Fürs Protokoll:
Ich hatte Felix von Anfang an so verstanden, wie er später ausgeführt hat. Hier trafen, glaube ich, stark verschiedene Denkrichtungen aufeinander, was die Interpretation beim jeweiligen Lesen wohl beeinflusst hat. Das ist auch nicht weiter schlimm, wir sind ja hier kein Treff von Literaten, die jedes Wort 10x umdrehen, bevor sie es schreiben. Und gerade dadurch, dass hier verschiedene Sichtweisen präsentiert werden (zu verschiedensten Themen), kommt beim Lesen ein Gewinn auf.
Meine Anregung daher: Lasst euch auf die andere Seite ein, wagt einen Perspektivenwechsel. Reine Gedankenspielerei, die niemandem weh tut und niemandem schadet. Man kann dadurch nur gewinnen, selbst wenn man zur Erkenntnis kommt, dass man mit der anderen Seite nichts anfangen kann. Auch das ist Erkenntnis und damit ein Gewinn.
Beide Seiten haben Recht! Eben auf ihre jeweils eigene Art.
Oh Gott, es wird bestimmt wieder ein langer Beitrag
Wollte hier eigentlich nix mehr zu dem Thema schreiben, auch wegen "BackToTopic",
aber Du hast witzigerweise Gedanken von mir, die ich gestern Mittag eigentlich im Rahmen eines
umfassenderen Kommentars dazu schreiben wollte, mit etwas anderen Worten nahezu sinngemäß wiedergegeben ;-)
Wohl eine Art mentaler Synchronisation über räumliche Grenzen hinweg...
Hatte aber keine Zeit und Muße und am Ende die Idee wieder verworfen.
Mir kam bereits folgender Gedanke, als ich die erste Antwort von Marcus Siepen gelesen hatte:
Es kann nicht schaden, wenn man gerade bei solchen Diskussionen beim Lesen von Beiträgen die
eigenen Gedanken und Haltungen zu dem Thema so weit es eben geht temporär ausblendet.
Stattdessen könnte man versuchen, sich komplett auf die gedankliche Reise des Kommentators einzulassen,
um seine Position einzunehmen und seinen (Gedanken)Weg mitzugehen.
Das erhöht deutlich die Wahrscheinlichkeit, seine Gedanken und Aussagen so zu interpretieren,
wie der Kommentierende sie verstanden wissen möchte.
Wie Du bereits richtigerweise geschrieben hast;
Man vergibt sich nichts dabei und ist auch nicht gezwungen, in der Konsequenz den Argumenten
des Kommentators zu folgen.
Alles natürlich unter Berücksichtigung der üblichen Optionen und Wahrscheinlichkeiten,
etwas auch mal "falsch" zu verstehen.
Nobody is perfect...
Das gilt für Sender und Empfänger von Nachrichten und Botschaften.
Genau dies ist für viele idR. aber recht schwierig, weil sie bereits beim Lesen des Beitrags ihre eigenen Gedankenkonstrukte
simultan mitentwickeln und ein Vergleichssystem meine Sicht (Meinung) <> seine Sicht (Meinung) anlegen.
Zu Felix;
Auch wenn Felix, ähnlich wie ich ja auch, an viele Themen sehr strukturiert, analytisch, rational und stringent
herangeht, formuliert er seine Ansichten idR. zumindest für mich recht verständlich.
Das gilt auch für all das, was er hier im Thread bisher geschrieben hat.
Man muss ihm nicht in allem zu 100% zustimmen.
Da tue ich auch nicht.
Aber seine Sicht und Argumente sind es zumindest mal wert, be- und durchdacht zu werden.
Und ich teile im übrigen folgende seiner Ansichten und formuliere mal etwas anders:
Wenn jemand sich Gedanken über seine berufliche Zukunft macht und hierzu eine Prioritätenliste
anlegt, bei welcher der Punkt "regelmäßiges, gutes Einkommen mit Tendenz zu einer ebenso regelmäßigen Steigerung"
auf Position 1 steht, dann ist die Wahl des Berufsmusikers idR. die zweitbeste Wahl!
Das ergibt sich ganz einfach aus der Verteilung und Höhe der Einkünfte und enspricht, wie in vielen anderen
gesellschftlichen und ökonomischen Bereichen auch, einer Verteilungs-Pyramide.
Die Mehrzahl der Berufsmusiker kommt ganz gut hin.
Die Spitzenverdiener befinden sich allerdings im
oberen Teil dieser Pyramide.
Aber ähnlich wie im Schauspiel und anderen Künstlerberufen auch, ist ein gutes Auskommen und eine
ebenso gute Altersversorgung nicht garantiert.
Das und nur das wollte Felix sagen.
Wer sich warum dafür oder dagegen entscheidet und ob er/sie das darf oder nicht, wurde mit keinem
Wort thematisiert!
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Was mir speziell zu diesem Thema auch noch ein- bzw. eher aufgefallen ist;
Es wird und wurde in vorhergehenden Threads zu diesem Thema munter über den sog. "Wert"
der künstlerischen und musikalischen Leistung, die wir erbringen, diskutiert.
Da ging es dann oft ebenso munter durcheinander.
Denn niemand ist mal auf die Idee gekommen zu hinterfragen, über welchen Aspekt dieses Terminus'
man sich denn jeweils gerade unterhält.
Konkret...
Wert = Ökonomischer/Monetärer Wert
Wert = Kultureller Wert
Wert = Gesellschaftlicher Wert
Wert = Unterhaltungs-Wert
Diese 4 Teilaspekte (um mal die wesentlichen zu nennen) besitzen natürlich Verbindungspunkte.
Teilweise ergeben sich auch Schnittmengen (Überlappungen).
Aber es sind im Grundsatz erstmal unterschiedliche Aspekte des Begriffs "Wert".
Insofern halte ich es ganz grundsätzlich betrachtet für sehr sinnvoll, sich beim erstellen eines Threads
zu diesem Themenbereich zuvor Gedanken darüber zu machen, welchen Aspekt man eigentlich zur
Diskussion stellen möchte und dies ggf. im Titel auch so zu spezifizieren bzw. konkretisieren.
Ansonsten riskiert man das, was auch hier streckenweise wieder passiert ist;
dass nämlich monetäre Aspekte und Unterhaltung und Kultur munter durcheinander diskutiert werden
und als Konsequenz daraus allzuoft aneinander vorbei diskutuiert wird.
Am Ende läuft sich solch ein Thread entweder tot, oder es entstehen unnötiger Streit und Auseinandersetzung,
weil man sich gegenseitig unverstanden fühlt.
Dies nur mal so zur gedanklichen Anregung für zukünftige Threads dieser Art.