Einsatz von fremd erstellten Presets - Sinn und Unsinn

Andy

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Hi,

ich lad mir bei Gelegenheit immer wieder mal ein Preset aus dem FAS Forum, von AxeChange oder auch hier aus dem Forum herunter.
Rein aus Interesse, wie der ein oder andere zu seinem Sound kommt.

Dabei muss ich leider feststellen, dass die meisten Presets irgendwie ein völlig anderes Ergebnis bei mir liefern, als das in einem ggf. veröffentlichtem Soundbeispiel der Fall ist.

Teilweise versteh ich das überhaupt nicht, sofern bei den Aufnahmen nicht noch massiv mit EQs, Maximizern oder anderem gearbeitet wurde.

Das lässt sich, meiner Meinung nach, auch nicht durch eine andere Gitarre oder Spielweise erklären. Da liegen oft Welten dazwischen. Manchmal aber auch eben nicht.

Ein Einflußfaktor könnte sein, dass der Ersteller die CabIR nicht mitliefert und dann aus der Not heraus auf eine andere umschaltet, die in der FW mitgeliefert wird. Dies aber vergißt zu erwähnen. Machmal hab ich aber wirklich den Eindruck, dass entweder in der DAW extrem nachbearbeitet wird oder ein Preset sogar bewußt "verändert" wird, damit ein anderer eben nicht den Sound so identisch hinbekommt. Ich hab mir zig Presets heruntergeladen, bei denen die Klangregelung im Amp fast komplett auf "Mitte" eingestellt war, kein weiterer EQ benutzt wird und auf der Aufnahme drückt es dich dann fast zum Zimmer raus. Bei eigenen Aufnahmen hab ich dann bis zu 8 Spuren aufgenommen und alles Mögliche in der DAW angeworfen. Den Druck bekomm ich damit niemals hin.

Gestern dann ein Preset von einem Kollegen aus dem FAS Forum heruntergezogen, bei dem mir der Sound extrem gut gefällt und .... tataaahhhhh....
Alle Klangregler voll offen, EQs Anhebungen und Absenkungen, die ich verstehe. Und dann klingt es auch. Im Prinzip ähnlich wie ich es auch eingestellt hätte.

Frage: geht es euch ähnlich und was sind fremderstellte Presets dann wert?
 

kozmik

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Mir geht es da exakt so wie dir.
Ich hab es mittlerweile auch aufgegeben und nutze bis auf ein paar krasse Soundeffekte und Emulationen nur eigene Presets.
Mit den Werksounds ging es mir aber ähnlich. Als ich das Axe-Fx neu gekauft hatte, war ich geschockt, wie schlecht gerade alle Gainsounds geklungen haben.
Okay, nach ein bisschen Rumgedrehe konnte ich ja dann aufatmen :)
 

axifist

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Ich schau mir fremde Presets höchstens an, um Ideen zu sammeln. Beispielsweise eines, wo einer ne Gitarre (mehr oder weniger) wie ein Cello hat klingen lassen. Oder wo andere ihre Effekte positionieren. Oder wie sie die verkabeln. Aber letztendlich mach ich es so, wie es mir sinnvoll erscheint!

Bzgl deiner Erfahrung: Vielleicht sind viele Presets für ältere Firmwares und entsprechend inkompatibel mit aktuellen Firmwares. Ist ja immer das Problem und für mich auch der Hauptgrund, Axechange kaum aufzusuchen. Es bringt schlichtweg nichts. Mir haben zB damals, glaube das war noch Firmware 9, die Presets von Misha Mansoor extrem gefallen. Die waren dann auch ausschlaggebend, dass ich eben DOCH ein AxeII wollte. Wenn ich das heute lade ziehts mir die Nägel von den Zehen (vermute ich mal, habs ehrlich gesagt noch nicht versucht, muss ich mal ausprobieren!).

Sobald (oder vielleicht ist es schon soweit) Cliff das Ende der Fahnenstange erreicht hat und bei der Virtualisierung von Röhrenamps nichts mehr oder nur noch wenig geht, dann könnte das Konzept von Axechange sinnvoll werden, jetzt ist es das aber meiner Meinung nach nur begrenzt.
 

funkstation777

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Zwecks Routing-Recherche sind komplizierte Presets sicher eine gute Sache, aber um DEN EINEN Sound damit zu bekommen, ist schlichtweg unmöglich. Sogar wenn man die selbe Gitarre, den selben Pickup und Saitenstärke verwendet...
 

Andy

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Mir geht es gar nicht um DEN EINEN Sound. Soll auch nicht nach x oder y klingen.

Bin da manchmal wirklich erstaunt, wie genau es manche schaffen einen Sound inkl. Spielweise zu "kopieren". Das war noch nie mein Ziel.

Allerdings hatte ich in all meinen Bands immer noch einen weiteren Gitarristen und wir haben uns immer hinsichtlich unserer Erfahrungen ausgetauscht und das war immer ein Gewinn. Auch da hat es anders geklungen, wenn wir mal die gesamte Anlage des anderen genommen haben. Aber das Verhältnis über das gesamte Frequenzspektrum blieb von der Tendenz her erhalten.

Das seh ich bei vielen Presets so jetzt leider überhaupt nicht. Hier im Forum eigentlich schon, da scheinen mir die Preset "ehrlicher".
Im FAS Forum eher weniger.
 

fbuerger

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Puhhh, gut zu wissen das man nicht alleine ist, dem es so ergeht. Das beruhigt ungemein.

Hatte es anfänglich auch immer probiert und werde diese ganzen gesammelten Presets in die Rundablage demnächst packen.
Lieber etwas eigenes basteln. Hilfreich waren die Presets dennoch, weil ich immer viel zu viel Gain drin hatte. Das war sehr hilfreich.

Scheint ja mit allen Dingen im Leben so zu sein, alles hat vor- und Nachteile. hehehe

Haut rein
Frank
 
P

Pacosipulami

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Das hat auch bisschen damit zu tun, dass viele dieser Sounds mit anderen Gitarren und anderen Tonabnehmern erstellt worden sind. Nicht jede Gitarre klingt mit dem gleichen Tonabnehmer gleich.....nicht jeder Tonabnehmer klingt in jeder Gitarre gut. Alles ist da etwas komplexer gelagert. Die zweite Sache betrifft den Unterschied zwischen FRFR Monitoren und Studio-Nahfeldmonitoren.

Ich bin gerade an einem spannenden Q12-Projekt dran, bei dem wahrlich die "Sonne" aufgeht, da unser Pacosipulami erklären kann, wieso eine Raumentzerrung nicht das Problem löst und wie es anstelle gemacht werden muss. Daten und Taten folgen heute Abend!
 

Andy

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An der Abhöranlage liegt das nicht, dass die Presets stellenweise so anders klingen. Ich nehm mit dem Fremd-Preset auf und geb es beide male über die identische Anlage wieder. Die Gitarre macht da sicherlich etwas aus, allerdings hab ich eine gewisse Auswahl zur Verfügung. Es ist eben oft so, dass die Soundbeispiele absolut durchsichtig und extrem druckvoll sind. Schau ich mir die Einstellungen an, kann ich es nicht glauben und die Realität zeigt, dass es eben auch nicht so klingt.

Bei vielen Presets ist der Unterschied, wie bei ner alten Stereoanlage der Unterschied zwischen nem brutal einsetzenden "Loudness" Taster und der "Flat" Einstellung.

Auf der anderen Seite gibt es eben auch etliche Soundbeispiele die sehr flach klingen und da deckt sich dann das Preset auch mit dem Sound (also dem des jeweiligen Users).
 

Hamsworld

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Da ich auch am rumprobieren bin, da ich gerade auf das AxeFx II umgestiegen bin, schlag ich mich auch mit Presets rum, die bei mir nicht funzen.
Ich habe aber auch schon festgestellt, wie wahrscheinlich viele kollegen: Wenn ich mal über einen anderen Amp gespielt habe, der für einen Gitarristen eingestellt war, der auch nur ein viel weicheres Plektrum spielt, dann habe ich schon Probleme. Dann kriege ich einen fetten Sound nur schwer hin, weil der Sound bei mir zu höhenlastig ist. Man darf dann die Saiten nur streicheln, damit es fett klingt. Das sind auch Welten, die dazwischen liegen!
Dann gibt es ja Leute, die eine Stratocaster clean ums Verrecken nicht zum Strateln bringen können, also mit Fingern und Plektrum dieses typische Knacken hinkriegen. Da klingen zwei Gitarristen auch um Welten verschieden, beim einen ist der Sound lebendig und fett, beim anderen steril. Und bei der Strat machen unterschiedliche Modelle ja viel aus.
Und dann sind da die unterschiedlichen Boxenmodelle: Ich glaube, dass eine Box viel ausgleicht, was bei der Spielweise zu viel oder zu wenig ensteht.
Ich bin immer baff, wenn ein Freund, dem ich meinen Marshall JVM mit Box verkauft habe, darüber spielt: Klingt super bei ihm. Aber bei mir hatte ich immer das Gefühl: Zu viel Tiefbässe und viel zu viel kratzige Höhen.
Ein bisschen ist das zum wahnsinnig werden. Zum Glück funktionieren ja viele Sound auch: Aber die meisten muss man wohl leider selber machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

georgyporgy

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"The guitar is a very expressive Instrument." (Steve L. zum Thema: Warum klingen Gitarristen so unterschiedlich über das gleiche Equipment).

"There's no preset like your preset." (georgyporgy zum Thema: Warum klingt Dein Preset bei Dir so gut und bei mir so furchtbar?)

LG Jörg
 

Andy

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Ich muss das mal mit der Anlage vom unserem andern Gitarristen ausprobieren. Wir haben völlig unterschiedliche Stile, ob sich das da auch so zeigt. Da müsste es sich eigentlich zeigen.

Bei den anderen Kollegen vorher war das schon erkennbar, dass wir unterschiedliche Stile haben aber wenn man jetzt nicht extreme Anschlagspäßchen gemacht hat, war es nicht so, dass beim einen der Bassanteil gigantisch war und beim anderen so gut wie keiner da war.
 

OSon

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Wollen wir hier mal einen Mega-Test starten? Wir nehmen ein alle ein und dasselbe Preset mit der identischen Firmware und spielen alle mit unseren verschiedenen Gitarren ein identisches Riff und posten dir Ergebnisse dann mal hier. Auf die Ergebnisse wäre ich ja echt mal gespannt! :)
 

axifist

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Das ist ne ziemlich gute Idee! Dann ist das ein für alle Mal geklärt ;) Aber bitte nix kompliziertes! Und meine Gitarren sind beide auf Drop-H gestimmt.
 

OSon

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Na dann musst Du entweder umstimmen oder das Ganze mit Drop-H spielen oder was weß ich! ;-) Neben dem "klärenden Faktor", ist das sicherliche auch ein kleine Spaß! :)
 

Hubi72

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Das ist tatsächlich eine gute Idee. Vielleicht sollte jeder über nen Steghumbucker spielen, sonst wird es durch die Pickup zu unterschiedlich (oder noch interessanter?). Irgendein Riff mit abgedämpften und offenen Bassaiten und dann offenen Akkorden oder Powerchords.Hmm - verdamp lang her oder sowas in der Art?
 

funkstation777

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Gute Idee....

Gesendet von meinem GT-S5830 mit Tapatalk 2
 

Hubi72

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Mit dem Reus-O-Grande Preset von Daxweiler vielleicht? Oder soll es ein moderner Sound sein?
 

axifist

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Umstimmen wird hart, ich spiel ja prügeldicke Saiten (014-068 auf 25,5er Mensur bzw 013-062 auf 27er Mensur). Aber schau mer mal, ihr macht die Vorgabe, wenn ich sie mache, dann wird es wieder so was Langweiliges wie bei meinem IR-Vergleich ;)
 

Hubi72

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oder wir machen zwei Kategorien - die "normalen" und die Downdropper und Siebensaiter...........
 

axifist

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Ne glaub dann wirds zu konfus. Ich und die anderen Tiefergestimmten finden bestimmt ne Lösung, man kann manche Sachen ja auch einfach anders spielen. Oder ich mach einfach nen alten Satz dünnerer Saiten drauf, die ich hier noch rumfahren hab. Muss mal meine Saiten checken, die sind evtl mal wieder vom Schweiß verrostet.

Also, wer schießt los? Sollen wir irgend ein "Standardriff", das jeder schonmal gespielt hat, nehmen? ZB ... kein Plan, der Chorus von Enter Sandman? Das sollte jeder spielen können, auch wenn einige schwer unterfordert sein werden! ;)

Kann selber nicht mit der Aktion anfangen, mein Rack ist nicht bei mir *schnüff*
 
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