Nachdem ich hier den ganzen thread gelesen habe, gebe ich auch (nochmal) meine "2cents" dazu:
@groove: Bei allem was Du bisher beschrieben hast (Soundprobleme; Kritik der Bandkollegen; Speaker und Endstufenkauf...) will ich meine "Empfehlung" die ich glaube weiter oben schonmal angedeutet habe nochmal vertiefen, weil ich aus der Diskussion mittlerweile den Eindruck gewonnen habe, dass das für Dich der bestklingendste und leichteste Weg wäre:
Vorab: Egal ob Axe GEN1 oder Axe-II: Der Sound steht und fällt mit der Box. Nutzt man diese in der virtuellen Form einer Impulse Response kompliziert das ein Soundfinden erheblich, meiner Meinung nach. Zur natürlichen Frequenzkorrektur einer physikalischen Gitarrenbox kommt die Korrektur durch Mikrofon und Positionierung dieses (oder gar einem Mix von mehreren) hinzu. Im Ergebnis bedeutet dass, das man bei Nutzung von Cab Impulses, die man nicht selber erstellt hat kaum noch Aussagen treffen kann, welcher Anteil vom Sound nun vom Amp-Block und welcher Anteil vom Cab Block herkommt. Genau dieses Problem hast Du, Groove, verdeutlicht, wenn du schreibst, dass du die CAB Sim ausgeschaltet hat und sein virtueller Amp (Amp-Block des Axe-Fx) nun durch eine (relativ) neutrale Endstufe mit angeschlossenem Gitarrenlautsprecher "kacke" klingt. Und den Grund dafür sehe ich darin, dass Du in einem Atemzug schreibst, eben auch sehr viel im Amp Block "geregelt" zu haben. Nun kann man sich die beispielsweise die legitime Frage stellen, ob vielleicht die Cab IR zuviel Bass hatte und Du das im Amp Block durch starkes zurücknehmen entsprechender Parameter (Bass Regler, Low-Cut, Speaker Resonance, etc...) versucht hast gegenzukompensieren. das ist jetzt einfach nur ein Beispiel.
Meine persönliche Erfahrung ist diese (und es ist völlig gleichgültig, von welcher Gerätegeneration wir sprechen): Die Amp-Simulationen sind nicht das Problem, wenn es nicht "klingt". Es ist eigentlich immer die Cab IR, die man dann wiederum durch ein (möglichst FRFR) Monitorsystem hört. Da schraubt man und schraubt und schraubt ... und weiss zu oft gar nicht warum und an was ... try and error. Bei mir war das lange Zeit so. Und es kamen einem zweifel hoch, ob diese ganze Amp-Emulation doch nicht so dolle ist. weil ich damals auch nicht wirklich davon überzeugt war, das gilt:
[Cab IR = Speaker+Mic+Position]+[FRFR Monitor] = [Gitarrenbox+Mic+Position]+[FRFR Monitor].
Nein, ich wollte glauben:
[Cab IR = Speaker+Mic+Position]+[FRFR Monitor] = [Gitarrenbox].
Aber dem ist nicht so. Logischerweise. Und der Glaube, dass das bisschen Micro und das bisschen Microposition und das bisschen Monitor (doch bitte schön "FRFR" in der Preisklasse zwischen billig bis hintehergeschmissen) doch nicht SOOOOVIEL von dem Sound abweichen kann, wie der der realen Gitarrenbox?! Am besten noch eine IR eines Speakers einer völlig anderen Box, als meiner eigenen ... (mit meinetwegen dem gleichen Speaker).
Nein, es weicht ab! Und zwar erheblich! Geht man den IR Weg, und zusätzlich den Weg IRs zu nutzen, die man selber nicht gemacht hat (Redwirez, Stock, Freundliche User...), dann setzt man sich schlichtweg einem Haufen von unbekannten Variablen aus, die man entweder schmerzlich studieren muss, oder die man (zumeinst) an der völlig falschen Stelle versucht zu korrigieren: Nämlich im Amp Block.
Wann habe ich diese Lektion gelernt? Das war, als ich mit auch mal eine "billige" Transistorendstufe gekauft hatte und dann das Axe mit Hilfe dieser Endstufe an die 2x12"er KOCH Box meines Mitmusikers geschlossen habe. Das war vor Urzeiten, als ich selber mit Stolz (und oftmals Bauchschmerzen) mein Axe-Fx Standard genutzt habe. Also: Das zeugs zusammengeschlossen, Axe-Fx angemacht, neues, leeres Preset geöffnet, eine Reihe shunts gelegt, Amp Block rein und BAM! Es klang wie die Hölle! Einfach nur saugeil! Egal, ob ich nen Fender, nen Plexi oder nen Soldano reingemacht habe: Gain, Master, Presence (und mit Level Lautstärke gegenkorrigiert) eingestellt und schwupps war der geile Sound da! Auch war der Bright Schalter auf einmal viel "zahmer". Haute der bei Nutzung der Cab IRs immer Höhen bis zum "get no" rein, was mich immer wunderte, weil der bright Schalter meines Fender Blues Deluxe (Gott habe ihn selig) eigentlich kaum was gemacht hatte. Ja und nun? Nun war es so, wie im echten Leben! Also im echten Röhrenverstärker-Leben.
Da wurde mir klar: Die Amps im Axe-Fx sind erste Sahne! Klingen und lassen sich genauso schnell und leicht einstellen, wie beim Röhrenamp. Das ganze Gefuddel mit den Bass-Reglern, das stundenlange Rumgenudel in den advanced Parametern: Überflüssig.
Wie konnte das sein? Ich hatte doch nur eine Variable ausgetauscht: Cab IR gegen richtige Gitarrenbox. nein ,eigentlich waren es ja mehr Variablen. wir erinnern uns:
[Cab IR = Speaker+Mic+Position]+[FRFR Monitor] gegen [Gitarrenbox].
Kurzum: Das war der "eye-opener" für mich: Wenns nicht klingt, liegt das Problem bei der Speaker Simulation. Und wenn es sich nicht "richtig" anfühlen mag, dann liegt es an dem FRFR Monitor. So einfach war das.
Und weil das meine persönliche Erfahrung ist, rate ich jedem, der vom Röhrenbesteck zum Modeler kommt UND jedem der schon beim Modeler ist, aber nicht zu befriedigenden Ergebnissen kommt: Vergesst die Speaker Simulation. Verzichtet auf 3 Millionen verschiedene "Boxen" und gewinnt dafür ein System zurück, welches Ihr eigentlich wollt und sucht:
Einfach zu bedienen, geiler Klang, volles Feeling. Und ab geht die Luzi ...
Daraus folgt mein Vorschlag für Dich Groove:
Schnapp Dir eine 2x12"er Gitarrenbox (mit Gitarrenspeakern, NICHT PA!!!!) und häng die an Deine Samson Endstufe. Um die Soundvielfalt verschiedener Speaker trotzdem soweit wie möglich zu nutzen, würde ich das folgend machen:
Stereobox mit 2 unterschiedlichen Speakern. Beispielsweise einem G12H30 (mit dem ich immer zu guten Ergebnissen komme von fenderish Clean bis rockig a la Plexi) und einem für die "härteren" Sachen. Da komme ich mit dem Vintage 30 immer gut zurecht (Für Hardrock JCM800 - bis böse, böse Mesa-Recti...). Damit erhälst Du Dir relativ viel Soundvielfalt und musst Dich trotzdem nicht mit der ganzen Speaker-FRFR-Monitor-Problematik auseinandersetzen. Gleichermassen sollten die Bandkollegen zufrieden sein, weil auch sie wieder dem gewohnten Hörereignis einer echten Gitarrenbox (wie zu den Diezel-Zeiten) ausgesetzt werden.
Die Vielfalt dieser Stereobox-Konstellation würde ich folgend "auf die Strasse" bringen (mal als Beispiel):
[BEISPIEL!!!!!]:
Samson Ausgang LEFT -> G12H30
Samson Ausgang RIGHT -> V30
Über den FX LOOP Block führst Du am OUTPUT2 LEFT+RIGHT das Signal in die Samson (Dafür muss im I/O Menu Copy Out1 -> Out2 AUSgeschaltet sein!). Mit dem Balance Regler kannst Du nun folgende drei Soundvarianten (und alle Möglichen zwischenstufungen) abrufen:
- Nur G12H30 (Balance HARD LEFT)
- Nur V30 (Balance HARD RIGHT)
- G12H30+V30 (Balance MITTE)
Zu guter letzt wollen wir genau diesen Sound DEINER Box gut mikrophoniert an den Mischpultmann bzw. die Stagebox FOH geben. Entweder "old school": bei jedem Auftritt neu microphonieren. Und blöderweise würden wir bei dieser Konstellaton 2 Micros vor jeder Box und somit auch zwei Signalwege zu FOH verballern.
Also besser "new school": Wir "capturen" jeden Speaker DEINER BOX mit einem MICRO DEINER WAHL in einer POSITION DEINER WAHL, sprich: Wir machen zwei Impulse Responses DEINER BOX und diese lädst Du dann in einen Stereo CAB BLOCK:
(screenshots sind vom Axe-II, ist aber unerheblich, da selbe Struktur!)
OUTPUT1 = Signal MIT CAB IR für FOH
In den linken Slot kommt die G12H30, in den rechten der V30. Und zwar nicht irgendwas, was man nicht kennt, sondern DEINE BOX!
Nun bildest Du den Sound der echten Gitarrenbox nach: Nutzt Du im FX LOOP beispielsweise HARD LEFT (also nur den G12H30), schickst Du auch an FOH NUR den 12GH30. Und zwar dadurch, dass Du einfach ein Mono Cab wählst.
Nutzt Du real BEIDE Speaker (Balance MITTE im FX LOOP -> die Samson bekommt auf beiden Leitungen Signal wodurch beide Speaker dieser Stereobox angesprochen werden) emulierst Du das mit einem Stereo Cab-Block mit beiden Impulse Responses Deiner beiden Speaker und legst balancierst beide Speakter auf Banlance Mitte (siehe screenshot).
Die Vorteile nochmal zusammengefasst:
- Du spielst mit gewohnter Gitarrenbox-Abhöre
- Deine Musiker-Kollegen bekommen ebenfalls gewohntes Hörereignis
- Sound tweaken wird erheblich (!) leichter
- DI-Signal an FOH ist das gleiche, als ob die Box jedes Mal neu (mit den selben Micros in gleicher Position) microfoniert würden -> Das was DU hörst bekommt auch der FOH Mann.
- Da Deine Box "virtualisiert" mitgespeichert wird im Axe-Fx kannst Du sie (und die Endstufe) auch zu Hause lassen ,wenn Du nicht soviel schleppen willst und beim Live-gig Monitore zur verfügung stehen … (was natürlich nicht das gleiche ist, wie sich von "SEINER" Box anballern zu lassen…)
- Auch weiterhin kann die Abhörlautstärke auf der Bühne via OUT2 unabhängig vom FOH signal reguliert werden
Nachteile:
- Verzicht auf theoretisch unendlich viele Boxen.
- Nur noch genau zwei Speakersimulationen nutzbar (was man auch als Vorteil sehen kann ...
Wie Du Deine eigene Boxensimulation für das Axe-Fx Standard/Ultra kreieren kannst und ins Axe-Fx bekommst, ist
HIER gepostet:
http://www.axefx.de/showthread.php?34-CAB-IRs-%28Impulse-Responses%29-selber-machen-f%FCr-Axe-Fx-Standard-amp-Ultra
Solltest Du diesen Weg gehen wollen biete ich Dir an, eine Sine-Sweep als .wav file zu schicken. Dieses schickst Du durch Deine Box, nimmst es wieder auf und schickst mir die Aufnahme zurück – dann mache ich Dir deine "persönlichen" Cab IR`s.
Grüße
axefx