Also für mich stellt sich das so dar: Cliff wollte den FASLINK natürlich auch ins Axe implementieren, dass musste ja kommen und ist die logische Schlussforlgerung, wenn man sich das MFC MKIII ansieht. Wenn ich er gewesen wäre, hätte ich einfach den Ethercon Port gegen den Faslink-Port getauscht und MKIII auf die Frontplatte gedruckt und gut iss. Bei der MFC noch beide Ports zu unterstützen macht ja Sinn für Leute, die auf die MFC umsteigen und eben kein FASLINK haben, an ihren Echsen. Aber fürs Axe-Fx? Da macht der weitere support des Ethercon Ports ja nur Sinn für Leute, die schon eine MKi/II MFC haben und jetzt auf XL oder überhaupt Axe-Fx umsteigen wollen. Dürften die wenigsten sein?!
Anyhow, ich dachte auch es kommt ne MKIII mit Faslink und dann erstmal ein abgespecktes All-in-one-Floorboard oder eine Rackversion ohne Amp-Sim für die 4CM-Boys ... sprich: Strip-Down Versionen der Flaggschiffe MFC / Axe-Fx. Oder doch noch endlich mal eine Extension für die MFC, oder oder oder ...
Aber das ist eben Cliff
... Der hat halt mehr Spaß dran zu optimieren und noch vorne zu gehen, anstatt Business-mäßig vorhandene Technologie in kleineren Würfeln für einen breiteren Markt anzubieten *kicher. Meiner Meinung tut der sich noch nichtmal einen gefallen damit. Jetzt gibt es wieder zwei Versionen mit zwei verschiedenen Preset-filegrößen. Da muss Axe-Edit drauf reagieren. Hoffentlich gibt das keine neuen Komplikationen.
Für "Axe-Fx Neueinsteiger" find eich die XL Version natürlich schon interessant, für Axe-Fx II Besitzer gibt es (zumindest derzeit) nicht genügend Anreiz umzusteigen, denn "MEHR" geht mit dem XL nicht, die Prozessor-Leistung ist identisch. Es bietet nur mehr Flexibilität auf der Software- und Hardware-Seite.
Schauen wir es uns mal an:
- Built-in FASLINK™ port for connection to MFC-101 Mark III over conventional XLR cables.
- Dedicated MIDI IN, OUT, and THRU jacks (vs. shared OUT/THRU in the Mark II).
- Two onboard PEDAL jacks (vs. one in the Mark II).
Gut, offensichtlich gibts jetzt eine "doppelstöckige" Platinenanordnung, die mehr Ports ermöglicht. Das war vorher nicht möglich und die Begründung, wieso es nur noch ein Pedal und keine MIDI Thru Buchse gab. Allerdings fällt mir keine Konstellation ein, wo ich MIDI OUT und THRU GLEICHZEITIG brauche. Von daher ... geschenkt. Eine Pedal-buchse mehr - geschenkt, wenn man eine MFC mit 4 Pedalanschlüssen hat ... bleibt der FASLINK Adapter. Das ist für mich in der Tat echter Mehrwert. Aber eben auch nur für Neukäufer in Zusammenhang mit ner MFC MKIII.
- Primary VALUE entry via optical encoder with a lifespan of 1,000,000+ rotations.
Ich hatte bisher nie Probleme mit dem Value Rad. Ich denke, das ist ähnlich wie mit den neuen optischen Schaltern in der MFC MKIII: (Noch) weniger anfällig = weniger Service / Garantie.
- “Secret Sauce III” instrument input features an even lower noise floor.
Naja, wird wohl irgendwo in der Eingangsstufe ein Bauteil verändert worden sein... Cliff sagt ja auch selber auf die frage nach dem "wieviel "lower"?:
1. I don't have any numbers. Not a huge difference.
. Geschenkt....
- Built-in backup firmware allows recovery in the event of complications during update.
Joh ... hatte in 4,5 Jahren noch nie update Probleme. ... verringert vielleicht auch Service Fälle. Geschenkt ....
- Backward compatibility with Axe-Fx II Mark I/II presets via Axe-Edit software.
Ei Joh, alles andere wäre ja auch ... ähhh, saudoof gewesen.
- 128 Mb of non-volatile Super-FLASH memory allows for storage of up to 512 presets and 512 user cabinets with copious reserves for future expansion.
Ich brauche persönlich keine 384 Presets, geschweige denn 512. Mein Maximum gespeicherter User-Cabs lag mal bei 54 (und genutzt 5), aber da gibts sicherlich Leute, die das cool finden, mehr als 100 User Cabs im Gerät haben zu können...
- Double-capacity preset size allows for expanded functionality including X/Y switching on more blocks and more instances of effects.
Hier wirds dann für mich spannend: Vor allem die Erklärung von Cliff dazu:
1. Each preset holds twice as much data. This allows more complicated presets that contain more parameters. Since each block that has X/Y capability has twice the parameters than if it didn't have X/Y this allows for more blocks with X/Y capability. So I've added X/Y to the Parametric EQ, Graphic EQ and Pan/Tremolo. This also allows for more instances of effects, like Drive blocks. It also leaves room for future expansion.
2. The DSP and modeling are identical. Firmware shares the same code base so firmware updates apply to both equally.
"Mehr" Blöcke gleichzeitig geht auch mit XL nicht, da die CPU-leistung identisch bleibt. Aber Cliffs Worte lesen sich für mich auch so, dass die Menge an Instanzen pro Effekt und die Menge an X/Y-fähigen Blöcke (zumindest) AUCH etwas mit der Datengröße eines Preset-files zu tun hat. Diese hat er jetzt verdoppelt, weil auch mehr Speicherplatz wohl zur Verfügung steht. Ob das in Zukunft nicht nur Auswirkungen auf mehr X/Y-fähige Blöcke und mehr Instanzen, sondern vielleicht gar auf völlig neue FX Blöcke (fragt sich welche, mir fällt an Effektklassen so spontan nix ein, was nicht schon abgedeckt ist?!) bleibt dann abzuwarten .... Das wird die Zukunft zeigen, ob da die Firmwares und Specs mit der Zeit zwischen MKI/II und XL weiter auseinander gehen, oder nicht.
Kurzum: Beide Geräte sollen (erstmal?) parallel laufen, das XL entsprechend höher gepreist. Ob das eine Dauerlösung oder eine Übergangslösung ist, bleibt abzuwarten. Der Mehrwert des XL zum MKII halte ich nach derzeitigem Kenntnisstand selbst für Hardcore User für zu gering, um "upzugraden". Ob der mit der Zeit via FW-Entwicklung eklatant steigt, bleibt abzuwarten. Fest steht: Es kann nur "flexibler" werden, aber nicht leistungsfähiger, weil die CPU Leistung identisch bleibt.
Für Erstkäufer oder Leute, die von GEN1 "upgraden" wollen, dürfte die Alternative XL aber sicherlich interessant sein. Was man hat - das hat man.