Marshall JCM 800

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....und der T75 kriegt mehr Aufmerksamkeit ;) Cool! Guter Artikel, sauber recherchiert! Die 800er 2-Kanaler mit 50Watt gab es allerdings in zwei Versionen, die welche bis 1984/85 und die welche nach 1987 gebaut wurden. Unterschied ist die Vorstufenschaltung. Die späteren Modelle waren besonders für den etwas dünnen Sound berüchtigt......diese Schaltung wurde auch dem 100Watt 2210 spendiert.
Interessanterweise sind der 2210 wie auch die späteren 2205 Amps im Leadkanal ohne Kathodenfolger geschaltet*. Die Zerrstufe bedient sich dabei einem technischen Trick. Die zweite Gainstufe wurde deren Arbeitspunkt mit einer Konstantstromquelle gegeben, die zusammen mit einem nachfolgenden Diodenclipper für jede Menge Klipping sorgt....elegant ist das nicht, aber der Amp verfügt damit über reichlich Drive!


* Entweder ist Cliff's 800er Amp ein Einkanaler oder er stammt aus den früheren 50W Modelle. Sonst hat er sich da vertan...... EDIT: Cliff verwendet einen 2204 Amp. Das ist die klassische Marshall Rockmachine die mit den späteren Modellen nichts mehr gemeinsam hat.
 
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georgyporgy

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Interessanterweise haben mir die Marshalls ab den umschaltbaren 800ern nicht mehr wirklich gefallen. Erst mit den Modern Vintage und dem 410 sind die für mich wieder zurück.

Völlig sinnfrei fand ich ja immer, Signature Modelle der 800er ohne FX-Loop rauszubringen. Aber das gehört sich wohl so.

Mein alter "800er" (JMP MKII von '78) hat das als erstes nachgerüstet bekommen. Jetzt ist er in gute Hände übergegangen. Der Gitarrist einer lokalen Deep Purple Coverband spielt ihn. Das passt, wie Faust auf's Auge.

LG Jörg
 

Andy

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Ich hab mir den Artikel jetzt leider nicht im Detail durchgelesen. Die Aussage, dass die Änderung von JMP auf JCM nur äusserlich wäre, kann ich aber so nicht bestätigen.

Ich spielte damals mit einem Gitarristen zusammen in einer Band. Er hatte zwei JMP und ich zwei JCM800. Laut Schaltplan beide baugleich und trotzdem haben beide völlig anders geklungen. Auch wenn man die Streuung mal ausser acht lässt. Alle waren 2203 bzw. 2204. D.h. jeder von uns hatte einen 100 W und einen 50 W Mastervolumen. Unterschied jeweils eben JMP und JCM.

Die beiden JMPs hatten einen wesentlich "runderen" Ton, während die JCM 800 deutlich stärker "kratzten". Wir haben damals zig Tests gemacht, alle Amps an alle Boxen, ... bis hin zum Austausch der Röhren zwischen den Amps, wobei eigentlich unnötig, weil wir da die gleichen Fabrikate einsetzten.

Tatsache blieb, die JMP waren aus meiner Sicht die besser klingenden. Es war jetzt aber nicht unbedingt so, dass die JCM800 jetzt mehr Gain gehabt hätten, es war einfach ein anderes Obertonspektrum. Wobei sich die JMP leichter spielen liesen. Die Dinger sprachen einfach besser an und der Ton kam besser heraus.

Was ich damals noch nicht wusste, das abseits vom eigentlichen Schaltplan auch die Bauteile selbst (bzw. die Technologie der Bauteile) am Klang beteiligt sind. D.h. ein Folienkondensator kann anders klingen als ein keramischer. Ich meine mich dran zu erinnern, dass in den JMPs damals andere C's eingebaut waren. Auch der Übertrager war, so meine ich, von einem anderen Hersteller.
 
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Ich hab mir den Artikel jetzt leider nicht im Detail durchgelesen. Die Aussage, dass die Änderung von JMP auf JCM nur äusserlich wäre, kann ich aber so nicht bestätigen.

Ich spielte damals mit einem Gitarristen zusammen in einer Band. Er hatte zwei JMP und ich zwei JCM800. Laut Schaltplan beide baugleich und trotzdem haben beide völlig anders geklungen. Auch wenn man die Streuung mal ausser acht lässt. Alle waren 2203 bzw. 2204. D.h. jeder von uns hatte einen 100 W und einen 50 W Mastervolumen. Unterschied jeweils eben JMP und JCM.

Die beiden JMPs hatten einen wesentlich "runderen" Ton, während die JCM 800 deutlich stärker "kratzten". Wir haben damals zig Tests gemacht, alle Amps an alle Boxen, ... bis hin zum Austausch der Röhren zwischen den Amps, wobei eigentlich unnötig, weil wir da die gleichen Fabrikate einsetzten.

Tatsache blieb, die JMP waren aus meiner Sicht die besser klingenden. Es war jetzt aber nicht unbedingt so, dass die JCM800 jetzt mehr Gain gehabt hätten, es war einfach ein anderes Obertonspektrum. Wobei sich die JMP leichter spielen liesen. Die Dinger sprachen einfach besser an und der Ton kam besser heraus.

Was ich damals noch nicht wusste, das abseits vom eigentlichen Schaltplan auch die Bauteile selbst (bzw. die Technologie der Bauteile) am Klang beteiligt sind. D.h. ein Folienkondensator kann anders klingen als ein keramischer. Ich meine mich dran zu erinnern, dass in den JMPs damals andere C's eingebaut waren. Auch der Übertrager war, so meine ich, von einem anderen Hersteller.
Andy, das was Ihr damals gehört habt ist auf einen kleinen technischen Unterschied zurückzuführen. Nicht auf die Bauteile (die Unterschiede werden da oft recht stark überbewertet), sondern auf die Gegenkopplung bzw. NFB Leitung der JCM800 Amps. Bei diesen wurde weniger stark gegengekoppelt als bei den JMPs, weshalb die 800er Amps wesentlich kratziger klangen. Wenn Du als einen 800er auf JMP Specs umlöten willst: NFB nicht vom 4Ohm Output-Anschluss sondern vom 8 Ohm Anschluss abnehmen, bedeutet stärkere Gegenkopplung = weniger kratzig.

So einfach ist Fussball! ;)
 

Andy

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Allerbesten Dank Paco. Auf die Idee muss man auch erst mal kommen :biggrin: Das wäre das Letzte gewesen, woran ich gedacht hätte.
Das macht halt den Profi aus, der solche Sachen dann weiß.

Was wären wir nur ohne dich! :hail:
 

DADA

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Stimt. Der Paco ist unsere technische amp wisser. Danke dafur!
 
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