Aus der Ursprungsfrage
a) sollte die IR für FOH genauso klingen wie die in diesem Fall verwendete Gitarrenbox
wurden hier jetzt aus meiner Sicht gleich drei weitere Themen generiert und angesprochen:
b) die Frage, ob man überhaupt eine Box auf der Bühne braucht,
c) die Frage, ob es in diesem Fall eine Gitarrenbox sein muss, und
d) die Tatsache, dass ein für sich allein gut klingender Gitarrensound im Frequenzgefüge des Bandkontexts ganz anders klingt.
Zwischen all diesen Fragen bestehen enge Zusammenhänge, was ja auch der Grund ist, weshalb sie hier in diesem Thread vermischt wurden. Ich habe sie dennoch mal auseinandergezogen, weil die Zusammenhänge dann vielleicht deutlicher werden.
Meine Antworten sind rein subjektiv und meine persönliche Einschätzung, jede/r andere darf das gern anders sehen.
Zu d: Das haben wir bereits in epischer Breite diskutiert, darauf nochmal einzugehen erspare ich mir und euch.
Zu b: Gar keine Box auf der Bühne geht nur mit InEar, weil man ja in jedem Fall ein Monitoring braucht. Auch das wurde hier schon ausgiebig besprochen. Es gibt viele Bands, die damit extrem gut fahren. Allerdings geht damit kein Feedback. Wer damit gezielt arbeitet, braucht eine Box, deren Schallwellen auf die Saiten treffen.
Zu c: Für Feedback muss es allerdings keine Gitarrenbox sein, das geht genauso gut mit einem Monitor. Ob man ein separates Monitoring für die Gitarre hat oder den zumeist ohnehin vorhandenen PA-Monitor mitverwendet, ist eine weitere - fünfte - Frage, auf die ich hier aber nur noch unten ganz kurz eingehe.
Zu a: Ich kenne einen, der hat auf der Bühne eine 4x12er stehen und hat sich die IR für FOH in akribischer Feinarbeit so rausgesucht, dass sie möglichst wie die Box klingt. Dass eine IR immer noch eine Mikrofon-Komponente enthält und man sie demnach immer mit einer mikrofonierten Box vergleichen muss, ist übrigens ein sechstes Thema, aber das nur der Vollständigkeit halber.
Grundsätzlich wäre es okay, wenn die IR für die PA ganz anders klingt als die für das eigene Monitoring verwendete Box. Bei der klassischen Mikro-Annahme klingt es aus der PA ja auch anders als aus der abgenommenen Box. Aaaber: was man hört, beeinflusst ja auch das eigene Spiel, und ich persönlich möchte gern ein Mindestmaß an Kontrolle über das haben, was das Publikum hört. Hierfür nur ein Beispiel: wenn das Monitoring viel mehr Höhen hat als das PA-Signal, würde ich eventuell den Tone-Poti an der Gitarre zurückdrehen, und es würde dann vorne raus viel zu dumpf klingen.
Ich habe gern einen separaten FRFR-Monitor, den ich unabhängig vom normalen PA-Monitor selbst in der Lautstärke regeln kann. Ob der dann vor mir auf dem Boden liegt oder hinter mir steht oder gar seitlich, ist dann schon die siebte Frage in diesem Themenkomplex. Aus diesem Monitor kommt dann jedenfalls das selbe Signal, wie ich es auch in die PA gebe. Wie sagt man so schön: Das tut mir gut, ich handhabe das schon seit Jahren so und möchte das gern beibehalten.