Musikhistorische Einordnung der Ampmodelle (Welcher Amp macht was?)

Macky7tyseven

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Einen dieser Amps kriege ich morgen zum "Flottmachen" rein.....einen Copper Panel AC30/6 aus 1963
So einen hätte ich auch noch zum mal "Flottmachen" - aber danach würde ich ihn vermutlich verkaufen . Bin mit meinem Axe FOH und Matrix FR12 Setup momentan vollends zufrieden. Oder sollte ich den vielleicht doch behalten? :heul:
 
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So einen hätte ich auch noch zum mal "Flottmachen" - aber danach würde ich ihn vermutlich verkaufen . Bin mit meinem Axe FOH und Matrix FR12 Setup momentan vollends zufrieden. Oder sollte ich den vielleicht doch behalten? :heul:
Das musst Du mit Dir selber ausmachen. Der Amp ist das Original, welches keine Firmware Updates benötigt - das AxeFx die Kopie. Du besitzst einen solchen Amp ja sicher nicht grundlos. 😘 Für viele Leute tut es aber auch nur die Kopie davon. Die wechseln zwischen Ampsounds hin und her wie andere Leute ihre Socken. 😉
 

Heinzi

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Well done Haiko! :D

Kleine Anmerkung vom notorischen Nörgeler (umgangssprachlich auch "Amp-Spezialist" genannt) Der erwähnte "Hot" Mode in den Handwired oder Heritage Amps, ist ne absolute Katatstrophe - das klingt nach rein gar nichts - besser ist es die Klangregelung mittels eines Widerstandes (22k) hochzulegen oder die Höhen von den Bässen abszukoppeln, das klingt dann auch - sonst wird der Amp in den Höhen derart giftig, dass einem die Trommelfelle platzen - einer der Mods, den ich wohl bereits in über 30 dieser Amps verbauen durfte, weil den Kunden wegen diesem Schalter schlecht geworden war . Auch lustig ist dass man seit den 60ern den HighCut Regler so eingebaut hat, dass auf 4/5 des Regelwegs gar nichts passiert - entweder man dreht ihn, oder verbaut halt ein negativ logarithmisches Potentiometer. Zeigt halt einfach, dass Vox heute nur noch ein Name ist.....da ist keine Liebe mehr drin. Dann lieber den Vox im AxeFx, als so ein überteuertes Teil......
Unsichtbar aber nicht ganz unhörbar sind die falschen Elektrolyt-Kondensatorenwerte dieser neuen Amps, schlechte Wahl der Schirmgitterwiderstände (völlig unterdimensioniert für heutige Anforderungen moderner Röhren), die mit dem Vox-Sound quasi nichts mehr gemeinsam hatten. Die vermutlich besten AC30 wurden zwischen 1962 und 1969 gebaut, wenn es um reinen Sound geht.
Einen dieser Amps kriege ich morgen zum "Flottmachen" rein.....einen Copper Panel AC30/6 aus 1963
Dank dir!
Ja das stimmt, die neuen Vöxe haben nur noch reichlich wenig mit den alten zu tun. In meinem FAB30 wollten wir nur die Standard Mods für die Puristen reinbauen und haben genau aus dem Grund dann auch auf den Hot -Mod verzichtet - weil er nicht klang. Mittlerweile gibts ja auch genug lineare Booster und Drives, wenn man mehr Gain haben will. Ich bin seit meinem Amp auf jedn Fall ein großer Fan der EF86 und auch von Treble Boostern geworden:)
 

OSon

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Ich würde ihn behalten, wenn du nicht unbedingt Geld brauchst. Schalt ihn irgendwann ein und spiel einfach immer mal. Ich finde, das ein echter Amp immer noch was anderes ist als das Axe FX. Dabei meine ich nicht unbedingt den Sound, die Unterschiede höre/fühle ich nicht so sehr. Liegt aber vermutlich mit daran, weil ich zu wenig Erfahrungen mit echten Amps habe. Aber allein das aussehen, die Haptik usw. ist schon was eigenes, woran ich mich immer sehr erfreuen kann! :)
 

Macky7tyseven

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Ist es für den Amp wichtig, dass ich ihn regelmässig spiele? Was geht kaputt, wenn ich es nicht tue? Wie oft sollte er dann aktiviert werden? Ich habe eben zwei von den Dingern (noch einen 65er). Mir waren die primär zu laut, zu schwer und zu anfällig. Aber ja, der Sound wenn man so einen Amp aufdreht, ist schon bombastisch ...
 
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Ist es für den Amp wichtig, dass ich ihn regelmässig spiele? Was geht kaputt, wenn ich es nicht tue? Wie oft sollte er dann aktiviert werden? Ich habe eben zwei von den Dingern (noch einen 65er). Mir waren die primär zu laut, zu schwer und zu anfällig. Aber ja, der Sound wenn man so einen Amp aufdreht, ist schon bombastisch ...
Röhrenamps sollten von Zeit zu Zeit mal wieder eingeschaltet werden. Das Problem sind die Hochspannungs-Elkos, die bei Nichtgebrauch über Jahre hinweg schleichend kaputt gehen. Bei Amps, die über 20 Jahre nicht eingschaltet wurden, ist ein Austausch zwingend.

Anfällig sind Vöxe nur deswegen, weil der Hersteller ein extrem verklärtes Bild hat, unter welchen Bedingungen diese Amps laufen müssen. Röhren dürfen nicht über ihrer maximalen (Anoden)verlustleistung betrieben werden. Vor 60 Jahren wurden Röhren hauptsächlich für militärische Zwecke hergestellt - was über 99.9% der weltweiten Produktion von Röhren betraf. Kann man sich schlecht vorstellen, war aber so....diese Röhren wurden standardmässig als LongLife und ultra-robuste Bauteile konstruiert, so nahmen es die damaligen zivilen Hersteller von Verstärkern gar nicht so genau mit den Datenblättern - heute kopieren alle einfach die Legenden anstatt zu realisieren, dass es diese Röhren von damals so gar nicht mehr gibt. Und dass viele der damaligen Designs nochmals überdacht werden sollten. Will halt fast jeder dieser Anbieter die Legende verkaufen, mit allen Ecken und Kanten. EL84 Röhren sind in der Tat extrem stabile Röhren, die sehr viel vertragen, bevor sie das Zeitliche segnen. Dennoch, ein normaler Vox AC30 läuft so ab Werk etwa mit 140% der maximalen Anodenverlustleistung - zahlreiche Dummschwätzer und Pseudotechniker (die meisten lesen halt bloss irgendwelche Bücher und sind per se gar keine ausgebildeten Fachkräfte) weltweit erzählen irgendwelche Lügenmärchen, als würde man dies "hören" und "spüren" - da sei dann halt besonders warmer Sound. Was man deutlich hört, ist ein 100Hz Grundbrummen und was man auch deutlich spürt, ist die horrende Hitzeentwicklung dieser Verstärker. Ich setze den Arbeitspunkt dieser Endstufen auf zwischen 98 - 105% (was mit den Röhren zu tun hat, die Bauteile selbst liegen in der E24 Widerstandsreihe - dort kann ich schlecht noch zwischen die Werte gehen) runter, was den Betrieb deutlich stabiler macht und auch die Nebengeräusche deutlich reduziert, weder der Sound noch das Spielgefühl leiden darunter......einige meiner revidierten Amps sind bei "working musicians" seit vier Jahren ohne jeglichen Zwischenfälle im Dauerbetrieb.

Ein anderes Problem alter Vöxe sind die Koppel Kondensatoren der Phasentreiberstufe - die sollten geprüft werden ob sie lecken.....die können so nämlich auch Endstufenröhren zusätzlich aus deren Arbeitspunkt in den Hitzetod treiben....

Man darf den alten Hersteller nicht jedes Legendenmärchen abkaufen - viel davon wurde damals nicht gemacht weil man es wusste, sondern weil man es "nicht besser wusste" - ein gut revidierter Vox ist auch 2020 noch eine Soundreferenz! Und so lange das AxeFx bzw. Cliff sein Modeling "verbessert", ist die Röhre nach wie vor Referenz ;)
 
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Deleted member 1155

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Dank dir!
Ja das stimmt, die neuen Vöxe haben nur noch reichlich wenig mit den alten zu tun. In meinem FAB30 wollten wir nur die Standard Mods für die Puristen reinbauen und haben genau aus dem Grund dann auch auf den Hot -Mod verzichtet - weil er nicht klang. Mittlerweile gibts ja auch genug lineare Booster und Drives, wenn man mehr Gain haben will. Ich bin seit meinem Amp auf jedn Fall ein großer Fan der EF86 und auch von Treble Boostern geworden:)
Vox hätte zb. einen Amp mit Treble-Booster eingebaut versehen können, aber dafür hätten die Korg-Jungs halt Ideen haben müssen - es war halt einfacher eine äusserlich auf schön gemachte Legende zu verkaufen. Das hilft dann im Umkehrschluss den Vox Spezialisten (ich bin übrigens keiner) und Amp-Designer es besser zu machen und ihr Angebot zu legitimieren, so wie eben Stephan von Redstuff, Morgan, Trainwreck Circuits, Psionic Audio, BadCat (Matchless), 3rd Power, Dr. Z und wie sie alle heissen.....
 
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Hubi72

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Ein Voxamp gilt als sehr teuer, wenn er in die Jahre kommt? Ich hab schon ein paar mal überlegt, einen zu kaufen, schrecke aber vor den Reperaturkosten zurück (Halbwissen aus Gitarre und Bass).
 
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Ein Voxamp gilt als sehr teuer, wenn er in die Jahre kommt? Ich hab schon ein paar mal überlegt, einen zu kaufen, schrecke aber vor den Reperaturkosten zurück (Halbwissen aus Gitarre und Bass).
:bounce::bounce:Dann musst Du einen revidierten Amp kaufen.....achte beim Kauf auf den Zusatz "revidiert durch Casanovasolutions" :bounce: :bounce:
 

Hubi72

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Ich meinte eher eine neuen, der nach Jahren Service braucht.
 
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Ich meinte eher eine neuen, der nach Jahren Service braucht.
Könnte Dir auch diesen "safe" machen - statt einen 47Ohm Kathodenwiderstand einen 82Ohm/10W Typ zu verbauen, hilft schon enorm! ;-) Und EL84M Endstufenröhren rein (extra robuste longlife Variante)
 
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Nachtrag betreffend dem Amp von gestern....war ein Copper Panel 1963er Vox AC30/6 ohne TopBoost - mit den originalen Trafos von anno dazumal, aber mit einem neu gewickelten originalen Ausgangsübertrager - Fehler war extrem simpel. Kein Ausgang - tja, wenn man die sekundären Wicklungsdrähte halt mal vom Schutzlack befreit hätte, dann hätten die bei den Klemmanschlüssen für den Lautsprecherausgang auch dauerhaft Kontakt gemacht - so eben nicht. Ging einmal, dann wieder nicht - Auf- und Zuschrauben war das Mühsamste - und so hatte ich den Amp nur gerade wenige Minuten bei mir.... ;) Klang war aber extrem geil! Halt eben so wie es solche Amps können - von Clean bis Overdrive - selbst das "non-topboost"-Modell hat reichlich Gain-Reserven. Auch fette Lautsprecher - original BlueBulldogs aus 1963 (!!!). Der Eigentümer hat den Amp vor 35 Jahren gebraucht für 150CHF erworben.......und heute wird daraus ein Vermögen gemacht, weil es diesen Vintage Hype gibt......
 

Macky7tyseven

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Stimmt es eigentlich, dass Peavey gerade so etwas wie eine Wiedergeburt erlebt? Als ich mit Gitarre angefangen hatte (anfangs 80er) war Peavey mindestens für die Nicht-Kenner die Must-Have Marke, und mein erster Verstärker war denn auch eine Peavey Heritage 2x12 Combo. Das alte Ding habe ich vor einem Jahr als gebraucht in einem Gitarrenladen in Zürich wieder gefunden. Ist die Marke Peavey wieder am kommen?

Heinz: Coole Serie! Wirklich nützlich und informativ, gratuliere.
 

Andy

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Das ist echt interessant. In meinem musikalischen Umfeld (Hardrock, Heavy-Rock oder Heavy-Metal) galt Peavey Anfang der 80er als absoluter Underdog. War mir in der Tat nur aus dem Country und Western Umfeld bekannt. Der einzige mir bekannte Amp von denen war der Peavey Backstage. Er galt damals als furchtbar, was die Verzerrung anbelangt. Bei einem Festival hab ich das Ding mal über eine PA gehört und mir gedacht, verdammt klingt das Ding brutal. Nicht schön aber brutal. Mittlerweile könnte ich mir den Sound, den ich da in Erinnerung habe, durchaus bei der ein oder anderen Metalcore Band vorstellen 😄. Will damit nur sagen, daß sich durch die Amps, wie den 5150 auch die Hörgewohnheiten deutlich geändert haben.

Edit: möglicherweise hatte der Kollege beim Backstage noch ein distortion Pedal davor. Bei den wenigen Videos auf YT, bei denen nicht nur über den Amp geredet wird, hört er sich nicht so verzerrt an...
 
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Andy

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Sehr schöner Bericht!!! Da waren jetzt sogar ein paar technische Sachen dabei, die mir so gar nicht bewusst waren. Also von der Seite aus der sie in dem Bericht betrachtet wurden 👍
 

Macky7tyseven

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Der 5150 und auch der Classic sind für mich aber immernoch Meilensteine! Gerade die Classic Serie hatte so einen geilen spritzigen Cleansound!
Super für Southern Rock und Country!
Richtig, mein damaliger und heutiger Bandmate Gerry hatte einen Peavey Classic - weshalb ich dann dachte, dass ich das toppen muss mit einem Peavey Heritage. Das Teil hat damals schon 2'000.- EU gekostet ... hat mich ruiniert. Und erst später habe ich rausgefunden, dass es besser wäre, wenn da weniger Knöpfe und Regler am Amp wären .... :doh:

Und ja, wir waren keine Metaller, sondern damals eher wenn auch nicht grad Country dann doch etwas Rolling Stones lastig ... :eekish: ... mit etwas Punk und New Wave vermischt. Und natürlich hatten wir keine Ahnung von Amps. Aber die Dinger waren unsäglich laute Brüllwürfel, das weiss ich noch.
 

Solyth

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Peavey….stand in den 70ern imagemässig für die dumpfe Seite des Southernrock Lokalpatriotismus/Nationalismus dazu das unsägliche Promofoto von Hartley Peavey im "Chuck Norris Look"... Mit den Amps (und erst recht den Gitarren) konnte man sich einfach nicht präsentieren. Habe mal einen der alten Amps probiert -meine es war ein Deuce- Gott klang der Scheisse (zumindest für meine Vorstellungen). Danach bin ich halt bei Mesa und Marshall geblieben....Selbst mit dem 5150 bin ich nie warm geworden......:biggrin:
 

papasoeren

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Interessant finde ich, dass Peavey mit ihrem VST-Plugin ReValver schon sehr frühzeitig auf Modeler-Technologie gesetzt hat. Und das Teil konnte man wirklich gebrauchen.
 
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