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Pacosipulami
Guest
Hätte gestern Abend nichts mehr schreiben sollen, als ich es heute morgen las wurde ich gleich etwas nervös. Hat zwar alles Einfluss, kann aber extrem falsch interpretiert werden. Die Art der Verstärkung hat nichts mit dem Neigungswinkel der Arbeitsgeraden zu tun.Nein ist sie nicht - dynamisch ist wie der Verstärker die Impedanzkurve sieht, der Ausgangswiderstand ist zwar gegeben, doch dieser alleine bestimmt nicht den Dämpfungsfaktor....
Doch erstmal von Vorne! Wir schnappen uns erstmal einen Ausgangsübertrager. Wie der Name sagt, es ist ein Übertrager der die Röhrenausgangsimpedanz in die Lautsprecherimpedanz überträgt. Diese wird als Sekundärwicklung gesehen. Die Primärwicklung bzw. dessen Impedanz (auf der Seite der Röhren) ist viel höher. Bei einem typischen 50W PP Übertrager liegt sie etwa 3.2kOhm. Wir haben nun 2 Röhren - eine für die positive und eine für die negative Halbwelle, deswegen hat der Übertrager auch zwei primäre, gleichgrosse Wicklungen, die wiederum genau die Hälfte dessen betragen was die Gesamt-Primärimpedanz ausmacht. Wieso müssen wir das wissen? Weil wir ja im Ausgangskennlinienfeld (Plate Characteristics) eine Arbeitsgerade ziehen wollen. Dafür müssen wir auch die Betriebsspannung des Verstärkers kennen. Aus den Daten kann man die Arbeitsgerade und dessen Neigungswinkel bestimmen - auf dieser Arbeitsgeraden setzen wir auch unseren Arbeitspunkt - in diesem Fall bei Class A/B Betrieb, fest....Hier von lässt sich dann erst die Ausgangsimpedanz der Röhren bestimmen - und somit unter Berücksichtigung weiterer Punkte einer Schaltung das ungefähre Dämpfungsverhältnis gegenüber der reaktiven Last des Lautsprechers ermitteln, also wie stark diese Einflüsse der Impedanzkurve effektiv auf den Verstärker wirken.
Nicht vergessen, eine Impedanz ist ein frequenzabhängiger Widerstand, ein Wechselstromwiderstand . Heisst - die Impedanz als Angabe in einem Datenblatt ist immer eine Angabe bei einer Messfrequenz.
Ich könnte Dir nun paar kennlinienfelder und Berechnungen um die Ohren schlagen - es würde Dir und mir nichts nützen. Cliff hat mit 12.04 folgendes getan - er hat die generischen Annahmen seiner Endstufen, die bisher auf zwei Idealvorstellungen (Pentode/Tetrode) für alle Verstärker gleichermassen gegolten haben, aufgehoben. Eine EL84 ist keine EL34 nur weil beides Pentodenröhren sind. Das sind grundverschiedene Röhren, die an verschiedenen Betriebsparameter verschieden operieren. Sie klingen beide nicht - die Schaltung klingt, aber die Schaltung gibt auch die Betriebsparameter fest und so würde eine EL84 anstelle einer EL34 auch anders reagieren, in der Folge dazu "klingt" die Schaltung anders. Im AxeFx kann man das nun ausprobieren - in der Realität ist es nicht ganz so einfach und zieht oft einen komplizierten Umbau mit sich.....
Pacosipulami over and out!
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