D
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Guest
Scheinbar ist das ein Thema - da ich nicht weiss, ob ich dieses Jahr ans AxeFest komme (würde halt gerne mit jemandem aus der Schweiz mitfahren, da ich der deutschen Bahn nicht traue), mal ein paar Grundlagen dazu:
Begriff DAW = Digitale Audio Workstation
Quasi der Überbegriff für ein vollständiges Tonstudio im Rechner - dabei geht es nicht bloss um einfache Audioaufnahmen sondern um Audio und MIDI Daten aufzuzeichnen, zu arrangieren und nachzubearbeiten. Die Daten können entweder in Echtzeit alle miteinander oder einzeln nacheinander aufgenommen und in einem zeitlichen Raster arramgiert, neben und übereinander geschichtet abgespielt werden. Wurden bis Ende der 90er Jahre MIDI-Musik-Daten über externe Soundgeneratoren (Synthesizer, Drum-Maschinen, Sampler) abgespielt oder zur Steuerung an Mischpulte oder Signal-Router und Audio-Prozessoren gesendet, so haben moderne DAWs heute solche Geräte in virtueller Form inkludiert.
Alles was man braucht um zu Hause eigene Aufnahmen zu machen ist ein Computer (den wohl alle haben werden), eine Audio/MIDI-.Schnittstelle (die die meisten von uns in Form eines FM3, FM9 oder AxeFx III besitzen und ein dementsprechendes DAW Programm.
Hier gibt es ziemlich viele Anbieter, wobei die meisten sich in der Grundstruktur ähnlich sind. Sie können Audio und MIDI Daten aufzeichnen, abspielen, bieten interne virtuelle Soundgeneratoren und virtuelle Signal-Effektprozessoren zur Audio und MIDI-Daten Be- und Verarbeitung. Einige davon kosten Geld und sind sehr umfangreich, andere sind günstiger oder teilweise sogar umsonst zu haben. Als Einsteiger würde ich etwas auswählen was Deine Freunde und Kollegen, Mitmusiker etc. vielleicht auch benutzen.....
Ansonsten nenne ich hier mal einige Namen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Reaper, Logic, Cubase, Garageband, Studio One, ProTools, Tracktion Waveform, Ableton und so weiter.... einige davon laufen nur mit einer spezifischen Computerplattform, andere sind Cross-Plattform fähig. Es gibt von diesen Anbietern oft auch gestaffelte Angebote - je mehr Funktionalität, desto höher der Anschaffungspreis.
Ich empfehle allen irgendwo anzufangen - und sich dann, wenn man ein Gespür dafür erarbeitet, upzugraden, als gleich zu Beginn für mehrere hundert Euro eine eierlegende Wollmilchsau zu erwerben und. So gibt es im komerziellen Bereich zb. sogenannte Einsteiger-Versionen.
Fast alle DAW Programme bieten zudem die Verwendung von virtuellen Soundgeneratoren (Instrumenten) und Audio-Signalbearbeitungs-Bausteine von Drittherstellern, sogenannte Instrumenten- und Audio-PlugIns. So kann man sich seine DAW mit genau dem Besteck ausrüsten, was man für die Umsetzung seiner eigenen musikalischen Songideen benötigt, sollte da bei der Werksausstattung nichts passendes dabei sein. Wie schon bei den Programmen gibt es auch bei den PlugIns freie und kommerzielle Produkte.
Ein Gitarrist, der Zuhause seine eigenen Playbacks erstellen möchte, benötigt zb. virtuelle Soundgeneratoren um seine Backing-Instrumente abdecken zu können -> Schlagzeug und E-Bass (sofern er diesen nicht als reales Zweitinstrument greifbar hat). Zahlreiche Schlagzeug-Plugins kommen im Verbund mit kurzen MIDI Grooves, die man als Pendant zu den eingebauten Rythmen einer früheren Drum-Maschine sehen kann. Da die Speicherkapazität bei heutigen Computern recht hoch ist, verglichen zu den Speicherchips solcher früheren Rythmusgeräten, lassen sich die einzelnen Instrumente wie Becken (Ride, Crash oder die HiHat), Snaretrommel, TomToms und die Fusspaucke (Basstrommel) heute in mehreren dynamischen Abstufungen und Soundvaraiationen sehr dynamisch spielen und via MIDI im Arrangementfenster einer DAW aufzeichnen und abspielen. Das Resultat kommt einem Schlagzeug dann schon verblüffend nah.....
Ein dazu interessantes Produkt stammt von Steven Slate Drums, ist umsonst und bietet jedem Einsteiger einen guten Ein- und Überblick um die Möglichkeiten. Kommerzielle Anbieter stammen von XLN Audio Addictive Drums, Toontrack EZ-Drummer (oder Superior Drummer), Native Instruments SessionDrums via dem hauseigenen Kontakt-Sampler. Auch ist bei zahlreichen DAWs bereits ein solches Modul integriert. Die meisten dieser Plugins laufen Cross-Plattform sprich mit Mac oder PC (einige sogar mit Linux).
Für E-Bass gibt es auch interessante Erweiterungen (IK Multimedia ModoBass, Toontrack EZ-Bass, Native Scarbee Bass Samples....oder Samples für die jeweiligen Sampler-Formate, die mit zahlreichen virtuellen Sampler-PlugIns abgespielt werden können.
Und dann heisst es einfach mal ausprobieren - sich langsam herantasten, stolpern. Fehler machen, wieder aufstehen, lernen, stolpern..........
Was braucht man nun effektiv:
Computer (einigermassen aktuelle Hardware, aktuelle Betriebssysteme (würde kch da ganz an den Systemanforderungen der DAW-Programme orientieren)
Audio/MIDI) Interface - das geht mit FAS Hardware aber auch mit einem Dritthersteller Anbieter.....
DAW Programm
Abhöre (Kopfhörer oder Nahfeld-Monitore)
optional: MIDI Controller in Form von MIDI Eingabegeräte (Klaviatur-Tastatur, Drum-Pads, Mischpult-Controller oder externe Laufwerksteuerung des DAW Programms um nicht immer von der Maus und dem Computerbildschirm abhängig zu sein.
Und vor allem: Viel Geduld - das geht nicht von heute auf morgen!
Wer möchte, darf hier seine Erfahrungen dazu tragen oder spezifische Fragen/Ergänzungen mitteilen...vielleicht kriegen wir so ein paar wertvolle Informationen zusammen, welche einem Einsteiger einen gelungenen, möglichst frustfreien Einstieg in die Materie ermöglichen.
Danke und Gruss
P
Das ist natürlich richtig! Und wie ich oben schon schrieb, soll der Beitrag fortlaufend ergänzt werden, so wie nun von Dir getan! Ich werde dann auch noch ein kleinen Step by Step Tutorial machen wollen - aber erst wird hier noch etwas gearbeitet
Ich nutze selbst ja auch ein externes Audiointerface (aus diversen Gründen). So schrieb ich gerade an einer Ergänzung dazu, als Du Deinen Beitrag geschrieben hattest....
Dritthesteller Audio-Hardware oder AxeFx/FM3/FM9:
Für den Einstieg würde ich allen mal das integrierte Audio-Interface bei Euren Fractal-Maschinen empfehlen, damit lässt sich schon mal ne ganze Menge machen. Wenn man allerdings nicht nur Gitarre, sondern auch Gesang aufnehmen will, empfiehlt es sich nach einem externen Audio-Interface Ausschau zu halten. Ein paar dieser Audio-Interfaces haben (wie von Friedlieb oben beschrieben) gleich ne DAW im Bundle mit dabei und auf deren Websites meist auch noch eigene Tutorials für den Einstieg ins Homerecording
Es gibt zahlreiche Audiointerfaces, sie unterscheiden sich äusserlich einerseits durch ihre Ausstattung (Anzahl Audio-Kanäle, Audioschnittstellen - Line oder Mikrofon-Eingänge), Formfaktor (Desktop- oder Rackmount-Gerät) und durch ihre Schnittstellen zu den Rechnern. Die meisten Interfaces haben Treiber für mehrere Betriebssysteme kompatibel, andere nur für eine bestimmte Betriebssysteme/Rechner-Typen. Augen auf vor dem Kauf!
Natürlich werden einige auch gleich noch ihre Band mitaufnehmen wollen, aber ich fokussiere mich hier eher auf den Heimanwender, zu denen ich mich auch zähle. Heisst, ich brauche keine 16 oder 24 Eingangskanäle, sondern 2 oder vielleicht 4.
Bei den Innereien (Funktionalität) der Interfaces gibt es auch Unterschiede. Einige der Geräte haben noch interne Mischfunktionen sowie digitale Effektprozessoren integriert , damit man zb. Gesang mit einem leichten Nachhall fürs eigene Monitoring - sprich das direkte Abhören während der Aufnahme mit etwas Raum versehen kann, ohne dass man diesen Raum mit aufnimmt. Dieses "direkte Abhören" nennt man "Direct Monitoring" und es wird oft von den Herstellern dieser Geräte als "latenzfreies Monitoring" werbetechnisch aufgewertet.
Was das bedeutet, erkläre ich kurz:
Das einkommende Analogsignal geht durch den sogenannten "Headamp" - damit ist der Mikrofonvorverstärker gemeint, der bei einem Line-Eingang aber auch einfach ein Line-Signal Eingangsverstärker darstellt. Dann wird es aufgetrennt in zwei Signale - das eine wird an den Analog/Digital-Wandler geschickt und von dort weiterbearbeitet an die digitale Schnittstelle gegeben, die an den Rechner angeschlossen ist. Das andere Signal bleibt Analog und wird mit dem vom Rechner kommenden Signal, welches zuvor wieder zurückbearbeitet und von Digital nach Analog gewandelt wird, zusammengeführt/gemischt (meist gibt es dazu sogenannte Mix-Regler am AudioInterface), bevor es an den Ausgang des Audiointerface gegeben wird - das kann ein Line-Signal aber auch ein Kopfhörersignal sein. Gute Audiointerfaces haben beide Ausgangs-Schnittstellen Kopfhörer und Line-Out (zb. für den weiteren Gebrauch mit aktiven Abhör-Monitore)
Dieses "direkte Signal" wird nun eben bei einigen dieser Interfaces zusätzlich um einen digitalen Effektprozessor ergänzt um das "Direct Monitoring-Signal" um einen künstlichen Raum zu ergänzen. Der Anteil an trockenem Signal kann man einstellen, ebenso meist auch noch verschiedene Raum/Hall-Räume und andere Parameter wie die Erstreflektion oder die Nachhallzeit (je nach Interface und deren Funktionsumfang).
Wir haben vorher schon das "latenzfreie" Monitoring angesprochen und bei der Erklärung zum Direct Monitoring auch die Signale erwähnt, welche gewandelt und via Computer-Schnittstelle an den Rechner geschickt werden.
Diese Signale werden durch die Wandlung und die Auf- bzw. Bearbeitung durch diese Schnittstelle und der DAW auf dem Rechner und retour zeittechnisch verzögert. Man redet dabei von einer Latenzzeit. Diese Latenzzeit kann bei den meisten DAWs und Interfaces unterschiedlich lange gewählt werden, geringere Latenzzeiten bedürfen mehr Rechenleistung. Sie belasten den Rechner stärker. Längere Latenzzeiten belasten den Rechner geringer.
Man könnte sagen - wieso beides? Ich nehme "kürzer"..... nun ja, wenn man die Signalverarbeitungs-Latenz kurz halten will, weil man zb. eben Echtzeit-Bearbeitung via dem Rechner wünscht, dann empfehlen sich Einstellungen bei dem der Rechner stärker belastet wird, zb. währen der Aufnahme, wo man sich ja direkt oder eben indirekt über den Rechner mit Echtzeitbearbeitung "abhören" möchte..... Beim anschliessenden Zusammenmischen und Nachbearbeiten der Signale, stört diese Verzögerung nicht mehr, da wir sie nicht von einer eingehenden Aktion abhängig machen sondern nur noch Signale abspielen - hierführ können höhere Latenzen gewählt werden, durch die geringere Belastung des Rechners, kann dieser auch leistungsintensivere Nachbearbeitung durch interne Effektprozessoren (Plugins - siehe Eingangspost) ausführen.
Die effektive Länge dieser Latenzwerte hängt von den Treibern der Hersteller der Audiointerfaces, aber auch von den Einstellungen des "Host-Rechners" (dem Rechnung mit der DAW drauf) ab.
Gute Treiber der Audiointerface-Hersteller erreichen Werte zwischen 1.5 - 10ms, wobei damit die sogenannte RT-Latenz (kurz RTL) gemeint ist. RT bezieht sich auf "Round Trip", was englisch für Gesamtlatenz steht, sprich Verzögerung durch Wandler und digitale Speicherbuffer im Ein- und Ausgangsbereich.
1ms entspricht 33cm Luftdistanz zwischen einem Lautsprecher und dem menschlichen Ohr. 3ms entsprechen so einem Meter. Man redet bei Schallwellen dann auch von der Laufzeit - sprich der Zeit der die Schallwelle vom Schallwandler (Lautsprecher) zum Schallempfänger, dem menschlichen Ohr benötigt....
more to come.....
Begriff DAW = Digitale Audio Workstation
Quasi der Überbegriff für ein vollständiges Tonstudio im Rechner - dabei geht es nicht bloss um einfache Audioaufnahmen sondern um Audio und MIDI Daten aufzuzeichnen, zu arrangieren und nachzubearbeiten. Die Daten können entweder in Echtzeit alle miteinander oder einzeln nacheinander aufgenommen und in einem zeitlichen Raster arramgiert, neben und übereinander geschichtet abgespielt werden. Wurden bis Ende der 90er Jahre MIDI-Musik-Daten über externe Soundgeneratoren (Synthesizer, Drum-Maschinen, Sampler) abgespielt oder zur Steuerung an Mischpulte oder Signal-Router und Audio-Prozessoren gesendet, so haben moderne DAWs heute solche Geräte in virtueller Form inkludiert.
Alles was man braucht um zu Hause eigene Aufnahmen zu machen ist ein Computer (den wohl alle haben werden), eine Audio/MIDI-.Schnittstelle (die die meisten von uns in Form eines FM3, FM9 oder AxeFx III besitzen und ein dementsprechendes DAW Programm.
Hier gibt es ziemlich viele Anbieter, wobei die meisten sich in der Grundstruktur ähnlich sind. Sie können Audio und MIDI Daten aufzeichnen, abspielen, bieten interne virtuelle Soundgeneratoren und virtuelle Signal-Effektprozessoren zur Audio und MIDI-Daten Be- und Verarbeitung. Einige davon kosten Geld und sind sehr umfangreich, andere sind günstiger oder teilweise sogar umsonst zu haben. Als Einsteiger würde ich etwas auswählen was Deine Freunde und Kollegen, Mitmusiker etc. vielleicht auch benutzen.....
Ansonsten nenne ich hier mal einige Namen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Reaper, Logic, Cubase, Garageband, Studio One, ProTools, Tracktion Waveform, Ableton und so weiter.... einige davon laufen nur mit einer spezifischen Computerplattform, andere sind Cross-Plattform fähig. Es gibt von diesen Anbietern oft auch gestaffelte Angebote - je mehr Funktionalität, desto höher der Anschaffungspreis.
Ich empfehle allen irgendwo anzufangen - und sich dann, wenn man ein Gespür dafür erarbeitet, upzugraden, als gleich zu Beginn für mehrere hundert Euro eine eierlegende Wollmilchsau zu erwerben und. So gibt es im komerziellen Bereich zb. sogenannte Einsteiger-Versionen.
Fast alle DAW Programme bieten zudem die Verwendung von virtuellen Soundgeneratoren (Instrumenten) und Audio-Signalbearbeitungs-Bausteine von Drittherstellern, sogenannte Instrumenten- und Audio-PlugIns. So kann man sich seine DAW mit genau dem Besteck ausrüsten, was man für die Umsetzung seiner eigenen musikalischen Songideen benötigt, sollte da bei der Werksausstattung nichts passendes dabei sein. Wie schon bei den Programmen gibt es auch bei den PlugIns freie und kommerzielle Produkte.
Ein Gitarrist, der Zuhause seine eigenen Playbacks erstellen möchte, benötigt zb. virtuelle Soundgeneratoren um seine Backing-Instrumente abdecken zu können -> Schlagzeug und E-Bass (sofern er diesen nicht als reales Zweitinstrument greifbar hat). Zahlreiche Schlagzeug-Plugins kommen im Verbund mit kurzen MIDI Grooves, die man als Pendant zu den eingebauten Rythmen einer früheren Drum-Maschine sehen kann. Da die Speicherkapazität bei heutigen Computern recht hoch ist, verglichen zu den Speicherchips solcher früheren Rythmusgeräten, lassen sich die einzelnen Instrumente wie Becken (Ride, Crash oder die HiHat), Snaretrommel, TomToms und die Fusspaucke (Basstrommel) heute in mehreren dynamischen Abstufungen und Soundvaraiationen sehr dynamisch spielen und via MIDI im Arrangementfenster einer DAW aufzeichnen und abspielen. Das Resultat kommt einem Schlagzeug dann schon verblüffend nah.....
Ein dazu interessantes Produkt stammt von Steven Slate Drums, ist umsonst und bietet jedem Einsteiger einen guten Ein- und Überblick um die Möglichkeiten. Kommerzielle Anbieter stammen von XLN Audio Addictive Drums, Toontrack EZ-Drummer (oder Superior Drummer), Native Instruments SessionDrums via dem hauseigenen Kontakt-Sampler. Auch ist bei zahlreichen DAWs bereits ein solches Modul integriert. Die meisten dieser Plugins laufen Cross-Plattform sprich mit Mac oder PC (einige sogar mit Linux).
Für E-Bass gibt es auch interessante Erweiterungen (IK Multimedia ModoBass, Toontrack EZ-Bass, Native Scarbee Bass Samples....oder Samples für die jeweiligen Sampler-Formate, die mit zahlreichen virtuellen Sampler-PlugIns abgespielt werden können.
Und dann heisst es einfach mal ausprobieren - sich langsam herantasten, stolpern. Fehler machen, wieder aufstehen, lernen, stolpern..........
Was braucht man nun effektiv:
Computer (einigermassen aktuelle Hardware, aktuelle Betriebssysteme (würde kch da ganz an den Systemanforderungen der DAW-Programme orientieren)
Audio/MIDI) Interface - das geht mit FAS Hardware aber auch mit einem Dritthersteller Anbieter.....
DAW Programm
Abhöre (Kopfhörer oder Nahfeld-Monitore)
optional: MIDI Controller in Form von MIDI Eingabegeräte (Klaviatur-Tastatur, Drum-Pads, Mischpult-Controller oder externe Laufwerksteuerung des DAW Programms um nicht immer von der Maus und dem Computerbildschirm abhängig zu sein.
Und vor allem: Viel Geduld - das geht nicht von heute auf morgen!
Wer möchte, darf hier seine Erfahrungen dazu tragen oder spezifische Fragen/Ergänzungen mitteilen...vielleicht kriegen wir so ein paar wertvolle Informationen zusammen, welche einem Einsteiger einen gelungenen, möglichst frustfreien Einstieg in die Materie ermöglichen.
Danke und Gruss
P
Das ist natürlich richtig! Und wie ich oben schon schrieb, soll der Beitrag fortlaufend ergänzt werden, so wie nun von Dir getan! Ich werde dann auch noch ein kleinen Step by Step Tutorial machen wollen - aber erst wird hier noch etwas gearbeitet
Ich nutze selbst ja auch ein externes Audiointerface (aus diversen Gründen). So schrieb ich gerade an einer Ergänzung dazu, als Du Deinen Beitrag geschrieben hattest....
Dritthesteller Audio-Hardware oder AxeFx/FM3/FM9:
Für den Einstieg würde ich allen mal das integrierte Audio-Interface bei Euren Fractal-Maschinen empfehlen, damit lässt sich schon mal ne ganze Menge machen. Wenn man allerdings nicht nur Gitarre, sondern auch Gesang aufnehmen will, empfiehlt es sich nach einem externen Audio-Interface Ausschau zu halten. Ein paar dieser Audio-Interfaces haben (wie von Friedlieb oben beschrieben) gleich ne DAW im Bundle mit dabei und auf deren Websites meist auch noch eigene Tutorials für den Einstieg ins Homerecording
Es gibt zahlreiche Audiointerfaces, sie unterscheiden sich äusserlich einerseits durch ihre Ausstattung (Anzahl Audio-Kanäle, Audioschnittstellen - Line oder Mikrofon-Eingänge), Formfaktor (Desktop- oder Rackmount-Gerät) und durch ihre Schnittstellen zu den Rechnern. Die meisten Interfaces haben Treiber für mehrere Betriebssysteme kompatibel, andere nur für eine bestimmte Betriebssysteme/Rechner-Typen. Augen auf vor dem Kauf!
Natürlich werden einige auch gleich noch ihre Band mitaufnehmen wollen, aber ich fokussiere mich hier eher auf den Heimanwender, zu denen ich mich auch zähle. Heisst, ich brauche keine 16 oder 24 Eingangskanäle, sondern 2 oder vielleicht 4.
Bei den Innereien (Funktionalität) der Interfaces gibt es auch Unterschiede. Einige der Geräte haben noch interne Mischfunktionen sowie digitale Effektprozessoren integriert , damit man zb. Gesang mit einem leichten Nachhall fürs eigene Monitoring - sprich das direkte Abhören während der Aufnahme mit etwas Raum versehen kann, ohne dass man diesen Raum mit aufnimmt. Dieses "direkte Abhören" nennt man "Direct Monitoring" und es wird oft von den Herstellern dieser Geräte als "latenzfreies Monitoring" werbetechnisch aufgewertet.
Was das bedeutet, erkläre ich kurz:
Das einkommende Analogsignal geht durch den sogenannten "Headamp" - damit ist der Mikrofonvorverstärker gemeint, der bei einem Line-Eingang aber auch einfach ein Line-Signal Eingangsverstärker darstellt. Dann wird es aufgetrennt in zwei Signale - das eine wird an den Analog/Digital-Wandler geschickt und von dort weiterbearbeitet an die digitale Schnittstelle gegeben, die an den Rechner angeschlossen ist. Das andere Signal bleibt Analog und wird mit dem vom Rechner kommenden Signal, welches zuvor wieder zurückbearbeitet und von Digital nach Analog gewandelt wird, zusammengeführt/gemischt (meist gibt es dazu sogenannte Mix-Regler am AudioInterface), bevor es an den Ausgang des Audiointerface gegeben wird - das kann ein Line-Signal aber auch ein Kopfhörersignal sein. Gute Audiointerfaces haben beide Ausgangs-Schnittstellen Kopfhörer und Line-Out (zb. für den weiteren Gebrauch mit aktiven Abhör-Monitore)
Dieses "direkte Signal" wird nun eben bei einigen dieser Interfaces zusätzlich um einen digitalen Effektprozessor ergänzt um das "Direct Monitoring-Signal" um einen künstlichen Raum zu ergänzen. Der Anteil an trockenem Signal kann man einstellen, ebenso meist auch noch verschiedene Raum/Hall-Räume und andere Parameter wie die Erstreflektion oder die Nachhallzeit (je nach Interface und deren Funktionsumfang).
Wir haben vorher schon das "latenzfreie" Monitoring angesprochen und bei der Erklärung zum Direct Monitoring auch die Signale erwähnt, welche gewandelt und via Computer-Schnittstelle an den Rechner geschickt werden.
Diese Signale werden durch die Wandlung und die Auf- bzw. Bearbeitung durch diese Schnittstelle und der DAW auf dem Rechner und retour zeittechnisch verzögert. Man redet dabei von einer Latenzzeit. Diese Latenzzeit kann bei den meisten DAWs und Interfaces unterschiedlich lange gewählt werden, geringere Latenzzeiten bedürfen mehr Rechenleistung. Sie belasten den Rechner stärker. Längere Latenzzeiten belasten den Rechner geringer.
Man könnte sagen - wieso beides? Ich nehme "kürzer"..... nun ja, wenn man die Signalverarbeitungs-Latenz kurz halten will, weil man zb. eben Echtzeit-Bearbeitung via dem Rechner wünscht, dann empfehlen sich Einstellungen bei dem der Rechner stärker belastet wird, zb. währen der Aufnahme, wo man sich ja direkt oder eben indirekt über den Rechner mit Echtzeitbearbeitung "abhören" möchte..... Beim anschliessenden Zusammenmischen und Nachbearbeiten der Signale, stört diese Verzögerung nicht mehr, da wir sie nicht von einer eingehenden Aktion abhängig machen sondern nur noch Signale abspielen - hierführ können höhere Latenzen gewählt werden, durch die geringere Belastung des Rechners, kann dieser auch leistungsintensivere Nachbearbeitung durch interne Effektprozessoren (Plugins - siehe Eingangspost) ausführen.
Die effektive Länge dieser Latenzwerte hängt von den Treibern der Hersteller der Audiointerfaces, aber auch von den Einstellungen des "Host-Rechners" (dem Rechnung mit der DAW drauf) ab.
Gute Treiber der Audiointerface-Hersteller erreichen Werte zwischen 1.5 - 10ms, wobei damit die sogenannte RT-Latenz (kurz RTL) gemeint ist. RT bezieht sich auf "Round Trip", was englisch für Gesamtlatenz steht, sprich Verzögerung durch Wandler und digitale Speicherbuffer im Ein- und Ausgangsbereich.
1ms entspricht 33cm Luftdistanz zwischen einem Lautsprecher und dem menschlichen Ohr. 3ms entsprechen so einem Meter. Man redet bei Schallwellen dann auch von der Laufzeit - sprich der Zeit der die Schallwelle vom Schallwandler (Lautsprecher) zum Schallempfänger, dem menschlichen Ohr benötigt....
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