Das kurze Soundbeispiel sollte eigentlich auch zeigen, wie es denn sonst so klingt - da ich eigenlich noch nicht so zufrieden bin. Vermutlich hat sich mein musikalisches Gedächnis geändert, daß ich es mir besser-anders vorgestellt habe.
Zum Thema tauschen:
Bei den G&L´s wie auch Dimarzio ist angegeben black an Volume (masse), weiss an Pickupschalter.
Für mich ist es noch nicht ganz verständlich, ob das auch am Sound was ändert bzw war ich der Meinung, daß sich beim einzelnen PU was positiv geändert hat, nachdem ich ihn korrekt angeschlossen habe. Darum bin ich da noch skeptisch mit Anschlüsse tauschen.
Ich hab gegen die Pickups gekloppft, sie sind in der Zwischenstellung beide gleich laut.
Hier ein Bild der G&L in Original, die Schaltung die Passive- Bass-Treble Regelung, also der zweite Tonpoti regelt Bässe weg.
Das hab ich jetzt nicht so gemacht, sondern wie bei der Strat mit zwei Volumenregler gemacht.
Deutlich zu sehen, der Middle und BridgePU sind entgegengesetzt eingebaut, aber gleich angeschlossen, also schwarz geht zu Masse.
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Also; nach meiner Meinung gehst Du gerade einen nicht sehr strukturierten und stringenten Weg.
Vorab aber der Hinweis, dass alles was ich schreibe nicht als Vorwurf oder Kritik gemeint ist!
Iss wichtig; mir geht es nur um die sachlich neutrale Darstellung meiner Sicht auf Dein Problem!
1. Wenn ich als Aussenstehender gefragt bin, einen Klangtest vorzunehmen, bei dem es um ein potentielles Out-Of-Phase-Problem geht,
brauche ich folgendes:
- den Sound beider PUs einzeln für sich (2 Klangbeispiele)
- den Sound beider PUs parallel geschaltet/Mittelstellung (als 3. Beispiel)
gerne in einem Soundfile nacheinander und (wichtig)
mit einem Clean-Sound.
Distortion-Sounds sind ungeeignet, da sie aus verschiedenen Gründen in Frequenzbild und Pegelverhältnissen
anders aufgebaut sind, als das cleane Pendant.
2. Der Schraubenziehertest war nicht dazu gedacht, herauszufinden, ob einer der PUs leistungstärker ist!
Das kann man mit dieser Methode ohnehin nicht herausfinden. Fester geklopft = lauteres Knacken… keine Aussagekraft
Es ging darum herauszufinden, ob ggf. in der hinteren Zwischenstellung
der Neck-PU mit dazugeschaltet ist!
Das wäre normalerweise falsch und auf eine fehlerhafte Verdrahtung des Schalters zurückzuführen.
3. Da greife ich mal wieder kurz auf die Wissenschaft zurück.
Wenn ein Forscher im Labor ein Problem lösen möchte oder an etwas forscht, und er würde aus einer persönlichen
Skepsis heraus auf ein Experiment oder einen Versuch, das/der in direktem Zusammenhang mit dem Forschungsthema steht,
verzichten, würde er sich in nahezu 100% aller Fälle um wichtige Erkenntnisse bringen!
Deine Skepsis gegenüber dem versuchsweisen Tausch der Kabelanschlüsse ist kontraproduktiv.
Nur im Vergleich kannst Du letztlich beurteilen, welche der Anschlussweisen eine Out-Of-Phase-Schaltung darstellt.
Also, das einzige was hier hilft, Deinem Thread-Titel gerecht zu werden ist eine strukturierte Vorgehensweise.
Ich gehe da idR. zu Beginn wie folgt vor:
Nachdem Du die PUs eingebaut hast, steht der erste Test an.
Die ganze Messungen in der Schaltung lasse ich jetzt mal weg.
Man geht nacheinander alle PU-Schalter Positionen durch (1 - 5, Neck…Bridge).
In jeder Schalter-Stellung prüft man mit dem Schraubendreher, ob passend zur Schalterstellung die richtigen PUs
aktiv sind.
Damit wäre die erste grundsätzliche Fehlerquelle ausgeschlossen.
Dann nimmt man sich die Zwischenstellungen und prüft, ob gewollt oder ungewollt Out-Of-Phase vorliegt.
Clean-Sound !!!
Out-Of-Phase ist normalerweise gut hörbar, da hier nahezu alle Mitten und Tiefen gegeneinander kompensiert, also gelöscht werden.
Am Ende bleibt ein höhenlastiger, dünner Ton übrig.
Ist man sich nicht sicher, bleibt nur der Tausch der Anschlüsse, was bei einem SingleCoil sehr einfach ist.
Ein Kabel ist mit dem Anfang der Spule (innen, dort wo man die Wicklung des PUs beginnt) verbunden, das andere mit
dem Ende der Spule (aussen, am Ende der letzten Umdrehung/Wicklung).
Ein Tausch wechselt idR. die Phasenausrichtung am Signalkabel.
Wäre das Saiten induzierte Signal eine Sinuskurve, bekäme man in einem Falle als erstes eine positive, nach dem Tausch
der Anschlüsse, eine negative Halbwelle.
Das gleiche passiert, wenn man die magnetische Polarität wechseln würde.
In der Praxis nur einfach möglich, indem man den ggf. vorhanden Balkenmagneten so dreht, dass die Polepieces,
die zu Anfang bspw. magnetisch Nord waren, danach magnetisch Süd sind.
Ersatzweise müsste man die Stabmagnete drehen oder umpolen, wenn statt des Balkenmagneten die Polepieces
selbst die Magneten sind.
Der Kabeltausch ist in dem Fall wohl die einfachere Variante und funktioniert bei allen SC-PUs, bei denen die Polepieces
und der Magnet isoliert sind.
Danach teste ich auch noch die Poti-Funktionen; Volume, Tone, korrekte Arbeitsrichtung, Einfluss der Tone-Potis
auf welche PUs.
Ich habe zBsp. bei allen meinen Strats das hintere Tone-Poti auf den Bridge-PU gelegt.
Erst wenn das alles gecheckt ist, kann man sich Gedanken darüber machen, ob der Sound der verbauten PUs einem gefällt;
ob die Kombis Neck-Mitte und Bridge-Mitte einem gefallen…
Es macht idR. einen Unterschied, ob man PUs eines Herstellers verbaut hat, oder mehrere Hersteller in einer Gitarre kombiniert.
Daher könnte ja, wenn Du die o.g. Dinge geklärt hast, speziell die Kombi der PUs aus unterschiedlichen technischen Gründen
nicht so gut klingen, während sie einzeln wiederum in der Gitarre gut passen.
Who knows…
Vielleicht noch der Hinweis, dass die Farbkodierungen herstellerspezifisch sind und sich durchaus unterscheiden können.
Ausserdem können die PUs unterschiedlicher Hersteller unterschiedliche Phasenausrichtungen aufweisen.
Dann kann man nämlich trotz "korrekter" Anschlüsse der einzelnen PUs Phasenprobleme bekommen,
wenn man sie parallel betreibt.
Aber ich würde wie bereits gesagt erstmal den rein technischen Kram erledigen und mich danach um Sounds und
Zwischenstellungen kümmern. Das bringt Dich nach meiner Auffassung schneller an's Ziel.