Live contra Studio

firegarden

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Krasser Ansatz. aber dann benutzt du auch nicht soviele verschiedene Amps bzw. Einstellungen in Deinen Presets? Weil, die (ver)ändern sich ja dann alle mit, oder man merkt sich extrem gut, wo die "Default-Einstellung des Input-Gains" beim Standard / Ultra ist?!

Aber wenn man eigentlich nur ein, zwei Amps in allen Presets hat, ja dann ... ist das natürlich gar keine schlechte Idee. Dann nutzt Du das quasi wie einen echten "Gain" Regler und den Output-Regler als "Master" ? wie in de Guten, alten Zeit?
Nein so wild ist da nicht. Ich mach damit nicht von Clean zu Crunch. Ich mag meine Clean Sounds z.B. gerne "on the edge". Je nachdem wie ich grad drauf bin, mal satter oder mal cleaner. (Jedes WE auf der Bühne, wirds einem halt auch mal langweilig und dann kommt man auf solche Sachen...) Der Charakter lässt sich mit dem Input schön variieren. Wenn ich dann vergesse den Input Regler wieder auf "normal" zu stellen, hör ich das dann schon beim nächsten Sound.

Ich halt mich auch nicht so sklavisch an meine Sounds. Ich hab jeweils eine Bank Fender/Marshall/Vox/Bogner/ in unterschiedlichen Gain Abstufungen und weitgehend identischer Effekt - Kette. Die verwende ich oft, wie es mir eben rein passt. (klar für manche Sachen gibt nur den einen speziellen Sound)
 
P

Pacosipulami

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Gut, kannst Du dann mal die genauen Kompressor- Einstellungen posten? Wäre mal interessant.
Das ist aber sehr unterschiedlich zu benutzen - hier mal als Anhaltspunkt für mein Clean-Patch: Compressor Studio, Auto: off, Lookahead: 0.5ms, Mix: 100% (logischerweise) Threshold -6.7dB, Ratio 1.87, Attack 5.0, Release 5.0 Level -2dB, Knee: Soft

Da der Compressor sich nun hinter dem Amp-Block befindet, kommt es natürlich darauf an wieviel Signal Du ihm schickst - bei zu hohen Einstellungen musst Du den Threshold wieder anpassen, sonst clippt es auch da....
 

Etienne

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Und, was für Home- Geklimpere und Studio geeignet ist, paßt live fast immer überhaupt nicht oder nur sehr bedingt.
Zum Thema Fletcher Munson. Ich habe zwar noch kein Axe, aber mit anderen Gerätschaften, und mit folgenden EQ-Einstellungen habe ich gute Erfahrungen gemacht. Vorausgesetzt sind Sounds welche möglichst von sich aus frequenzmässig ausgewogen sind.

Wenn ich einen Sound bei Schlafzimmerlautstärke erstellt habe, welcher auch bei hohen Pegeln funktionieren soll, setze ich bei hoher Lautstärke am Ende der Signalkette einen EQ wie folgt ein:

1 = 150 HZ - 12.8db
2 = 3.95 kHz + 3.6db
3 = 8.0 kHz - 7.7db
4 = 9.3 kHz - 12.6db

Umgekehrt wenn ich einen Sound bei hoher Lautstärke eingestellt habe, setze ich bei Schlafzimmerlautstärke am Ende der Signalkette einen EQ wie folgt ein:

1 = 150 hz + 12.8db
2 = 3.95 kHz - 3.6db
3 = 8.0 kHz + 7.7db
4 = 9.3 kHz + 12.6db


Das Ganze stammt nicht von mir.

Quelle: http://forum.fractalaudio.com/axe-fx-ii-discussion/51874-good-bedroom-tone-weak-live-sound-2.html#post666333
 

axefx

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Zu Axe-Standard Zeiten habe ich meine Headphone-getweakten Sounds für den Proberaum (bzw. den DB M12-4 Monitor) auch per Global GEQ bezwungen. Auch wenn das sehr individuell ist, mal hier meine Anhaltpunkte, mit denen ich gut gefahren bin:

63KHz: -8db
125KHz: -4db
4KHz: -4db
8KHz: -8db

Also um die 4KHz genau das Gegenteil: Nicht angehoben, sondern abgesenkt! manchmal schon ein wenig bei 2KHz raus (- 1 - -2db)

Seit dem Axe-II nutze ich keine PEQs / GEQs mehr. Das hat aber weniger mit dem Wechsel des Gerätes zu tun, sondern wohl definitiv mehr damit, dass ich mittlerweile den Sound auf meinen Kopfhörern sehr gut interpretieren kann, was eine Übersetzung auf der Bühne angeht. Zum anderen, wähle ich sehr bewusst meine Cab Impulse Response und achte da schon drauf, dass die nicht zu basslastig sind. Und dann gibt es einen Regler im Axe-II Cab-Block, mit dem man jede zu basslastig mikrofonierte IR sehr schnell praxisorientiert für "live" anpassen kann: Der PROXIMITY Regler. Der simuliert den Mikrofonnahbesprechungseffekt und funktioniert nur, wenn man ein "virtuelles" Mikrofon auswählt. setzt man dann den Proxi-regler von default 0 auf beispielsweise -2 bis -3 (setzt virtuell das Mikrofon weiter weg vom Speaker und verringert so den Nahbesprechungseffekt) setzt sich das Gitarrensignal wie durch ein Wunder (höhöhö...) in der Band wieder gut durch und klingt ausgewogen auf dem BühnenMonitor. Ähnlich wie ein Low-Cut, aber ich bilde mir ein, dass er irgendwie "musikalischer" beschneidet ... habe mit dem Regler sehr gute Erfahrungen gemacht und nutze ihn fast immer, wenn ich Stock IRs des Axe-II nutze ...
 
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fbuerger

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Der PROXIMITY Regler. Der simuliert den Mikrofonnahbesprechungseffekt und funktioniert nur, wenn man ein "virtuelles" Mikrofon auswählt. setzt man dann den Proxi-regler von default 0 auf beispielsweise -2 bis -3 (setzt virtuell das Mikrofon weiter weg vom Speaker und verringert so den Nahbesprechungseffekt) setzt sich das Gitarrensignal wie durch ein Wunder (höhöhö...) in der Band wieder gut durch und klingt ausgewogen auf dem BühnenMonitor. Ähnlich wie ein Low-Cut, aber ich bilde mir ein, dass er irgendwie "musikalischer" beschneidet ... habe mit dem Regler sehr gute Erfahrungen gemacht und nutze ihn fast immer, wenn ich Stock IRs des Axe-II nutze ...

Cool, Danke für die Info, kaum ein Abend hier drin, und schon wieder was gelernt. :)

@Groove:
Die Werte mußt Du auch nicht sooo ernst nehmen, ich habe die auch nur als Hausnummer benutzt, um sie dann der Situation entsprechend anzupassen.
Da spielen so viele Faktoren mit rein, das es fast jedes mal anders ist, Raum, Klampfe, benutzte Amps, Cabs usw..
Die Werte beziehen sich nur auf die theoretische Anpassung zum Durchschnittsohr, wenn ich das richtig interpretiert habe. Deswegen wird jeder andere Werte bevorzugen.
Wie gesagt als grobe Richtschnur zum "spielen" fand ich diese Werte spitze. Ist ein try and error Ding. Probieren, und nochmals probieren.

Gruß Frank
 

axefx

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SM57 (wen wunderts), MD421 (wen wunderts) und seltener RE16. Das so oft genannte Ribbon R121 klingt zu Hause fett, aber verstärkt live die sowieso schon vorhandenen Problemzonen Bass/Höhen. Ich nutze das gar nicht. Und ich muss gestehen: Ich setze oft nur ein Mikro an, um den Proxi-Regler zu "aktivieren" ;)
 

Groove

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Also kann ich im Standard den Abstand des Mikros nicht bestimmen?! Hm, nicht sooo gut. ich meine schon, daß der Ton machmal zu sehr knallt, also die Ansprache zu spontan kommt, auch wenn ich sonst ein klasse Attack mag, über alles sogar.
Ach Gott, diese unendlichen Möglichkeiten, selbst schon im Standard, sind einfach unglaublich, und auch wieder schon eine Last. Mit Sicherheit!
 

nobbi

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Groove, das finde ich interessant. Auch mir fehlt im Standard (nur über Endstufe + Box) so eine leicht dahinperlende, unspektakuläre, ich sach mal Bryan Adamszerre. Immer ist irgendwie zuviel Punch oder Attack da, die ich zwar mit dem Kompressor ganz gut eliminieren kann, was ich aber fühle (Das Publikum hört einen gut eingestellten Kompressor wohl nicht). Ohne K. geht es einfach nicht, wenn ich halt nur so vor mich hin schrummeln will. Bei Amps (Boogie MK4, Engl Screamer) hatte ich nie das Bedürfnis, Attack wegzunehmen.
 

firegarden

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Live contra Studio

Erstaunlich. Die KPA - User argumentieren ja gerne damit, die Brotkiste deutlich direkter und Attack - reicher zu spielen ist als der Axe Standard.
Der Proximity Parameter dürfte aber eigentlich nur Frequenz - bezogen wirken und keine Veränderung in der Dynamik bringen, oder?
 

Groove

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Ich denke mal, viel hängt wohl auch von der Gitarre ab und andere Einflüsse mehr. Da kann man sich die Finger wund schreiben. Was ich meinte ist vielleicht auch nicht das Attack, sondern so eine Art Knallen, der Ton entfaltet sich zu schnell, würde ich meinen. Besonders mit der Tele.
Aber selbst traditionelle Puristen, haben z.B. mit einem Marshall Stack Probleme einen halbwegs ertragbaren Ton aus einer Standard- Tele zu zaubern.
Eine Tele muß straff klingen, knackig und mit glas klare´m Attack. Mit dem Diezel plus 2x12´Box (Eminence Tonker Speaker) damals war ich da nahe an der Perfektion. Da bin ich mit dem Axe noch lange nicht da wo ich hin will. Habe mich allerdings das erste Jahr mit dem Teil auch erst einmal mehr um die Sounds für meine Düse gekümmert. Die geht zwar auch leicht in Richtung Tele, ist aber dennoch noch was völlig anderes.
 
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axefx

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Hm, nicht sooo gut. ich meine schon, daß der Ton machmal zu sehr knallt, also die Ansprache zu spontan kommt, auch wenn ich sonst ein klasse Attack mag, über alles sogar.
Auch mir fehlt im Standard (nur über Endstufe + Box) so eine leicht dahinperlende, unspektakuläre, ich sach mal Bryan Adamszerre. Immer ist irgendwie zuviel Punch oder Attack da
Also, ihr seid mir ja Schlawiner :rolleyes: Euch ist es zuviel (!!!!) Punch und Attack? Wo gibts denn sowas! Vielleicht hilft es, wenn Ihr SAG etwas hochschraubt, DAMP zurückdreht und/oder den Master weiter höher dreht ... das wären jetzt so meine Kandidaten, die mir spontan einfallen, um das Ding "weicher" (oder sagen wir: schmutzig unkontrollierter) zu bekommen. Und ich glaube diese Xformer Dinger machen in dem Bereich auch noch was ... ist aber schon solange her, dass ich den Standard an hatte, und an diesen Parametern gedreht habe. Vielleicht weiss Paco noch was ...
 
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Groove

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Nein! Das ist schwierig zu erklären. Ich glaub bei mir eh eher, das liegt an dem Atomic. Der ist schon mitunter an seiner Grenze ... Dazu habe ich zum Teil nicht wirklich einen Durchblick was ich mache am Axe. Bei mir war schon mal alles easy, aber durch ein paar Tips im anderen Forum, glaubte ich Dinge machen zu müssen ... und nun braucht es wieder seine Zeit bis es paßt -> MIR paßt ;):eek:
 

nobbi

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Was Groove sagt "so eine Art Knallen, der Ton entfaltet sich zu schnell" ist richtiger beschrieben für das Phänomen, das auch ich meine. Wenn ein real Amp von 0 auf 100 in einer Minute :D ist, kommt der Standard in 1 Sekunde, das Gate natürlich weggelassen. Eine etwas gemächlichere Ansprache könnte ich öfter gebrauchen, wobei ohne Fragez.B. bei gedämpften 8tel der Attack natürlich klasse ist. Kommt mir jetzt bitte keiner und sagt, dann soll ich mir doch einen gemächlichen Pod kaufen...Und wie immer: Das ist meine (und Grooves) Erfahrung mit dem Standard. Bei mir hilft ein leichter Kompressor, den ich aber eigentlich nicht will, weil der bei meinen real Amp auch nicht nötig war. (Mr. Axefx: Seit 2007 habe ich jede erdenkliche Kombination ausprobiert. Das, was mit zu schneller Tonentfaltung beschrieben ist, bekomme ich nur mit dem Kompressor weg. Fühlt sich jedoch anders an als mein alter Boogie. Macht aber nix, hab mich total dran gewöhnt. Hab mich nur "gefreut", dass dieses Spielgefühl auch ein anderer erfahren hat. Im amerikanischen Forum (das ganz alte, nicht mehr existierende), gab es auch mal einige wenige Leute mit dieser Erfahrung. 2007 hatte ich mal einen User mit seiner Anlage da, der in jedem Preset so viel Kompressor drin hatte, dass es für mich wirklich hörbar war. Ihm ist es gar nicht aufgefallen. Er fand seine Sounds klasse. So isset halt manchmal) Gruß Nobbi.
 
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Pacosipulami

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Vielleicht weiss Paco noch was ...
Ja - Paco weiss was. Mastervolumen zurückdrehen, nicht aufdrehen! Normalerweise (d.h ausserhalb des AxeFx) benutzt man Amps nicht an der Schmerzgrenze - sprich wenn es zerrt, dann "Schönwetter-Preamp-Zerre", keinesfalls Endstufenkitzeln und mit Tinnitus-Beschleuniger an. Im Axe hat man plötzlich die Möglichkeiten den Sound in Zimmerlautstärke "voll-aufgedreht" klingen zu lassen.
Hatte letztens einen Kunden in der Werkstatt, der wollte sich EL34 in seinen ENGL Special Edition einbauen lassen um mehr "britischen Soundcharakter" zu haben und war dann ganz enttäuscht, als er nach dem Change keinen Unterschied hören konnte. Ich hab ihm daraufhin ne TAD (Mullard Style) 7025S in V1-Position seines E670 gesteckt und ihm ging sprichwörtlich "die Sonne auf". :)

Falls ich Euch nun falsch verstanden haben sollte (was gerade bei diesem Thema gut möglich sein könnte) - wenn der "Endstufeneffekt" erwünscht sein sollte - dann empfehle ich Euch mal mit dem Warmth-Regler herum zu spielen - damit steuert man die Interaktion mit dem Lautsprecher zum Ausgangsübertrager - dieser Prozess ist dynamisch - je nach Anschlag wird die Interaktion hörbar. Gleiches gilt für den Thump-Regler - wo der Warmth ähnlich einer dynamischen Höhenblende reagiert, kriegt der Amp nbei höherem Thump-Wert mehr "Bumms".....aber ich glaube Ihr wollt das ja gerade eben nicht haben, oder?

Huba buba
Pacosipulami
 
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