganz unschuldig bist, dass der immer besser und "richtiger" geworden ist.

Von daher könnte es Dir passieren, dass Cliff da noch ne Schippe nachkippt ... :biggrin:
 
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Pacosipulami

Guest
man kann "12.03" nun per Option "ein- und ausschalten". Das ist wieso ich das AxeFx nach wie vor als "besser als Original" bezeichne...... :biggrin:
 

Hubi72

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D.h. man muß die 12.03 nochmal runterladen bei FAS, um diese Funktion drin zu haben?

Ich glaub, Paco, da solltest Du mal ne SChachtel Merci nach USA schicken...........
 

Hubi72

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Pacosipulami

Guest
D.h. man muß die 12.03 nochmal runterladen bei FAS, um diese Funktion drin zu haben?

Ich glaub, Paco, da solltest Du mal ne SChachtel Merci nach USA schicken...........
Hehehe, gute Idee.....ich glaub, ich schicke Cliff mal ne grosse Toblerone oder ne Büchse Ovomaltine (das ist so Zeugs, was man in den US und A nicht bekommt).
Bezüglich Firmware: Ich glaube eher da kommt in Kürze ne 12.04 um die Ecke.....ich hör sie schon tapsen.....:biggrin:
 
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