Die Saite, die in deiner Gitarre klingt, bringt diese Information ja mit, wenn du deine Gitarre in dein AxeFx stöpselst und die Saite anschlägst. Das Ganze geht zwar durch einen statischen Eq, aber der Klang verändert sich vom Anschlag bis zum Ausklang, weil beim Ausgang des Tonemarches ja nicht nur ein statischer EQ zu hören ist (wie soll das auch gehen) sondern eben der Klang einer Saite mit ihrem Schwingungsverlaufs. Ein statischer EQ nivelliert ja nicht den Schwingungsverlauf des eingespeisten Signals und auch nicht dessen Klang.
Also eine Saite ist nur ein Stück Draht.
Diese selbst bringt nichts mit.
Weder Schwingungen, noch Frequenzen, noch Zeitvariablen, …
Sie beinhaltet physikalisch betrachtet Energie.
Nämlich die Energie, die aufgewendet wurde, um dieses Stück Draht herzustellen.
Abzüglich der Energie, die bei der Herstellung in Form von Abwärme oder ähnlichen
Prozessen verloren gegangen ist.
Ein ToneMatch ist vom physikalischen Prinzip her betrachtet nichts anderes, als eine IR.
Nur das bei einer IR das Frequenzwiedergabeverhalten eines Speakers gemessen wird,
und beim ToneMatch das eines in’s AxeFx eingespeisten Signals.
Weder ein ToneMatch, noch eine IR beinhalten zeitrelevante/zeitabhängige Informationen, um über den
zeitlichen Verlauf einer Signaldurchleitung (durch TonMatch oder IR) veränderbare resp. veränderte
Frequenzwiedergabeverhalten in Abhängigkeit vom Schwingungsprozess des Gitarrensignals
zu generieren.
Der Unterschied zwischen IR und ToneMatch ist im wesentlichen erstmal der Umstand,
dass die IR eine Hallfahne beinhaltet, die das zeitverzögerte Eintreffen des Ausgangs-
signalimpulses auf das aufnehmende Objekt, idR. eine Mikrofonmembran, abbildet.
Über die Länge der IR, bspw. 170 ms beim Axe, wird somit nicht das ausschwingende Signal
einer Gitarre abgebildet.
Diese 170 ms stellen eine Art stufenloses Frequenzdiagramm dar, das zu einem Zeitpunkt x
ein bestimmtes Frequenzwiedergabespektrum zur Berechnung des Signals zur Verfügung stellt.
Ein ToneMatch macht im Prinzip nichts anderes.
Man kann sich das so vorstellen:
Ein Gitarrensignal der Länge 1 ms wird an das Cab (die IR) übergeben.
Dieses Signal ist ein Mischsignal aus vielen einzelnen Frequenzen.
Diese 1 ms durchläuft nun in einer Berechnung die 170 ms einer IR.
In jeder der aufeinanderfolgenden Millisekunden der IR stellt diese ein ganz
bestimmtes Frquenzwiedergabeabbild zur Berechnung zur Verfügung.
Also ein Frequenzdiagramm, in dem zu jeder Frequenz von 0 bis bspw. 24 kHz
ein bestimmter Pegel bezogen auf 0 dB angegeben ist.
Dieses wird mit dem 1ms Signal der Gitarre verrechnet und daraus ein Summensignal
erechnet.
170 mal für jede der 170 ms.
Danach hat dieses Gitarrensignal im Ergebnis eine Hallfahne bekommen.
Beim ToneMatch geht es bei der Erzeugung etwas anders zu, als bei einer IR,
da in dem Fall das Referenzsignal auf sein Frequenzwiedergabespektrum hin
analysiert werden muss.
Bei der IR-Erzeugung hingegen ist das Frequenzspektrum idR. begrenzt vorgegeben;
also eine Art abgespeckter DIRAC-Impuls, der durch eine Boxen-Speaker Kombi
geschickt wird.
In der Folge wird dann durch eine sog. Kreuzkorrelation zwischen Originalsignal,
also dem DIRAC, und dem mit einem Mikrofon empfangenen Signal die IR
gebildet.
Der DIRAC ist ein sehr kurzer Impuls. Daher besitzt das Ausschwingverhalten der Gitarre
keine nennenswerte Relevanz im Hinblick auf die mit eine Mikro aufgenommene IR.
Um Zeitpunkt der Impulsabgabe durch den Speaker werden bspw. innerhalb einer Sekunde
die Frequenzen von 0 bis 24 kHz abgegeben.
Jedes Herz hätte also 1/24.000 Sekunde Länge.
Da ist nicht viel mit Schwingungen der Gitarre.
1 Hz hat dann 1/24.000 Sekunde Zeit, die Membran zu bewegen.
Und nun bewegt sich ein Teil der Schallwellen direkt auf die Membran des Mikros zu
und treffen dort auf.
Der größere Teil allerdings schwingt an der Membran vorbei in den Raum, wird dort
absorbiert oder reflektiert und trifft ggf. zeitverzögert auf die Membran.
Je länge die IR aufgenommen wird, umso mehr dieser Reflektionen werden aufgenommen;
die IR wird länger…
Das ist die zeitliche Relevanz oder der Zeitfaktor, der Bestandteil eines TMs oder einer IR ist.
Soweit, so kompliziert erstmal.
Ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht irgendwo verschrieben und Blödsinn gedruckt
Ist schon spät (oder eher früh).