Die Zusatzfragen, die ich mir stelle ist halt zum einen die, weil ein Teil der Leute propagiert, ich hätte nur nicht die richtigen IR´s
Niemand tut das! Alle erklären nur, wo klangliche Unterschiede im Vergleich auftreten.
Ist die Vintage30 Simulation (nur mal als Beispiel!) im Standard doch nicht identisch mit der wirklichen Speakerabnahme. Das verwirrt mich alles schon ein wenig ...
Ist sie. Aber nicht mit DEINER Box und DEINEM V30 und DEINEM MIC und DEINER Position! Habe gestern von meiner Box IRs angefertigt (download-link im passenden thread). Der Unterschied con Mikro-Position CAPEDGE und CONE sind WELTEN! WELTEN, weil das MIC um 3 bis 4cm verschoben wurde ... Nochmal: Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Losgelöst voneinander darf man natürlich beides betrachten - das ist, was DU tust. Das ist ja auch ok ... wenn Du damit zurecht kommst.
Und die zweite Sache ist die: SELBST wenn, ja selbst wenn Ihr oben auf der Bühne mit FRFR und absoluter Linearität arbeitet, ist es nach vorn, also über die P.A. trotzdem jedes mal ne andere Kiste, und bräuchte wenn man es ganz genau nimmt, auch wie bei mir zwei verschiedene Signale, bzw. unterschiedlich abgestimmte IR´s.
Das hat niemand jemals angezweifelt! Ich habe das selbst geschrieben! Dabei müssen es nicht zwingend unterschiedliche IRs sein (was prinzipiell "nur" unterschiedliche Filter (wenn auch welche mit einem 1024 oder 2048 Band EQ) , nein, der EQ am Pult muss eben genutzt werden, um an die FOH Anlage anzupassen. Das ist doch das, was ich die ganze Zeit predige. Und das gilt immer: Egal ob IR von Drittanbieter, Mikro-Abnahme oder IR von Mikro-Abnahme.
Freilich, eigentlich geht mich das normal nix an. Das ist Sache der Leute da unten (FOH). Aber ich kann es nun mal nicht leiden, wenn meine Gitarre nicht so klingt wie ich mir das vorstelle, Punkt! Und bei mir sitzt ja zudem niemand "da unten"
Jeder, wie er mag (Vollkontrolle) und kann (Selber mischen müssen) ... Ich für meinen Teil sehe zu, dass ich einen FOH Mann habe, dem ich vertraue und zutraue einen besseren Sound der Band fürs Publikum aufzubereiten, also ich das könnte - von der Bühne aus und ohne Kontext ... also so, wie es schon zu Jimi Hendrix Zeiten war ... (denn es geht immer um eine ganze Band und nicht nur den Gitarrensound - der ist im Grunde nichtmal Primär, sondern Füllmasse für Vocals und das Fundament auf Bass und Drums - auch wenn das natürlich das Gitarristen-Ego nicht hören will ... )
Das einzige, wofür ich sorge ist: Dass DI-Signal, was ich an FOH gebe möglichst identisch an den Soundeindruck anzupassen. den ich von meiner Gitarrenbox habe, als ich meine Amp-Sim drauf getweakt habe:
- Deshalb habe ich IRs von meiner Box geschossen
- Deshalb werde ich meinen db M12-4 Wedge Monitor im Proberaum und auf den Proberaum (!) entzerren, um ein möglichst "glaubhaftes, wahrhaftiges" FRFR Signal zu hören.
- A/B Vergleiche zwischen realer Gitarrenbox und der IR davon durch meinen entzerrten Wedge Monitor vornehmen und dann solange Microphone und Mischungen von Microphonpositionen vornehmen, bis das, was aus dem Monitor kommt so identisch, wie ich es schaffe an den Sound zu bringen, der aus meiner Gitarrenbox kommt.
Sprich: DANN habe ich ein maximal valides, vergleichbares DI Signal vom Höreindruck MEINER Box. Und das ist deshalb sinnvoll, weil ich ja die Amp-Sims (sprich den Verstärker) einstelle, wenn ich durch MEINE Gitarrenbox abhöre. Einen Röhrenverstärker stellst Du ja soundlich auch ein, wenn EINE BESTIMMTE Gitarrenbox dranhängt.
Kurzum: Ich gebe also ein Signal an FOH weiter, das bei einem A/B Vergleich unter für mich maximal herzustellenden FRFR Bedingungen erzielt wurde. Damit stelle ich sicher:
- dass ich die Qualität der IR einschätzen kann unabhängig der Monitor-Anhöre
- dass ich nicht im Amp Block Korrekturen vornehme, die sich aufgrund einer unbekannten IR ergeben
- dass Anpassungen für die FOH Anlage nicht bedingt sind wegen Soundproblemen durch Amp-Block Einstellungen, IR bzw. Boxenabnahme, sondern einzig und allein damit zusammen hängen, dass die PA anders klingt, als meine Referenzabhören. Nämlich meine originäre Gitarrenbox und ein möglichst vergleichbarer Sound aus meinem auf FRFR optimierten System Monitor und dessen Raumentzerrung.
Das ist aufwendig und kompliziert und kostet viel Zeit. Aber dafür kann ich den Signalweg in jeder Phase (nach Amp / nach IR bzw. Microphonierter Box / nach Endstufe / nach PA Lautsprechern) real einschätzen und kontrollieren.
Der einfache Weg: Gar nicht erst mit realer Gitarrenbox anfangen, sondern gleich mit dem entzerrten, auf möglichst FRFR getrimmten Monitor setzen, da eine beliebige (beliebte) IR rein und den Amp drauf anpassen. Fertig.
Aber ein Punkt bleibt immer: Ihr braucht mindestens eine Komponente, die als "Eichung" des Systems dient! Dies kann entweder der Sound aus einer realen Box sein, oder eben die Gewährleistung einer möglichst idealen Form von FRFR Abhöre. Oder eben beides (wie ich es vorhabe). Ohne diesen FIXPUNKT ist und bleibt es ein wildes Drehen an x-beliebigen Parametern und man wird nie wissen: Nehme ich den Bright schalter aus der Amp Sim, weil der Amp zu höhenlastig klingt, oder weil die IR mir zvuiele Höhen unterschiebt? Oder weil mein Monitor unwirklich viele Höhen produziert? Natürlich ist das Wissen darum egal, solange eben diese konstante Signalkette bleibt, aber sobald ein Teil ausgetauscht wird fängts wieder von vorne an....