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- Sep 28, 2012
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Dieser thread brachte mich auf die Idee.
Nehmen wir mal folgendes an:
Ein Gitarrist steht 1,5m vor seinem Röhrenamp-Besteck. Sagen wir ein AC30 (von j.p.) oder Friedliebs Reußenzehn Plexi, angeschlossen an einer 4x12er. Oder ein Fender Super Reverb (von soulshine bzw. j.p). Er steht also 1,5m davor und seine Ohren (in einer Höhe von 1,75) hören den "perfekten" Sound.
Nehmen wir an, genau dieser Sound in diesem Raum, in dieser Hörer-Position mit dieser Klangfarbe, dieser Dynamik, diesem Druck und diesem empfinden wollen wir jetzt möglichst nah kommen mit einem Axe-Fx II und einem (sehr) guten aktiven FRFR-Monitor.
Es geht uns dabei nicht um verwertbare Signale an FOH, nein, es geht ausschliesslich darum, möglichst genau diesen Sound, den wir mit den Ohren in angegebener Position wahrnehmen, mit dem Axe-Fx und Wedge Monitor nachzuahmen. Ziel klar?!
- Bewusst sind wir uns über die Tatsache, dass ein FRFR-Monitor anders abstrahlt, als die Gitarrenbox. Schon allein aus dem niedrigen Grund, dass wir einen, sagen wir, Lautsprecher eines Wedge Monitors gar nicht so platzieren können, wie die Lautsprecher einer 4x12er.
- Bewusst sind wir uns auch, dass wir immer auch den ganzen Raum hören (early reflections von Wänden, Decke, Boden)
- Bewusst sind wir uns, dass ein FRFR-Monitor niemals 100% dem theoretischen Ideal von FRFR entspricht. In Verbund mit der Raumakustik noch weniger.
Wie könnte man das trotzdem möglichst gut machen?
Dafür müssten wir wohl einiges tun:
- Die Dynamik des realen Amps an der Simulation möglichst gleich einstellen (Preamp-Verhalten, Poweramp-Verhalten, eventuell das abweichende Dynamikverhalten von Gitarrenbox und FRFR-Monitor kompensieren)
- Wir müssten den FRFR-Monitor auf den Raum und die Abhörposition entzerren.
- Eventuell den Ampblock so tweaken, dass er näher am realen Amp ist (Dynamik, Klangfarbe). In Betrachtung, was Klangfarbe angeht, könnte man sich mit einem Tonematch behelfen.
- Wir müssten eine CAB-IR der realen Gitarrenbox capturen und stoßen dabei auf das alte Problem:
[Gitarrenbox] ist ungleich [Gitarrenbox] + [Mic] + [Mic-Position] + [Micpreamp] + [Wedge-FRFR]
Wie löse ich das jetzt? Mein Ansatz:
1. Wir stellen ein Messmikrophon (welches theoretisch maximal neutral ist) genau dahin, wo zuvor des Gitarristen Ohren waren, also 1,5m vor die reale Gitarrenbox, 1,75m in die Höhe. Das Microphon durchläuft einen maximal neutralen Preamp und befeuert den Input2L des Axe-FxII
2. Wir schicken ein Testsignal (sine-sweep aus dem Axe-Fx synth-Block) in den Röhrenamp und capturen das Klangereignis, was aus der Gitarrenboxkommt im TMA Block (=Reference) -> Unser Referenzsound.
Exakt das gleiche machen wir jetzt mit dem AxeFx-Amp-Block und dem FRFR-Monitor:
3. Wir stellen ein Messmikrophon (welches theoretisch maximal neutral ist) genau dahin, wo zuvor des Gitarristen Ohren waren, also 1,5m vor den FRFR-Monitor, 1,75m in die Höhe. Das Microphon durchläuft einen maximal neutralen Preamp und befeuert den Input2L des Axe-FxII.
4. Wir schicken dasselbe Testsignal (sine-sweep aus dem Axe-Fx synth-Block) durch den Amp-Block und capturen das Klangereignis, was aus dem FRFR-Monitor kommt im TMA Block (=Local) -> Unser Lokaler Sound.
5. Wir tonematchen nun den Referenzsound mit dem Lokalen Sound.
6. Wir exportieren den tonematch als CAB IR.
7. Von der Klangfarbe sollten beide Setups nun sehr, sehr ähnlich erscheinen. Wir tweaken ggf. nun besser feststellbare Dynamikunterschiede in der Axe-Fx Amp-Sim nach und wiederholen den Vorgang. Somit perfektionieren wir den Nährungsangleich beider Systeme.
Die Frage wäre nun:
- Würde das Klangereigniss vom Röhrenamp + Gitarrenbox im definiertem Raum und Hörerposition nun dem von Axe-Fx-Amp-Block + CAB IR + FRFR-Monitor entsprechen? Oder besser: Wie "nah" kämen wir damit ran?
Hätten wir durch diesen Prozess nicht gleich drei Abgleiche in einem gemacht?
1) Der Amp-Klon TMA wäre abgegolten.
2) Die Raumeinflüsse in der CAB IR, die auf das Ohr (Messmikro) einwirken würden sich soweit selber auslöschen, wie sie identisch bei beiden sine-sweeps mit dem Messmikro entstehen. A matcht A = 0.
3) Die Entzerrung des FRFR Monitors ist ebenfalls abgegolten, denn wir haben das Klangverhalten des Monitors ja schon mit includiert.
4) Die IR repräsentiert ebenso den Sound der Gitarrenbox.
Diese CAB-IR würde also alle klanglichen Einflüsse von
Gitarrenbox <-> FRFR Monitor
Röhrenamp <-> Axe-Amp-Sim
FRFR-nicht Neutralität im Raum
Raumakustik
Denkfehler? Meinungen? Ein Versuch fürs Axe-Fest 2014?
Nehmen wir mal folgendes an:
Ein Gitarrist steht 1,5m vor seinem Röhrenamp-Besteck. Sagen wir ein AC30 (von j.p.) oder Friedliebs Reußenzehn Plexi, angeschlossen an einer 4x12er. Oder ein Fender Super Reverb (von soulshine bzw. j.p). Er steht also 1,5m davor und seine Ohren (in einer Höhe von 1,75) hören den "perfekten" Sound.
Nehmen wir an, genau dieser Sound in diesem Raum, in dieser Hörer-Position mit dieser Klangfarbe, dieser Dynamik, diesem Druck und diesem empfinden wollen wir jetzt möglichst nah kommen mit einem Axe-Fx II und einem (sehr) guten aktiven FRFR-Monitor.
Es geht uns dabei nicht um verwertbare Signale an FOH, nein, es geht ausschliesslich darum, möglichst genau diesen Sound, den wir mit den Ohren in angegebener Position wahrnehmen, mit dem Axe-Fx und Wedge Monitor nachzuahmen. Ziel klar?!
- Bewusst sind wir uns über die Tatsache, dass ein FRFR-Monitor anders abstrahlt, als die Gitarrenbox. Schon allein aus dem niedrigen Grund, dass wir einen, sagen wir, Lautsprecher eines Wedge Monitors gar nicht so platzieren können, wie die Lautsprecher einer 4x12er.
- Bewusst sind wir uns auch, dass wir immer auch den ganzen Raum hören (early reflections von Wänden, Decke, Boden)
- Bewusst sind wir uns, dass ein FRFR-Monitor niemals 100% dem theoretischen Ideal von FRFR entspricht. In Verbund mit der Raumakustik noch weniger.
Wie könnte man das trotzdem möglichst gut machen?
Dafür müssten wir wohl einiges tun:
- Die Dynamik des realen Amps an der Simulation möglichst gleich einstellen (Preamp-Verhalten, Poweramp-Verhalten, eventuell das abweichende Dynamikverhalten von Gitarrenbox und FRFR-Monitor kompensieren)
- Wir müssten den FRFR-Monitor auf den Raum und die Abhörposition entzerren.
- Eventuell den Ampblock so tweaken, dass er näher am realen Amp ist (Dynamik, Klangfarbe). In Betrachtung, was Klangfarbe angeht, könnte man sich mit einem Tonematch behelfen.
- Wir müssten eine CAB-IR der realen Gitarrenbox capturen und stoßen dabei auf das alte Problem:
[Gitarrenbox] ist ungleich [Gitarrenbox] + [Mic] + [Mic-Position] + [Micpreamp] + [Wedge-FRFR]
Wie löse ich das jetzt? Mein Ansatz:
1. Wir stellen ein Messmikrophon (welches theoretisch maximal neutral ist) genau dahin, wo zuvor des Gitarristen Ohren waren, also 1,5m vor die reale Gitarrenbox, 1,75m in die Höhe. Das Microphon durchläuft einen maximal neutralen Preamp und befeuert den Input2L des Axe-FxII
2. Wir schicken ein Testsignal (sine-sweep aus dem Axe-Fx synth-Block) in den Röhrenamp und capturen das Klangereignis, was aus der Gitarrenboxkommt im TMA Block (=Reference) -> Unser Referenzsound.
Exakt das gleiche machen wir jetzt mit dem AxeFx-Amp-Block und dem FRFR-Monitor:
3. Wir stellen ein Messmikrophon (welches theoretisch maximal neutral ist) genau dahin, wo zuvor des Gitarristen Ohren waren, also 1,5m vor den FRFR-Monitor, 1,75m in die Höhe. Das Microphon durchläuft einen maximal neutralen Preamp und befeuert den Input2L des Axe-FxII.
4. Wir schicken dasselbe Testsignal (sine-sweep aus dem Axe-Fx synth-Block) durch den Amp-Block und capturen das Klangereignis, was aus dem FRFR-Monitor kommt im TMA Block (=Local) -> Unser Lokaler Sound.
5. Wir tonematchen nun den Referenzsound mit dem Lokalen Sound.
6. Wir exportieren den tonematch als CAB IR.
7. Von der Klangfarbe sollten beide Setups nun sehr, sehr ähnlich erscheinen. Wir tweaken ggf. nun besser feststellbare Dynamikunterschiede in der Axe-Fx Amp-Sim nach und wiederholen den Vorgang. Somit perfektionieren wir den Nährungsangleich beider Systeme.
Die Frage wäre nun:
- Würde das Klangereigniss vom Röhrenamp + Gitarrenbox im definiertem Raum und Hörerposition nun dem von Axe-Fx-Amp-Block + CAB IR + FRFR-Monitor entsprechen? Oder besser: Wie "nah" kämen wir damit ran?
Hätten wir durch diesen Prozess nicht gleich drei Abgleiche in einem gemacht?
1) Der Amp-Klon TMA wäre abgegolten.
2) Die Raumeinflüsse in der CAB IR, die auf das Ohr (Messmikro) einwirken würden sich soweit selber auslöschen, wie sie identisch bei beiden sine-sweeps mit dem Messmikro entstehen. A matcht A = 0.
3) Die Entzerrung des FRFR Monitors ist ebenfalls abgegolten, denn wir haben das Klangverhalten des Monitors ja schon mit includiert.
4) Die IR repräsentiert ebenso den Sound der Gitarrenbox.
Diese CAB-IR würde also alle klanglichen Einflüsse von
Gitarrenbox <-> FRFR Monitor
Röhrenamp <-> Axe-Amp-Sim
FRFR-nicht Neutralität im Raum
Raumakustik
Denkfehler? Meinungen? Ein Versuch fürs Axe-Fest 2014?
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