Gitarrenbox vs. FRFR-Monitor (+ CAB IR) - Abhandlung und praktische Tips

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Friedlieb

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
1.404
Jungs,

ein spannendes Thema. Ich bin ja schon seit vielen Jahren ein Verfechter der Direkteinspritzung und werde unten nochmal kurz zusammenfassen, was für mich die entscheidenden Pro-Argumente sind.

Grundsätzlich ist das hier so, dass sehr viele sachlich korrekte Argumente für die eine oder andere Richtung angeführt werden, und so gut wie jeder hier in diesem Thread hat recht mit den Dingen, die er anführt. Dass trotzdem jeder für sich auf eine andere Lösung kommt, liegt daran, dass wir die Dinge halt unterschiedlich bewerten, andere Prioritäten setzen. Dadurch kommt es zu dem auf den ersten Blick erstaunlichen Phänomen, dass zwei Leute auf der Basis von belegbaren Tatsachen zu gegensätzlichen Resultaten kommen und doch beide recht haben. :)

Ich frage mich sowieso wieso es auf der Bühne 20 verschiedene Lautsprechersimulationen braucht? :confused:
Ich persönlich brauche die zB nicht. Ich glaube auch, dass niemand die wirklich braucht. Aber die Vielfalt kann halt bei der Auswahl und Definition eines Sounds hilfreich sein. Ist der Sound dann erst mal gefunden, kommt man dann letztenendes doch mit einer einzigen aus. Ist wie im Schuhladen: es ist gut, dass die Auswahl dort so groß ist, weil es die Chance erhöht, dass ich den passenden Schuh finde. Habe ich ihn erst mal gefunden, kaufe ich dann nur das eine Paar und bin glücklich damit. Das ist aber kein Argument gegen die Größe eines Schuhladens.

Übrigens: meine letzten 10 Gigs habe ich nicht nur mit einer einzigen Speakersimulation bestritten, sondern sogar nur mit einem einzigen Preset. Dank vielseitiger Gitarre, zahlreichen zuschaltbaren Effektblöcken im Preset und einer entsprechenden Spielweise erreiche ich damit viele unterschiedliche Soundvarianten. Durch den einigermaßen gleichbleibendem Grundsound bleibt das Ganze dabei auch glaubwürdig und klingt dadurch stimmig.
(Das "Variax-Problem": sehe ich eine Strat und höre dabei eine Paula, kommt mir das komisch vor, macht ein Störgefühl und nimmt mich unbewusst gegen den Sound ein. Aber das ist wieder ein eigenes Thema und bekommt gelegentlich einen separaten Thread...)

Eine Lautsprechersimulation (selbst die Beste) macht in Kombination mit einer PA-Breitband-Schallquelle keine Gitarrenbox wett - nie und nimmer!
Das stimmt absolut. Es ist ja schon so, dass bereits eine 2x12er Box nicht so knochig und "auf dem Punkt" klingt wie eine 1x12er, eben weil der Schall von unterschiedlichen Punkten ausgeht und die Töne der zwei Speaker das Gehirn zu (leicht) unterschiedlichen Zeitpunkten erreichen. Ein einzelner Speaker bzw. eine einzelne Schallquelle klingt immer definierter als mehrere davon. (Was imho auch einer der Gründe für die steigende Beliebtheit der Koax-Systeme ist.)

Die entscheidende Frage (für mich) ist aber: Wer hört ihn überhaupt, diesen "Amp im Raum"-Sound?
Die Antwort: Nur der Musiker im stillen Kämmerlein, im Studio oder auf einer sehr kleinen Bühne. Man selbst also. Das ist natürlich eine wichtige Person, keine Frage.
Sobald ein Mikrofon ins Spiel kommt, ist es aber aus damit. Eine Studioaufnahme wird dann über Mehrweg-Systeme zu Gehör gebracht, schon bei Gigs ab mittleren Kneipen aufwärts wird oft der Amp abgenommen und geht über die PA. Die Zielgruppe (der Schallplatten-Hörer oder der Mensch im Publikum) hört dann nicht mehr den Amp im Raum, sondern ein per Mikrofon, EQ und ggf. Mastering etc. aufbereitetes Signal. Auf dem Weg vom Amp-Speaker zum Ohr des Hörers geht jede Menge an Definition, Direktheit und wohl auch Sound verloren.
(Zu diesen Verlusten hatte ich letztens schon einen extrem lesenswerten Artikel verlinkt, der aus Sicht eines Toningenieurs sehr schön schildert, was auf dem Weg vom Gitarrenspeaker bis zum Ohr alles schiefgehen kann.)

Für mich persönlich (und das darf gern jeder anders sehen) ist es extrem wichtig, dass genau der Ton, der ins Ohr des Publikums gelangt, von höchster Qualität ist. Und da denke ich halt, dass unterm Strich bei der Direkteinspritzung weniger verloren geht als bei der klassischen Kette. Ich nehme dafür in Kauf, dass ich selbst auf den urigen, klassisch-puren Ampsound verzichte und dafür einen besonders guten Sound "hinten raus" beim Publikum habe, den ich dafür dann aber auch im Gegensatz zur klassischen Methode viel präziser steuern kann, und da ich ihn selbst auch höre, auch besser kontrollieren kann. Den Preis dafür zahle ich gern.

Ist aber wie gesagt natürlich Geschmackssache. Jeder wie er mag. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Groove

Active member
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
492
Kann dem nur zustimmen. Klasse Beitrag! Möchte dem noch nachtragen, daß ich genau aus dem Grund damals schon eine 2x12 Slant gespielt habe, also die Speaker übereinander. Eine 4x12 ist in meinem Augen eigentlich grober Unfug. Aber, bei vielen hört da wohl das Auge einfach mit.
 

funkstation777

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 7, 2012
Beiträge
6.137
Mein Kumpel Stu hat bei mir schon einen 4x12er Marshall-Box "Fake-Vorhang" mitbestellt, den wir uns dann unters Axe II Rack hängenen werden :cool: Da schaut das dann schön nach Rock n Roll aus und ich kann den Ampstand + Casedeckel schön dahinter verstecken!!! So geht das heute mit der Dödel-Verlängerung ;)

lg Andy aus Red Bull Country
 
P

Pacosipulami

Guest
Sobald ein Mikrofon ins Spiel kommt, ist es aber aus damit. Eine Studioaufnahme wird dann über Mehrweg-Systeme zu Gehör gebracht, schon bei Gigs ab mittleren Kneipen aufwärts wird oft der Amp abgenommen und geht über die PA. Die Zielgruppe (der Schallplatten-Hörer oder der Mensch im Publikum) hört dann nicht mehr den Amp im Raum, sondern ein per Mikrofon, EQ und ggf. Mastering etc. aufbereitetes Signal. Auf dem Weg vom Amp-Speaker zum Ohr des Hörers geht jede Menge an Definition, Direktheit und wohl auch Sound verloren.
Und genau das braucht man um ein IR zu generieren - einen Knall oder Sinussweep durch ne Box gewobbelt - abgenommen mit einem Mikrofon, anders geht es gar nicht. Das Problem eines 2- oder Mehrweg Systems sind nicht primär die einzelnen Schallquellen nebeneinander sondern die Phasenverschiebungen der getrennten Frequenzbänder zueinander. Weil viele Lautsprecherhersteller von einfachen PA-Boxen es nicht darauf anlegen die Bässe zu den Höhenanteilen leicht zu verzögern um den Eindruck der hohen Frequenzanteilen gehörrichtig zu verstärken und deren Konzept eh darauf ausgerichtet ist, Schall möglichst weit zu werfen - sprich die Hochtontreiber eher zu laut und in Mid/Hi-Bereichen oft überbetont abgestimmt sind, entsteht ein eher "unnatürlicher" Schalleindruck gegenüber eines klassischen Gitarrenlautsprechers

Ein elektrodynamischer Schallwandler ist eine komplexe reaktive frequenzabhängige Last, die mit jedem Lautsprecher und jeder Lautsprecherkomfiguration anders auf den Verstärker reagiert, das Axe-Fx simuliert diesen Prozess nur an einem fixen Parameter - dieser Prozess ist aber mit keinem Lautsprechersimulator auf IR-Basis akkurat zu emulieren.

Ja - jeder wie er mag! Im (Home)Studio ist das Axe für mich n' Hammerteil - auf der Bühne ein Killereffektgerät in Kombination mit meinen beiden MesaBoogie StudioPreamps und meinem Marshall Poweramp an zwei 4x12" Gitarrenlautsprecher - welche überhaupt nicht "grober Unfug" sind - nur schwer wie Sau!!! :)
Nie und nimmer kommt mir ein FRFR-Teil auf die Bühne - höchstens via IEM, abr dann hab ich den Sound eh direkt im Ohr und es findet eh keine Interaktion mit einem Lautsprecher statt...
 

Friedlieb

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
1.404
Mein Kumpel Stu hat bei mir schon einen 4x12er Marshall-Box "Fake-Vorhang" mitbestellt, den wir uns dann unters Axe II Rack hängenen werden :cool: Da schaut das dann schön nach Rock n Roll aus und ich kann den Ampstand + Casedeckel schön dahinter verstecken!!!
COOL! Sowas will ich auch haben!

Das erinnert mich auch ein bisschen an das hier:



(Wer's noch nicht kennt: es handelt sich wohl um die Norwegische Metal-Band Immortal, und von vorne sah das ganze etwa so aus.)

Der Gipfel dieser Sache sind dann die Hähnchengrills von Rush.

Ja - jeder wie er mag! ...
Nie und nimmer kommt mir ein FRFR-Teil auf die Bühne
Ja, genau, Paco, jeder wie er mag. Du hast Deine Wahl gut begründet und jeder kann sehen, dass alle Verfahren ihre Für und Wider haben. Schön, dass wir hier nicht eine "Für alle verpflichtende Lösung" finden müssen. :)
 

georgyporgy

Active member
Mitglied seit
Okt 5, 2012
Beiträge
565
@ Groove: Ich seh' Dich direkt mit dem Fuß aufstampfen...;)

Ich mache FRFR (live Matrix/Wedge & IEM) und traditionell (Übungsraum) und es funktioniert beides hervorragend für mich.

Die ersten Gigs nachdem ich die Matrix hatte, habe ich noch meine HK 1x12" Thiele mitgenommen. Ich finde aber, dass die Matrix an unseren passivem Wedges (HK ELIAS Hoch-Mittelton-Systeme der ersten Generation) besser klingt. Außerdem kann man die auf dem Fußboden plazieren.

Mein sonst so kritischer Sänger, der direkt neben mir auf der Bühne steht, hat keinen Unterschied wahrgenommen und durch die bessere Abstrahlung hat auch unser Bassist endlich direkt was aus meiner Richtung gehört und muß nicht noch Gitarre auf sein Wedge bekommen.

LG Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
P

Pacosipulami

Guest


Hier die typischen Komponenten an meinem letzten Session-Gig (im November 2010!!!) - Boogie/Axe-Marshall 8008 Amp - 4x12" (hier nur eine mit einem Beta57 gemikt - die andere wird mit einem Sennheiser 609 abgenommen ) mit je zwei G12T75 und G12H Speaker....
(Der JMP1 ist nicht mehr im Gebrauch - gehörte einfach zu dieser Anlage dazu - war nur im Set zu haben, dafür günstig!)

spiele ja seit meiner Krankheit kaum mehr live....sondern geniesse das Dasein auf der Erde!


Ja - ich liebe das AxeFx und kann bis auf die Vorstufen in meinem Boogie auf Röhren verzichten - aber tief in meinem Herzen bin ich ein Rockfan der alten Schule - ich muss das Hosenflattern auf der Bühne einfach haben! :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Groove

Active member
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
492
Ich beame das jetzt mal leicht abgewandelt rüber:

Jedenfalls, der Atomic muß weg, das steht nu für mich fest. Wir hatten gestern wieder nen Gig, einen zugegeben lauten Gig. Was zu hause astrein klingt plärrt auf der Bühne und setzt sich trotzdem nicht richtig gegenüber z.B. dem lauten Drum durch. Und wenn etwas plärrt, ist die Leistungsgrenze erreicht. Das ist nun mal so. Der Atomic mag für Blues und Club- Mugger durchaus DAS Teil zum Axe sein. Für eine laute Rockband reicht es nicht!
Ob aber nun ein Monitor Marke Flexys etc. wirklich DIE Lösung für mich ist .... Ich müßte das ausprobieren können ...


Jedenfalls bin ich mir inzwischen auch nicht mehr sooo sicher, daß das mit der angeblichen linearen Sache, DIE Sache ist. Fakt ist eines: Musik muß Spaß machen, das eigene Spiel muß einem Spaß machen UND, ich darf beim bzw, während des Spiels eigentlich nicht über meinen Sound nachdenken. Der MUSS einfach passen. Bei mir ist das jedenfalls einfach so. Wobei, und dabei bleibe ich: ne 4x12´ Box ist alles, nur keine Lösung. Da würde ich mich ja wieder, um beim Thema zu bleiben, JAHRE zurück beamen.
 

funkstation777

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 7, 2012
Beiträge
6.137
I*m loving it!!!! Wobei die Kiss das ja auch schon seit ewig so machen. Die hatten ja vor Jahren schon eine Fake-Marshall-Wand mit vergoldeten Membranen..... Also, wenn ich meinen Fake-Vorhang ausgedruckt hab, werd ich Photos posten ;-)

lg Andy
 

Groove

Active member
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
492
An der Stelle kann ich ja auch mal fragen, was eigentlich euerer Meinung nach die Sache mit den Atomic- Combos darstellt? Ne Art Zwischending? Das sind ja schon irgendwo eher vollwertige Röhrencombos und alles andere als linear, und eben wie gesagt: Röhrenteile! Freilich eine Hockton-Tröde hat das Ding seperat. Bei Basscombos ist das ja aber mal als Beispiel genannt genau so.
Überhaupt, eine andere Lösung wäre für mich ja vielleicht auch, meinen Atomic mit einer zusätzlichen passiven Box zu bestücken, oder wie es der Sohn vom ollen Zappa macht, er spielt mit zwei Atomics. Ist dann aber schon auch ein sehr teurer Spaß.

Ein Bekannter von mir hat noch eine ganz andere Lösung für sich gefunden, wie er behauptet: Er hat einen Monitor nur für das Gitarrensignal einfach mit 2 Gitarrenspeakern bestückt, Vintage30 so weit ich mich erinnere. Nach "vorn" spielt er aber ganz normal direkt ins Pult. Er hat übrigens kein Axe und auch kein Line6, sondern ... tja drauf kommen müßte man ...
 

firegarden

Active member
Mitglied seit
Okt 10, 2012
Beiträge
170
Ich hab den Atomic noch nie vor mir gehabt. Aber ich seh da keinen wesentliche Unterschied zu einem 50W / 1x12' Röhrencombo. Der Atomic färbt wohl weniger und hat in den hohen Frequenzbereichen eine größere Range als ein reines 12' Cab. An der Durchsetzungsfähigkeit sollte diese Konstruktion sich nicht wesentlich von einem klassischen Combo unterscheiden. Auf einer entsprechend großen Bühne mit lauten Drums ist man mit 50W / 1x 12' halt einfach unterdimensioniert.

Was würde man im klassischen Setup in diesem Fall machen?

- Die vorhande Cab durch einer 2. Box ergänzen bzw. ersetzen 2x bzw. 4x 12' haben aufgrund der Größeren Membranfläche deutlich mehr Druck unten rum.
- Die vorhandene Box durch eine Thiele Box ersetzen (hoher Wirkungsgrad und viel Schub unten rum z.B. http://www.thomann.de/de/mesa_boogie_thiele_gitarrenbox.htm)
- Die vorhandene Box möglichst nahe zur eigenen Postition und abgewinkelt oder erhöht stellen.
- Die Verstärkerleistung erhöhen. Dabei spielt natürlich Belastbarkeit und Wirkungsgrad der Box eine ganz gewichtige Rolle. Dass dopplete Leitung nicht doppelte Lautstärke bedeutet, ist sicher bekannt.
- Einen Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad nehmen. Der V30 hat einen, für Gitarrencabs, hohen Wirkungsgrad und bringt deshalb mehr Lautstärke.

Ich würde erst mal probieren, den Atomic mit einer weiteren passive Box zu ergänzen. Kann ja erst mal eine Gitarrenbox sein. Optimalerweise würde sich natürlich die passive Atomic Cab anbieten.
 

flyingv

Active member
Mitglied seit
Okt 1, 2012
Beiträge
389
haha, da bin ich dann gar nicht der Einzige, nur dass ich 2 Stück 4x12er Marshall Boxen aufstell ;-)
Wo gibts denn den Vorhang ???

Grüße
Peter
 

funkstation777

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 7, 2012
Beiträge
6.137
Hi Flyingv, also, ich weiß gar nicht, ob ich da in die Massenproduktion gehen soll, da taucht mir vielleicht eines Tages der untote Jim Marshall auf und killt mich (oder einer seiner Anwälte) vielleicht mach ich im Photoshop eine "Special-Brand-Fake-Box" wo draufsteht "Marxhall" oder "Besa-Moogie" ;-) damit ich da nicht in Teufels Küche komm. Aber da sprechen wir uns noch..... ;-)

lg Andy aus Red Bull Country
 

Groove

Active member
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
492
Firegarden, deine Antworten klingen für mich plausibel und meine Überlegungen gehen eigentlich in die gleiche Richtung. Einzigst, daß mit dem "nahe an mich stellen", ist definitiv ein Trugschluß. Das habe ich alles schon probiert. Zu nahe klingt der Sound eigentlich schlechter und noch höhenlastiger.
Der Atomic klingt eigentlich ein ganz klein bissel eher wie mit 10´Speakern bestückt. Jedenfalls ist diese Vostellung mir gerade bei einem Test gekommen, von dem ich gleich berichten will.

Ich habe nämlich mal ganz einfach noch meinen Probe- Combo (FAME) mit angereiht. Einmal habe ich hin und her geschaltet und auch beide zusammen die "Arbeit" verrichten lassen. Ich muß dazu sagen, der Combo ist ohne Axe wirklich ein sehr trödiges Teil, wenn auch eine Vollröhre, mit wenig oberen Mitten und Offenheit. aber, das hatte ich schon vorher festgestellt. Mit dem Axe als Vor- Vorstufe, blüht der auf einmal richtig auf, und dies, obwohl das nur ein trödiger Speaker drin ist.
Also, der Atomic klingt bei cleanen Sound etwas klarer und offener, neigt aber auch mit meiner Tele befeuert gern mal zum Plärren (das habe ich einfach noch nicht richtig im Griff!). Der FAME- Combo klingt aber, und das für die Contra- Fraktion freuen, eindeutig ... Achtung jetzt kommt eine groovesche Wortschöpfung ... gitarrischer:D. Die Zerrsounds gefallen mir sogar besser. Dabei habe ich nichts, rein gar nichts an den Presets verändert, und die Simulationen sind auch alle genau sooo aktiv wie zuvor.
Eigentlich ist das ein Ding!

P.s. Gemischt, also beide Combos aktiv klingt ganz klar am besten. Aber in der Praxis möchte ich das eigentlich nicht so, denn wir spielen leider sehr oft auch auf sehr kleinen Bühnen, oder in Pubs und Kneipen ganz ohne Bühne mit richtig wenig Platz. Ich würde da wohl fast nie wissen, wo ich den Combo zusätzlich noch mit hinstelle. Übereinander bauen ... da paßt einfach nix zamm :-(
 
Zuletzt bearbeitet:

funkstation777

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 7, 2012
Beiträge
6.137
Das nennt man: Gesucht - Gefunden - Gespart. Bei all dem Hightech, das uns umgibt, ist das eigentlich das einzige worauf's ankommt!

Einer der Gründe, wieso ich letztendlich bei FRFR gelandet bin, war auch, daß ich einfach aus nächster Nähe eine voll aufgezogene 4x12er nicht mehr "ertrage" - ich hab wirklich nichts gegen Lautstärke, aber meiner Meinung nach mischt sich halt mit dem geilen Signal, vom "Sweet Spot" der Box, das man idealerweise dann mit einem Lieblingsmic abnimmt, auch zunehmend der ganze "Schotter" dazu, und was machen da 95 % der Gitarristen???? Genau - sie drehen die Box auf die Seite. Mit meinen FRFR's (wobei mir das sowas von WURSCHT ist, ob die auch wirklich FLAT sind, aber sowas von.....) hab ich bei Zimmerlautstärke Spaß und auch auf einer lauten Bühne, wenn mich die Box aus 0,5 - 4 m direkt anbrät!

Klar wird da der Purist sagen, "das ist aber nicht die GANZE Miete, wenn du NUR das SweetSpotSignal (Copyright Andy ;-) hören willst - das ist ja nicht realistisch!!! Vollkommen powidel, sag ich da! Das Wort "Gitarrisch" fast aber eigentlich alles zusammen, was man in diesem Zusammenhang hören bzw. fühlen muß......

In diesem Sinne,

Andy aus Red Bull Country
 

Groove

Active member
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
492
Also wie gesagt, ich weiß immer noch nicht recht, nach allem was ich bislang selbst probiert habe, warum das eine das andere prinzipiell ausschließen muß. Ich erinnere mich noch, das ich meine 2x12´Slant Box (http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p3100_TTC-212-REX-Vertical-Slant.html) damals einfach mal an den Atomic angehangen hatte. Und auch das klang richtig geil, obwohl die Speakersimulationen aktiv waren. Am Ende kann man ja auch noch über den Output- EQ etwas korrigieren und vielleicht die Mitten etwas reduzieren, da reine Gitarren- Speaker diese meist mehr übertragen als normale Monitorsysteme. Muß allerdings auch nicht prinzipiell so sein. Sehr viele Eminence- Speaker gehen ja für beides, und werden auch für beides empfohlen. Und manch einer hat in seiner Gitarrenbox auch P.A.- Speaker verbaut und ist erst sooo glücklich geworden.
 

funkstation777

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 7, 2012
Beiträge
6.137
Vergleicht man den doch eher "fragilen" Aufbau bzgl. Belastbarkeit, Output, Magnet, Chassis eines Gitarrenlautsprechers mit dem eines guten PA-Speakers, wird schnell klar, wieso man eine 4x12er Box braucht, um ein fettes Signal zu bekommen, wenn's laut werden muß. Gute PA-Speaker halten schon Leistungspeaks bis zu 2000 Watt aus, damit bläst du jeden Gitarrenspeaker (V30 haben z.B. 60 Watt Belastbarkeit) in den Himmel.
Zwar haben die PA-Speaker dementsprechend (und auch gewollt) keinen Charakter, mit einem Axe (speziell dem II) ist es aber meiner Meinung nach möglich, die "guten" Klangeigenschaften einer V30, G12, ..... ohnehin vom Charakter her extrem überzeugend nachzubilden. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Wenn du mit deinem PA-Signal zufrieden bist, könntest du die "Gitarren-PA-Box" auch mit einem parametrischen oder grafischen EQ-Block im Ausgang 2 "auf Charakter trimmen" ohne das FOH-Signal zu beleidigen....

lg Andy
 

Groove

Active member
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
492
Wenn du mit deinem PA-Signal zufrieden bist, könntest du die "Gitarren-PA-Box" auch mit einem parametrischen oder grafischen EQ-Block im Ausgang 2 "auf Charakter trimmen" ohne das FOH-Signal zu beleidigen....
Jou Andy, das ist nicht von der Hand zu weisen. Ich habe gerade eben(!) über den Output EQ (Global) die 500 Herz nach oben gezogen, und schon wurde der Klang vom Atomic dem des Combos ähnlicher (gitarrischer:D), und es dreckiger sag ich jetzt mal. Durch den Anschluß einer zweiten Box (KME passiv Monitor) wurde zudem der Ton noch etwas fülliger "unten rum".
Ob das Ganze dann aber auf der Bühne auch das bewirkt, was ich wünsche ... tut mir leid, das werd ich auch erst DORT erfahren.

Auf einer entsprechend großen Bühne mit lauten Drums ist man mit 50W / 1x 12' halt einfach unterdimensioniert.
Ach ja, dem wollte ich auch noch etwas zumindest wiedersprechen. Ich hatte ja zuvor einen Diezel- Amp, der hatte auch nur 50 Watt, aber Röhren-Watt eben. In Verbindung mit meiner 2x12´Box, war das schon eine Höllen Power, vor allem, nachdem ich beim Frank das Teil noch mal hatte aufpeppen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Friedlieb

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
1.404
An der Stelle kann ich ja auch mal fragen, was eigentlich euerer Meinung nach die Sache mit den Atomic- Combos darstellt? Ne Art Zwischending?
Ja, so ähnlich. Ich habe eine ganze Weile die "FRFR"-Atomics gespielt und war eigentlich ganz zufrieden damit. Ich finde auch, dass sie untenrum einen Bumms haben wie sonst eher 2x12er. Sie sind auch linear genug, um irgendwie Musik drüber hören zu können (für mich ein wichtiges Nebenkriterium und nebenbei auch ein guter Test, wie "Flat" die Response denn nun wirklich ist). Aber das letzte Stück vom Glück fehlte mir dann doch, irgendwie.

Nebenbei bemerkt haben die Atomics auch das Problem, dass sie leistungsmäßig nicht ganz ausgefahren werden können, wenn man sie über den Klinken-Eingang betreibt, dadurch bringen sie die 50 PS nicht so gut auf die Straße, wenn ihr wisst, was ich meine. Mit XLR ging das wesentlich besser, abgesehen davon, dass der Axe-Fx auch aus dem XLR-Output deutlich mehr rauspumpt.

Trotzdem drücken zwei natürlich mehr als eine. Aber wem sage ich das? Jedenfalls war diese Situation hier schon fein laut...

 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben
mainframe-fourhanded
mainframe-fourhanded