Test: Röhrenendstufe vs. Transistorendstufe: Dynamik

axefx

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Gestern hatte ich die Gelegenheit, das Axe-Fx jemanden zu zeigen, und dabei kam erstaunliches zu Tage, was ich so nicht erwartet hatte.

Equipment:
- Ampeg GVT52-212: http://www.ampeg.com/products/gvt/gvt52-212/
- Harley Benton G212 Vinatge: http://www.thomann.de/de/harley_benton_g212_vintage.htm
- Marshall 1960 JCM900 mit 4x GT75: http://www.thomann.de/de/marshall_mr1960b.htm
- Matrix GT1000 SS-Endstufe: http://www.g66.eu/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=90&Itemid=308
- Reußenzehn Guitar Slave 2x50 Röhrenendstufe: http://www.reussenzehn.de/de/musiker/gitarren-endstufen/guitar-slave.php (allerdings eine "uralte")
- Axe-Fx II

Vorgeplänkel:

In der ersten Runde wurde einfach mal der Ampeg Amp über die verschiedenen Boxen gespielt, also die eigenen Combo-Lautsprecher (Seventy 80s glaub`ich), die Harley Benton mit den V30 und die Marshall 4x12.

Abgesehen davon, dass natürlich alle Speaker/Cabinets ihren eigenen Sound hatten, hat der Ampeg einen sehr schönen Clean Kanal, den Gain Kanal empfanden wir beide als brauchbar, aber nicht sonderlich super. Die Stärken liegen im Clean Kanal.

Danach haben wir das Axe-Fx an die Matrix GT1000 gehängt und diese Kombi an der HB und der Marshall Box angespielt. (CAB Off, Poweramp Sim ON, nur Amp-Block im Routing).

Das ganze klang auch gut, aber es gab eine Sache, die wollte nicht so sein, wie sie der Eindruck des Ampeg-Amps hinterliess: Bei "pristine"-Clean-Sounds das Dynamik-Verhalten in der Attack Phase. Schwer zu beschreiben, ich versuche es: Hartes picking der abgedämpften Saite beispielsweise. Beim Ampeg sprang einem der Ton ins Gesicht, es macht "BANG" und "Boom", dieBox quittiert "explosionsartig" den Saitenanschlag. Vielleicht meinen wir diesen "Bloom", von dem mancher redet?!

Ich war etwas irritiert. Beim Axe-Fx mit der Matrix wollte sich dieses Verhalten nicht so einstellen. Es ist keine Frage von EQ, auch keine Frage des dynamischen Verhaltens, was Gain (Verzerrung) bei unterschiedlichem Saitenanschlag angeht. Schwer zu beschreiben. Im Vergleich mit Axe und Matrix kam es einem eher so vor, als ob die Transienten abgeschnittren waren, der letzte peak, der dieses "explosionsartige" Gefühl vermittelt nicht, zumindest definitiv spührbar weniger vorhanden war.

Wir haben verschiedene Amp-Sims ausprobiert, immer mit dem selben Resultat. Nochmal: Dieser Unterschied, den wir empfanden, kam am deutlichsten zu tragen bei absolutem Clean Sound, also bei minimaler Kompression der Vorstufe. Da, wo also maximale Dynamik an die Endstufe weitergegeben wird. Verzerrung komprimiert, je mehr davon, desto weniger konnte dieser Unterschied bemerkt werden.


Ich war etwas enttäuscht. Ganz ehrlich. Nach all meinen Tests zwischen meinem Studiotone Röhrenamp und Axe-Fx, nach klonen und nachstellen hatte sich für mich die Meinung gebildet: Das Axe-Fx II weisst keine (Null!) Defizite im Dynmaischen verhalten auf - im Gegenteil: Kam mir oft dynamischer vor, als mein Koch Studiotone. Allerdings basieren all diese Tests eben auf Recording-Vergleiche, bei dem das originäre Gitarrensignal entweder über den FX Loop des Axe-Fx in den realen Amp eingeschliffen wurde, der PowerAmp des Kochs immer mit integriertem Power Soak lief und/oder ein DI-Signal per reamping in echten Verstärker bzw. Axe-Fx eingelaufen sind.

Um der Sache weiter auf den Grund zu gehen, an welcher Stelle dieses "Dynamik-Defizit" entsteht (im Axe-Fx oder der Endstufe???) wurde folendes Test-Szenario entworfen:

Axe-Fx Routing: 2 parallel angelegte Amp-Blöcke. Einer sendet links raus, der andere rechts raus. Bypass wurde auf MUTE out gestellt, in Scene1 war Amp1 an, in Scene2 war Amp2 an.
Amp1 wurde an eine Reußenzehn-Röhrenendstufe geschickt, Amp2 an die Matrix GT1000.

Beide Amps wurden in die Stereo-fähige HB v212 angeschlossen. Um Unterschiede der 2 Lautsprecher (Serienstreuung) in der Harley Benton zu kompensieren, wurden die Eingänge des jeweiligen Lautsprechers auch vertauscht. Vorneweg, um nicht weiter darauf eingehen zu müssen: da gab es keine Unterschiede im Ergebnis beim vertauschen der Lautsprecher an die jeweilige Endstufe.

Somit wurde also genau EIN Parameter in der Klangkette Gitarre -> Axe-Fx II (zwei identische Amp-Blöcke mit identischen Einstellungen) -> Endstufe -> Gitarrenbox geändert: Die reale Endstufe / die Lautmachereinheit.

Wir haben eine JTM45 Simulation verwendet, mit folgender Abweichung zur default Einstellung:
- Gain = 4
- Presence auf 5 (12 Uhr) (Damit wurde gleichermassen sichergestellt, das bei ausgeschalteter Power-Amp Simulation die EQ, zu dem der Presence Regler dann wird, neutralisiert war!)
Damit war ein absoluter Clean sound (den ich sehr gerne verwende und die Amp sim auch kenne...) verwendet.
Die Reußenzehn lief mit Presence Einstellung 5 (12 Uhr).

Die Lautheiten der Endstufen wurden abgeglichen, so dass beide Endstufen genauso viel Lautheit auf den Gitarrenspeaker abgaben (nach Gehör).

Test1: Beide Simulationen mit PowerAmp Simulation OFF (global ausgeschaltet)

Ergebnis:

1) Die Reußenzehn klang deutlich heller, als die Matrix. Kein Wunder: Färbende Röhrenamp-Endstufe gegen neutralen "Lautmacher" ohne Power-Amp simulation, die hier kompensiert.
2) Mit Nuztung der Reußenzehn kam auch das "Boom" beim Saitenanriss wieder. Die Dynamik bei Saitenanschlag war deutlich höher, als bei der Matrix. Selbst wenn wir die Gesamtlautheit der Reußenzehn kurz bewusst leiser als die Matrix gemacht haben, um nicht in die "Lauter klingt immer geiler" Falle zu fallen.

Test2: Beide Simulationen mit PowerAmp Simulation ON (global angeschaltet)

Ergebnis:
1) Die Soundunterschiede nahmen ab, waren aber noch deutlich zu hören, kein Wunder: das eine Signal hatte eine Röhrenendstufensimulation UND eine echte Röhrenendstufe, das andere durchlief eben nur die Simulation.
2) Der "Boom"-Unterschied blieb konstant gleich. Die Poweramp Simulation des Axe simulierte nicht "zusätzliche" Lautheitsdynamik, wies bei Test1 stellte sich dieses "explosionsartige" Vergnügen nur mit der Reußenzehn ein.

Test3: Reußenzehn: Poweramp Sim OFF | Matrix: Poweramp-sim ON

Im letzten Test wollten wir wieder etwas mehr "Apples to Apples": reale Röhrenendstufe OHNE Poweramp-Simulation vs. "neutraler" Lautmacher (Transistorendstufe) MIT Poweramp-Simulation.

Ergebnis:
1) Nun klangen beide Sounds verblüffend ähnlich. Nicht identisch, aber mit etwas tweakerei am Presence Regler oder ein paar Poweramp-Advanced Parametern hätte man sicherlich die noch vorhandenen Unterschiede, was Klangfarbe angeht, neutralisieren können. Eine Reußenzehnendstufe ist keine JTM45 Endstufensimulation, right? Aber dafür klang es erschreckend ähnlich. Ich kompensierte mit dem Presence Regler der Amp2-Sim (-> in Matrix), um hier die noch gröbsten Unterschiede etwas zu niveaulieren.

Nun klang beides schon sehr ähnlich, vom soundbild. Was machte aber unser "Boom", den wir haben wollten?

2) Dieses "explosionsartige" im Attack bei Saitenanriss/Anschlag, genau dieser "open Sound", dieses Phänomen, was einem das absolute Grinsen ins Gesicht bringt war wiederum bei der reußenzehn zu bemerken, die Matrix dagegen empfand ich, als ob jemand nach einer Recording Session mit der Reußenzehn, die Transienten wegkomprimiert hätte.


Fazit:
Offensichtlich wirken sich verschiedene Endstufen verschieden im Dynamikverhalten aus. Der Test legt das vorschnelle Urteil nahe, zu der verallgemeinernden Aussage zu kommen, das Röhrenendstufen halt einfach "rohe Gewalt" auf die "Strasse" bringen, welche Transistorendstufen nicht bewerkstelligen können. Man müsste jetzt auch mal verschiedene Transistorendstufen miteinander vergleichen, um zu sehen, wie weit da Dynamikunterschiede, also Impulsverhalten oder wie auch immer vorhanden sind. Dasselbe gilt für verschiedene Röhrenendstufen.

Des Weiteren muss die frage gestellt werden: Wenn das Axe-Fx darauf ausgelegt ist, reale Amps so authentisch wie irgend geht zu simulieren, fällt die Nutzung klassischer Röhrenendstufen schon deshalb raus, weil diese klanglich eher (bzw. mehr) färben, als Transistorverstärker, die einen möglichst neutralen Frequenzgang aufzuweisen haben. Nur: Wenn das bedeuten würde, dass dann dieses "explosionsartige" bei Clean-Sounds immer hinter der echten, röhrenbetriebenen Verstärkung zurückliegen würde, einfach, weil Transistorverstärker dies nicht (so gut) leisten können (und sorry, von der Matrix erwarte ich, das sie hier ganz oben mitspielt in dieser Disziplin, die ist extra dafür konzipiert bzw wird dafür beworben), dann muss die Frage gestattet sein, ob folgende Aussagen zutreffen oder valide getätigt werden dürfen:

- Gibt es hier eine "natürliche" Grenze von Modellern, was Authentizitätsanspruch angeht, dadurch, dass die Verstärkereinheit hier die Grenzen setzt? Entweder durch ungewollte Klangfärbung oder dynmische Beschränkung?
- Bietet das Axe-Fx die Möglichkeit, diese "fehlende Dynamik in der Attackphase" zu emulieren (advanced Parameter)? Wenn ja: Wie?
- Für welche "perfekte" Verstärkung sind die default-Werte gesetzt? Im Hinblick auf Cliffs Aussage, dass die Simulationen "extrem" dicht, faktisch nicht mehr unterscheidbar von der Realität sind. Wie testet er dass denn?


Ich würde wirklich zu gerne auf dem Axe-Fest mal akribisch einen echten, guten Fender Clean Sound gegen das Axe-Fx mit verschiedenen Endstufen anstreten lassen, die alle in die selbe Box (oder gleiche) einlaufen. Die beiden in Aussicht gestellten Thiele Boxen von j.p. (sodenn die Baugleich sind) würden sich hierfür sehr gut anbieten!

Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich war gestern doch etwas negativ irritiert, dass das Axe in Verbindung mit der Matrix bei cleanen sounds nicht dieses "explosionsartige" Verhalten an den Tag gelegt hat, wie es der Ampeg bzw. die Reußenzehnendstufe vermocht haben. Und das war keine Frage der Amp-Sim-Wahl. Aber offensichtlich eine der real-verwendeten Endstufe.
 
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Pacosipulami

Guest
tja...die gute alte Röhrenkompression ;) Komprimieren kann man das Gitarrensignal eben nicht nur in der Vorstufe, sondern auch in der Endstufe - und dabei braucht das Signal auch nicht zu zerren, es "verdichtet" sich. Das hat ganz fest damit zu tun wie die Energie des Netzteils an den Verstärker abgegeben wird. Röhrenendstufen werden generell lauter empfunden als vergleichbare Transistorverstärker, was eben genau an dieser Signalverdichtung liegt.

Das AxeFx simuliert ja nicht bloss einen Amp plus Box, sondern einen Amp mit "mikrofonierter" Box. Einen 1zu1 Vergleich zum realen Amp müsste dann ebenso mikrofoniert erfolgen. Ansonsten empfehlen sich einige Workarounds mit Advanced Parameter (Stichwort PowerAmp Bias, Power Amp Dynamics) und spezielle Mikrofonierungsmethoden (siehe mein Elliott Randall Link) um den Vibe einer Box richtig einzufangen.

Vielleicht sollten halt eben auch die Impedanzeinflüsse einer Box bei Verwendung von IRs mitberücksichtigt werden, die sich je nach Beschaltung der Lautsprecher oder der Gehäuseform verändern - auch eine frühere Idee von mir - denn diese haben bei den Röhrenendstufen auch einen Einfluss auf den Sound.

Ich nehme die Herausforderung an, Dich spätestens am AxeFest von meinen Aussagen zu überzeugen! :biggrin:
 

OSon

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OK, aber Markus spricht hier ja von einem NICHT mikrofoniertem Amp! Ich frage mal absichtlich so plump und provoierend:

Würde das dann heißen, dass

a) Das Axe-FX als reinen Amp-Ersatz mit der Matrix gar nicht vergleichbar ist mit einem Röhrenamp?
b) Eigentlich das Axe-FX nur fürs Recording ein guter "Ersatzä2 ist und für Live-Zwecke für den Mischer eine große Hilfe ist?


Oder kann man mit den Advanced Paramtern in etwas "extremeren" Einstellungen an einer Transistorendstufe einen ähnlichen "Direkt-ins-Gesicht-Sound" bekommen. Man muss nur den Ton ordentlich verdichten. Evtl. auch mit weiteren Mitteln wie z.B. Kompressoren o.ä.... :)
 

axefx

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Ich rede doch gar nicht von Cab IRs. Der Vergleich wäre:

Fender clean topteil in Thiele Box
Axe-fx Fender in Matrix in Thiele Box

Jedenfall 2x die gleiche Box. REALE BOX. Und dann will ich auch DENSELBEN Anschubdruck beim Saitenpicking haben. Sollte das erreichbar werden, erst durch Poweramp-Advanced Parameter im Axe-Fx würde ich das als "Kompensationausgleich" für die verwendete Transe anerkennen. Das haben wir gestern halt leider nicht gemacht.

Der echte Röhrenamp ist ja eben gestern als weniger komprimierend empfunden worden, als die Transe.

OK, aber Markus spricht hier ja von einem NICHT mikrofoniertem Amp!
Ja eben!

Ich frage mal absichtlich so plump und provoierend:

Würde das dann heißen, dass

a) Das Axe-FX als reinen Amp-Ersatz mit der Matrix gar nicht vergleichbar ist mit einem Röhrenamp?
Provozierend ausgedrückt: Genau das wäre der springende Punkt! Gestern hat einfach das (entscheidende) i-Tüpfelchen gefehlt. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Die Frage ist also: Kann ich das aus dem Axe-II herzaubern oder nicht. Liegt es am Axe oder der verwendeten Endstufe? Und wenn an der Endstufe: Kann das Axe ein vorhandenes Defizit der realen Endstufe kompensieren?
 
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Gitarrenschlumpf

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Wird sicherlich ne interessante Diskussion, nachdem das Forum in letzter Zeit doch etwas ruhiger war. Danke für den Test! Endlich mal kein Gehype. ;)
 
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Pacosipulami

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OK, aber Markus spricht hier ja von einem NICHT mikrofoniertem Amp!
Cliff aber schon wenn er bei seinen "Default"-Einstellungen den Vergleich zum echten Amp macht. Das ist ja genau der Punkt.... ;)

Du fragst ja effektiv nach dieser "perfekten" Verstärkung.....Cliff hat seine AxeFx II Default-Presets hauptsächlich für FRFR-Anwendungen optimiert und diese "zeigen" einen mikrofonierte Box.


Zweitens müsstest Du bei Verwendung der Röhrenendstufe auch die Einstellungen auf der Speaker-Tab Seite deaktivieren (deshalb mein Einwand zum Thema "effektiver Impedanzverlauf"), sonst kommst Du zusätzlich in den Genuss des "Fletcher Munson" Effekts und erhältst ein verfälschtes Signal beim Betrieb mit Röhrenendstufe (die den tatsächlichen Impedanzverlauf Deiner realen Box aufnimmt).

Klar ist die Matrix in Verbindung mit dem AxeFx II vergleichbar mit einem Röhrenamp - sofern man eben die dynamische Interaktion auch richtig herausarbeitet. Bei der Verwendung einer richtigen Box muss diese Interaktion natürlich dementsprechend gewählt und abgeglichen werden - sie ist nicht bei jedem Amp und jeder Box gleich....
 
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Otto Normalverbraucher

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Das das Axe diese Attack-/Transientenbrutalität per Default nicht bietet, bedeutet noch nicht, dass es dies prinzipiell nicht kann, zumal ja auch der Ampegamp im Axe nicht gemoddelt ist, oder? Um diesbezüglich gezielte Einstellungen vorzunehmen, müsste man ein ziemlich gutes Verständnis aller Regler mit Einfluss auf diese Größe und deren Zusammenwirken haben. ->Paco, übernehmen Sie ;-)
 

axefx

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Cliff sagt:

The Axe-Fx II is designed to replicate the sound of the modeled amps with the utmost accuracy.
[...]
If you put the Axe-Fx II through a solid-state power amp into a guitar cab and then compare that with the actual amp being modeled it's nearly impossible to tell the difference.
Quelle: http://forum.fractalaudio.com/axe-fx-ii-discussion/75364-live-vs-studio-tones-4.html#post921892

Das würde ich gerne auf dem Axe-Fest validiert hören! Darum geht`s mir. Das ist die Messlatte, die der Hersteller beschreibt.

Cliff aber schon wenn er bei seinen "Default"-Einstellungen den Vergleich zum echten Amp macht. Das ist ja genau der Punkt....
Eben. Und mir sind gestern bei einem Test Zweifel aufgekommen, der aber, und "Otto Normalverbraucher" verweist darauf zu recht - leicht anfechtbar ist.
 
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Pacosipulami

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The Axe-Fx II is designed to replicate the sound of the modeled amps with the utmost accuracy. The Ultra wasn't terribly accurate but "sounded good" as I tuned the basic sound to my tastes.

To get "studio" tones out of the Axe-Fx II you have to think like a studio engineer/producer and use it like they would an amp in the studio. Experiment with IRs, add compression, EQ, etc.

The upside of this approach is that you get "in the room" with ease whereas this is very difficult with the Ultra. If you put the Axe-Fx II through a solid-state power amp into a guitar cab and then compare that with the actual amp being modeled it's nearly impossible to tell the difference. The same cannot be said of the Ultra.

The biggest difference between the two is that the Axe-Fx II has a lot more highs. The Ultra will sound dark (or some may say warm) in comparison. Compared to a real amp the Ultra will sound dark or muffled. Many people like this quality.

Personally I find almost no tweaking required to obtain the tones I want. I select an amp, try a few cabs and then I'm pretty much done.

Wobei sich Cliff bei diesem Vergleich nicht auf die Default Einstellungen bezieht.....es bleibt also spannend! ;)
 

OSon

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Ah, ok, verstehe. Das erklärt einiges, auch dass ich in den adv. Parametern immer nach Gehör rumschraube ohne zu wissen, was ich da wirklich mache.
 

Soulshinemule

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Jedenfall 2x die gleiche Box. REALE BOX. Und dann will ich auch DENSELBEN Anschubdruck beim Saitenpicking haben. Sollte das erreichbar werden, erst durch Poweramp-Advanced Parameter im Axe-Fx würde ich das als "Kompensationausgleich" für die verwendete Transe anerkennen. Das haben wir gestern halt leider nicht gemacht.
Wäre es hier nicht denkbar, einen Amp mit Einschleifweg zu verwenden, der am besten schon im AxeFx gemoddelt ist. Diesen dann per vier Kabel Methode einzubinden, und erstmal direkt die Vorstufensektionen zu vergleichen?
 

Jojolamenace

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.Vielleicht sollten halt eben auch die Impedanzeinflüsse einer Box bei Verwendung von IRs mitberücksichtigt werden, die sich je nach Beschaltung der Lautsprecher oder der Gehäuseform verändern - auch eine frühere Idee von mir - denn diese haben bei den Röhrenendstufen auch einen Einfluss auf den Sound.
Bin deiner Meinung. Zu jeder Cab müsste auch noch eine Impedanzkurve gespeichert sein.
 

axefx

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Vielleicht sollten halt eben auch die Impedanzeinflüsse einer Box bei Verwendung von IRs mitberücksichtigt werden, die sich je nach Beschaltung der Lautsprecher oder der Gehäuseform verändern - auch eine frühere Idee von mir - denn diese haben bei den Röhrenendstufen auch einen Einfluss auf den Sound.
Bin deiner Meinung. Zu jeder Cab müsste auch noch eine Impedanzkurve gespeichert sein.
Diese Diskussion, um die CAB IRs will ich hier gar nicht weiter verfolgen, das ist nicht Inhalt dieses threads. Wir haben diese Thematik sehr ausführlich hier schon besprochen:

http://www.axefx.de/showthread.php/687-Hatte-gerade-eine-ziemlich-abenteuerliche-Idee

Nochmal: Ich habe versucht Unterschiede zwischen der Reußenzehnendstufe (Röhre) und der Matrix GT1000 (Transe) zu beschreiben, die gemeinsam und gegeneinander in allen Konstallation von Powerampsimulation AN/AUS zu beschreiben, wie ich sie wahrgenommen habe.
 

axefx

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Wäre es hier nicht denkbar, einen Amp mit Einschleifweg zu verwenden, der am besten schon im AxeFx gemoddelt ist. Diesen dann per vier Kabel Methode einzubinden, und erstmal direkt die Vorstufensektionen zu vergleichen?
Ja klar, das wäre die einfachste Methode, realen und modelierten preamp miteinander zu A/Ben. grundsätzlich haben wir folgendes Problem:


1) Gitarre umstöpseln zwischen Setup A und Setup B:
Kostet Zeit, das Gehirn kann sich ca 4.Sek einen Soundeindruck merken, kann 100% zweimal dasselbe spielen.

2) Das Gitarrensignal wird aufgesplittet und damit werden Setup A und Setup B angesteuert.
Splitter beeinflussen die Signalqualität, eventuell auch die Impedanz. Allerdings würde sich das dann auf beide Setups gleichermassen auswirken.

3) Setup A in Setup B einschleifen, wie vorgeschlagen. Dadurch erfährt Setup A allerdings 2 Analog/Digital-Wandlungen plus 2 Digital/Analogwandlungen (ins Axe, aus dem Axe, wieder ins Axe, abschliessend raus aus dem Axe -> 4 Kabel Methode). Dann müsste man erst validieren, dass diese 4 Wandlungen keine klanglichen und/oder dynamischen beeinflussungen haben, zumindest keine in der Größenordnung, dass wir es als relevant empfinden.
Das größere Problem aber sehe ich in der Impedanz: Eine Gitarre gibt ein hochohmiges Signal ab. Der Axe-Fx II Output aber meines Wissens nach ein niederohmiges Signal, welches dann anstatt der direkten gitarre in den Eingang des Amps trifft. zu den Auswirkungen kann ich nichts sagen, aber ich glaube, das verfälscht in der tat das Ergebnis bzw. den Eindruck des realen Verstärkers nicht unerheblich?!


Ich verweise hier nochmal auf Peter Weihe, seines Zeichens einer der größten deutschen Studio-Gitarristen. dieser hatte genau diese A/B Tests kritisiert, mit dem der Kemper normalerweise angegangen wird. Da auch hier das Gitarrensignal immer durch den Kemper geschickt wird, also eine beeinflussende Größe auf den realen Amp einwirkt (in dem Fall wohl ein Splitter?!), die Peter Weihe zumindest für relevant hält. Siehe:

http://www.xound.com/specials/peter-weihe-zur-praxis-mit-dem-kemper-profiling-amp.html

Peter Weihe:
"Wenn ich nun wie beim Kemper Amp das Signal meiner eigenen Signalkette von Gitarre, Verstärker, Box, Mikrofonen, Mikrofonverstärkern und Mischpult zum Vergleich durch ein Gerät durchschleifen soll, bin ich sehr kritisch. Da ich es oft erlebt habe, dass meine Signale allein schon verändert wurden, wenn ich sie durch eine einzelne Audiostufe schickte – nicht selten auch durch sehr teure –, werde ich bei so einem Versuchs-Aufbau aufmerksam hinhören Es hat sich dann auch beim Kemper Profiling Amp Folgendes herausgestellt: Wenn ich mein Gitarrensignal durch den Kemper Amp in meinen Verstärker schicke und dessen Klang über meine Mikros, Mic Preamps und Mischpult wieder durch den Kemper Amp aus dessen Direct-Out in meinen Monitor-Controller und in meine Studio-Monitore führe, verändert sich der Klang schon für meine Ohren deutlich. Es klingt anders, als wenn ich erstens direkt mit der Gitarre in meinen Verstärker gehe und meine Mikrofone, die vor den Boxen stehen, direkt über die Mikrofon-Vorstufen und mein Mischpult über den Monitor-Controller abhöre.

Das klang also nicht 100%, nicht 1:1 so wie mein Original Sound. Eines wurde klar: Ein Vergleich zwischen dem geklonten Sound und dem Original-Sound durch den Kemper-Amp gehört, ist kein Vergleich zwischen dem unabhängig vom Kemper-Amp gehörten Original-Sound in der freien Wildbahn und dem »geprofilten« Sound."
 
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Pacosipulami

Guest
Nochmal: Ich habe versucht Unterschiede zwischen der Reußenzehnendstufe (Röhre) und der Matrix GT1000 (Transe) zu beschreiben, die gemeinsam und gegeneinander in allen Konstallation von Powerampsimulation AN/AUS zu beschreiben, wie ich sie wahrgenommen habe.
Tja, schade ....denn mit der Matrix alleine wirst Du nie komplett den Sound einer Röhrenendstufe egalisieren, dazu brauchst Du immer das AxeFx. Es gibt gewisse Parameter, die eine für FRFR Anwendungen optimiertes Verstärkungskonzept nicht haben kann. Dazu bräuchtest Du schon eher eine ganz bestimmte Transistor-Gitarrenendstufe:
[video=youtube;bqt4cWMpN-g]http://www.youtube.com/watch?v=bqt4cWMpN-g[/video]

Ganz wichtig - der Schluss dieses Videos!! Hier werden die Grundregeln von Röhren vs. den meisten Transistor oder Digitalendstufen bei Verwendung als Gitarrenendstufe erklärt.

Dadurch erfährt Setup A allerdings 2 Analog/Digital-Wandlungen plus 2 Digital/Analogwandlungen (ins Axe, aus dem Axe, wieder ins Axe, abschliessend raus aus dem Axe -> 4 Kabel Methode). Dann müsste man erst validieren, dass diese 4 Wandlungen keine klanglichen und/oder dynamischen beeinflussungen haben, zumindest keine in der Größenordnung, dass wir es als relevant empfinden.
Das größere Problem aber sehe ich in der Impedanz: Eine Gitarre gibt ein hochohmiges Signal ab. Der Axe-Fx II Output aber meines Wissens nach ein niederohmiges Signal, welches dann anstatt der direkten gitarre in den Eingang des Amps trifft. zu den Auswirkungen kann ich nichts sagen, aber ich glaube, das verfälscht in der tat das Ergebnis bzw. den Eindruck des realen Verstärkers nicht unerheblich?!
Ich schon - ich mache Dir ein gerne einen Vergleich des Dumblesipulami Preamps mit Speakersimulation in 4CM durch das AxeFx geschlauft oder direkt in mein Interface gespielt - ich habe beide Möglichkeiten anwählbar in meinem Setup. Dann kannst Du hören wie und ob sich der Sound ändert - ganz ehrlich, selbst wenn er es täte - ich bin extrem zufrieden mit der Performance des AxeFx. Dazu muss ich nicht Peter Weihe sein - mir reicht es Pacosipulami zu bleiben. Vor einem Jahr war "Pacosipulami" noch die Scherzbezeichnung der Fusion zwischen Paco und dem Marsupilami (dessen Namen alle meine Freunde "falsch" aussprachen), heute ist Pacosipulami ein Brand für kultivierten Gitarrensound. :angel::rock:
 
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axefx

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Tja, schade ....denn mit der Matrix alleine wirst Du nie komplett den Sound einer Röhrenendstufe egalisieren, dazu brauchst Du immer das AxeFx.
Paco, ich verstehe nicht, wieso wir hier aneinander vorbei reden? Ich habe nie gesagt, dass die Matrix die Röhrenendstufe komplett ersetzt:

Test3: Reußenzehn: Poweramp Sim OFF | Matrix: Poweramp-sim ON

Im letzten Test wollten wir wieder etwas mehr "Apples to Apples": reale Röhrenendstufe OHNE Poweramp-Simulation vs. "neutraler" Lautmacher (Transistorendstufe) MIT Poweramp-Simulation.

Ergebnis:
1) Nun klangen beide Sounds verblüffend ähnlich. Nicht identisch, aber mit etwas tweakerei am Presence Regler oder ein paar Poweramp-Advanced Parametern hätte man sicherlich die noch vorhandenen Unterschiede, was Klangfarbe angeht, neutralisieren können. Eine Reußenzehnendstufe ist keine JTM45 Endstufensimulation, right? Aber dafür klang es erschreckend ähnlich. Ich kompensierte mit dem Presence Regler der Amp2-Sim (-> in Matrix), um hier die noch gröbsten Unterschiede etwas zu niveaulieren.

Nun klang beides schon sehr ähnlich, vom soundbild. Was machte aber unser "Boom", den wir haben wollten?

2) Dieses "explosionsartige" im Attack bei Saitenanriss/Anschlag, genau dieser "open Sound", dieses Phänomen, was einem das absolute Grinsen ins Gesicht bringt war wiederum bei der reußenzehn zu bemerken, die Matrix dagegen empfand ich, als ob jemand nach einer Recording Session mit der Reußenzehn, die Transienten wegkomprimiert hätte.
Genau hier versuche ich ja die Reußenzehn vs. Matrix Transe + Axe-Fx Power-Amp Simulation zu egalisieren. Und schreibe ja folgend schon selber, dass sicherlich nicht alles ausgereizt wurde:

Bietet das Axe-Fx die Möglichkeit, diese "fehlende Dynamik in der Attackphase" zu emulieren (advanced Parameter)? Wenn ja: Wie?
Ich verstehe auch, wieso es Sinn machen kann, vielleicht sogar muss, die angenommene Speaker-Resonance der Simulation an das reale Cab anzupaassen. Und wenn Du dabei auf dem Axe-Fest helfen kannst, wenn wir diesen A/B vergleich machen könne, wäre das klasse.

At the end of the day will ich einfach das validiert wissen, was viele wollen und erwarten und erwarten dürfen, weil Cliff es selber geschrieben hat:
"If you put the Axe-Fx II through a solid-state power amp into a guitar cab and then compare that with the actual amp being modeled it's nearly impossible to tell the difference."

Anyhow: Diese Erfahrung will ich vom Axe-Fest mitnehmen.
 
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Pacosipulami

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Paco, ich verstehe nicht, wieso wir hier aneinander vorbei reden? Ich habe nie gesagt, dass die Matrix die Röhrenendstufe komplett ersetzt
Ich verstehe Dich schon - das hast Du nie gesagt, war aber auch nicht meine Aussage du hättest das nie gesagt, sondern eher im Zusammenhang gemeint, dass Du die wesentlichen Unterschiede der Matrix vs. dem Röhrenamp nicht in diese Diskussion einfliessen lassen willst....
 

axefx

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besseres Video.....
Was soll mir das Video sagen? Das ich den Retroamp brauche, weil ich mit der Matrix nicht an das anvisierte Ziel kommen kann? Ganz zu schweigen, dass diese Videos schlicht nicht demonstrieren können, was ich versucht habe, in der Eingangspost zu beschreiben. Das geht nur, wenn Du mit den eigenen Ohren im Raum stehst und/oder selber die Gitarre betätigst. Ich glaube nicht, dass ein per Mic aufgenommenes Video, was dann noch youtube Kompression hinter sich hat, irgendwas zu meiner angesprochenen Thematik beitragen kann, sorry. Dafür sind die Unterschiede zu gering. Wir müssen das "live" am Gerät A/Ben. Anders geht das nicht, meines Erschtens.
 
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Pacosipulami

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Nein - das wäre höchstens der bessere transistorisierte Vergleich für eine Röhrenendstufe an einer Gitarrenbox ohne an den Advanced Parametern im AxeFx schrauben, oder den Einfluss der Impedanzkurve nachkorrigieren zu müssen. Die Matrix ist meiner Ansicht nach weiter die beste Endstufe für FRFR-Anwendungen mit "röhrenähnlichem Feel". Dabei beziehe ich mich noch immer auf meinen Q12a Test im Februar!
 
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