Winfried
Member
- Mitglied seit
- Apr 10, 2013
- Beiträge
- 53
Wie diese Geschichten aus der „Steinzeit“ sich doch alle ähneln: Bei mir war das über den Plattenspielereingang kaputt gespielte Radio der Eltern ein 1959 Braun-Atelier 1, den ich dieses Jahr endlich restauriert habe, und in dem – quasi als Wiedergutmachung – heute 1 AX7und 2 EL84 von MesaBoogie werkeln müssen.
Billige Gitarren mit grottenschlechter Saitenlage – „playing till my fingers bleed“ singt Bryan Adams in „Summer of 69“, noch ein Leidensgenosse; Amps aus deutscher Wertarbeit, die nicht so klangen, wie wir es wünschten, verkauft von ahnungslosen Musikalienhändlern („wird immer gern genommen“) zusammen mit ganz üblen Transistorzerren als Notbehelf. Nobbi und ich sind mit dem TV68 bei „Whole Lotta Love“ ziemlich verzweifelt – wie wohl die meisten „Schaller-Opfer“ in dieser Runde auch.
Erst gegen Mitte der 70er, wie Solyth so schön sein „Luxusproblem“ beschreibt, waren die amerikanischen und englischen Amps und Pedale für junge Musiker in Deutschland dann auch gebraucht verfügbar und zu bezahlen. Und wieder war man nicht zufrieden, denn für Glam- und Hardrock waren die ollen Fenders und Vox nicht mehr angesagt. Und Echolette gehörte schon Dynacord - verschwand dann ja auch bald als eigene Marke.
Kann es nicht sein, dass unsere Suche nach dem „heiligen Gral“ des perfekten Sounds in Wahrheit aus dieser Frühzeit der „Entbehrungen“ stammt? So wie der Hunger der Nachkriegszeit das Konsumverhalten der Wirtschaftswunderzeit bestimmt hatte. Das Axe-fx ist heute doch unser Schlaraffenland mit allen, ja fast schon zu vielen Möglichkeiten. Mir geht es jedenfalls so, wenn ich mit jeder neuen Firmware die Amps in meinen beiden Ketten neu abstimmen muss.
Aber ich lerne dabei endlich auch, technische Besonderheiten der Amps zu verstehen – natürlich auch Paco sei dank.
Mir der ersten Band und dem ersten Gear wollte man doch vor allem eins: „wirken“ – auf die Mädchen. Na klar, auch Musikmachen – aber laut und heftig.
Wenn ich 1970 mehr von der Funktion der Röhrenamps kapiert hätte, dann hätte ich den Dynacord Eminent II schon so wertgeschätzt, wie heute unser Adlerauge aus Helvetien. Auch der Klemt-Echolette M40 soll man rückblickend bitte kein Unrecht tun, denn dieses Teil kann – richtig bedient – richtig geile Sounds machen:
https://www.youtube.com/watch?v=4kD9_W9oZtc
Aber Bonzo, mein Eindruck damals, bezogen auf eine an allen Eingängen bis zum Stehkragen belegten und bis zum völligen Verschwinden des „Magischen Auges“ hochgefahrenen Gesangsanlage, war genauso wie Deiner. Und im Hinterkopf immer diese völlig irrationale Sehnsucht nach der neuesten PA von WEM, weil Pink Floyd die gerade auch spielten.
Übrigens Paco, Dein alter Bruzzel klingt ziemlich gut. Hier noch ein Bilderrätsel für Dich.
Das war 1968 wirklich mein erster – und was da so rechts rauslugt, ist die berüchtigte „Quelle-Strat“. Warum nur zuckt meine linke Hand gerade wie wild?
Ach ja Wolfgang, dass Du Dich noch in den 90ern mit einem Hohner-Verstärker herumschlagen musstest, hat mich doch erschüttert. Ich hoffe, es war wenigstens der Vollröhren "Orgaphon", denn der wäre zusammen mit dem Hohner-Clavinet heute schon wieder ein echter Klassiker. Aber eben nichts für Gitarristen.
Billige Gitarren mit grottenschlechter Saitenlage – „playing till my fingers bleed“ singt Bryan Adams in „Summer of 69“, noch ein Leidensgenosse; Amps aus deutscher Wertarbeit, die nicht so klangen, wie wir es wünschten, verkauft von ahnungslosen Musikalienhändlern („wird immer gern genommen“) zusammen mit ganz üblen Transistorzerren als Notbehelf. Nobbi und ich sind mit dem TV68 bei „Whole Lotta Love“ ziemlich verzweifelt – wie wohl die meisten „Schaller-Opfer“ in dieser Runde auch.
Erst gegen Mitte der 70er, wie Solyth so schön sein „Luxusproblem“ beschreibt, waren die amerikanischen und englischen Amps und Pedale für junge Musiker in Deutschland dann auch gebraucht verfügbar und zu bezahlen. Und wieder war man nicht zufrieden, denn für Glam- und Hardrock waren die ollen Fenders und Vox nicht mehr angesagt. Und Echolette gehörte schon Dynacord - verschwand dann ja auch bald als eigene Marke.
Kann es nicht sein, dass unsere Suche nach dem „heiligen Gral“ des perfekten Sounds in Wahrheit aus dieser Frühzeit der „Entbehrungen“ stammt? So wie der Hunger der Nachkriegszeit das Konsumverhalten der Wirtschaftswunderzeit bestimmt hatte. Das Axe-fx ist heute doch unser Schlaraffenland mit allen, ja fast schon zu vielen Möglichkeiten. Mir geht es jedenfalls so, wenn ich mit jeder neuen Firmware die Amps in meinen beiden Ketten neu abstimmen muss.
Aber ich lerne dabei endlich auch, technische Besonderheiten der Amps zu verstehen – natürlich auch Paco sei dank.
Mir der ersten Band und dem ersten Gear wollte man doch vor allem eins: „wirken“ – auf die Mädchen. Na klar, auch Musikmachen – aber laut und heftig.
Wenn ich 1970 mehr von der Funktion der Röhrenamps kapiert hätte, dann hätte ich den Dynacord Eminent II schon so wertgeschätzt, wie heute unser Adlerauge aus Helvetien. Auch der Klemt-Echolette M40 soll man rückblickend bitte kein Unrecht tun, denn dieses Teil kann – richtig bedient – richtig geile Sounds machen:
https://www.youtube.com/watch?v=4kD9_W9oZtc
Aber Bonzo, mein Eindruck damals, bezogen auf eine an allen Eingängen bis zum Stehkragen belegten und bis zum völligen Verschwinden des „Magischen Auges“ hochgefahrenen Gesangsanlage, war genauso wie Deiner. Und im Hinterkopf immer diese völlig irrationale Sehnsucht nach der neuesten PA von WEM, weil Pink Floyd die gerade auch spielten.
Übrigens Paco, Dein alter Bruzzel klingt ziemlich gut. Hier noch ein Bilderrätsel für Dich.
Das war 1968 wirklich mein erster – und was da so rechts rauslugt, ist die berüchtigte „Quelle-Strat“. Warum nur zuckt meine linke Hand gerade wie wild?
Ach ja Wolfgang, dass Du Dich noch in den 90ern mit einem Hohner-Verstärker herumschlagen musstest, hat mich doch erschüttert. Ich hoffe, es war wenigstens der Vollröhren "Orgaphon", denn der wäre zusammen mit dem Hohner-Clavinet heute schon wieder ein echter Klassiker. Aber eben nichts für Gitarristen.
Zuletzt bearbeitet: