E-Gitarre quo vadis???

nwngnm

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Ganz erschreckend finde ich aber Aussagen aus meinem Bekanntenkreis, bei den Jüngeren: "Für Musik zahl ich doch kein Geld, das lad ich mir einfach runter" oder streame es. Dort verkommt Musik zum Convinience-Produkt. Aufreissen, warm machen, wegwerfen .... Gerade in der Pop-Musik. Da bin ich mal gespannt, wie lang es dauert bis das ne KI komponiert. Erste Ansätze gibt es da schon.
Das meinte ich mit - Digitalisierung, MP3 und Streaming führen dazu, daß es keine grossen Bands mehr geben wird. Überhaupt führt das dazu, daß die Wertigkeit von Musik der eines Wegwerfprodukts gleicht. Es ist schon so - was nix kostet, ist nix wert.
Aber man (ich) muss sich auch an die eigene Nase fassen. Wenn man beim Komponieren Tools wie EZ Drummer, EZ Keys, Superior Drummer benutzt, dann ist das ja auch nix andres als KI.
 

Heinzi

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Ja, das sind die Kehrseiten der "Demokratisierung der Arbeitsmittel":)

Klar- rein technisch war das Gitarrenspeil nach Holdsworth, Pat Metheny, Vai, Malmsteen, Govan.... eh kaum noch zu toppen - da gibts auch keinen Youtuber, der die auch nur annähernd ablöst, zumindest habe ich noch keinen gehört - vor allem wenn man bedenkt was die Typen alles zusätzlich gemacht haben wie Songwriting, Touren, Sidemanjobs.... Das einzige was das Internet zeigt, ist die breite Schicht darunter - und es zeigt, daß es eben nichts Besonderes mehr ist, in einer Sache gut zu sein - vll. nimmt das auch eine gewisse Motivation?
 

nwngnm

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Klar- rein technisch war das Gitarrenspeil nach Holdsworth, Pat Metheny, Vai, Malmsteen, Govan.... eh kaum noch zu toppen - da gibts auch keinen Youtuber, der die auch nur annähernd ablöst, zumindest habe ich noch keinen gehört ...
Also ich als RiesenMega Holdsworth Fan finde Tim Miller schon sehr lecker.
 
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mrgodin

Guest
Vielleicht ist das Problem aber auch, dass viele von uns so tun, als sei ihre Musik noch irgendwie auf colle und spannende Art außerhalb der Mitte der Gesellschaft, sozusagen Protest per se, nur weil sie noch "E-Gitarre" spielen. Ich finde den Artikel vielleicht von den Formulierungen etwas daneben, aber tendenziell absolut richtig. Die Gitarre ist zumindest für Jüngere eben einfach nur ein Instrument. Ungefähr so sexy und provokant wie ein Keyboard.
Genau das stimmt ja eben nur sehr eingeschränkt, so denke ich.
Ich persönlich kenne niemanden, der glaubt Gitarre-spielend cool ausserhalb der Gesellschaft zu stehen!
Auf FB hatte ich zBsp. auch geschrieben, dass die Revolution, die die elektrische Gitarre damals ausgelöst hat,
heute nicht mehr stattfinden wird und kann; sie hat bereits stattgefunden.
Zugleich, wenn man sich Bands und Musiker aus der aktuellen Epoche ansieht, sind da zuhauf Gitarristen/innen
vertreten.
Es gibt reichlich Solokünstler/innen, die alleine mit Akustik-, aber ebenso E-Gitarre auftreten und einen
besonderen Stil geschaffen haben (und zudem interessante, hörenswerte Musik erschaffen).
Also eigentlich müsste man sich nur mal in der Musikszene umsehen, bevor man vorschnelle
Beurteilungen vornimmt.
Ich ver/beurteile nicht den Verfasser des Artikels, aber seine Einschätzung, Wertung und Gewichtung teile
ich so nicht.
Verkaufszahlen alleine sind ebenfalls kein Argument.
Und ausserdem hat ja gerade bei den jüngeren Leuten die Gitarre auch aktuell einen gewissen Stellenwert.
Ein Bekannter von mir betreibt seit Jahren eine Musikschule.
Der kann nicht berichten, dass die Gitarre ein uninteressantes Instrument ist.
 

Heinzi

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Wenn ich den Subtext des Artikels mal so widergebe wie ich ihn verstehe, heißt es:
Die Gitarre war von den 50er bis zum Grunge eben nicht nur ein Instrument sondern auch ein Statement - sowohl politisch und dann nur noch soziokulturell, und das ist sie jetzt einfach nicht mehr.
Und es stimmt schon: es ist einfach nicht sexy und nicht Rockn´n´Roll auf einem digitalen Line 6 Amp mit der Made in China Pacifica die Musik von Multimillionären zu covern und sich einzubilden man rebelliert dabei - aber das wars eigentlich ja noch nie:) (Sarkasmusmodus aus)
 

Hamsworld

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Ich glaube, so ist es, wie Heinzi schreibt. Die E-Gitarre war mal ein kraftvolles Symbol (so wie übrigens mal die „Wandergitarre“). Das ist sie nicht mehr. Aber ganze Sparten von Rock über Metall bis hin zu Punk leben noch von diesem Mythos der Rebellion, die schon lange (jedenfalls oft) eine Karikatur ist. Wir älteren Herren wundern uns nun, warum die Jüngeren keine Gänsehaut mehr kriegen, wenn wir gerade ein lautes und langes Solo gespielt oder Powerchords gedroschen haben. Da will ja auch gerade selber kaum jemand, dass sich viel ändert.
Es gibt natürlich auch „postrevolutionäre“ Gitarrenmusik. Da wird die verzerrte E- Gitarre eben zusehends unattraktiver. Die Gitarre allgemein ist aus praktischen Gründen wahrscheinlich immer ein attraktives Element zu Begleitung, weil sie leicht zu lernen und transportabel ist.
Das liegt also nicht an der bösen Welt, wo Menschen nicht mehr anständig Rock lernen wollen, sondern einfach daran, dass die Zeiten des gesellschaftlichen Aufbruches und des Protestes nun schon zu lange vorbei sind.
Die E-Gitarre mit Verzerrung schockt nicht mehr so. Das muss schon die darauf gespielte Musik können. Das geht aber eben auch mit Keyboard oder anderen Instrumenten.
 

Hamsworld

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Mich schockt die Gitarre übrigens schon noch. Manchmal will ich auch das Haus rocken, und manche Häuser wollen ja auch immer noch gerockt werden.
Insofern sind wir uns hier ja doch weitgehend einig, oder?
 

funkstation777

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Der einzige "Totengräber" neben dem Überangebot, das auf dem Musiksektor herrscht, ist sicherlich der Umstand, daß die meisten Leute mittlerweile denken, daß Musik "umsonst" sein MUSS.
Aber ehrlich gesagt, Menschen, die Musik nicht wertschätzen,...denen messe ich auch keinen Wert bei. ;-) Es hat jeder seine Interessen...und solche Menschen interessieren mich halt nicht.
 

Solyth

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Denke auch, das Ressourcenknappheit bei Zeit+Geld für Jugendliche ein großer Aspekt ist, nicht auf E-Gitarren zu stehen. Kann das gut bei "meinen" Kindchen beobachten-da spielen von Sport (Körperkult) über Handy (soziale Netzwerke), PC (daddeln) und hammerharte Ausbildungspläne zeitlich eine viel dickere Rolle als früher.
Ebenso kommt die Haltung zur Musik als Gratiskonsumgut kräftig zum Tragen. Dahinter steht (bei meinen) die Haltung, dass sie nicht bereit sind, für Musiker Geld auszugeben, die nicht authentisch sind, sich verkleiden, eine kommerziell ausgerichtete Masche fahren und dafür zusammen mit der Musikindustrie auch noch Mondpreise verlangen. Alles nur Show reicht definitiv nicht.
Abgrenzung von den "Alten" ist mit ner E-Gitarre auch nicht so einfach....man kann zwar damit nerven, aber richtig provozieren oder gar schocken????
Was die Zukunft der E-Gitarre angeht, wird das ganz wesentlich davon abhängen, was an Musik gemacht wird. Da geht imho noch viel. Vielleicht nicht sensationell Neues, aber Gutes sollte noch drin sein, wenn nicht die Artenschützer demnächst zu Gitarrenverbrennungen schreiten.......:devil:

Was den Vergleich mit der Socke angeht, bin ich mir sicher, dass der Autor des Artikels damit ein traumatisches Erlebnis mit Bezug zu der "Schwarzen (Porno)Socke" in diesem alten Russ Meyer Film aufzuarbeiten sucht.....:biggrin:
 

papasoeren

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Ich halte es da ähnlich wie @nwngnm , für mich sind das auch Wellenbewegungen. Mal mit großer oder kleiner Amplitude, mal mit längerer mal mit kürzerer Wellenlänge. Man, ich kann mich noch erinnern, wie ich Ende der 70iger / Anfang der 80iger vor dem Radio hockte und nichts Vernüftiges war da zu hören. Es lief nur Disco-Scheiß und sonstwie Rundgelutschtes zu der Zeit. Ich war verzweifelt, stand auf Vodoo Chile, Highway Star und sowas. Dann kam NDW, zumindest provokanter als das Vorherige und auch mit Gitarren teilweise, Hip-Hop war auch schon längst in den Startlöchern. Und dann hatte ich einen Song gehört, für mich extraordinär und faszinierend: Herbie Hancocks "Rockit"! Den Namen hatte ich bisher nur in Verbindung mit Jazz gehört. Alter Schwede, dachte ich, genauso muss man das auch mit der Gitarre machen! Geile, moderne Grooves und Gitarre dazu. Was meint ihr, was ich für Gänsehaut hatte, als 2-3 Jahre späer RUN-DMC sich Aerosmith's "Walk this way" gekrallt hatten. Ich fand den Song vorher schon geil, aber dieses Crossover-Projekt war für mich echt der Weg, wie man es machen sollte!
Man kann das allerdings ganz traditionell auch so machen:
Hihi!
Und Gitarre ist für mich nicht tot, solange man es schafft, sie zeitgerecht zu produzieren und in Szene zu setzen.
Nirwana und der ganze Brit-Pop-Kram waren auch irgendwann mal sexy! Und was wäre Prince's "Purple Rain" oder selbst "Kiss" ohne Gitarre gewesen? Für mich undenkbar.
Ich bin da ganz anderer Meinung als der Autor dieses Pflicht-Beitrages, dessen Auslöser sicher eine Meldung gesunkener Absatz-Zahlen von Gitarren war. Man darf bei solcher Betrachtung sowieso nicht nach hinten schauen. "Früher war eh alles besser!" Hat schon Opa gesagt, als er wieder mal vom Krieg erzählte. :biggrin:
 
M

mrgodin

Guest
:cool:
Welcher?
14/18?

Das Problem bei solchen Betrachtungen/Artikeln ist im übrigen, dass zu 99% der Kontext,
in dem solche Eintwicklungsprozesse stattfinden, ausser Acht gelassen wird.

Die Entstehung der Rockmusik in dieser Zeit und damit auch die massive Veränderung im Gebrauch der Gitarre
muss man im Kontext mit den damaligen gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen sehen.
Rockmusik und insbesondere Hendrix sind zugleich Produkt, als auch Werkzeug der damaligen Epoche.
Bis dahin sollte alles clean klingen, ohne Verzerrung.
Elektrische Gitarren gab es davor auch schon.
Wes Montgomery, Charlie Christian, Big Bill Broonzy, Django Reinhardt, ...

Kennedy, Johnson und Nixon, die Studentenrevolten in USA, GB und dem Rest Europas, Vietnam usw.;
Dazu die Altlasten des Nazireichs in Europa, speziell in Deutschland, Frankreich, GB.
Diese Zeit bedurfte eines Werkzeugs, dass es der nachfolgenden Generation ermöglichte, ihrer Elterngeneration
deutlich zu zeigen, wie man über die damals aktuellen gesellschaftlichen und politischen Zustände dachte.
Das ist der Stoff, der soetwas hervorbringen kann (nicht muss).
Insofern bedingen sich all diese Dinge gegenseitig.
Und es ist zugleich der Grund, warum diese sog. "Revolution der elektrischen Gitarre oder durch die elektrische Gitarre"
in dieser Form eben nicht mehr stattfinden wird.

Die elektrische Gitarre war im übrigen auch damals nicht DAS Instrument, dass JEDER Bürger als DASS SYMBOL
des Umbruchs wahrgenommen hat.
Man muss immer berücksichtigen, dass Instrumente jedweder Art in erster Linie einer mehr oder weniger großen
MUSIKERgemeinde am Herzen liegen;
Hinzu kommen Zuhörer/Konsumenten, die auf bestimmte Arten von Musik stehen, welche ggf. primär mit
bestimmten Instrumenten in Verbindung gebracht wird.
Die Mehrzahl der Hippies damals hat sich vom Sound dieser "neuen" Musik auf den Trip schicken lassen.
Hätte man ihn mit einer Hammond B3 erzeugt, wäre es ihnen auch egal gewesen ...

Ein interessanter Fakt nebenher ist ja zBsp., dass man heutzutage mit digitalen Mitteln das nachzubilden trachtet,
was man in der analogen Welt seit Jahrzehnten liebgewonnen hat ;-) >>>> AxeFx u.a.

Man kann ja zBsp. auch sehen, dass kein Synthie dieser Welt es geschafft hat, andere Instrumente obsolet zu machen.
Statt dessen gibt es seit einigen Jahren eine rege (junge) Musikerszene, die insbesondere mit Akustikgitarren und E-Gitarren
unterwegs ist, um vermeintlich neue Wege zu gehen. Vermeintlich, weil auch von dem Manches schonmal dagewesen ist.
Aber zu einer Zeit, als die "Jungen Wilden" noch lange nicht geboren waren.
Und wenn man sich die Festivals ansieht ...
Sieht das so aus, als würden die Leute nicht auf gute handgemachte Musik stehen?
Und da sind dann idR. auch mindesten 1, oft auch mehr Gitarren beteiligt.

Und auch hier gilt (wie zBsp. in der Klassik): Der Liebhaber und Nerd delektiert sich am Klang der einzelnen Instrumente,
der "normale" Zuhörer genießt das Gesamtkunstwerk ohne besondere instrumentale Präferenzen.

Insofern sollte man die Gitarre, akustisch, elektrisch, laut oder leise, in ihrer Bedeutung nicht überhöhen.
Also alles fließt;
Oder mit Sören und Haiko: Wellenbewegungen ... Moden kommen und gehen ...
Man stelle sich die amerikanische Country-Szene ohne Gitarren vor ...
Undenkbar.

Interessante Diskussion, interessante Meinungen (auch wenn ich einzelne vielleicht nicht in Gänze teile),
aber am Ende ringen mir diese journalistischen Prophezeiungen nur ein müdes Lächeln ab ;-)

Wichtig iss, dass Gibson gerettet wird.
Irgendjemand muss die Wirbelsäulen zukünftger Gitarristengenerationen schließlich reif für den Orthopäden machen ...
:ROFLMAO::LOL::ROFLMAO:
 

Hamsworld

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Man kann ja zBsp. auch sehen, dass kein Synthie dieser Welt es geschafft hat, andere Instrumente obsolet zu machen.
Also der Drumcomputer, auch ein Synthesizer, hat viele Drums obsolet gemacht. Und der Synthie hat auch schon viele Bässe obsolet gemacht. Und Streicher. Und Bläser etc. Da können Studiomusiker ein Lied davon singen. Aber das nur am Rande.
Spannend wird es, wenn wir über unser eigenes Verhältnis zum Instrument reden. Wir führen hier ja keine sachliche Diskussion, sonder reden von etwas, dass zum Teil unser Lebensinhalt ist. Und viel mehr als nur ein Musikinstrument. Ich habe mein Jugendzimmer zur Hälfte mit Sci-Fi-Bildern und zur anderen mit E-Gitarren aus Prospekten vollgekleistert. Ich bin da wohl nicht sachlich bei dem Thema.
 
M

mrgodin

Guest
Also der Drumcomputer, auch ein Synthesizer, hat viele Drums obsolet gemacht. Und der Synthie hat auch schon viele Bässe obsolet gemacht. Und Streicher. Und Bläser etc. Da können Studiomusiker ein Lied davon singen. Aber das nur am Rande.
Spannend wird es, wenn wir über unser eigenes Verhältnis zum Instrument reden. Wir führen hier ja keine sachliche Diskussion, sonder reden von etwas, dass zum Teil unser Lebensinhalt ist. Und viel mehr als nur ein Musikinstrument. Ich habe mein Jugendzimmer zur Hälfte mit Sci-Fi-Bildern und zur anderen mit E-Gitarren aus Prospekten vollgekleistert. Ich bin da wohl nicht sachlich bei dem Thema.
Also die Bands, die ich so live sehe, haben weder den Drummer, noch den Bassisten durch Synthies resp. entsprechende Computer ersetzt.
Und im Studio kommen der Drummer und der Bassist immer noch vor dem Computer.

Natürlich haben die genannten Geräte auch ihren Raum im Musikbereich erobert.
Auch im Studio.
Aber dass die entsprechenden Musiker überflüssig geworden wären, könnte man jetzt nicht gerade feststellen.
Ist aber auch nicht zuletzt von der Art der Musik und dem Produktionskontext abhängig.

Was mein Verhältnis zum Instrument Gitarre betrifft verhält es sich so, dass ich schon differenzieren kann zwischen
meiner persönlichen Liebe zu Saiteninstrumenten und der wertfreien, sachlichen und neutralen Perspektive auf den Stellenwert
eines Instruments in der Gesellschaft (der Musiker und Zuhörer).
Das resultiert aus der schlichten Tatsache, dass ich mich als Person ja nicht durch meine Tätigkeit als Gitarrist definiere.
Mit anderen Worten;
Welchen Stellenwert und Verbreitungsgrad die Gitarre hat ist mir ziemlich egal ;-)
Hauptsache die Bands, deren Musik ich mag, haben reichlich davon an Bord ;-)

So hat jeder seine Perspektive, gelle.
:)
 

funkstation777

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Also der Drumcomputer, auch ein Synthesizer, hat viele Drums obsolet gemacht. Und der Synthie hat auch schon viele Bässe obsolet gemacht. Und Streicher. Und Bläser etc. Da können Studiomusiker ein Lied davon singen. Aber das nur am Rande.
Spannend wird es, wenn wir über unser eigenes Verhältnis zum Instrument reden. Wir führen hier ja keine sachliche Diskussion, sonder reden von etwas, dass zum Teil unser Lebensinhalt ist. Und viel mehr als nur ein Musikinstrument. Ich habe mein Jugendzimmer zur Hälfte mit Sci-Fi-Bildern und zur anderen mit E-Gitarren aus Prospekten vollgekleistert. Ich bin da wohl nicht sachlich bei dem Thema.
Es gab in den 80ern tatsächlich eine Phase, wo sogar gestandene Bassisten wie Billie Sheehan in manchen Tracks durch Synth-Bässe ersetzt wurden. Daß da aber trotzdem auch geile Musik rauskam, ist ein Glücksfall. ;-)

Ich selber liebe die Möglichkeiten, die mir "All-you-can-eat-Synths" wie zb. Omnisphere oder Trilian (für Bass-Tracks anbieten). Und auch ein DIY-Typ wie ich, der kaum über mehr als rudimentäre theoretische Kenntnisse verfügt, hat so mittels Einspielkeyboard und Zurecht-Rücken mit Maus und Tastatur die Chance, auch orchestrale und üppige Arrangements einzutüten.

Was ich aber zb. mache, ist, daß ich ab dem Moment, wo der Song für mich "fix" ist, sämtliche Keys, wie Klavier u. Streicher, die normalerweise auch von Menschen gespielt werden, von einem guten Freund auch echt einspielen lasse. Und sobald der Bass-Track eingespielt wurde, wandert auch die Trilian Bass-Spur aus dem "Songwritermodus" in die virtuelle Mülltonne.

Was ich noch ergänzen möchte: 3 von mir extremst geschätzte Musiker/Bands, die für die elektronische Musik aller Herren Länder ein maßgeblicher Einfluss waren und Imho noch sind, zb. Gary Numan, Frontline Assembly oder Depeche Mode, verwenden live seit Jahrzehnten IMMER Drummer. Im Fall von Depeche Mode ist das sogar ein Österreicher mit dem Namen Christian Aigner.
Gary Numan's Synthsongs rocken live mit kompletter Bandbesetzung und ECHTEM Gitarristen (er selber spielt auch bei einigen Songs ne Paula mit nem Dual-Recto Halfstack, sein Gitarrist hatte beim Live-Gig in Wien vor ein paar Jahren das verdächtige grün leuchtende Display im Rack ;-)

Was die Gitarre eigentlich im Laufe der Jahrzehnte gemacht hat: Sie hat sich vom belächelten Außenseiter nicht klammheimlich, sondern vorlaut und selbstbewußt in den Herzen der Menschen und so gut wie jeder Stilrichtung eingenistet. Und da kriegt man sie nie wieder raus. Das wette ich. Mal wird sie weniger gekauft, mal mehr. Aber das Ding bleibt. JEDE WETTE. ;-)
 

Solyth

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Ich kenne nur Curry King :kaffeesabber:
Erhöhe auf Curry Wurst!:biggrin:
und :topic:
wende mich noch mal kurz dem Artikel aus dem "Wurstblatt" zu. Da stört mich insbesondere die plumpe Art der Meinungmache, die von Fakten unabhängig mal eben raushaut, die E-Gitarre sei ....
Was wirklich cool ist, wird ja nur angedeutet-Akustikgitarre ok-aber mit der pauschalen Bezugnahme auf HipHop bezieht er ja locker die Popolarität von Kollegahs (hier Gattungsbezeichnung) mit ein.:doh:
Da bleib ich lieber bei Socken, vorzugsweise von Wendy O Williams getragen....:bounce:
 
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