Amp-in-the room: Der perfekte Klon - Ein Gedankenspiel

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axefx

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Dieser thread brachte mich auf die Idee.

Nehmen wir mal folgendes an:

Ein Gitarrist steht 1,5m vor seinem Röhrenamp-Besteck. Sagen wir ein AC30 (von j.p.) oder Friedliebs Reußenzehn Plexi, angeschlossen an einer 4x12er. Oder ein Fender Super Reverb (von soulshine bzw. j.p). Er steht also 1,5m davor und seine Ohren (in einer Höhe von 1,75) hören den "perfekten" Sound.

Nehmen wir an, genau dieser Sound in diesem Raum, in dieser Hörer-Position mit dieser Klangfarbe, dieser Dynamik, diesem Druck und diesem empfinden wollen wir jetzt möglichst nah kommen mit einem Axe-Fx II und einem (sehr) guten aktiven FRFR-Monitor.

Es geht uns dabei nicht um verwertbare Signale an FOH, nein, es geht ausschliesslich darum, möglichst genau diesen Sound, den wir mit den Ohren in angegebener Position wahrnehmen, mit dem Axe-Fx und Wedge Monitor nachzuahmen. Ziel klar?!

- Bewusst sind wir uns über die Tatsache, dass ein FRFR-Monitor anders abstrahlt, als die Gitarrenbox. Schon allein aus dem niedrigen Grund, dass wir einen, sagen wir, Lautsprecher eines Wedge Monitors gar nicht so platzieren können, wie die Lautsprecher einer 4x12er.

- Bewusst sind wir uns auch, dass wir immer auch den ganzen Raum hören (early reflections von Wänden, Decke, Boden)

- Bewusst sind wir uns, dass ein FRFR-Monitor niemals 100% dem theoretischen Ideal von FRFR entspricht. In Verbund mit der Raumakustik noch weniger.

Wie könnte man das trotzdem möglichst gut machen?

Dafür müssten wir wohl einiges tun:
- Die Dynamik des realen Amps an der Simulation möglichst gleich einstellen (Preamp-Verhalten, Poweramp-Verhalten, eventuell das abweichende Dynamikverhalten von Gitarrenbox und FRFR-Monitor kompensieren)
- Wir müssten den FRFR-Monitor auf den Raum und die Abhörposition entzerren.
- Eventuell den Ampblock so tweaken, dass er näher am realen Amp ist (Dynamik, Klangfarbe). In Betrachtung, was Klangfarbe angeht, könnte man sich mit einem Tonematch behelfen.
- Wir müssten eine CAB-IR der realen Gitarrenbox capturen und stoßen dabei auf das alte Problem:
[Gitarrenbox] ist ungleich [Gitarrenbox] + [Mic] + [Mic-Position] + [Micpreamp] + [Wedge-FRFR]


Wie löse ich das jetzt? Mein Ansatz:

1. Wir stellen ein Messmikrophon (welches theoretisch maximal neutral ist) genau dahin, wo zuvor des Gitarristen Ohren waren, also 1,5m vor die reale Gitarrenbox, 1,75m in die Höhe. Das Microphon durchläuft einen maximal neutralen Preamp und befeuert den Input2L des Axe-FxII

2. Wir schicken ein Testsignal (sine-sweep aus dem Axe-Fx synth-Block) in den Röhrenamp und capturen das Klangereignis, was aus der Gitarrenboxkommt im TMA Block (=Reference) -> Unser Referenzsound.

Exakt das gleiche machen wir jetzt mit dem AxeFx-Amp-Block und dem FRFR-Monitor:

3. Wir stellen ein Messmikrophon (welches theoretisch maximal neutral ist) genau dahin, wo zuvor des Gitarristen Ohren waren, also 1,5m vor den FRFR-Monitor, 1,75m in die Höhe. Das Microphon durchläuft einen maximal neutralen Preamp und befeuert den Input2L des Axe-FxII.

4. Wir schicken dasselbe Testsignal (sine-sweep aus dem Axe-Fx synth-Block) durch den Amp-Block und capturen das Klangereignis, was aus dem FRFR-Monitor kommt im TMA Block (=Local) -> Unser Lokaler Sound.

5. Wir tonematchen nun den Referenzsound mit dem Lokalen Sound.

6. Wir exportieren den tonematch als CAB IR.

7. Von der Klangfarbe sollten beide Setups nun sehr, sehr ähnlich erscheinen. Wir tweaken ggf. nun besser feststellbare Dynamikunterschiede in der Axe-Fx Amp-Sim nach und wiederholen den Vorgang. Somit perfektionieren wir den Nährungsangleich beider Systeme.

Die Frage wäre nun:
- Würde das Klangereigniss vom Röhrenamp + Gitarrenbox im definiertem Raum und Hörerposition nun dem von Axe-Fx-Amp-Block + CAB IR + FRFR-Monitor entsprechen? Oder besser: Wie "nah" kämen wir damit ran?

Hätten wir durch diesen Prozess nicht gleich drei Abgleiche in einem gemacht?

1) Der Amp-Klon TMA wäre abgegolten.
2) Die Raumeinflüsse in der CAB IR, die auf das Ohr (Messmikro) einwirken würden sich soweit selber auslöschen, wie sie identisch bei beiden sine-sweeps mit dem Messmikro entstehen. A matcht A = 0.
3) Die Entzerrung des FRFR Monitors ist ebenfalls abgegolten, denn wir haben das Klangverhalten des Monitors ja schon mit includiert.
4) Die IR repräsentiert ebenso den Sound der Gitarrenbox.

Diese CAB-IR würde also alle klanglichen Einflüsse von

Gitarrenbox <-> FRFR Monitor
Röhrenamp <-> Axe-Amp-Sim
FRFR-nicht Neutralität im Raum
Raumakustik

Denkfehler? Meinungen? Ein Versuch fürs Axe-Fest 2014?
 
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funkstation777

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Wieso willst du den FRFR-Monitor auf den Raum entzerren, oder meintest du den Monitor selber entzerren (also eventuelle Ungereimtheiten in der internen Abstimmun durch PEQ oder Tonematching zu kompensieren) Das würde meines Erachten nämlich keinen Sinn machen, da du ja vorhast, den FRFR im selben Raum spielen zu lassen wie das echte Stack, oder?

Das mit dem Meßmikro auf Hörerposition ist auf jeden Fall ne gute Idee, gleichzeitig sollten wir dieses Signal jedoch auch mal analysieren, sprich mit einem RTA (Hab ich dann als App + Mic auf meinem Ipad mit, und natürlich auch das Meßmic vom ARC und das Behringer...)
Im Studio One gibts außerdem auch einen Spektrum Analyizer, der den Frequenzgang des Signals gut wiedergibt, oder wir verwenden dazu einfach den Room EQ-Wizard wie letztes Jahr...
 

funkstation777

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axefx

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Wieso willst du den FRFR-Monitor auf den Raum entzerren, oder meintest du den Monitor selber entzerren (also eventuelle Ungereimtheiten in der internen Abstimmun durch PEQ oder Tonematching zu kompensieren)
Eine Monitor-Entzerrung, wie wir sie machen ist doch immer auch eine Entzerrung, die Rücksicht auf Raum und Hörerposition nimmt.

Aber nein, ich will KEINE extra Entzerrung machen, durch oben beschriebenes gleiche ich ja 2x Raumverhalten ab, theoretisch fällt dieser dann raus. In der Praxis natürlich nicht, aber mir ist natürlich auch klar, dass die ganze sache natürlich auf Grenzen stößt. Paco hat schon recht mit der Kritik der Microphonwahl. Aber nährungsweise, vom Prinzip her ... frage ich mich: Kann man damit das angegebene Ziel verfolgen, oder nicht? Und ich denke: Ja, einen Versuch wäre das auf jedenfall mal Wert!

gleichzeitig sollten wir dieses Signal jedoch auch mal analysieren, sprich mit einem RTA
Wozu? Ich messe ja nirgends, wie linear oder unlinear irgendwas ist, sondern ich messe zwei definitiv unlineare Sachen und matche die eine unlineare Sache, um die andere unlineare Sache so unlinear zu machen, wie die eine unlineare Sache ;)

Schöner Satz, muss ich mir merken ... kicher ... :biggrin:
 

funkstation777

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den RTA aus dem Grund, damit wir "sehen" welche Frequenzen bei beiden Probanden so richtig "Alarm" machen... sprich, wo z.B. die obere und untere Resonanzfrequenz beim "echten" Speaker ist, damit wir bei der IR-Auswahl nicht so im Dunkeln tappen....
 

axefx

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den RTA aus dem Grund, damit wir "sehen" welche Frequenzen bei beiden Probanden so richtig "Alarm" machen... sprich, wo z.B. die obere und untere Resonanzfrequenz beim "echten" Speaker ist, damit wir bei der IR-Auswahl nicht so im Dunkeln tappen....
Ich wähle keine IR, ich stelle eine via TMA her, in der alles includiert ist. Siehe Einganspost ;)
 

Soulshinemule

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Den AB Versuch habe ich schon einmal gemacht.

Super Reverb mit 4x10er Original Bestückung auf der einen Seite und Axe FX via RCF Monitor auf der anderen Seite (natürlich mit der entsprechenden Amp und Cab Simulation), per Lehle AB Switch hin- und hergeschaltet.
Ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, unter Berücksichtigung, dass die 4 10er in alle Richtungen abstrahlen, (wie bereits von Cheffe beschrieben) und der Monitor direkter und gebündelter ist.
Ich bin gespannt, was noch wie zu optimieren ist. Ich kann gern die o.g. Komponenten zum User Treffen mitbringen.
 

axefx

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Den AB Versuch habe ich schon einmal gemacht.

Super Reverb mit 4x10er Original Bestückung auf der einen Seite und Axe FX via RCF Monitor auf der anderen Seite (natürlich mit der entsprechenden Amp und Cab Simulation), per Lehle AB Switch hin- und hergeschaltet.
Ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, unter Berücksichtigung, dass die 4 10er in alle Richtungen abstrahlen, (wie bereits von Cheffe beschrieben) und der Monitor direkter und gebündelter ist.
Ich bin gespannt, was noch wie zu optimieren ist. Ich kann gern die o.g. Komponenten zum User Treffen mitbringen.
Bitte DEFINITV mitbringen:
Lehle A/B Schalter! Einen besseren werden wir nicht finden!

Der Super Reverb würde sich anpassen, da das wohl bisher der einzige ist, der einem vorhandenen Amp im Axe-Fx am ähnlichsten ist. j.p. hat auch einen, hier müsste man sich entscheiden, beide brauchen wir nicht. Ich wäre für Deinen, der hat Originalbestückung, dafür bringt j.p. den AC30 mit! Wäre mein Vorschlag.

Mich persönlich würde aber Friedliebs Plexi mehr "bocken" ;) Der muss auch mit! Bitte ...
 
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funkstation777

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Lieber Sven,

nimmst du du deinen *schmacht* RCF-SMX *schmacht* auch wieder mit?:eek: hab so das Gefühl, daß der eine nicht unerhebliche Rolle beim Amp-Klonen haben könnte, hat der doch auch Leistungsreserven bis zum Abkacken....auch wenn ich mich dann wieder
zusammenreißen müßte, dir den nicht unterm Hintern wegzuklauen....

lg Andy
 

Soulshinemule

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Äh, hüstel..., also der Lehle Schalter ist jetzt kein gaaaanz echter, aber fast, von Lehle image.jpg.
Arbeitet aber sehr gut:eek:

Alles andere bring ich gern mit, aber den RCF Moni kette ich an mich dran, lieber Andy!
 
P

Pacosipulami

Guest
notfalls nehmen wir zwei Kondenser und machen einen auf ORTF, oder?
ORTF ist kein Ersatz für einen Kunstkopf....sorry ;) ORTF ist ein äquivalentes Stereoverfahren, Kunstkopf ist Trennkörper Stereofonie - es geht mir auch weniger um Stereofonie oder die Schallordung (die bei Trennkörper-Stereofonie längst nicht so gut ist wie zb. bei ORTF, MS oder XY) - sondern um den Raumeindruck vor der Schallquelle, deren wir ja ganz dicht auf sind, bzw. davor stehen.

Hat jemand sonst ein Originalkopf-Stereo Mikrofon? Das wäre sicher billiger als ein teuerer Dummykopf mit Mikro (wie das Neumann KU100)
 

axefx

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Nutzt man diese Kunstkopf-Geschichte nicht dafür, einen akustischen Eindruck, den man "live" erlebt, möglichst perfekt bei einer Aufnahme einzufangen? Das wäre ja gar nicht mein Ziel. Ich will diesen "Raumeindruck" ja gar nicht festhalten. Der soll ja weiterhin im Raum entstehen und "live an mein Ohr dringen.
Ums recording geht`s mir hier also schonmal gar nicht. Sondern darum, zwei punktuelle Schallquellen, die an einem bestimmten Punkt im Raum genau eine bestimmte Klangfarbe erzeugen, miteinander abzugleichen (zu matchen). Was würde mir der Kunstkopf also für Vorteile verschaffen?
Ganz davon abgesehen, das ich nicht Stereo-tonematchen kann.
 

Andy

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Ich geb jetzt mal ein ganz kontroverses Statement ab, ich glaube nicht, dass
man es schafft mit einem digitalen System ein derart komplexes System wie
einen Röhrenamp und die Interaktion mit der Box, noch dazu die ganzen Kammfiltereffekte
einer bspw. 4x12er Box abzubilden. Das AxeFx kommt ja wirklich schon gut hin
aber es wird immer einen Unterschied geben.

Einfach schon deshalb weil bei Wandlung analog/digital und wieder zurück, bei FFTs,
Faltung also digitaler Signalverbeitung es gewisse Effekte gibt, die nicht 1:1 rückgängig
gemacht werden können. Bspw. Gibbsches Phänomen.

Ich hab bei unserer CD 1994 erlebt, was bei der Digitalisierung "verloren" gegangen ist.

D.h. nicht, dass ich ein ewig Gestriger sein will. Ich ziehe jede CD einer Vinyl vor.

Aber alles geht einfach nicht, das ist meine persönliche Meinung.

Gruß

Andy
 
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Andy

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Ergänzend/einschränkend dazu: Wenn man dann die echte 4x12er mit der FRFR vergleicht.

Abgenommen mit Micro Aufnahmen/PA ist ne andere Geschichte.
 

axefx

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Schönes Statement Andy. Reale Box vs. FRFR -> Da glaube ich auch nicht, dass man da 1:1 identische Ergebnisse bekommen kann.

Aber ich finde es schon reizvoll, zu probieren, was geht - und was eben nicht. Also Einfach das 1:1 Ziel formulieren, um daraus Ansätze zu bilden, wie man das umsetzen könnte - wie man da möglichst nah rankommt. Mit Mitteln, die wir haben, die wir nutzen können. Kunstkopf ist mir da zuviel, aber nen billiges Messmikro liegt im Bereich des möglichen.

Genauso, wie im anderen thread, wo ich gerne mal Röhrensetup an Gitarrnbox vs. Axe-Fx/SS-Endstufen Setup an gleicher Gitarrenbox ins Rennen schicken will, und AB vergleichen. Einfach HÖREN, was geht - und wo wir eventuell auf Grenzen stoßen ... Ich habe nun zig Vergleichs-Audio-files gehört. Von Cliff, von xy, ja, ich selber habe da ja schon eine Menge gemacht. Waren aber immer Recording-Situationen. Situationen, die vom Spielempfinden, Druckempfinden, etc., die man beim Spielen eines Amps im Raum, einfach weit entfernt sind. Diese ganzen "silent", "recording"-Situationen habe ich durch: da ist das Axe-Fx einfach genial. Aber live im Raum, im direekten Vergleich zum "real thing"... da würde ich einfach mich gene selber von überzeugen, was geht, was drin ist, oder ob es da ein "hype" gibt, den mancher gerne als gegenargument anführt.

Einfach mal an die Grenzen gehen ... 1) lernt man genau so sehr viel, wie Gear funktioniert und 2) kann man sich dann selber ein Urteil bilden, was nicht auf "hören-sagen" basiert, oder auf irgendwelchem Foren-Geplapper ... und glaubt mir: Ich plapper seit 3 Jahren genug in Foren ... ich weiss, von was ich da rede ... :biggrin:
 

axefx

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Abgenommen mit Micro Aufnahmen/PA ist ne andere Geschichte.
Ja - klar. Aber genau das ist ja hier gar nicht mein Ziel. Siehe Eingangspost: FOH ist egal. es geht mir hier nicht um ein gutes "miced" line-signal für FOH. Ausschliesslich nur "Amp-in-the-room", direkt ans Gitarristenohr.
 

Jojolamenace

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Ich geb jetzt mal ein ganz kontroverses Statement ab, ich glaube nicht, dass
man es schafft mit einem digitalen System ein derart komplexes System wie
einen Röhrenamp und die Interaktion mit der Box, noch dazu die ganzen Kammfiltereffekte
einer bspw. 4x12er Box abzubilden. Das AxeFx kommt ja wirklich schon gut hin
aber es wird immer einen Unterschied geben.

Einfach schon deshalb weil bei Wandlung analog/digital und wieder zurück, bei FFTs,
Faltung also digitaler Signalverbeitung es gewisse Effekte gibt, die nicht 1:1 rückgängig
gemacht werden können. Bspw. Gibbsches Phänomen.

Ich hab bei unserer CD 1994 erlebt, was bei der Digitalisierung "verloren" gegangen ist.

D.h. nicht, dass ich ein ewig Gestriger sein will. Ich ziehe jede CD einer Vinyl vor.

Aber alles geht einfach nicht, das ist meine persönliche Meinung.

Gruß

Andy
Bin mit dem Andy einverstanden: heute ist vieles noch nicht möglich, wie z.B. Simulation von Kammfiltereffekte (for allem Realtime mit einem (oder 2) DSPs). Ist aber alles nur eine Frage der Zeit. In 20-40 Jahren wird auch das kein Problem mehr sein. Ich sehe bereits unseren Cheffe im Altersheim mit Gitarre, Kopfhörer und einem Riesengrinsen im Gesicht, denn er hat den "PANG" und das sogar mit Kopfhörer.

PS: Das mit der CD kommt vom der tiefen Samplingfreq. 44.1kHz. Da gibt es im höheren Frequenzbereich ziemlich grosse Unterschiede zwischen Analog und Digital. Wenn aber die Samplingfreq. 10-20 Mal der höchsten relevanten Freq. gewählt wird, müsste man keinen Unterschied mehr hören. Nehmen wir an die höchste relevante Freq. sei 20kHz, dann sollte es mit einer Samplingfreq. von 200-400kHz keine grossen Unterschiede mehr geben. Mit 192kHz sind wir bereits heute soweit. Bei der CD wird halt immer "etwas verloren gehen" oder anders tönen.
 
P

Pacosipulami

Guest
Nutzt man diese Kunstkopf-Geschichte nicht dafür, einen akustischen Eindruck, den man "live" erlebt, möglichst perfekt bei einer Aufnahme einzufangen? Das wäre ja gar nicht mein Ziel. Ich will diesen "Raumeindruck" ja gar nicht festhalten. Der soll ja weiterhin im Raum entstehen und "live an mein Ohr dringen.
Ums recording geht`s mir hier also schonmal gar nicht. Sondern darum, zwei punktuelle Schallquellen, die an einem bestimmten Punkt im Raum genau eine bestimmte Klangfarbe erzeugen, miteinander abzugleichen (zu matchen). Was würde mir der Kunstkopf also für Vorteile verschaffen?
Ganz davon abgesehen, das ich nicht Stereo-tonematchen kann.
Du kannst nicht einfach ein Mikrofon an irgend einem Punkt aufstellen und das Gefühl haben damit den gleichen Eindruck wie das menschliche Gehör zu haben. Darum geht es. Und wir können das Thema auch noch weiter besprechen, irgendwann kommen wir dann aber an den Punkt wo wir uns fragen müssen was das eigentlich alles soll? Das erste AxeFest brachte die Erkenntnis - ich zitiere - n' FRFR System ist jeder Gitarrenbox überlegen. Ich war nicht dabei - ich hatte im Februar mein erstes FRFR Erlebnis und bin seither überzeugt, dass das auch ne gute Sache ist (vorher war ich es nicht).

Ich geb jetzt mal ein ganz kontroverses Statement ab, ich glaube nicht, dass
man es schafft mit einem digitalen System ein derart komplexes System wie
einen Röhrenamp und die Interaktion mit der Box, noch dazu die ganzen Kammfiltereffekte
einer bspw. 4x12er Box abzubilden. Das AxeFx kommt ja wirklich schon gut hin
aber es wird immer einen Unterschied geben.

Einfach schon deshalb weil bei Wandlung analog/digital und wieder zurück, bei FFTs,
Faltung also digitaler Signalverbeitung es gewisse Effekte gibt, die nicht 1:1 rückgängig
gemacht werden können. Bspw. Gibbsches Phänomen.
Und jetzt? Abgesehen von Deiner persönlichen Meinung, die ich respektiere - ist das überhaupt wichtig? Es wird nie 100% identisch sein, aber was heisst da schon identisch? Zeig mir zwei Amps die identisch klingen? Am Ende machen ganz unterschiedliche Leute damit "Musik". Denn wie heisst es so schön in einigen meiner Beiträge oder jüngst in dem Kommentar von Markus auf mein Soundbeispiel? "Man muss den Sound spielen, es reicht nicht ihn zu besitzen".

Dazu - viele dieser Amps sind Kompromissse - die wenigsten wurden effektiv entwickelt. Und viele der "erfahrenen Experten" von heute, bauen nicht auf Wissen sondern auf Zufälle, die nun akribisch analysiert und dementsprechend in eine Theorie gepackt wurden. Und es gibt auch viel Wischiwaschi und Esoterik wie zb. das Cyrotuning von Gitarrenverstärkern wie von Udo Pieper jüngst angeboten - man muss sich das mal vorstellen, so weit sind wir schon. Alles basierend auf einem Konzept aus den 50er Jahren wo Fender noch der Ansicht war dass der Gitarrensound zu dreckig und noch nicht perfekt genug geklungen hätte, auf Grund eines Forscherbuches "RCA Receiver Tube Manual" wurden da Röhrenverstärker gebaut, die von einer wachsenden Industrie einander abgeschaut und oft durch Zufall und die Musiker/Anwender überhaupt eine Weiterentwicklung erfuhren.

Und nun gibt es das AxeFx - ein Gerät welches diese Weiterentwicklung auf die digitale Ebene bringt.....nicht weil Digital besser sein will, sondern weil es eine Weiterentwicklung dessen ist, was andere Leute vor 60 Jahren aus einem Basistheorie-Forschungsbuch abgelesen haben, als ein Taschenrechner noch soviel kostete wie ein Haus! Digital ist kein Feind - es wurde oft nicht richtig ausgereizt, weil zu teuer, zu aufwändig, oder die Leute gedanklich noch nicht da waren wo heute einige auf Grund der Möglichkeiten der Industrie sein können. Cliff hat vorher Sonargeräte gebaut, und baut er ein Effektgerät - wieso? Weil er es kann? Ja - und weil er es gerne tut! Weil er die Grenzen ausloten will. Ohne solche Leute hätten wir Stillstand....und müssten jeweils noch 375Watt aus der Steckdose ziehen, wo doch nur 90 davon verwertet werden können, da die Röhre einer zufällig klingenden Luxusglühbirne entspricht.

Jeder von uns hat ein AxeFx gekauft, aus unterschiedlichen Beweggründen sich auf das Gerät eingelassen. Manche basteln und testen, andere kratzen an der Oberfläche, einige maulen über die Komplexität der Materie, andere gehen damit spielend leicht um - die meisten machen Musik damit und lesen in den Foren nur mit (Hallo Ihr da - ihr seit gemeint! :angel: ) oder gar nicht.

Ich hab bei unserer CD 1994 erlebt, was bei der Digitalisierung "verloren" gegangen ist.

D.h. nicht, dass ich ein ewig Gestriger sein will. Ich ziehe jede CD einer Vinyl vor.

Aber alles geht einfach nicht, das ist meine persönliche Meinung.
Das hat vielleicht auch bisschen damit zu tun ob der Produzent dieser CD wirklich wusste wie man eine CD-Produktion "mischt". 1994 war ja noch heilig, damals gab es noch sowas wie Headroom, heute ist man ja der Ansicht die Eigendynamik in der ersten Nummer nach dem Komma zu definieren. Death Magnetic = Death Dynamic. Heute heisst der Feind ja Mp3 und Ogg Vorbis und die ganzen Kiddies, welche Musik hauptsächlich im Frequenzbereich 400 - 4000Hz kennen. Gib ihnen einen "klickibunti" mit tausend Möglichkeiten, ein Gadget mit Möglichkeit aus der Tasche hinaus zweimal auf den Mond und zurück fliegen zu können, und verkaufe das als "notwendig" und die hören dann sogar auf 800 - 2000Hz und finden es noch gut! :devilish:

90% der Hörer haben zu Hause eine Stereoanlage dermassen unglücklich hingestellt, oder von minderwertiger Qualität, dass die Unterschiede zwischen 44.1 und 192kHz effektiv nur von den Meerschweinchen und Hunden gehört werden, wenn überhaupt (Ultraschall) :bounce:

Sorry Leute - aber ich mache lieber Musik mit meinem AxeFx.:angel:
 
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funkstation777

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Vielleicht ist der Ansatz, dieses "Pang" zu erreichen, auch etwas zu sehr "theroretisch" abgerichtet...Meßergebnisse, Frequenzgänge, Raumeindruck, das klingt ja auf dem Papier alles sehr schön, im wirklichen Leben allerdings ist doch immer wieder alles anders.

Ein Beispiel: meine db technologies Opera 415 (altes Modell noch) die wir als PA-Anlage auf dem Axe-Fest Leipzig verwendet hatten... Ich hab mal mit dem Stu in dessen Proberaum das Teil gemessen - und auf dem Analyzer sah die Sache wirklich gut aus...
In "Echt" ist es aber so, daß die genau so klingen, wie sie aussehen :biggrin: zwar waren die auf dem Axefest im Vergleich zur mittelalterlichen Hausanlage haushoch überlegen und wir waren alle froh, daß ich die mithatte, aber geil klingt wirklich ANDERS.

Ich glaube eher, daß wir dieses "Geili,Geili-Pang-Ichschnallab-Moment" mit unser aller (und especially the one and only Dottore Pacopizzamilano) Hilfe das schon zustandebringen werden...und ich verharre fest auf der persönlichen Erfahrung, die wir alle in Leipzig mit der RCF vom Sven gemacht haben - nämlich, daß die in Punkto Druck und Klang 'ne echte Gitarrenbox mühelos wegschießt - und nicht nur, wenns um Metal oder Rock geht....... (also eigentlich NUR wegen Metal oder ROCK :bounce::rock:... Scherzerl...) und wenn du dich erinnerst, hing die 4x12er vom Basti NICHT an einem echten Röhrenamp, sondern an einer Matrix.

Es wird auf jeden Fall spannend, aber ich glaube, daß es hinhauen wird. Wenn jemand wie der Paco dabei ist; der gottseidank wirklich ne Ahnung davon hat, wozu die Advanced Parameter WIRKLICH zu gebrauchen sind....für mich sind und bleiben die echt ein spanisches Dorf..... dann seh ich dem ganzen total positiv gegenüber.

Mein Basser sagt übrigens immer in Punkto Equipment: "Die letzten 2 % Qualität mehr kosten immer 200 % mehr Kohle"....(oder so ähnlich hat er das gesagt) und da hat er recht.

Wenn man wirklich irgendeine fette Sau von Röhrenbaby in "Selbstbefriedigungs-Lautstärke" (Mann, ein geiles Wort, oder?:biggrin:) PANG machen hört, spürt, etc...muß man das, um's in Transistorbauweise zu schaffen, wahrscheinlich etwas aus der Kategorie "Geilest Mothafu**a Transistorbaby available" nehmen, sprich ein Teil mit massivster Verstärkung, suuuupi "Crest-Faktor" (auch geiles Wort, danke PACO!!!) UND eine FRFR, die ALLES auch in hoher Lautstärke mitmacht, was ihr so'n Digidings wie das Axe gibt.....

In diesem Sinne,
es wird einfach eine 3-tägige Freak-Party werden in D'weiler, die wir sicher nicht vergessen werden...:rock:
 
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