Wenn du IRs vom selben Cab mit demselben Mik und identischen Mik-Positionen mischst, was ist denn da noch unterschiedlich? Nimmst Du vier Mal das selbe IR aber veränderst die Parameter (panning, cuts, ...)? Oder was genau mischst du? Ich frag echt aus Interesse.
Nein, nicht 4 mal das selbe IR, sondern alle in der Box verbauten Speaker.
Also wenn eine 4x12er geschossen wurde, dann hat man ja 4 verschiedene Speaker;
ergo 4 verschiedene IR-Dateien.
Von denen gibt es dann jeweils die verschiedenen Mikrofon-Versionen und dann dazu noch
die unterschiedlichen Mike-Positionen beim Shooting.
Das sind dann zBsp. 70 IR-Dateien der Version
SINGLE-MICS_RAW_real-phase.
Entweder alle Speaker sind dann identische Modelle, oder ggf. hat man auch mal eine Box, in der 2 verschiedene Typen verbaut sind.
Bei den 2x12er Combos gab es das zBsp. mit einem Celestion Blue und einem Gold.
Bsp.:
1965er Fender Vibrolux Combo, 2 Jensen Speaker verbaut
IR-Dateien
FE-VLUX65_
A_906_R1 > Speaker A
FE-VLUX65_
B_906_R1 > Speaker B
Hier mische ich also 2 Speaker zu einer IR-Datei; Speaker A und Speaker B.
In den Cab-Packs von cabir und valhall hat man ja wie beschrieben alle Speaker einer Box
in separaten IR-Dateien; Jeder Speaker wird ja separat geschossen.
Und da in einer (echten) Box mit der Zeit die einzelnen Speaker unterschiedliche Veränderungsprozesse durchlaufen,
ergibt sich dadurch über die Jahre, dass Speaker anders oder ggf. besser klingen, als die anderen.
Oft werden deshalb beim Miking für eine PA bestimmte Speaker bevorzugt.
Mir geht es einfach darum, eine Schwingungssumme aller verschiedenen in einer Box verbauten Speaker zu bekommen.
Das ist eine von verschiedenen möglichen Herangehensweisen, die sich bei mir im Laufe der Jahre so herausgebildet hat.
Andere hier im Forum bevorzugen es, nur einen oder vllt. 2 bestklingende einer Box zu verwenden.
Wieder andere mischen sich unterschiedliche Speaker aus unterschiedlichen Boxen…
Es ist am Ende einfach eine Frage des Geschmacks und einer dahinter stehenden Überlegung.
Am Ende kann man auch die Resonanzfrequenz einfach ignorieren und sich die Low- und High-Frequenzy
so einstellen, wie es einem am besten gefällt.
Ich habe einzelne Mikes, die mir besonders gefallen, weil ich sie aus der Praxis kenne.
Dann gibt es Shooting-Positionen der Mikes, die ich bevorzuge… usw.
Vor dem Mischen habe ich die einzelnen Speaker im Cab-Manager des Editors mit dem vorgesehenen Amp gecheckt.
Ggf. hebe ich später im Mix den Pegel eines besonders gut klingenden Speaker etwas an.
Im CabLab wird dann MPT für jeden Speaker eingeschaltet.
D.h. in CabLab werden die RAWs verarbeitet.
Und so weiter… Gibt ja noch ein paar andere Parameter, die man konfigurieren kann.
Von jeder Session speichere ich mir zudem die Session-Datei ab; eine Art config-Datei.
So kann ich immer nachvollziehen, welche Einstellungen ich beim Mixen vorgenommen hatte.
Nach 2 Jahren entfallen einem da schonmal so ein paar Kleinigkeiten ;-)
Man wird ja auch nicht jünger…
Ich baue mir die Boxen (IR-Dateien) dann entsprechend zusammen und gut ist.
Gut ist bedeutet, ich bin bemüht, ein vernünftiges Verhältnis zwischen Zeitaufwand und Ergebnis zu realisieren.
Ansonsten kommt man schnell an den Punkt, wo man vor lauter Experimentieren das Gefühl für den Wohlfühlsound verliert.
Mit Hilfe von noch umfangreicheren Cab-Mixing-Tools kann man natürlich bis auf Mikrobenebene den Cab-Sound gestalten.
Aber dann verkehrt sich, zumindest für mich, irgendwann die zeitiche Relation von Tweaken und Spielen in's Gegenteil.
Und das ist nicht mein Ziel.
Ansonsten; Frag ruhig, wenn Du etwas wissen möchtest!
Ich antworte immer gerne!
Wichtig ist nur, es sind
meine Verfahrensweisen!
Also keine Sachen, die man generalisieren kann, oder auf die ich einen Anspruch von einziger Wahrheit o.ä. erhebe.
Das muss getrennt davon betrachtet werden, wenn ich hier irgendwelche Dinge schreibe, die auf den
üblichen wissenschaftlichen Disziplinen basieren und ggf. so sind, weil man weiss, dass sie so sind.
Guäts Nachtli