Sooooo,
jetzt bin ich endlich halbwegs ausgeschlafen (und das Wochenende naht) da hab ich jetzt etwas mehr Zeit, um auf unsere Messungen einzugehen, bevor ich die Patches am Wochenende auf "die Welt loslasse".
Meiner Meinung nach liegt der Unterschied zwischen der Tonematch-Messung und der "Old-School-Messung" darin, daß bei der Old-School-Messung ähnlich wie beim Verwenden der ARC-Raumkorrektur-Software einfach mehrere Meßpunkte abgenommen
wurden und daraus die "Goldene Mitte" ersichtlich wurde. Darauf hin haben wir teils streng nach Skala, teils nach Empfinden (finde ich mind. genauso wichtig) die parametrischen EQ-Blöcke verwendet. EQ-Korrekturen, die dann in einem Rahmen von ca. +/-
3 - 4 db waren, sind größtenteils rausgekommen (dazu am Wochenende mehr) aber Frequenzkorrekturen von mehr als 5 db haben wir glaub ich bewußt vermieden. Wir haben, wie es der Stu so treffend ausdrückt: die Frequenzkurve "rundgelutscht" und wie
gesagt, den Bassbereich der Flexsys nicht sooo brutal nach unten korregiert wie vom System "vorgeschlagen". Es ist einfach so, daß der Flexsys nicht nur aufgrund seiner möglichen Lautstärke, sondern auch aufgrund seiner "Fett'n" untenrum einfach Spaß macht, wenn man Gitarre drüber spielt.
Da es bei der TM-Messung schon etwas spät war (so kurz nach Mitternacht, glaub ich...) sind wir nicht mehr sooo genau auf die Parameter wie Smoothing, Amount eingegangen bzw. haben an diesen nur ein paar Minuten verbracht. Meiner Meinung nach sind
wir aus den folgenden Gründen nicht an das Ergebnis der Old-School-Messung rangekommen:
1) Das Tonematching erlaubt natürlich nur einen "Screenshot" einer Mikrophonposition. Da nimmt es natürlich jede Menge Raum-Reflektionen mit. Das ARC I hatte mit 1024 Bändern schon ein ähnliches Korrekturverfahren, aber durch die mind. 12 - 16 Messungen hat das ARC dann natürlich auch die Raummoden und feinen Unterschiede in der Mic-Position ausgleichen können. Das IIer ARC, das ich seit einer Woche verwende, geht da sogar auflösungstechnisch noch einen Schritt weiter (ok, OFFTOPIC...)
2) Man sollte meiner Meinung nach, bevor man einen FRFR mittels Tonematching korregiert, wirklich relativ genau wissen, in welchem Frequenzbereich der Monitor wirklich "kann". Ehrlich gesagt, kann man da meiner Meinung nach die Frequenzangaben der meisten Hersteller in die Tonne kippen. Der db Flexsys sollte laut Datenblatt bis 67 hz gehen, aaaaber der wirklich brauchbare Bereich des Monitor liegt etwas darüber. Ich denke, daß der Einsatz des Low-Cut und Hi-Cut hier eher nicht dem Ideal des perfekten
Lautsprechers nach eingestellt werden sollte, sondern eher dem, was das Gitarrensignal wirklich "braucht"
3) Und wie die meisten Tontechniker ohnehin wissen, klingen extrem schmalbandige Anhebungen im Frequenzbereich IMMER unnatürlich, bei Absenkungen ist das weniger tragisch, bzw. sehr hilfreich. Und das Tonematching-Verfahren korregiert diese 1024 möglichen Bänder eben ultra-schmalbandig - und das natürlich auch brutal nach oben, wenn's sein muß....Wir haben bei der Old-School-Messung eben die Anhebung versucht, so breitbandig wie möglich zu gestalten und auf dem Realtime-Analyzer in Echtzeit
gesehen, was draus geworden ist.
Zu deiner Frage, ob die EQ-Korrekturen den Klang des Monitors verbessert haben: Das kann ich eindeutig mit einem JAAAAAAAA beantworten. Alleine die Mittenkorrekturen verschaffen Klarheit, wenn man die Höhen noch an den wichtigen Punkten anhebt, geht
die Sonne auf.
Der Flexsys klingt, egal ob als Musik-Ausspieler (da waren wir echt erstaunt, wie GEIL der mit Korrektur klingt, sogar mit dem TM + LowParaEQ breitbandig) oder als reiner Gitarrenmonitor (und zu nichts anderem verwende ich das Teil) schon von Haus aus wirklich gut für sein Geld, aber dannn. ...... ist er genial.
Ich werd am Wochenende natürlich sowohl unsere "Old-School-Patches" als auch die Frequenzkurvenbilder online stellen (die schickt mir der Stu hoffentlich noch per Mail) aber ich glaub schon, daß das Tonematching-Verfahren da noch einiges bringen wird.
Das Problem, das ich noch habe mit dem TM habe, ist, daß man dann kaum noch irgenwelche manuellen Möglichkeiten zur Einflußnahme hat, vielleicht wären weniger Bänder besser??? Vielleicht ein "Rund-Lutsch-Algorithmus"
Welches Meßmikrophon wir (es war ein AKG) verwendet haben, weiß ich nicht mehr, aber ich glaub, der Stu wird das noch eventuell erwähnen... an dieser Stelle auch von mir ein fettes "Thanx Bro'" an den Stu, daß er mir Audioproleten so geduldig die Dinge
(manchmal auch mehrere Male...) erklärt und wir da immer "so einen Karl haben" (gibt's den Ausspruch eigentlich auch in Germanien???
)
Bin natürlich schon gespannt auf eure Statements!!
lg Andy aus Red Bull Country