Eigentlich war ich ziemlich entsetzt über die Presets auf der A-Bank! Da ich die ja über die alten drüberkopiert hatte, müßten diese ja bereits "resettet" sein, oder? Klingen aber durch die Bank furchtbar. Gibt's unter euch Leute, die mit den Presets etwas anfangen können?
Hallo Andy
Gut das Du dies ebenfalls erwähnst - ich teile diese Meinung mit Dir schon seit Jahren. Die A-Bank wäre die Visitenkarte für FAS, für alle diese Nutzer, die sich das Gerät gekauft haben und sich danach durch die Amps durchhören wollen, wäre es eben gut mit der Referenz starten zu können. MIMIC ist ja schon so nahe an der Realität was die Interaktion der einzelnen Parameter zueinander und zu den jeweiligen Schaltungen angeht....
Warum wohl haben sich bei meinem Fender-/Dumble-Clip die Benutzer im internationalen Forum mit Lobeshymmen überschlagen? Weil es so klang wie der "Charakter" dieser Amps es tun würde, wenn jemand mit einer guten Portion Vorstellungsvermögen und Tone-Kontrolle damit spielt. Ich sage nicht dass sich mein Fender Bassman 65 Cleansound wie die Referenz dieses Amps anhört (vermutlich tut er es nicht), aber durch meine jahrelange Erfahrung "was" den typischen Fender-Clean-Charakter ausmacht, weiss ich was man dafür tun müsste um diesen Charakter für viele Gitarristen erkennbar zu machen.
Ich habe dazu ja im Vorfeld mal einen Thread mit dem Titel Charakterfrage eröffnet und dabei ganz am Anfang erklärt, dass der Tone zwar eine Spielersache ist, gleichzeitig aber auch ganz klar vermitteln wollen, dass der Amp-Charakter sich nicht auf ein bestimmtes Modell reduzieren lässt oder auf eine Endstufenröhre (ich mag diese EL34 = britischer Sound-0815-Theorie nicht leiden, so einfach ist dieses Thema eben nicht....), sondern Teil eines Schaltungskonzept ist. Es gibt 200 Plexis und jeder tönt anders - trotzdem gibt es einen gemeinsamen Nenner und einen bestimmten Plexi-Charakter.
Das Problem bei den Non-Mastervolumen-Amps ist ja, dass man das Master komplett aus dem Signalweg entfernen müsste, damit es keinen Einfluss mehr hätte (was beim Axe so nicht geht) - ansonsten beeinflusst der Wert dieses Potentiometers voll aufgedreht gegen Masse die Schaltung. das mag minimal erscheinen, doch die Unterschiede sind in der Realität bei solch hoher Lautstärke eh schwierig zu ermitteln, beim AxeFx haben wir diese Lautstärke ja nicht mehr, sprich wir können den Pegel einfach runternehmen ohne an den typischen Wechselwirkungen der Schaltung unter Vollgas einzubüssen. Nicht jede Schaltung verträgt sich mit einem Mastervolumen und nicht jeder Verstärker ist nach dem gleichen Konzept konstruiert. Ein Blackface Fender Amp zb. hat zwei Kanäle - der zweite Kanal (oft Vibrato/Reverb) genannt, durchläuft eine weitere Gain-Stufe, hat also ein ganz anderes Zerrverhalten. Nur wo entsteht dieses Verhalten? Schliesslich hat ja ein Blackface Amp gar keine kaskadierte doppelte V2 Stufe, wie es die Parameter im Axe vorgeben - im Vibratokanal nur eine Hälfte der Reverb Return Stufe. Würde man zb. anstelle des Reverbtanks ein Kabel einsetzen, gäbe es mit dem Reverb-Regler "1A"-Overdrive.....
Das geht ja auch nicht so.....mein Fazit: Man muss die Amps wirklich tweaken verstehen um den jeweilgen Charakter zu bekommen, weshalb ich mir wünsche dass die Preset-Programmierer (sollte das von FAS gewünscht sein) sich näher mit den Modellen in der Realität beschäftigen und dementsprechend eingreifen. Dann hätten wir Referenzmodelle, die man in die Tiefe einstellen kann und die Advanced Parameter würden zur "echten" Herausforderung. Weil Fw10 ist definitiv ein ganz gewaltiger Schritt in Richtung Realität - eine Revolution in Modeling.
Hatte ich bei der ersten Axe-Version noch vorallem die Effekte gelobt (siehe meine damaligen G66-Anzeige Zitate) und immer wieder in Foren betont, dass man sich mit dem AxeFx seinen persönlichen Sound einstellen vermag, behaupte ich nun seit Fw10 auf dem IIer, dass der Amp-Block nun endlich Referenzklasse its, was dem Nachempfinden von Ampmodellen aus der Realität entspricht. Dazu kann ich nun auch stehen...auch wenn ich die Stolpersteine im Konzept in Bezug auf die Realität kenne (da ich weiss, wie das AxeFx "ausgedacht" ist - das ist etwas was ich seit vielen Jahren behaupte - und Soundmässig auch belegen kann)
Die Mix-IRs und Cabinet-Modelle auf Basis der jeweiligen Boxen im Amp, sind dafür schon mal ein gigantischer Schritt nach vorne.
Ich persönlich liebe es ja zu tweaken und sich den Traumsound zu erschaffen - aber ich nur einer von vielen. Andere sehen das anders - und ich bin bereit die Gegenseite auch zu sehen. Nur so bringen wir das Gerät auf einen neuen Level!
Gruss
Pacosipulami