B+ Capacitance heisst der erwähnte Parameter - beim AxeFx wird darüber aber "nur" die Lebendigkeit (das "in die Knie gehen" bei stärkerem Anschlag) simuliert - nicht aber der Nebeneffekt des Ghostings......
An ähnliche charakteristische Nebeneffekte käme man höchstens noch indem man das Bias (PWR BIAS) reduzieren würde, das Damping (DAMP) relativ klein hält (bei stärkerem Damping hört man eventuelle Übernahmeverzerrungsartefakte nicht so gut) und höherem Mastervolumen, damit reagiert die Simulation noch etwas "explosiver", wie gesagt - ganz behutsam einstellen... - das Mastervolumen ist sowieso ein ganz interessanter Parameter - denn es interagiert im AxeFx mit einer Vielzahl von Advanced Parametern - dazu kann ich gerne mal mehr ins Detail gehen (ach hätte ich doch mehr Zeit dafür - das Axe kann sooooo viel! Ja schon die Version 1).
Du musst Dir vorstellen - wenn der Friedmann (ich hatte ja noch nie einen selber in den Fingern gehabt) dem klassischen 1959/87er Marshall (das ist das Modell, nicht die Jahreszahl) nachempfunden ist, dann hat er kein Mastervolumen im herkömmlichen Sinn. Verglichen auf's Axe wäre da also immer schon "voll ume" - volle Kanne offen! Der Volumenregler der Eingangsstufe macht dann die Lautstärke....
Die Zerre kommt dann ganz natürlich, aus der Addition der einzelnen Gain-Stufen im Signalweg und der leicht assymmetrierten Phasenumkehr-Röhre. Kannst Du noch etwas verstärken indem Du die beiden Eingänge "Brillant" und Normal gleichzeitig anfährst (mit einem kurzen Patchkabel "linkst") und mit den beiden Volumenregler ein gutes Verhältnis einstellst - die zweite Gainstufe kriegt dann schon zwei nahezu gleich laute Pegel zusammen - ergibt also 6dB mehr Signal und die Sache wird noch zerrfreudiger....
Ich will ehrlich sein - bisher hat mich noch keine Marshall Plexi Simulation wirklich überzeugt - es ist weniger der Sound, sondern es sind mehr die charakteristischen Details, und die hört jeder ein bisschen anders
Gruss
Paco