Musikhistorische Einordnung der Ampmodelle (Welcher Amp macht was?)

Heinzi

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Moin Jungs,

in Anlehnung an Yeks Ampguide und Leon Todds Videos habe ich beschlossen, eine Reihe über die in Modellern häufig verwendeten Amps zu machen und sie in historischen und musikalischen Kontext zu rücken:
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/diese-legendaeren-gitarrenverstaerker-haben-den-sound-der-e-gitarre-gepraegt.html

Das wird eine merhteilige Serie, und den Start hat Fender gemacht:

https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/so-klingt-der-kalifornische-ampsound-fender-unter-der-lupe.html

Die Files wurden mit dem Axe FX III gemacht, auch wenn ich viele Amps davon zu Hause habe.
Vielleicht ist ja was Interessantes für euch dabei?
 

aalrh

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:thumpsup::applause::hail:
Halte uns doch bitte auf dem Laufenden, wenn was neues dazugekommen ist. ;)
 
G

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Guest
Super Idee Heinzi,wird bestimmt eine sehr tolle,unterhaltsame und informative Serie! (y)
Wie es der Zufall will,habe ich mir letzte Woche einen Fender 57 Custom Champ gegönnt.
Ist schon irre,was man (damals wie heute) aus dem kleinen 5 Watt Brüllwürfel mit nicht mehr als einem Volume-Regler und einer Strat/Tele für geile Sounds rauskitzeln kann.
Bin schon auf die nächste Folge gespannt :applause:
 

Bernie1

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……..super gemacht, macht Spass sich durchzuhören und zu lesen und noch was dabei zu lernen !! Sieht nach ner Menge Arbeit aus, besten Dank dafür, werde sicher öfters mal reinschauen !
 

Macky7tyseven

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Super Serie - freue mich schon auf die nächste Folge. Toll gemacht!
Ich finde vor allem auch die Tips für die empfohlenen Einstellungen am Amp (bwz. Axe) super.
 

Ozzy

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Finde ich sehr interessant und hilfreich, vor allem, wenn man einen bestimmten Sound sucht. Mega gut gemacht, Heinzi. 👍
Freue mich schon auf den nächsten Block. Die Seite ist schon in meiner Favoritenliste gelandet.
 

Andy

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Schließ mich an. Klasse gemacht!!!! 👍
 
D

Deleted member 1155

Guest
Hoi Heiko

Erstmal klasse gemacht - und gute Idee dazu. Doch ich bin da etwas kritischer dazu eingestellt, weil ich wohl einer der wenigen Menschen bin, die in der Tat alle aufgezählten Legenden, die Du in allen sieben Kapitel bringen wirst, in Echt bei mir stehen hatte oder habe. Aktuell zb. einer dieser legendären Mesa Boogie Mk2C+ aus den ersten 20 produzierten Modellen oder heute einen Marshall JMP aus 1968 mit Plexi-Front.....

Eine kleine Anmerkung zu den Fender Blackface Amps. Deren Modell-Nummer war AB763, nicht AB736 - die Nummer bezieht sich auf das Produktionsjahr bzw. den Monat - sprich in dem Fall ab Juli 1963.
Zu den Sounds....naja, ich kenne sämtliche TweedAmps in Echt, auch die etwas selteneren Tweeds, wie zb den 5E6 Bassmann, der auf den Mittenregler verzichtete und meiner Ansicht noch etwas spannender klingt, weil er etwas stabiler wirkt als der Klassiker 5F6. Die Amps haben relativ viel Gain wenn man sie hochdreht, doch klingt ein Tweed Deluxe klingt in Echt viel aufgeräumter, wenn auch recht fuzzy als die AxeFx-Variante.
Man hört die Amps auch typisch nur auf einer Dynamikstufe, in Echt können die weitaus mehr als hier im Schnelldurchgang gezeigt.

Die Super SixSixSix oder auch Magic Six Einstellung (die ich notabene 2014 bei einem FAS-Soundwettberwerb eingesetzt und gewonnen hatte, aber dann auf den Preis verzichtete) war ein Trick um die Blackface-Amps zu übersteuern. Bei dieser Einstellung war die Belastung auf die folgende Triodenstufe durch der dem Volumenregler vorgeschaltete Klangregelstufe am geringsten, weshalb man den Amp ganz gut in den Overdrive schiessen konnte. Andere Hersteller haben diesen Belastungs-Trick später aufgegriffen, abgewandelt und in ihre Schaltungen miteingebaut, zb. Friedman mit seiner über den ganzen Bereich gut funktionierenden Mastervolumern-Regler.
Die Blackface Schaltungen waren Fender's Versuch einen möglichst cleanen Amp zu bauen. Ich sage extra Versuch, geschafft hatte er es erst so richtig bei den Silverface Ultra-Linear Amps, die waren dann wirklich clean.....
Die Fender Blackface Amps wurden meist im Vibrokanal (Tremolo-Kanal) gespielt, wobei da eine Triodenstufe mehr im Signalweg liegt als beispielsweise im Normal-Kanal. Im AxeFx sind auch diverse Fender Blackface Amps gemodelt, einen davon empfinde ich als echte Bereicherung weil Fender damit ziemlich aus der Reihe getanzt ist - der AB165 Bassman. Der ist anders als sein Tweed-Kollege nicht mit einer DC gekoppelten Kathodenfolgerstufe aufgebaut, die notabene ja Marshall (dessen JTM45 ein direkter Klon des Fender 5F6 Amps ist - wenn auch ein ziemlich schlechter was das Verständis des Negativ-Feedbacks anbelangt, Fender schickt führt ab einer 2Ohm Last zurück, Marshall mit der exakt gleichen Schaltung von 16Ohm was den Amp völlig anders klingen liess, eben so wie halt ein Marshall...) berühmt gemacht hat, weil sie wie eine signalgesteuerte Übersteuerungsstufe wirkt (dazu mein Beitrag "cathode follower are no rocket science aus 2013 im FAS Forum), sondern über sehr geringes Negativ-Feedback verfügt.

Je grösser das Negativ Feedback (sprich der Anteil des Lautsprechers-Signals, welches an den Eingang der Phasenumkehrstufe geschickt wird) desto geringer die Verstärkung der Endstufe, desto cleaner, desto breitbandiger dessen Übertragungsbereich aber auch desto lebloser (für Gitarristen-Ohren) deren Sound. Blackface Schaltungen hatten bei den AB763 Scdhaltungen sehr viel negatives Feedback, weshalb die Amps auch einiges bräver klangen als ihre Tweed Amp Kollegen, bei denen ganz oft auf NFB verzichtet wurde.
Joe Bonamassa sagte mal angesprochen auf seine Tweed-Amps "I could join Slayer with my Tweed Amps".......
Im AxeFx könnt Ihr den NFB Anteil variieren und damit den klanglichen Einfluss dieses Schaltungstricks nachvollziehen. Dummerweise gibt es beim AxeFx noch ganz viele andere Parameter, die mit der Variation des NFB mitvariiert werden müssten, um authentisch zu bleiben, zb. den Einfluss der Impendanz des Lautsprechers.....aber dennoch genügt es mal an diesem einen NFB Parameter (ich weiss nicht wie er heute genau heisst, findet ihr in den Advance-Parameter) zu drehen.

Abschliessend sei zu erwähnen dass die meisten Blackface Amps immer zuviel Bass-Anteil hatten. Man konnte dessen Bass-Regler kaum über Stellung 4 drehen, ohne dass der Sound zu "boomy" wurde. Mit ein paar kleinen Eingriffen lässt sich das geschickt und Kontrolle halten. Auch dazu gibt es eine lustige Story von Bruce Egnater, der irgendwann in den 80er Jahren zu einem Steve Ray Vaughan Gig gerufen wurde und ihm sein damaliger Techniker sein Leid geklagt hätte, Steve würde jeweils sechs bis acht Fender Amps zusammenschalten und jeweils voll aufgerissen spielen, unten rum sei da nur noch "Brei" - nicht aber wenn man die Amps beim Bass-Regler auf die Stellung 3-4 zurück drehte. Steve würde das aber nicht tolerieren, er wolle alles voll auf haben. Also hat man den Regler intern auf Stellung 3-4 gelötet, indem man einen passenden Widerstandswert parallel dazu schaltete (so funktioniert die Blackface Klangregelstufe). Nun war Stellung 10 die frühere 3-4 und der Amp klang voll aufgerissen richtig gut. Wenn ihr also authentischen SRV-Sound spielen wollt, alles "voll ume" aber Bässe auf 3-4 reduzieren......



So.....ich sag abschliessend, gut gemacht - freue mich auf den Teil 2 (ich darf dann hoffentlich wieder meinen Senf dazugeben)

Gruss
Der pöse pöse HumblyDumbly.....

PS: SuperSixSixSix ist auch hier dokumentiert, die Sounds hab ich schon lange nicht mehr online, die Kommentare sprechen für sich. M@ hatte mir damals mitgeteilt dass ich den Soundwettberwerb gewonnen hätte, doch ich hab ja gar nicht offiziell mitgemacht, weshalb ich auf den Preis verzichtete......) https://www.axefx.de/threads/the-evil-superreverb-super666-1-73.1698/

PS2: Bruce Egnater und SRV, hier dokumentiert: http://www.ampbuildingclass.com/my-srv-story.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
D

Deleted member 1155

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So klingt ein Tweed 5E3 voll aufgerissen.....

Das höre ich beim AxeFxIII Beispiel nicht so raus.....das klingt es recht "muddy"

Auch cool ist das hier:
 
D

Deleted member 1155

Guest
Die Besonderheit der Tweed-Amps liegt darin, dass sie voll aufgedreht diese Mordsdynamik hatten, wo Du den Sound nur mit dem Volumenpoti zwischen Clean und Overdrive steuern konntest ohne grossen Lautstärkesprung. Du musstest die Amps dazu aber voll aufdrehen. Es gibt aber auch einen modernen einkanaligen Amp, der exakt das bei jeder Lautstärke kann und auch noch zusätzlich diese Sounds mit beherrscht. Vielleicht findet ja mal jemand raus um welchen Amp es sich dabei handelt....😁
 

Heinzi

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Danke für die Ergänzungen!
Stimmt mit dem AB763 ist ein Zahlendreher, das muss ich noch korrigieren lassen.
Ich wollte das ganze ja eher pragmatisch halten und auch mal aufzeigen, wo diese Amps in der Musik auch tatsächlich mal zu hören waren. Ich habe ja auch einige Modelle in echt zuhause und kenn die gut- das Axe fx ist einfach der leichteste Weg die grundlegenden Einsatzbereiche zu zeigen.
Aber Logo, Senf dazugeben ist immer erwünscht :)
 

Hamsworld

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Mich interessiert ja brennend, welche IR‘s Du verwendet hast, @Heinzi.
Toller Artikel, der mich noch mal staunen lässt über das Archiv, das man mit dem Axe Fx III in unglaublicher Qualität zur Verfügung hat. Ich habe gestern erst mal alle Clips über den Axe gehört und hatte viel Spaß beim selber tweaken und spielen. Danke für die tolle Inspiration.
 

Hubi72

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Tolle Sache, die Files klingen klasse - aber welche Eingänge/bzw welchen Amp hast du jeweils benutzt bei den Fenders z.B.? Gerade wenn ich die Humbucker spiele, matscht das ziemlich.
 
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Deleted member 1155

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Paco, du darfst technisch gerne ergänzen, so tief bin ich da nicht rein:)
Hab's kurz überflogen - denke da muss ich nichts mehr ergänzen (auch bei den 800er nicht). Persönlich fehlt mir höchstens der Marshall SLX, da er eine Sonderstellung bei den modernen Marshalls einnimmt. Auch der SilverJubilee wurde als Slash Signature Amp in der 900er Serie kurz weitergeführt. ;)
Und natürlich auch nicht zu vergessen - der programmierbare JMP1 von Mike Scuffham Anfang der 90er (der übrigens heute mit seinem S-Gear eines der besten Amp-PlugIns für Mac/PC am Start hat), dem erklärten Favoriten von ZZ-Top Gitarrist Billy Gibbons.

Well done Heiko!
 
D

Deleted member 1155

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Well done Haiko! :D

Kleine Anmerkung vom notorischen Nörgeler (umgangssprachlich auch "Amp-Spezialist" genannt) Der erwähnte "Hot" Mode in den Handwired oder Heritage Amps, ist ne absolute Katatstrophe - das klingt nach rein gar nichts - besser ist es die Klangregelung mittels eines Widerstandes (22k) hochzulegen oder die Höhen von den Bässen abszukoppeln, das klingt dann auch - sonst wird der Amp in den Höhen derart giftig, dass einem die Trommelfelle platzen - einer der Mods, den ich wohl bereits in über 30 dieser Amps verbauen durfte, weil den Kunden wegen diesem Schalter schlecht geworden war . Auch lustig ist dass man seit den 60ern den HighCut Regler so eingebaut hat, dass auf 4/5 des Regelwegs gar nichts passiert - entweder man dreht ihn, oder verbaut halt ein negativ logarithmisches Potentiometer. Zeigt halt einfach, dass Vox heute nur noch ein Name ist.....da ist keine Liebe mehr drin. Dann lieber den Vox im AxeFx, als so ein überteuertes Teil......
Unsichtbar aber nicht ganz unhörbar sind die falschen Elektrolyt-Kondensatorenwerte dieser neuen Amps, schlechte Wahl der Schirmgitterwiderstände (völlig unterdimensioniert für heutige Anforderungen moderner Röhren), die mit dem Vox-Sound quasi nichts mehr gemeinsam hatten. Die vermutlich besten AC30 wurden zwischen 1962 und 1969 gebaut, wenn es um reinen Sound geht.
Einen dieser Amps kriege ich morgen zum "Flottmachen" rein.....einen Copper Panel AC30/6 aus 1963
 
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