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Nachdem ich ja zu Standard-Zeiten schon unter Zuhilfenahme von Ozone EQ-Match meinen Koch Studiotone Röhrenamp Head ins Axe-I gebracht hatte, war es mal wieder Zeit für einen neuen Vergleich zwischen AXe-Fx II FW10 vs. Koch Studiotone.
An für sich bietet sich hier der TMA-Block ja zum matchen an. So hatte ich auch diesesmal damit angefangen, die Sache hat nur zwei Haken: Der Koch hat faktisch drei schaltbare Kanäle: Clean, OD und eine zusätzlich dreifach abgestufte Boost-Möglichkeit, das nennt sich dann OD+. Um akkurat zu bleiben müsste man eigentlich 3 Tonematches machen, für jeden Kanal / Gain-staging eine. Desweiteren hatte ich mir in den Kopf gesetzt, dass der Match auch akkurat bleibt, egal wie leise das Volumenpoti an der Gitarre gedreht wird, egal welcher Pickup genutzt wird. Desweiteren wollte ich, dass die Regler am Koch (GAIN, BMT, BRIGHT-Stellung) und die Lautstärkeunterschiede bei Kanalumschaltung mit der Simulation aus dem Axe-Fx II identisch bleiben. Zu guter letzt wollte ich diesen "3 Kanäler Koch Studiotone" nicht auf drei Presets mit drei Tonematches, sondern alles in einem Preset.
Aufbau:
Dry Gitarrensignal (leises Picken, lauter Akkordanschlag je mit Hals, Steg und Psedo-Humbucker Mode mit meiner Ray Gerold Strat) via Axe-Fx II -> SPDIF in die DAW. Unity Gain sollte also gegeben sein.
Von da dann zwei Reamp Spuren in der DAW:
Zu Koch: RME Multiface out5 -> Koch Input -> Koch out (ohne Filter NACH der Endstufe) -> RME input5
Zu Axe: RME SPDIF out -> SPDIF LEFT in -> Routing -> Axe SPDIF out -> RME SPDIF in.
Beide Spuren laufen in der Summe auf, in die ich eine CAB IR gelegt habe. Koch und Axe durchlaufen also diesselbe CAB IR (oder bei Abschaltung eben keine).
Nach einigem hin- und her bin ich dazu übergegangen, überhaupt nicht mit dem Tonematch Block zu arbeiten, sondern bin bei der Cameron CH1 Sim hängen geblieben, die ich dann in den Advanced Parametern solange verstellt habe, bis es nahezu identisch mit dem Koch klang. AMP1 X wurde der Clean Channel. AMP2 X wurde der OD channel: Nach einigen Versuchen mit dem Cameron CH2 bin ich wieder zurück auf Cameron CH1 und habe einfach den Input Trim erhöht, um das gleiche Gaining zu bekommen, bei identischer Gain-Stellung an Sim und Koch. Für den OD+ Kanal, der einen weiteren Gain Boost vorzieht habe ich einen PEQ vor den Amp Block als Boost gesetzt.
Dann einen Loop in der DAW gesetzt: kurze, ca 300ms Loops (Tschaaadäng-Tschaaadäng-Tschaaadäng-Tschaaadäng-) und immer zwischen A (koch) und B (axe) hin und hergeschaltet und solange an den Parametern gedreht, bis ich keinen Unterschied, weder im Gaining, noch in der Lautstärke, noch in sonstwas gehört habe (oder zumindest sie so minimal wurden, wie ich es nur irgendwie hinbekommen konnte). Dann einen anderen Loop Ausschnitt genommen (anderer Pickup, andere Gitarrenlautstärke, etc.) und wieder A/B überprüft, ggf. Korrekturen vorgenommen und wieder mit einem anderen Loop-Fitzel gegengecheckt.
Was soll ich sagen? Der Koch ist nun mit allen drei Kanälen im Axe-Fx. In einem Preset. Ohne Tonematch. Der Bright Switch in der Sim reagiert nun exakt, wie wenn ich am Koch den Bright-Schalter von "normal" auf "+" stelle. Alle Regler Einstellungen am Koch sind identisch mit denen in der Simulation. Dabei stellte sich heraus, dass die Cameron Sim. dynamischer war, als der Koch (!). Sprich: Die Lautstärke-Unterschiedezwischen laut/leise waren in der Sim größer, als am echten Amp. Der Dynamics-Parameter auf -60 hätte dem entgegengewirkt, vielleicht hätte ich aber auch den Master mehr in die komprimierende Sättigung fahren müssen, aber wozu? Gegen besser als das Original habe ich nichts einzuwenden
Ist das krass? Das schlimmste kommt aber noch: Nach der Session einfach den Plexi 100W Treble genommen, A/B gehört, und was soll ich sagen: Der Plexi ungetweakt klang einfach offener und spritziger, für mich schlicht besser, als der Koch.
Ergo: Der Koch Röhrenamp ist ein absolut guter Amp, aber bietet neben dem Axe-Fx II nur noch einen Vorteil: Sein Antlitz und seine glühenden Kolben strahlen mehr Charme aus beim anschauen. Tonal, von der Flexibilität her und vom Grundrauschen aus beurteilt, macht der Koch (leider?!) überhaupt keinen Sinn mehr ... im besten Fall schafft er "gleich gut", aber niemals "besser", ausser man stellt das Axe-Fx II mutwillig besch***** ein.
Axe-Fx II rules! Und ich habe durch diese A/B tweakerei OHNE Tonematch jede Menge darüber gelernt, was so einige Advanced Parameter machen. Und ich habe gelernt, dass es davon soviele gibt, die in der Summe echt jede Kleinigkeit, die man sich vorstellen kann beeinflussen können. Unglaublich, wie individuell man sich (wenn man denn wollte) seinen Sound anpassen kann (wenn man denn müsste).
Jaja, ich weiss: Soundfile, or it is not happen ... wenn wer darauf besteht schaue ich mal, dass ich das Cubase nochmal anschmeisse und kurz ein paar Loops A/B aufzeichne ...
An für sich bietet sich hier der TMA-Block ja zum matchen an. So hatte ich auch diesesmal damit angefangen, die Sache hat nur zwei Haken: Der Koch hat faktisch drei schaltbare Kanäle: Clean, OD und eine zusätzlich dreifach abgestufte Boost-Möglichkeit, das nennt sich dann OD+. Um akkurat zu bleiben müsste man eigentlich 3 Tonematches machen, für jeden Kanal / Gain-staging eine. Desweiteren hatte ich mir in den Kopf gesetzt, dass der Match auch akkurat bleibt, egal wie leise das Volumenpoti an der Gitarre gedreht wird, egal welcher Pickup genutzt wird. Desweiteren wollte ich, dass die Regler am Koch (GAIN, BMT, BRIGHT-Stellung) und die Lautstärkeunterschiede bei Kanalumschaltung mit der Simulation aus dem Axe-Fx II identisch bleiben. Zu guter letzt wollte ich diesen "3 Kanäler Koch Studiotone" nicht auf drei Presets mit drei Tonematches, sondern alles in einem Preset.
Aufbau:
Dry Gitarrensignal (leises Picken, lauter Akkordanschlag je mit Hals, Steg und Psedo-Humbucker Mode mit meiner Ray Gerold Strat) via Axe-Fx II -> SPDIF in die DAW. Unity Gain sollte also gegeben sein.
Von da dann zwei Reamp Spuren in der DAW:
Zu Koch: RME Multiface out5 -> Koch Input -> Koch out (ohne Filter NACH der Endstufe) -> RME input5
Zu Axe: RME SPDIF out -> SPDIF LEFT in -> Routing -> Axe SPDIF out -> RME SPDIF in.
Beide Spuren laufen in der Summe auf, in die ich eine CAB IR gelegt habe. Koch und Axe durchlaufen also diesselbe CAB IR (oder bei Abschaltung eben keine).
Nach einigem hin- und her bin ich dazu übergegangen, überhaupt nicht mit dem Tonematch Block zu arbeiten, sondern bin bei der Cameron CH1 Sim hängen geblieben, die ich dann in den Advanced Parametern solange verstellt habe, bis es nahezu identisch mit dem Koch klang. AMP1 X wurde der Clean Channel. AMP2 X wurde der OD channel: Nach einigen Versuchen mit dem Cameron CH2 bin ich wieder zurück auf Cameron CH1 und habe einfach den Input Trim erhöht, um das gleiche Gaining zu bekommen, bei identischer Gain-Stellung an Sim und Koch. Für den OD+ Kanal, der einen weiteren Gain Boost vorzieht habe ich einen PEQ vor den Amp Block als Boost gesetzt.
Dann einen Loop in der DAW gesetzt: kurze, ca 300ms Loops (Tschaaadäng-Tschaaadäng-Tschaaadäng-Tschaaadäng-) und immer zwischen A (koch) und B (axe) hin und hergeschaltet und solange an den Parametern gedreht, bis ich keinen Unterschied, weder im Gaining, noch in der Lautstärke, noch in sonstwas gehört habe (oder zumindest sie so minimal wurden, wie ich es nur irgendwie hinbekommen konnte). Dann einen anderen Loop Ausschnitt genommen (anderer Pickup, andere Gitarrenlautstärke, etc.) und wieder A/B überprüft, ggf. Korrekturen vorgenommen und wieder mit einem anderen Loop-Fitzel gegengecheckt.
Was soll ich sagen? Der Koch ist nun mit allen drei Kanälen im Axe-Fx. In einem Preset. Ohne Tonematch. Der Bright Switch in der Sim reagiert nun exakt, wie wenn ich am Koch den Bright-Schalter von "normal" auf "+" stelle. Alle Regler Einstellungen am Koch sind identisch mit denen in der Simulation. Dabei stellte sich heraus, dass die Cameron Sim. dynamischer war, als der Koch (!). Sprich: Die Lautstärke-Unterschiedezwischen laut/leise waren in der Sim größer, als am echten Amp. Der Dynamics-Parameter auf -60 hätte dem entgegengewirkt, vielleicht hätte ich aber auch den Master mehr in die komprimierende Sättigung fahren müssen, aber wozu? Gegen besser als das Original habe ich nichts einzuwenden
Ist das krass? Das schlimmste kommt aber noch: Nach der Session einfach den Plexi 100W Treble genommen, A/B gehört, und was soll ich sagen: Der Plexi ungetweakt klang einfach offener und spritziger, für mich schlicht besser, als der Koch.
Ergo: Der Koch Röhrenamp ist ein absolut guter Amp, aber bietet neben dem Axe-Fx II nur noch einen Vorteil: Sein Antlitz und seine glühenden Kolben strahlen mehr Charme aus beim anschauen. Tonal, von der Flexibilität her und vom Grundrauschen aus beurteilt, macht der Koch (leider?!) überhaupt keinen Sinn mehr ... im besten Fall schafft er "gleich gut", aber niemals "besser", ausser man stellt das Axe-Fx II mutwillig besch***** ein.
Axe-Fx II rules! Und ich habe durch diese A/B tweakerei OHNE Tonematch jede Menge darüber gelernt, was so einige Advanced Parameter machen. Und ich habe gelernt, dass es davon soviele gibt, die in der Summe echt jede Kleinigkeit, die man sich vorstellen kann beeinflussen können. Unglaublich, wie individuell man sich (wenn man denn wollte) seinen Sound anpassen kann (wenn man denn müsste).
Jaja, ich weiss: Soundfile, or it is not happen ... wenn wer darauf besteht schaue ich mal, dass ich das Cubase nochmal anschmeisse und kurz ein paar Loops A/B aufzeichne ...
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