@chrisRr
Ich schon wieder ;-)
Hab mir Deine Sounddatei mal angehört.
Bei der tiefen, ich nehme an E, Saite hört man den Effekt recht deutlich.
Bei der A-Saite nicht so stark.
Mit der Datei kann man aber ohne zusätzliche Infos nicht viel anfangen, wenn es um Ursachenforschung geht.
Grund:
1. Die Datei stellt eine Mikrofonaufnahme der Monitorboxen dar. (ich vermute eher nicht)
2. Sie wurde durch direktes Einspielen vom AxeFx in ein Aufnahmegerät oder eine DAW auf dem Rechner erzeugt.
Optionen...
- gleichzeitig hast Du das Gitarrensignal über die Monitore abgehört
- gleichzeitig hast Du das Gitarrensignal über Kopfhörer abgehört
- das Gitarrensignal wurde still ohne Monitoring eingespielt
Wenn man Punkt 1 mal verwirft, würden die Optionen 1 & 2 (von Punkt 2) mit Abhöre u.U. zur Folge haben, dass sich
Rückkopplungseffekte zwischen dem Schall der Monitore resp. der Reflektionen im Raum und Deinem Instrument ergeben.
Der niederfrequente Schallanteil versetzt Dein Instrument in Schwingung, diese wird an die Saiten weitergeleitet,
diese wirken auf die Pickups .... bis das Resultat wiederum von den Monitoren abgestrahlt wird.
Rückkopplung auf Low-Level-Niveau sozusagen.
Dies könnte den Eindruck der (direkten und nicht mikrofonierten) Aufnahme verfälschen.
Um die Ursache des Problems einzukreisen, solltest Du von der tiefen E-Saite eine Aufnahme
gemäß Option 3, also komplett ohne hörbares Monitoring direkt in's Aufnahmegerät (Computer o.ä.), anfertigen!
Dann kann man beurteilen, ob diese Resonanzen ggf. im AxeFx entstehen.
Dann benötigt man das Preset, um sich anzusehen, wie die Parameter eingestellt sind.
Daraus leitet sich dann wiederum ab, ob stattdessen, wie in den anderen Beiträgen bereits erwähnt,
möglichweise Raumschall und/oder das Verhalten Deiner Monitore ausschlaggebend für den Effekt sind.
Nebenbei besteht auch die Möglichkeit, dass Deine Gitarre der Auslöser des Problems ist.
Es gibt ja, wenn man alle Töne vom leeren tiefen E bis zum d''' auf der hohen e spielt, nicht nur eventuell
sog. Dead-Spots, Bünde, auf denen die Sustain- und Release-Phase des Tons nur recht (ungewöhnlich) kurz ist,
sondern auch Bünde einer Saite, bei der besonders starke Resonanzen des Instruments auftreten.
Um diese Bünde zu finden, sollte man die Einzeltöne bzw. das Instrument trocken, also unverstärkt, spielen.
Den Effekt kennen wir aber wohl alle.
Was die grundsätzliche Herangehensweise betrifft, ist meine persönliche Ansicht die,
zunächst nach der Ursache zu suchen, statt EQs und/oder Low-Pass-Filter o.ä. zum Einsatz zu bringen.
Grund:
1. Technische Probleme sollten an der Quelle, also dem Ort ihrer Entstehung, gelöst werden.
2. Kompensationen, also Lösungen zu einem späteren Zeitpunkt im Verarbeitungsprozess,
stellen idR. Kompromisse (Work-Around) dar.
Diese sind zwar gelegentlich unumgänglich, Beispiel PAs an wechselnden Auftrittsorten;
hier kann man als Band oder Musiker selbst nie die Bedingungen eines idealen (linearen) Raums schaffen,
sondern muss sich der Klangentzerrung bedienen, um sein Equipment an die Gegebenheiten anzupassen;
aber ein Work-Around via EQ oder Veränderung der Monitorplazierung oder was auch immer, bei Dir zuhause
kann Dich an anderen Orten ggf. vor unlösbare Probleme stellen, wenn Deine Home-Lösungen dort nicht einsetzbar
oder hinreichend wirkungsvoll sind.
Abschließend noch etwas, was mir bereits bei Deinem ersten Beitrag in den Sinn kam.
Ein nahezu identisches Thema dieser Art hatten wir hier vor einiger Zeit bereits schonmal.
Das warst nicht zufällig auch Du?
Grüße
Mike