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- Sep 28, 2012
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Mich gelüstet es, jetzt auch zu zwei Punkten Stellung zu nehmen:
1) Bonedo zähle ich zur "thomann" Gruppe. Ich bin aber bei Heinzi, wenn er - um es in meinen Worten zu rezipieren - unabhängig schreiben kann. thomann mag Werbeeinnahmen über die Plattform bonedo erzielen, es ist asbe rnicht vergleichbar mit einschlägigen Printmedien, die ohne diese Einnahmen schlicht ihr Blatt dicht machen könnten, also abhängig davon sind - und entsprechend nur zwischen den Zeilen Kritik in Tests unterbringen können. thomann profitiert ja durch den Verkauf, und man darf die Frage stellen, wieviel mehr verkauft wird, durch den Anreiz, dass über bonedo überhaupt erst potentiellen Käufern bewusst gemacht wird, dass es etwas gibt, was sie dann vielleicht gerne hätten. Und dabei kann es thomann als Vollsortimenter herzlich egal sein, ob das eine oder andere Produkt zerrissen würde, da es im Ergebnis schlicht durch ein Mitbewerber substituiert werden kann. Ob Thomann jetzt A oder B verkauft, who cares? Verkauft thomann weniger A verkauft er mehr B. Die Bank gewinnt immer
2) Bei den Modeller Vergleichen fällt mir auf, dass sich sehr homogen vorrangig über die Klangqualität ausgetauscht wird. Und hier nivelliert sich der Mitbewerb über die Zeit. Rechenleistung wird über die Zeit günstiger, die Zeiten wirklich schlechter A/D D/A Wandler sind vorbei. Die Lernkurve, gute Algorithmen zu schreiben, die wegen der steigenden Rechenleistung immer anspruchsvoller werden können, setze ich ebenso bei jedem Hersteller als gegeben voraus.
Ich habe ein Neural hier zur Zeit. Ich könnte jetzt einiges schreiben, was ich daran gut gelöst und was ich wenig gut gelöst finde. Das große touchfähige Display ist toll, will ich aber einen Wert bis auf Nachkomma exakt justieren greife ich doch zu den Encodern, die beim Neural gleichermassen die Fusschalter sind. Sie sind also auf Gerätebreite verteilt, wohingegen bei FM3/Axe III die Encoder auf Display Breite verteilt sind. Das macht mir einen Unterschied: Beim fractal ist visuell immer sofort klar, welcher Encoder, welchen Parameter anspricht, beim Neural nicht ganz, da bestimmt der Encoder der am nähesten direkt unter dem Parameter im Display liegt dann doch den Wert links oder rechts daneben, man muss zählen: 3er von links = 3er von links im Display.
Oder die Fusschalter: Das Neural hat einen Formfaktor, der in der Breite fast identisch mit dem FM3 ist. Auf der Breite sind dann aber 5 Fusschalter, nicht drei, wie beim FM3. Und der Abstand zur nächsten Schalterreihe ist auch extrem klein. Horizontal und vertikal sind die Schalterabstände geringer als bei einer MFC. Und da haben sich schon die "Großfüssler" über Fehlschaltungen - weil Schalter zu dicht beieinander - beschwert. Das ist mir sofort aufgefallen - mit Mädchenschuhgröße 40/41. Mir zu eng beieinander. Muss man zielen auf der Bühne, kostet Konzentration.
Der erste "bummer" war aber das Netzteil: Billigstes externes "mouse power supply". Für zu Hause egal. Aber auf Bühnen? Nee Danke.
Ich denke also, es wird in Zukunft mehr um Haptik, Formfaktor, GUI, Bedienbarkeit, Roadtauglichkeit, etc. gehen. Sachen, die man erst nach dem Kauf merkt.
Addendum:
Es erinnert mich ein bisschen an Notebooks und Soundkarten. Ich weiss, wieso ich den Mehrpreis für ein Thinkpad der X Serie auf den Tresen lege, ohne Vorteil bei Rechenleistung. Aber bei Formfaktor, Keyboard, Mausbedienung, Verarbeitung, Lüfterlautstärke. Eigenschaften, die erst beim intensiven Nutzen den Unterschied (für mich) machen. Nicht das bisschen mehr oder weniger Rechenleistung fürs gleiche Geld - oder mehr Geld.
Oder Audio Interfaces. Es gibt günstigeres, als RME. Auch mit (sehr) guten Wandlern und guten MIC Pre`s. Aber bei RME habe ich Total Mix, somit Routingmöglichkeiten, die mir kein anderes Produkt bietet, DIGICheck, welches einen erstklassigen Analyzer mit an Board hat. Und Treiber, die einfach immer funktionieren. Und über Betriebssystemwechsel nachhaltig gepflegt werden! Kein Neukauf nötig! Ich kann mich einfach drauf verlassen - und konnte stets Routinglösungen realisieren, von denen ich nie wusste, dass ich sie mal brauchen würde.
Es geht also vielleicht auch um andere Sachen, als "nur" Klangqualität (wo ich fractalaudio aber nach wie vor vorne sehe, wenn auch nicht mehr mit dem Abstand, wie vor 5 - 10 Jahren). Arbeitsfluss, Stabilität, Zuverlässigkeit, Formfaktor. Dinge, die man erst schätzen lernt, wenn man damit arbeitet.
Und für die, die sich auf ein System festgelegt haben und zufrieden sind, geht es vielleicht auch um Zeit und Bequemlichkeit: Never change a running system. Wieso sich neu einarbeiten? Studio One mag besser sein, als mein grottenaltes Cubase. Seid zwei Jahren unternehme ich immer mal wieder versuche umzuswitchen, bisher erfolglos. Warum? Die olle Software kenne ich, da weiss ich ,wie es geht, sie macht, was ich brauche - wenig Lust, wenig Motivation also, mich in neues einzuarbeiten, wo ich mir keine Vorteile von verspreche, als dass es sich lohnen würde.
Mit den Modellern wird das auch so werden, denke ich. Die einen stehen auf Marshall - die anderen auf Mesa. Die einen schwören auf ihr Universal Audio, ich auf mein RME. Alles gutes Zeug... soll doch jeder, wie er kann und will. We live in a free world...
Wir haben zuviel und sind zu wenig.
1) Bonedo zähle ich zur "thomann" Gruppe. Ich bin aber bei Heinzi, wenn er - um es in meinen Worten zu rezipieren - unabhängig schreiben kann. thomann mag Werbeeinnahmen über die Plattform bonedo erzielen, es ist asbe rnicht vergleichbar mit einschlägigen Printmedien, die ohne diese Einnahmen schlicht ihr Blatt dicht machen könnten, also abhängig davon sind - und entsprechend nur zwischen den Zeilen Kritik in Tests unterbringen können. thomann profitiert ja durch den Verkauf, und man darf die Frage stellen, wieviel mehr verkauft wird, durch den Anreiz, dass über bonedo überhaupt erst potentiellen Käufern bewusst gemacht wird, dass es etwas gibt, was sie dann vielleicht gerne hätten. Und dabei kann es thomann als Vollsortimenter herzlich egal sein, ob das eine oder andere Produkt zerrissen würde, da es im Ergebnis schlicht durch ein Mitbewerber substituiert werden kann. Ob Thomann jetzt A oder B verkauft, who cares? Verkauft thomann weniger A verkauft er mehr B. Die Bank gewinnt immer
2) Bei den Modeller Vergleichen fällt mir auf, dass sich sehr homogen vorrangig über die Klangqualität ausgetauscht wird. Und hier nivelliert sich der Mitbewerb über die Zeit. Rechenleistung wird über die Zeit günstiger, die Zeiten wirklich schlechter A/D D/A Wandler sind vorbei. Die Lernkurve, gute Algorithmen zu schreiben, die wegen der steigenden Rechenleistung immer anspruchsvoller werden können, setze ich ebenso bei jedem Hersteller als gegeben voraus.
Ich habe ein Neural hier zur Zeit. Ich könnte jetzt einiges schreiben, was ich daran gut gelöst und was ich wenig gut gelöst finde. Das große touchfähige Display ist toll, will ich aber einen Wert bis auf Nachkomma exakt justieren greife ich doch zu den Encodern, die beim Neural gleichermassen die Fusschalter sind. Sie sind also auf Gerätebreite verteilt, wohingegen bei FM3/Axe III die Encoder auf Display Breite verteilt sind. Das macht mir einen Unterschied: Beim fractal ist visuell immer sofort klar, welcher Encoder, welchen Parameter anspricht, beim Neural nicht ganz, da bestimmt der Encoder der am nähesten direkt unter dem Parameter im Display liegt dann doch den Wert links oder rechts daneben, man muss zählen: 3er von links = 3er von links im Display.
Oder die Fusschalter: Das Neural hat einen Formfaktor, der in der Breite fast identisch mit dem FM3 ist. Auf der Breite sind dann aber 5 Fusschalter, nicht drei, wie beim FM3. Und der Abstand zur nächsten Schalterreihe ist auch extrem klein. Horizontal und vertikal sind die Schalterabstände geringer als bei einer MFC. Und da haben sich schon die "Großfüssler" über Fehlschaltungen - weil Schalter zu dicht beieinander - beschwert. Das ist mir sofort aufgefallen - mit Mädchenschuhgröße 40/41. Mir zu eng beieinander. Muss man zielen auf der Bühne, kostet Konzentration.
Der erste "bummer" war aber das Netzteil: Billigstes externes "mouse power supply". Für zu Hause egal. Aber auf Bühnen? Nee Danke.
Ich denke also, es wird in Zukunft mehr um Haptik, Formfaktor, GUI, Bedienbarkeit, Roadtauglichkeit, etc. gehen. Sachen, die man erst nach dem Kauf merkt.
Addendum:
Es erinnert mich ein bisschen an Notebooks und Soundkarten. Ich weiss, wieso ich den Mehrpreis für ein Thinkpad der X Serie auf den Tresen lege, ohne Vorteil bei Rechenleistung. Aber bei Formfaktor, Keyboard, Mausbedienung, Verarbeitung, Lüfterlautstärke. Eigenschaften, die erst beim intensiven Nutzen den Unterschied (für mich) machen. Nicht das bisschen mehr oder weniger Rechenleistung fürs gleiche Geld - oder mehr Geld.
Oder Audio Interfaces. Es gibt günstigeres, als RME. Auch mit (sehr) guten Wandlern und guten MIC Pre`s. Aber bei RME habe ich Total Mix, somit Routingmöglichkeiten, die mir kein anderes Produkt bietet, DIGICheck, welches einen erstklassigen Analyzer mit an Board hat. Und Treiber, die einfach immer funktionieren. Und über Betriebssystemwechsel nachhaltig gepflegt werden! Kein Neukauf nötig! Ich kann mich einfach drauf verlassen - und konnte stets Routinglösungen realisieren, von denen ich nie wusste, dass ich sie mal brauchen würde.
Es geht also vielleicht auch um andere Sachen, als "nur" Klangqualität (wo ich fractalaudio aber nach wie vor vorne sehe, wenn auch nicht mehr mit dem Abstand, wie vor 5 - 10 Jahren). Arbeitsfluss, Stabilität, Zuverlässigkeit, Formfaktor. Dinge, die man erst schätzen lernt, wenn man damit arbeitet.
Und für die, die sich auf ein System festgelegt haben und zufrieden sind, geht es vielleicht auch um Zeit und Bequemlichkeit: Never change a running system. Wieso sich neu einarbeiten? Studio One mag besser sein, als mein grottenaltes Cubase. Seid zwei Jahren unternehme ich immer mal wieder versuche umzuswitchen, bisher erfolglos. Warum? Die olle Software kenne ich, da weiss ich ,wie es geht, sie macht, was ich brauche - wenig Lust, wenig Motivation also, mich in neues einzuarbeiten, wo ich mir keine Vorteile von verspreche, als dass es sich lohnen würde.
Mit den Modellern wird das auch so werden, denke ich. Die einen stehen auf Marshall - die anderen auf Mesa. Die einen schwören auf ihr Universal Audio, ich auf mein RME. Alles gutes Zeug... soll doch jeder, wie er kann und will. We live in a free world...
Wir haben zuviel und sind zu wenig.