Lautstärkeproblem mit/ohne Amp Blocks

1vl

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Liebe Leute,

die ganze Zeit habe ich schön mit amp & cabs Blöcken im Signalweg gespielt.
Nun wollte ich mal mit einem akustischen Instrument die gleichen Effekte nutzen.
Nur die Amps & Cabs sollten raus.

Nun ist das Signal am Ausgang seeehr leise.
Was habe ich bisher versucht:
- Na gut, Output aufgedreht,
- im Out-EQ (Global Menue) das Gain hoch,
- Ampblocks global -12dB
- Eingangsogar den Eingang der Soundkarte, in die das Axe geht auf -10dBV
Jetzt kommt es vielleicht in etwa hin,
mien Problem: Wenn ich aufs falsche Preset gehe, fallen mir die Ohren ab!

- Dies tritt auch bei Werkspresets auf, bei denen ich gar nichts verstellt habe
- Der Piezo Pickup der Akustischen geht via Piezo-Preamp ins Axe ii und ich habe darauf geachtet, dem Axe eine vergleichbare Eingangslautstärke zu bieten.
Aber auch bei gleicher Gitrarre sind die Unterschiede groß.

Abgesehen von den abfallenden Ohren beim falschen Preset, ist auch live so eine Umstellerei murks.

Habe ich mir da ein Problem geschaffen, dass man einfach nicht hat, weil man ja das Axe v.a. wegen der amps hat?
Oder ist es Einstellungssache? Wollen die Werkspresets dahingehend grundsätzlich gezügelt werden? Oder liege ich mit meiner Denke irgendwo grundsätzlich falsch?

Ich bin dankbar für Tipps!

:-S
 

axefx

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Der Amp-Block verstärkt in default-Einstellung zumeist eklatant, sprich, Dir fehlt Lautheit, wenn Du ihn "löschst".
Verstärke innerhalb der 4x12 Matrix neutral per FX Block: Ersetze Amp Modell xyz gegen den Tube Pre (http://wiki.fractalaudio.com/axefx2/index.php?title=Amp:_all_models#TUBE_PRE) und/oder bspws. einen Filterblock (Level hochiehen = Clean boost), der innerhalb des Grids (Matrix) die Lautheit kompensiert, sprich auf vergleichbares Level zu den konventionellen E-Gitarren Presets bringt.
 
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axifist

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Hast du den Eingangspegel angepasst?
Abgesehen davon ist ein Amp natürlich ein mords Kompressor (Paco wird mich jetzt schlachten wollen), v.a. wenn Zerre reinkommt. Klar, dass das Signal, das da hinten rauskommt, lauter ist als das, was reingeht. Du kannst stattdessen auch mittels Filter-Blöcken den Pegel hochziehen und auch bissl per Kompressor komprimieren.
Und natürlich kannst du auch deinen E-Gitarrensound leiser machen. Falls du ne Mosfet-Endstufe benutzt, zB eine von Matrix, dann ist der Ausgangspegel ja nicht so wichtig, weil da ja keine Röhren mit ordentlich Pegel angefahren werden müssen.

Also, probier einfach rum, da geht schon was!

:( Cheffe war schneller :(
 

Andy

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Volumenblock geht auch, damit kannst du den Output um 20 dB anheben.
 

1vl

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ei, ich wusste doch, dass ich an der richtigen stelle frage.

Gute Ideen - damit hatte ich gar nicht gerechnet. Jetzt wird mir klar: Wer Amp säät, wird Lärm ernten :)
Jetzt habe ich die Tipps mal ausprobiert. Tatsächlich läßt sich einiges an Pegel wettmachen mit einem Extra Block. Wobei ich den Tube Pre noch nicht so hinbekommen habe, dass er sich völlig neutral verhält. Volume Block geht zwar bis +20dB, aber damit kommt auch ein wahrnehmbares Rauschen (wohl v.a. vom Pickup-Preamp) ans Tageslicht.

Dieses Problem wäre damit also vielleicht lösbar - vielen Dank! .... ergäbe sich dadurch nicht ein weiteres...:

Den Eingang habe ich entsprechend angepasst; die rote LED vermeide ich so gerade. Auch die E-Gitarren-Presets kann ich leiser drehen, aber mir fällt auf, dass ich (egal bei welchem Instrument) im Bypass Modus auch mit Mühe (Axe Out1 bis zum Anschalg aufgedreht) nicht auf einen vernünftigen Pegel komme. Bei +4dBu im Soundkarteneingang sind es mit viel Arbeit auf den Saiten gerade mal -25dB.

Ist das beim Axe so gedacht? Weil man mit jedem Effekt & Amp ja eh immer noch ne Schippe drauf legt? Vielleicht habe ich ein falsches Verständnis vom Konzept des Gerätes? Ich komme halt von einem bekannten dänischen 19" Gerät, ebenfalls mit Matrix..., da gibt's keinen Amp, sondern nur eine merkwürdige Zerre. Ich bin also mit dem Effekt-Teil vertrauter. Von dort war ich gewohnt, dass die einzelnen Effekte in Nullstellung quasi Bypass emulieren oder andersrum ich alle Preset-Lautstärken an die Bypass-Lautstärke anpasse und so egal mit welcher Belegung immer gleich laut bin. Klangverändernd sind die Einstellungen dort nur, wenn man zu viel Dampf gibt (clipping) oder der Rauschanteil bei zuwenig Nutzsignal überhand nimmt.

Ich bin sicher, dass meine Effekte vom alten Dänen locker übertragen werden können, aber bis ich das alles gemacht habe, würde ich gern einfach mal das Axe-Fx zwischendruch bypassen können, ohne immer Lautstärkesprünge zu bekommen.
Es gibt ja offenbar Menschen, die ihre Axt nur für Effekte nutzen. Es scheint ja also möglich. Was meint ihr, muß man da immer etwas tricksen? Oder komme ich einfach mit dem Amp-Gedanken nicht zurecht? Oder habe ich vielleicht etwas übersehen? .. Ich gebe zu, mich immer wieder auch überfordert zu fühlen von dieser unglaublichen Soundschleuder :)
 

funkstation777

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Tja, du wärest ein richtig guter "Patient" fürs Axe-Fest in Daxweiler. leider ist morgen schon Anmeldeschluß....:bounce:

wie sagt Tommy Lee Jones in "Man in Black": "Erscheinen Sie, sonst weinen Sie"!:bounce:
 

axefx

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Oder komme ich einfach mit dem Amp-Gedanken nicht zurecht?
Wahrscheinlich das. Das ist auch der Unterschied zum G-Force. Der weitere, dass das G-Force normalerweise am Eingang Line-Level bekommt, um am Ausgang Line-Level auswirft.

Das Axe-Fx II verfolgt das "Unity-Gain" Paradigma: x dbu rein = x dBu raus. Das gilt genau dann, wenn der analoge Outputlevel voll aufgedreht wird. Das Input-Gain wiederum dient ausschliesslich zur Minimierund des SNR-Abstandes, bedeutet: Wird das digital gesteuerte Input Gain erhöht (auf analoger Seite), um den Wandler perfekt auszusteuern, wird auf digitaler ebene um denselben Faktor abgesenkt. Die Gesamtlautheit wird also nicht berührt. In Extrem-Einstellungen weicht das etwas ab, aber solange die Input Lämpchen lustig grün bis gelb flackern gilt dies sehr genau.


Auch das Paradigma: FX Block = 0 db am Output = neutrale Verstärkung gilt für vergleichbare Blöcke des G-Forrces (Reverb delay, Chorus, etc.)

Bildest Du von Ein- zum Ausgang eine Reihe Shunts wirst Du feststellen, dass es keinen Lautstärkeunterschied gibt, ob die Matrix, also das Preset aktiv ist, oder Du das ganze Axe-Fx auf Bypass schaltest. Ersetzt Du nun einige shunts gegen "neutrale" Effekte (siehe oben) bleibt die Lautheit ebenso neutral, wie Du es vom G-Force kennst.

Der Amp-Block (und in abgeschwchter Form auch die Drive-Blöcke) bilden hier eine Ausnahme. Auch dieser hat den Ouptut-Level-Regler, den man auf 0 db stellen kann (= Unity Gain). Nur Unity von was? Der Amp-Block hat zwei primäre weitere Parameter, die sich extrem auf die Lautheit des Blocks auswirken: Drive und Master. Und genau deshalb verhält sich der Amp-Block eben nicht so "neutral", wie Du es von anderen Effektgeräten, die eben nicht AMP, also wortwörtlich Verstärker heissen her kennst.

Da das Axe-Fx primär dafür konzipiert ist eben MIT einem Amp-Block betrieben zu werden, macht es deshalb auch Sinn, dass dieser ein eben NICHT line-level anliegendes Signal, sondern das leise Signal einer Gitarre verstärkt. Der Amp-Block hebt also in der Regel das Signal eklatant an, NICHT der im I/O Menu justierbare Gain-Regler, der ja bewusst die Signallautheit NICHT beeinflussen soll, um einerseits das Unity-Gain Paradigma zu gewährleisten, welches 4CM erleichtert, Re-Amping erleichtert und zudem gewährleistet, dass die Reglereinstellungen wie z.B. Drive und Master des Amp-Blocks unabhängig gleich arbeiten, egal, wie das SNR am Input Gain optimiert wurde.

Färbt der Amp-Typ "Tube Pre" unerwünscht, musst Du eben mit anderen "neutralen Blocks" den vergleichbaren Verstärkungsfaktor erreichen, den der Amp-Block in vergleichbaren Presets lautstärkemäßig einnimmt. Das kann auch leicht weit mehr als 20db sein. Langt also ein Volume-, Filter, -Mixer,-PEQ, oder sonstiger block, der 20db Lautheit am dessen Output-Level-Regler zuläst nicht zur Kompensation aus, muss Du eben derer zwei seriell hintereinanderschalten. Damit erreichst Du dann +40db, das sollte dann aber locker langen.

Oder Du regelst eben alle anderen Presets in der Lautheit herunter. Am besten dort eben im da genutzten Amp-Block an dessen Output-Level. Zum Beispiel bis dann dass effektierte Signal gleich laut ist, wie wenn Du das komplette routing des Axe-Fx mit dessen BYPASS-Schalter umgehst. Da dies allerdings dann konsequenterweise zur Folge haben wird, dass der gesamte Outputlevel relativ gering ist, Du also die analogen Outputregler dann immer auf Anschlag haben wirst und immer noch unzufrieden sein könntest, was den damit maximalen Output angeht (denn der verstärkungsfaktor Deiner >gitarre wird dann eben nicht auf Line-Level angehoben, sondern bleibt maximal gleich) ist dies nicht die Option, die Du wählen wirst.

Es bleibt also nur: Ersetze den Amp Block gegen zwei seriell angelegte Filterblöcke und maximiere dort den Output-Level solange, bis die Lautheit die des zuvor (oder in anderen Presets) vorhandenen Amp-Blocks erreicht.

Ein Blick ins Manual zum Thema Lautstärken ist im übrigen auch zu empfehlen, da die routing- und Parameter-Möglichkeiten des Axe-Fx vielseitig sind - und je nach Konstellation Lautstärkeunterschiede hervorrufen können. Diese sind aber keine Design-fehler, die man dann zurecht "tricksen" muss, sondern obliegen ganz im Gegenteil der konsequenten Logik des jeweiligen Signalweges. Beispiel: Verdopllung der Lautheit um +6db bei Signalverdopplung durch paralleles routing, Input Left, right, stereo ... etc ...
 

1vl

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"… Patient …" Ich fühle mich erkannt… ;-)
ich gehöre vielleicht in die Suchtabteilung… habe bis gerade rumgeschraubt…!

Cheffe, vielen Dank für diese Einführung!! Einzelnen Phänomenen bin ich natürlich schon begegnet, aber Deine Erläuterungen waren wirklich sinnstiftend. Ich habe ja geahnt, dass ich mich umstellen muss, aber mir hilft es immer sehr, wenn ich die Dinge zumindest ansatzweise zu verstehen meine.
So konkret & auf den Punkt habe ich das noch nirgends gelesen.
 

1vl

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Na, alle noch high vom Axe Fest?
Ich wollte nur mal zurückmelden. dass ich meine Probleme mit den Lautstärken langsam besser in den Griff bekomme.
Die Wichtigkeit eines hilreichen Teils des Postings von 'axefx' habe ich jetzt erst gecheckt: Das parallele Routing.
Danke noch mal! :thumpsup:
 
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