Update
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Es ist tatsächlich etwas besser geworden, aber noch nicht ganz weg. Der Ton B (ASaite 2.Bund) sowie der Ton Bb (A-Saite 1 Bund) stechen immer nocht etwas hervor.
Deswegen habe ich mir eute Tips angenommen und den Grafik EQ (als Block) hinzugefügt und Regler Nr 3 (125 Herz) ganz nach unten gezogen. Dadurch bekomme ich das Problem einigermaßen in den Griff. Nachteil ist allerdings, dass auch Nachbartöne davon betroffen sind.
Weiterhin habe ich bei der Cabinet Simulation den Low Cut auf ca 12 Uhr gestellt, dadurch wird es im Bassbereich insgesamt etwas klarer.
Mit den Cab-Parametern Low Res Freq, Low Res Q und Low Resonance habe ich mich noch nicht weiter beschäftigt, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung was die genau bewirken. Wie soll ich damit arbeiten um mein Problem zu lösen?
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beste Grüße
segovia
Hallo Segovia;
Freut mich, dass wir Dir schon jede Menge Anregungen und Informationen geben konnten.
Meinen Beitrag hier im Thread
http://www.axefx.de/showthread.php/3084-Verstärkung-für-das-AX8?p=43351&viewfull=1#post43351
hast Du gelesen, nehme ich an.
Der wichtige Hinweis
Eine Lösung solcher Probleme:
Ein parametrischer EQ wirkt hier oft Wunder.
Mit ihm lässt sich sehr gut gezielt auf die Zentralfrequenz in der gewünschten Bandbreite, zBsp. 80 - 130 Hz,
das Signal passend absenken, um die Resonanzen einzudämmen.
zielte genau auf das ab, was ich aus Deiner Antwort hier zu oberst zitiert und fett markiert habe;
Graphic EQ etc..
Es hatte einen Grund, warum ich genau das geschrieben habe und nicht bspw. "Nimm Dir einfach mal einen EQ und versuche,
die Resonanz zu dämpfen"!
Der Graphic EQ (linearer EQ) ist für solche Problemfälle nicht das geeignete Werkzeug.
Zusätzlich muss ich Andy in seinem Beiitrag
http://www.axefx.de/showthread.php/3084-Verstärkung-für-das-AX8?p=43423&viewfull=1#post43423
bei dem Hinweis auf einen Low Cut widersprechen (so leid es mir tut Andy ;-) vergib mir bitte; dafür bin ich beim gesamten
Rest vorher und nachher ausdrücklich bei Dir!).
Auch der Low Cut ist hier nicht die geeignete Wahl.
Ich habe heute Nachmittag ein paar Schaubilder gezeichnet, welche die unterschiedlichen Werkzeuge, die hier angesprochen wurden,
im Hinblick auf Deine Problemstellung in ihrer Funktion erklären und einordnen sollen.
Ein Klick auf das Bild vergrößert selbiges!
Kannste Dir auch speichern.
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Das oberste Bild ist eine Legende, um die Struktur des Basisdigramms/Koordinatensystems zu erklären.
Da unterste Bild stellt beispielhaft Dein Problem einer Resonanz dar.
Eine unverhältnismäßig starke Anhebung des Signalpegels bei einer bestimmten Frequenz/ggf. Frequenzbereich.
In der zweiten Reihe von oben siehst Du die Wirkung von Low Cut und High Cut-Filtern.
Hierzu hatte ich unlängst in einem anderen Thread bereits folgende Erläuterung geschrieben:
In der Amp/Preamp-Page liegt der Low Cut irgendwo am Eingang des Preamps und ist ein High Pass-Filter 1. Grades
(6 dB pro Oktave Absenkung) und trägt ggf. dazu bei, den Bassbereich etwas "luftiger" zu gestalten.
Ich habe den standardmäßig bei 30 Hz stehen.
Da "rumpelt" es untenrum nicht so.
Das können aber je nach Amp und Klangregelung auch gerne mal 300-360 Hz sein.
Meist kommt man wohl (nach Aussage FAS) mit 10-150 Hz hin.
Muss man ausprobieren.
Ich mag es zBsp. nicht so, wenn beim Spiel auf der tiefen E-Saite bei bestimmten Tönen
(Erläuterung:
Ich spreche hier Resonanzen an, die sich im Tieftonbereich an mehreren Stellen mehr oder weniger stark
ergeben! Daher ist hier der Low Cut zum generellen "Aufräumen" des Tieftonbereichs durchaus geeignet!
Dein aktuelles Problem einer Resonanz an einer bestimmten Stelle unterscheidet sich hiervon!)
übermäßige Resonanzen auftreten (mehr oder minder deutlicher Anstieg der Lautstärke des Tons).
Das bekomme ich idR. mit diesem Parameter recht gut in den Griff.
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Der Hi Cut liegt am Ende des Preamps als Low Pass-Filter mit 12 dB pro Oktave Absenkung (Filter 2. Ordnung).
Wenn man den einsetzt, kann man bei höheren Werten (Frequenzen) dem Sound mehr Brillianz verleihen.
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Wirkungen:
Hi Cut = Low Pass = Tiefen-Durchlässigkeitsfilter
Je höher die eingestellte Frequenz, desto geringer der bedämpfte Frequenzbereich oberhalb der eingestellten Frequenz.
Beim Low Cut = High Pass = Höhen-Durchlässigkeitsfilter läuft es umgekehrt.
Je höher die eingestellte Frequenz, desto größer der bedämpfte Frequenzbereich unterhalb der eingestellten Frequenz.
(Erläuterung:
Beide Effekte kann man auf den beiden Schaubildern dazu gut erkennen!)
In der Cab/Cabinet-Page hast Du 2 ähnliche Parameter.
Dort kommt noch der Parameter "Filter Slope" hinzu.
Damit kannst Du zwischen 6 dB pro Oktave und 12 dB pro Oktave Absenkung bezogen auf die Parameter High & Low Cut wechseln.
Diese Werte bedeuten folgendes:
Bei 6 dB/Oktave wird im Abstand von 2 Frequenzen, die exakt 1 Oktave Abstand haben (Oktave = doppelte Frequenz, Verhältnis ist
immer 1:2), die Signalstärke um 6 dB abgesenkt/reduziert.
Dies bezieht sich auf jeden Punkt in der Frequenzskala!
Egal ob ich zBsp. von 400 Hz oder 2.500 Hz ausgehe, 400 - 800 Hz = 1 Oktave, 2.500 - 5.000 Hz = 1 Oktave,
senkt sich der Signalpegel auf diese beiden Beispieldistanzen jeweils immer um 6 dB.
Diese beiden Parameter kann man zBsp. dazu verwenden, die Gitarre im Gesamtfrequenzbild einer Band zu beschneiden,
um den anderen Instrumenten ihren Raum/Frequenzbereich deutlicher zu überlassen.
Man sieht also, dass die Wirkungsweise von High und Low Cut-Filtern den Frequenzbereich an den beiden Enden
der Frequenzskala mehr oder weniger stark beschneidet.
Damit löst man zum einen nicht das Problem einer Resonanz irgendwo auf der Frequenzskala unseres Gitarrensignals,
und gleichzeitig nimmt man in einer besonderen Art und Weise Einfluss auf das Gesamtfrequenzbild.
Beides führt uns leider nicht zum Ziel.
In der 3. Reihe von oben haben wir nun die von Dir verwendete und meine empfohlene Variante.
Wie Du gut erkennen kannst, hat der Graphic EQ eine ganz besondere Eigenschaft;
Er verfügt über eine Anzahl von Kanälen/Frequenzbändern, die sich in iher Wirkungsbreite (pro Kanal abgedeckter Frequenzbereich),
sog. Q-Faktor/Filtergüte-Faktor, überschneiden.
Bezogen auf seine Funktion ist das in einem gewissen Umfang auch so gewollt, um größere Frequenzlöcher zwischen den Kanälen zu vermeiden.
Es hat aber zur Folge, dass Du mit einem Kanal gleich einen relativ breiten Frequenzbereich beeinflusst;
bei Deinem Vorgehen dämpfst/absenkst.
Hierdurch kommt auch der Effekt zustande, den Du wahrgenommen hast;
Ein (zu) großer Bereich des Frequenzbildes verändert sich und somit den Sound Deiner Gitarre.
Wenn Du nun das linke Schaubild mit der Wirkung des Parametric EQ betrachtest, fällt als erstes auf, dass seine Wirkung der
Darstellung der Resonanz ganz unten sehr ähnlich ist.
Hierbei ist zu beachten, dass ich im Bild des Param EQ eine Anhebung der Frequenz darstelle!
Der Param EQ ist ja eine aktive Klangregelung!
In Deinem Problemfall muss die Einstellung natürlich so erfolgen, das sich die Kurve an der X-Achse spiegelt und entsprechend
nach unten wölbt, um die Resonanz(pegele)anhebung auszugleichen.
Man senkt also entsprechend ab.
Im Idealfall so, dass sich beide Kurvenverläufe, legte man sie übereinander, kongruent zueinander verhalten;
also deckungsgleich sind.
Da muss man sich dann herantasten, indem man anfangs die Zentralfrequenz anhand der Wirkung möglichst genau zu erfassen versucht,
danach dann die Dämpfung und die Bandbreite Q so einstellt, dass man so viel, wie nötig und so wenig, wie möglich beeinflusst,
um das restliche Frequenzbild möglichst wenig zu beeinträchtigen.
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Bezüglich der Cab-Parameter hatte ich ebenfalls unlängst in einem andere Thread etwas geschrieben.
Daher hier einfach nochmal eine Kopie davon:
Die 3 Parameter auf der Amp-Speaker-Page "Low Res Freq", "Low Res Q" und "Low Resonance",
aber auch die 3 analog rechts daneben befindlichen Hi Freq Parameter, sind essentiell wichtig
für den Charakter des Boxensounds.
Die Resonanzfrequenz des Tiefenbereichs zBsp. bildet ja das Schwingungsverhalten des Lautsprechers
(Spule, Chassis, Mebran etc.) resp. die Lautsprecher-eigene Resonanzfrequenz ab.
Resonanz entsteht in dem Moment, wenn die Frequenz der zugeführten Signalenergie mehr oder weniger
identisch ist mit der Eigenresonanzfrequenz bestimmter Speaker-Bauteile und selbige zum Schwingen anregt.
In diesem Moment verstärken sich die Schwingungen der betroffenen Frequenz/des Frequenzbereichs.
In eine Box eingebaut, ergibt sich hierdurch eine zusätzliche Auswirkung auf das Schwingungsverhalten des Speakers,
da dieser ja idR. fest verbunden ist mit der Box.
IdR. aus Holz bestehend, hat sie ja ein Eigenschwingungsverhalten, welches zum einen abhängig
ist von der Resonanzfrequenz des Materials und zum anderen von der Konstruktionsweise der Box.
Sollte es hier zu Übereinstimmungen mit der Resonanzfrequenz des Speakers kommen, ergibt sich eine
zusätzliche Verstärkung der Schwingung.
In der Summe ergibt sich ein Resonanzverhalten, welches seinerseits wiederum mit dem Impedanzverhalten
der Amp-Endstufe interagiert.
Die Resonanzfrequenz ist entweder bekannt (wie bei CabIR.eu Cabs angegeben),
oder man muss sie ggf. bei einer echten Box messen.
Diese Frequenz stellt man dann mit dem Parameter "Low Res Freq" ein.
Mit "Low Resonance" stellt man ein, wie intensiv das System (Speaker+Box+Endstufe) dieses Eigenschwingungsverhalten
resp. die o.g. Interaktion ausbildet bzw. im Axe simuliert.
"Low Res Q" ist zwar nirgends explizit erklärt, sollte aber, wie bei Filtern üblich, die Güte der Filterung abbilden.
In unserem Fall bedeutet das;
Je niedriger der Q-Faktor (Wert), desto breitbandiger ist die Resonanzfrequenz wirksam.
Je höher, desto schmalbandiger.
Je schmalbandiger, umso stärker fällt oberhalb und unterhalb der Zentralfrequenz (Low Res Freq) die Wirkung
in den angrenzenden Frequenzen ab.
Kann man übrigens in dem Diagramm rechts neben den Hi Freq-Parametern (Bezeichnung Monitor) an der Kurvenform
gut erkennen.
Man regle einfach mal von 0.1 bis 10 die "Low Res Q".
Analog hierzu kann man im Monitor gut sehen, wie sich beim anheben/absenken von Low Resonance die
Intensität der Resonanz, die in einer entsprechenden Signalverstärkung/-absenkung bei der betroffenen Frequenz mündet,
abbildet.
So, nun haste wieder jede Menge neuer Informationen ;-)
Bei der Fülle wäre es empfehlenswert, sich ggf. einige Sachen/Beiträge einfach mal abzuspeichern, um nicht immer danach suchen zu müssen.
Gute Nacht und weiterhin gutes Gelingen!
Mike