Dramaturgie eines Gigs

Macky7tyseven

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 31, 2012
Beiträge
1.581
Endlich ist es soweit: In der CH sind alle Corona Massnahmen gefallen und wir haben bereits den ersten Gig in der Tasche. Also machen wir uns über die Setlist Gedanken, weil wir in den letzten zwei Jahren notgedrungen viele neue Songs ins Repertoire aufgenommen haben.

Wie macht ihr das? Wie plant ihr die Dramaturgie eines Gigs? Was ist eure Heuristik? Zum Beispiel:
  • Mit einem Highlight beginnen und aufhören
  • kontinuierlich steigern im Tempo, zwischendurch auch low Tempo
  • viel Abwechslung (oder ähnliche Songs zusammen?)
  • Nach jedem Song ein anderes Tempo (oder gerade nicht?)
  • Die besten 2-3 Songs im vorderen Drittel (oder im hinteren?)
  • keine langen Pausen zwischen den Songs, möglichst wenig Instrumentenwechsel
  • bewährte und neue Songs abwechseln (oder alles neue am Anfang?)
  • Anspruchsvolles für die Stimme vorne in der Setlist
  • ...
Worauf achtest du?
 

aalrh

Administrator
Teammitglied
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
3.465
Allzu viele Instrumentenwechsel würde ich vermeiden, sofern es geht.
Nicht mit dem größten Kracher aufhören, sonst kannst Du die Setliste gleich erweitern.

Zeit zum trinken :very_drunk: und für die Chicks einplanen ;)
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Feuer vom ersten Song bis zum letzten Song !!!

Haha, ganz im Ernst, den Job mit der Setlist Gestaltung hab ich immer anderen überlassen ;)
Hab mir dann höchstens bei den Gigs angekuckt, wie die Leute reagieren und dann meinen Senf dazu gegeben, also bei Anpassungen.
 

Marcus Siepen

Well-known member
Mitglied seit
Jan 21, 2013
Beiträge
2.895
Die Setlist muss einen geilen Flow haben, dafür Proben wir unterschiedliche Optionen. Kann man schlecht beschreiben, das muss sich für uns "richtig" anfühlen

Gesendet von meinem VOG-L29 mit Tapatalk
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.536
Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass du zum Anfang schon fast die besten Songs auffahren musst. Mindestens die ersten 3 Songs müssen so richtig krachen und ohne großes Gelaber und Pause dazwischen. Man muss die Leute von Anfang an einfangen. Das schafft man nicht, wenn man schwach beginnt, mit dem Vorsatz sich über den Abend zu steigern. Wenn man das Publikum nach 3 Songs nicht hat, gehen die dann nämlich in den nächsten Laden.
Nach so einer Anfangsattacke kann man dann ruhiger machen und mit den nächsten paar Songs einen Spannungsbogen aufbauen, der sich dann wieder in einem Highlight entlädt. Über den Abend kann man ruhig mehrere größere und kleine Spannungsbögen aufbauen bis man dann kurz vor dem Schluss den absoluten Höhepunkt erreicht.
Ich hab mal in einer Band gespielt, wir waren alle von unserem Repertoire überzeugt, hatten aber oft Probleme das Publikum "zu kriegen". Wir wollten unsere besten Songs nicht schon zu Anfang "verballern" sondern erst zum Höhepunkt des Abends. Aber das gestaltete sich immer ziemlich zäh, diesen Höhepunkt überhaupt zu erreichen. Wir haben lange, lange diskutiert. Bis wir uns dann doch mal entschlossen hatten, oben beschriebenes Rezept auszuprobieren. Und siehe da, es war ein Unterschied wie Tag und Nacht, die Leute waren sofort bei uns und es war auch viel leichter, den Abend zu gestalten. Man muss nur zusehen, dass man die Leute zwischendurch nicht wieder verliert.
 
Zuletzt bearbeitet:

Macky7tyseven

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 31, 2012
Beiträge
1.581
Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass du zum Anfang schon fast die besten Songs auffahren musst. Mindestens die ersten 3 Songs müssen so richtig krachen und ohne großes Gelaber und Pause dazwischen. Man muss die Leute von Anfang an einfangen. Das schafft man nicht, wenn man schwach beginnt, mit dem Vorsatz sich über den Abend zu steigern. Wenn man das Publikum nach 3 Songs nicht hat, gehen die dann nämlich in den nächsten Laden.
Nach so einer Anfangsattacke kann man dann ruhiger machen und mit den nächsten paar Songs einen Spannungsbogen aufbauen, der sich dann wieder in einem Highlight entlädt. Über den Abend kann man ruhig mehrere größere und kleine Spannungsbögen aufbauen bis man dann kurz vor dem Schluss den absoluten Höhepunkt erreicht.
Ich hab mal in einer Band gespielt, wir waren alle von unserem Repertoire überzeugt, hatten aber oft Probleme das Publikum "zu kriegen". Wir wollten unsere besten Songs nicht schon zu Anfang "verballern" sondern erst zum Höhepunkt des Abends. Aber das gestaltete sich immer ziemlich zäh, diesen Höhepunkt überhaupt zu erreichen. Wir haben lange, lange diskutiert. Bis wir uns dann doch mal entschlossen hatten, oben beschriebenes Rezept auszuprobieren. Und siehe da, es war ein Unterschied wie Tag und Nacht, die Leute waren sofort bei uns und es war auch viel leichter, den Abend zu gestalten. Man muss nur zusehen, dass man die Leute zwischendurch nicht wieder verliert.
Da hast du glaube ich absolut recht mit den ersten drei Songs. Wir neigen auch noch dazu, mit den einfachen Songs anzufangen, wo wir uns sicher fühlen, um die Nervosität abzulegen. Aber es stimmt schon - wenn die ersten drei Songs nicht stimmen, ist es schwierig, die Leute wieder zu holen.

Wenn du sagst, kurz vor Schluss den Höhepunkt - meinst du damit, dass ihr euren besten Song nicht am Schluss spielt? Weil man sonst wie Ralph sagte, nochmals drei Songs spielen muss?

Und wie macht ihr das mit den Zugaben? Das wir hören jetzt auf, und jeder weiss, die spielen ja doch noch weiter (oder noch schlimmer: wir wissen, dass wir die letzten beiden Songs unbedingt auch noch spielen wollen) - das ist doch etwas läppisch, oder?
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.536
Nein, der beste Song kommt nicht zum Schluss. Zum Schluss ist Runterkommen angesagt.
Ein Kollege von mir spielt regelmäßig das hier zum Schluss: Sandmann
Als Zugaben werden einfach Songs nochmal gespielt, die wir vorher am Abend schon mal gespielt haben.
 

Macky7tyseven

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 31, 2012
Beiträge
1.581

Macky7tyseven

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 31, 2012
Beiträge
1.581
Als Zugaben werden einfach Songs nochmal gespielt, die wir vorher am Abend schon mal gespielt haben.
Das ist ja interessant. Haben wir noch nie gemacht. Und wird das vom Publikum akzeptiert?
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.536

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Mal aus der Zuschauerperspektive ein paar Anregungen.

Eigentlich ist es toll, wenn gleich zu Anfang ein paar "Kracher" kommen. Das lockt den Zuschauer an und macht einen guten Eindruck.
Oft ist/war es aber so, dass gerade bei den ersten 3 Songs der Sound eher noch schlecht ist und man dann, wenn man sonst keine echten Highlights hat, sein Pulver gleich zu Beginn verschießt und unter Wert verkauft. Hab ich oft genug erlebt. Drei geile Songs zu Beginn, dann passt der Sound aber es kommt nix mehr nach. Einfach weil die Band 10 Songs hat aber nur 3 gut sind. Einen dann als Zugabe wiederholt und Schluss. Kommt jetzt aber drauf an, ob ihr eigenen Sachen macht oder Cover.
 

funkstation777

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 7, 2012
Beiträge
6.136
Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass du zum Anfang schon fast die besten Songs auffahren musst. Mindestens die ersten 3 Songs müssen so richtig krachen und ohne großes Gelaber und Pause dazwischen. Man muss die Leute von Anfang an einfangen. Das schafft man nicht, wenn man schwach beginnt, mit dem Vorsatz sich über den Abend zu steigern. Wenn man das Publikum nach 3 Songs nicht hat, gehen die dann nämlich in den nächsten Laden.
Nach so einer Anfangsattacke kann man dann ruhiger machen und mit den nächsten paar Songs einen Spannungsbogen aufbauen, der sich dann wieder in einem Highlight entlädt. Über den Abend kann man ruhig mehrere größere und kleine Spannungsbögen aufbauen bis man dann kurz vor dem Schluss den absoluten Höhepunkt erreicht.
Ich hab mal in einer Band gespielt, wir waren alle von unserem Repertoire überzeugt, hatten aber oft Probleme das Publikum "zu kriegen". Wir wollten unsere besten Songs nicht schon zu Anfang "verballern" sondern erst zum Höhepunkt des Abends. Aber das gestaltete sich immer ziemlich zäh, diesen Höhepunkt überhaupt zu erreichen. Wir haben lange, lange diskutiert. Bis wir uns dann doch mal entschlossen hatten, oben beschriebenes Rezept auszuprobieren. Und siehe da, es war ein Unterschied wie Tag und Nacht, die Leute waren sofort bei uns und es war auch viel leichter, den Abend zu gestalten. Man muss nur zusehen, dass man die Leute zwischendurch nicht wieder verliert.
Da bin ich (fast) zu 100 % bei Sören. Wenn du die Leute mit den ersten 3 Songs nicht fängst, macht "Dramaturgie" keinen Sinn. Ausser, du bist Peter Gabriel, da ist es scheissegal, ob er die ersten 5 Songs auf der Blockflöte spielt oder mit Orchester.
Was aber den Schluß betrifft: Go with a BANG. Das ist nämlich der allerletzte Eindruck, den die Leute vom Gig mit nach Hause nehmen. Und wenn der knallt, holt man Einiges auf, was vielleicht in der Mitte des Gigs nicht sooo groß war. Ist aber auch nur meine Meinung/Erfahrung.
 
Zuletzt bearbeitet:

aalrh

Administrator
Teammitglied
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
3.465
Man sollte hier nicht außer Augen lassen, was für Mucke gespielt wird.
Top40 mit einem "BANG" nach 5 Stunden aufhören, macht keinen Sinn. Spiele ich nur 45-90 min und das vielleicht noch als Vorband. Da brauche ich keine Zugabe. Da sollte der letzte Schlag sowas auf die 12 kommen, dass der Hauptact Spaß hat, das Publikum mitzunehmen.
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Ein Erlebnis dazu aus der Vergangenheit. Nach ein paar Songs waren alle "weg".
Feedback der "Zuschauer-/hörer": "Ihr macht total geile Musik."
Wir: "Und wo ward ihr, keiner war im Saal".
Zuhörer: "Wir waren alle im Durchgang".
Wir: "Warum das denn?"
Zuhörer: "Ihr seid so verdammt laut".
Wir zum Mischer: "Den Zuhörern war es zu laut".
Mischer: "Hmm, versteh ich gar nicht. Also eigentlich war es noch deutlich unterhalb der Schmerzgrenze" :LOL:
 

Marcus Siepen

Well-known member
Mitglied seit
Jan 21, 2013
Beiträge
2.895
Was auch zu bedenken ist: nicht jeder Song funktioniert auf jeder Position. Wir haben da z. B. einen Kandidaten, mit dem wir perfekt eine Show eröffnen können und sofort brennt die Hütte. Reproduzierbar Überall. Spielen wir das Lied in der Mitte des Sets geht die Nummer sang und klanglos baden. Letzte Nummer vom Hauptset? Mäh, funktioniert nicht. Erste Zugabe? Geht so, aber an die Position als Opener kommt nichts ran.

Gesendet von meinem VOG-L29 mit Tapatalk
 
Oben
mainframe-fourhanded
mainframe-fourhanded