IR einer Box als Gesamtkunstwerk

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mrgodin

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Paco, ich habe überhaupt nicht über Dich geschrieben, sondern über zwei lautstärkemässig unterschiedliche musikalische Situationen. In einer leise spielenden (Jazz)-Band braucht man wahrscheinlich keinen Beam, und man kann sich mit einer 1x12 FRFR und herkömmlichen IR’s in der Regel viel besser durchsetzen. Bei Metall braucht man mehr Dampf in anderen Frequenzen, damit man sich in lauter Umgebung angemessen hört. Alter Schwede. Mir doch Wurscht, ob Du Jazz spielst oder nicht.
Was ich eigentlich sagen will: Für manche Kollegen funktioniert FRFR mit herkömmlichen IR´s. Und wenn es nicht funktioniert, dann kann das auch alle möglichen Gründe haben.
Übrigens funktioniert genauso wenig jeder Röhenamp mit Box in jeder Umgebung: Ich hatte z. B. Mal kurz einen JVM 410 mit Marshall 2x12 Box: Klang für sich alleine echt gut, in meiner Session Band total Sch... . Nur Bass und metallische Höhen, schlimme Badewanne. Da half auch kein Beam. Auch mein Mesa Mark 4 Combo hat es nie so richtig gebracht. Dagegen bin ich mit meinem Caliber 50 + und in den letzten Jahren mit einem Koch Studiotone sehr glücklich gewesen.

Also ALLE haben Dich mit irgendetwas mit Metall und Jazz beleidigt und Dir persönlich vorgeworfen, dass Du nur alleine spielst und keine Ahnung vom Live-Spielen hast? Da möchte ich Zitate sehen. Du bist bestimmt eine Koryphäe in Deinem Bereich - aber eine Drohung wie die oben ist lächerlich. Mann, ich ärgere mich darüber, dass wir hier zur Hälfte Kindergarten spielen,weil Du Dich aus heiterem Himmel wegen nichts und wieder nichts angegriffen fühlst. Ich bin bei dieser Beam-Geschichte nicht ganz Deiner Meinung - damit musst Du einfach fertig werden. Trotzdem in Hochachtung
Jürgen
Du hast auch einen Caliber .50+?
Nett ;-)
Anfang der 90er hatte ich auch 2.
Einmal als Combo und einmal als Top mit einer 1x12 Marshall-Box drunter jeweils mit 6L6 Röhren.
Den Combo habe ich ca. 5 Jahre in meiner damaligen Band mit einer Les Paul gespielt.
Das war schon ein ein geiler Sound.
Und der Combo war nicht so ein Tier vom Gewicht her wie mein Fender Lead 75.
Habe ihn später dann gegen eine 80er Les Paul Pro Deluxe getauscht.
Das Top, auch vom Transport her ein Genuss, habe ich Ende 90 dann abgegeben.
Waren schon schöne Amps, wenn auch nicht ganz so Lautstärke-gewaltig.
 

Hamsworld

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Ja, aber witzigerweise habe ich ihn früher nur im Clean-Modus gespielt, weil er eine gewisse Lautstärke für den verzerrten Kanal braucht. Ich habe ihn zu Bandzeiten mit einem Boss ME-5 gespielt, dass heute Kult ist - siehe Carl Carlton. Einer der ersten digitalen programmierbaren Floorboards -super Teil. Und mein Sound war von leise bis laut konstant, immer feintunebar mit dem Boogie-5-Band EQ. War nicht alles schlecht damals, haha.
Das ist immer noch der größte Nachteil des Axe - man kann nicht mal eben schnell einen Sound während des Spielens anpassen. Darum habe ich zuletzt nur ein Preset im Axe gespielt, erprobt bei mehreren Gigs: Dumble clean und für verzerrte Sounds den 3-Knob-Tube-Driver davor. Das ganze über den Koch Studiotone-Kombo: Ich war selten so zufrieden mit meinem Sound. Da kann man noch mal halbwegs schnell was anpassen. Aber mit meiner Flexys 10 klingt das Axe eben auch gut. Und da ich viel Akustik spiele, wäre das bei weitem praktischer.
Mal sehen, ob ich mit FRFR klar komme. Und im nächsten Jahr dann vielleicht mit dem Axe III. :topic:
 

Spooky Steve

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Ich finde, dass ALLE Meinungen hier sehr interessant sind und zum Nachdenken anregen - egal, wie technisch bewandert jemand ist.
Das Thema FOH hat sich mit dem Axe FX komplett vereinfacht: wird mir bei jedem Gig von den FOH-Leuten auch bestätigt, dass sie nur sehr wenig am Signal bearbeiten müssen und der Klang super gut im Mix sitzt - und die Bühnenakkusik nicht von einem brüllenden Amp "verschmutzt" wird. Das passt bei mir also seit Axe FX sehr gut!
Ich verwende das selbe Signal auch für meine Abhöre (db Flexsys 12 mit Entzerrung) auf der Bühne über den anderen Output. Ich höre mich da auch sehr gut - passt insoweit. Was deutlich anders als mit einem "richtigen" Amp oder zumindest "richtiger" Box auf der Bühne ist, dass der Klang wie schon mehrfach hier beschrieben anders ist und sich vor allem die Interaktion zwichen Gitarre und Amp-Box bzw. FRFR-Monitor anders verhält (mit InEar noch mal anders). Hören tut man sich ja, aber es geht leider etwas "Inspiration" beim Spielen verloren, da die sich Interaktion des gesamten Equipments nicht "so schön" anfühlt, wie in der analogen Welt.
Und genau da würde ich mir wünschen, dass es noch weitere Verbesserungen gibt, damit auch für FRFR-Monitor-Abhör-Verfechter die Welt noch schöner wird. Ich glaube auch, dass da mit der aktuellen "Konstruktion" der Cab-Simulation nicht mehr viel raus zu holen ist, da die IR's ja schon richtig gut sind - hierbei könnte das Thema "Beam" eine entscheidende Inspiration sein.
Also: die FOH- und auch Recording-Situationen sind mittlerweile schon sehr gut digital abgegildet - jetzt wäre es schön, die FRFR-Abhöre näher an die analoge Welt zu bringen.
Bin schon gespannt, was da noch auf uns zukommt.
 
D

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Es wäre irgendwie jammerschade, jetzt wo Modeling einen derart hohen Standard erreicht hat, zu sagen dass das Thema FRFR halt einfach so sei und nichts mehr ginge - denn bei meiner Erkenntnis geht es darum dass die letzte grosse Hürde für Modeling fallen kann - die Interaktion zwischen Gitarre und Verstärker und nichts mehr als der blosse Sinn Impulsantworten und FRFR-Produkte live benutzen zu können.
Für alle die mir dabei nicht folgen können, hier nochmals ganz simpel um was es geht. FRFR will eine möglichst unverfälschte Wiedergabe von Gitarrenboxen-Impulsantworten bieten. Wenn man nun eine Gitarrenbox als Impulsantwort speichern möchte, die auf einer FRFR-Box "für uns Musiker bzw. für den Menschen wahrnehmbar" den gleichen Sound reproduzieren will, sollte man berücksichtigen, dass das nur gelingen kann, wenn die Impulsantwort exakt das Gleiche aufnimmt was die Gitarrenbox an Signal produziert. Stellt man nämlich ein Mikrofon davor, dann nimmt das Mikrofon einen Bruchteil dessen auf, was die Box produziert und FRFR reproduziert diesen Bruchteil, den wir über eine FRFR Box als Bruchteil wahrnehmen. Da das Verhalten einer Gitarrenbox so nicht als Gesamtes reproduziert wird, fehlt uns dabei ein entscheidender Teil des Signals.
Hören wir hingegen über eine Abhöre ab, so hören wir das gemikte Signal des Lautsprechers - die konventionelle IR - dieses hat nicht die Aufgabe über eine FRFR-Box wie eine Gitarrenbox zu klingen, sondern eben wie eine abgenommene Gitarrenbox. Das funktioniert bereits hervorragend.
Was hingegen nicht funktioniert, ist konventionelle IRs über FRFR als Gitarrenlautsprecherersatz zu benutzen - es fehlt da jede Menge Signal, hauptsächlich in den oberen Mitten.
Wichtig ist es ebenso, diese Erkenntnis nicht bloss wissenschaftlich zu betrachten, sondern immer mit dem Empfinden des menschlichen Gehörs und Gehirns in Relation zu stellen. Unsere Fähigkeit Schall wahrzunehmen, ist wesentlich komplexer als dass man sie mathematisch erklären könnte und trotzdem relativ simpel von der Idee her. Als Menschen verfügen wir über unglaubliche Fähigkeiten, haben aber spezielle körperinterne Betablocker, die uns vor einer akustischen oder auch optischen Reizüberflutung schützen. Diese Betablocker sind es auch, die uns Schall unterschiedlich wahrnehmen lassen, zb. in Situationen beim Abhören oder beim Beschallen. Und genau deswegen sind das, obschon wissenschaftlich gesehen die gleichen Gegebenheiten gegeben sind, auch zwei verschiedene Signale - die wir unterschiedlich auswerten.

Jetzt liegt es ganz an den Produzenten von Impulsantworten sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Ein Kunstkopf kann das menschliche Gehör nicht ersetzen, da es zwar die Mikrofone an der gleichen Stelle hält, aber nicht über unsere Betablocker verfügt. Und weiter bringt der Kunstkopf als Mikrofonierung keinen "vollständigen" Boxenklang ab der Box in ein FRFR-Konzept.
Es ist wichtig, dass man sich bewusst wird, dass das was wir aufnehmen werden müssen, im ersten Moment nicht das sein wird was wir empfinden. Erst beim direkten Vergleich der Referenz-Box mit dem Abbild über ein FRFR-System, werden wir hören wie gut das Produkt funktioniert.
 

funkstation777

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Um das Thema "Beam" noch einmal aufzugreifen: Bei den Valhallir.at IRs sind die IRs mit der Stellung 1 immer die Aggressivsten. Diese wurden auch sehr in Konus-Nähe geschossen, ich habe sie aufgrund ihres extremen Hochmitten/Höhenanteils immer vermieden. Wer also versuchen möchte, etwas "Beam" in seine IRs zu bekommen, dem empfehle ich das Dazumischen der folgenden Mikrophone: SM57 (wegen der typischen Präsenzüberbetonung ein guter Kandidat), e906 (weniger Präsenzüberbetonung, aber immer noch sehr grell) Bei Mics wie dem D-202, den Bändchen, dem SM7-B oder zb. dem sE4400 sind aber bereits die 1-er Positionen extrem ausgewogen, da diese Mics breiter, bzw. teilweise auch "weicher" sind. Am besten nehmt ihr euch für eine Vorauswahl der entsprechenden Mics Cablab her, und sucht euch die im oberen Frequenzbereich am aggressivsten aussehenden Kurven.

Da ich im Moment den Kopf mit Hunderten anderen Dingen vollhab, kann ich es im Moment nicht selber probieren, bin mir aber sicher, daß es sich auf diesem Weg besser simulieren ließe...Die 1er Stellung war von Anfang an dazu gedacht, im Bedarfsfall eine Portion "Biss" zu den IRs der meistens am ausgewogensten klingenden Pos. 2 zu bieten.

Fröhliches Probieren!
 

papasoeren

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Ist zwar inzwischen ganz schön Off-Topic aber ich finde das Thema Beam unheimlich spannend. Vielleicht sollten Markus oder Basti die inzwischen aufgelaufenen Beiträge dazu aus diesem Thread herauslösen und in einen neuen verschieben?
 

Heinzi

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Ich denke fast alle Gitarristen, die noch vor den Modellern angefangen haben zu spielen (in the more civilized days, before the empire...), zu denen ich mich zähle, kennen "Gitarrensound" noch als das, was aus einem Speaker kommt. Und ich kann mich noch total daran erinnern, als ich als Teenager zum ersten mal im Studio war und mir gedacht habe: Was? Das ist meine abgenommene Box? Die klingt ja ganz anders - wie soll das mal auf ner Platte geil klingen?
Irgendwann gewöhnt man sich dran und beim InEar hat man ja eh keine Wahl. Aber warum man dann live ohne InEar den Weg über IRs und FRFR Boxen geht, habe ich erhlichgesagt nie verstanden. Das ist mir vollkommen schleierhaft und käme für mich auch niemals in Frage. Jedes Mikro ist ja irgendwo ein subtrahierender Filter - warum vom Gesamtding etwas abziehen, wenn man das volle Bankett haben kann? Auch im Studio ist es viel geiler, wenn man im Raum mit dem Amp steht und neben dem Kopfhörersound evtl. auch noch etwas Direktsound abbekommt. Auf der anderen Seite ist der Sound von Modellinggeräten mittlerweile sehr vielen viel vertrauter als der aufgerissene Amp, aus nachvollziehbaren Gründen....es gibt ja Generationen die mit Line 6 und Roland groß werden ohne jemals einen Röhrenamp gespielt zu haben
 

funkstation777

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Ich denke fast alle Gitarristen, die noch vor den Modellern angefangen haben zu spielen (in the more civilized days, before the empire...), zu denen ich mich zähle, kennen "Gitarrensound" noch als das, was aus einem Speaker kommt. Und ich kann mich noch total daran erinnern, als ich als Teenager zum ersten mal im Studio war und mir gedacht habe: Was? Das ist meine abgenommene Box? Die klingt ja ganz anders - wie soll das mal auf ner Platte geil klingen?
Irgendwann gewöhnt man sich dran und beim InEar hat man ja eh keine Wahl. Aber warum man dann live ohne InEar den Weg über IRs und FRFR Boxen geht, habe ich erhlichgesagt nie verstanden. Das ist mir vollkommen schleierhaft und käme für mich auch niemals in Frage. Jedes Mikro ist ja irgendwo ein subtrahierender Filter - warum vom Gesamtding etwas abziehen, wenn man das volle Bankett haben kann? Auch im Studio ist es viel geiler, wenn man im Raum mit dem Amp steht und neben dem Kopfhörersound evtl. auch noch etwas Direktsound abbekommt. Auf der anderen Seite ist der Sound von Modellinggeräten mittlerweile sehr vielen viel vertrauter als der aufgerissene Amp, aus nachvollziehbaren Gründen....es gibt ja Generationen die mit Line 6 und Roland groß werden ohne jemals einen Röhrenamp gespielt zu haben
Wie du bereits erwähnt hast...der Sound, der im Endeffekt unten "rauskommt", wird immer ein Anderer sein, als der, den du beim Spielen vor der Box wahrnimmst, eben aus dem Grund, weil er im Original nicht "handlebar" ist. Klar..für einen Gitarristen zählt erstmal, wie er sich beim Spielen fühlt, und wie er hört, aber das hat mit dem im Endeffekt wenig zu tun, was im Bandkontext verwendet wird.

Und noch ein Argument hab ich für FRFR vs. Speaker. Es gibt Cabs, bzw. Speaker, die "klingen" erst ab einer bestimmten Lautstärke, und oft ist das ein Punkt, der besonders in kleinen Locations ein Riesenproblem darstellt. Wenn du einen Classic-Lead, einen Sidewinder oder einen K100 leise fährst, klingt er besch..eiden. ;-) Und ich durfte noch oft genug in den Genuss von aufgerissenen Plexis, 800ern, 900ern kommen und habe damals , als ich selber noch Röhrenamps gespielt habe, und Bands mit dieser Ausstattung mischen durfte, diese völlig sinnlosen Lautstärken gehasst.

Und ja, auch Hörgewohnheiten ändern sich. Ich kann mir viele meiner alten Lieblingsplatten einfach nicht mehr anhören, weil ich den Gitarrensound mittlerweile so beschissen finde, daß ich keine 2, 3 Songs am Stück davon hören möchte. Aber dann kommt oft der Satz "Damals hatten wir ja nüscht....und bla bla bla "
 

Heinzi

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Klar als Kompromiss ist das auch ne tolle Lösung, von der ich gerne Gebrauch mache und um die ich froh bin- aber es bleibt für mich eben ein Kompromiss und eben ein ungenaues Abbild, dessen was ich wirklich will.

Guter Sound und gute Musik ist halt eben nicht immer bequem, sondern manchmal unter Umständen laut, schwer und hat eben auch einen Beam:)
Die heutige Musikalienindustrie versucht natürlich auch diese Ecken der Unkomfortabilität zu glätten - darauf sind ja fast alle Produkte ausgelegt.
 

funkstation777

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Klar als Kompromiss ist das auch ne tolle Lösung, von der ich gerne Gebrauch mache und um die ich froh bin- aber es bleibt für mich eben ein Kompromiss und eben ein ungenaues Abbild, dessen was ich wirklich will.

Guter Sound und gute Musik ist halt eben nicht immer bequem, sondern manchmal unter Umständen laut, schwer und hat eben auch einen Beam:)
Die heutige Musikalienindustrie versucht natürlich auch diese Ecken der Unkomfortabilität zu glätten - darauf sind ja fast alle Produkte ausgelegt.
Ich finde persönlich, daß gute Musik nix mit Lautstärke zu tun haben sollte. Denn oft genug wird mit Lautstärke einfach Nicht-Qualität kaschiert. "Ihr wart soooo laut" sehe ich im Gegensatz zu den 80ern nicht als Kompliment. Und der Beam selber ist der Musikindustrie sowieso scheißegal, weil sie ihn nicht in ihren Produkten vorfindet. Im Gegensatz zu den sehr konservativen Gitarrensounds bis zu Ende der 90er Jahre finde ich aber, daß speziell im der härteren Gangart die Qualität der Gitarrensounds exorbitant gestiegen ist. Bei Rock/Hard-Rock...ja...da klingen sie halt noch immer wie in den 70ern/80ern (aber das ist ja nicht unbedingt schlecht)

Klar ist, daß jemand, der Hauptamtlich Gitarre spielt, andere Prioritäten wegen dem Sound"Gefühl" hat. Da geht man grundsätzlich davon aus, daß sich der Tontechniker "holt", was er braucht, und ein Profi weiß auch immer um die Lautstärke Bescheid, die er erzeugen "darf" und hat entsprechendes Besteck.
 

Spooky Steve

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Klar als Kompromiss ist das auch ne tolle Lösung, von der ich gerne Gebrauch mache und um die ich froh bin- aber es bleibt für mich eben ein Kompromiss und eben ein ungenaues Abbild, dessen was ich wirklich will.

Guter Sound und gute Musik ist halt eben nicht immer bequem, sondern manchmal unter Umständen laut, schwer und hat eben auch einen Beam:)
Die heutige Musikalienindustrie versucht natürlich auch diese Ecken der Unkomfortabilität zu glätten - darauf sind ja fast alle Produkte ausgelegt.
Du bringst es wunderbar auf den Punkt: gut ist laut, schwer und mit Beam - FRFR als Kompromiss dazu.
Ich komme ja auch aus der Zeit, wo an Modelling noch gar nicht zu denken war - so vor gut 40 Jahren habe ich meinen ersten Amp gekauft... und nun sind wir bei AxeFX III angelangt. Ich werde bei Modelling bleiben und auch bei FRFR, weil es für mich ein sehr guter Kompromiss ist. Ich bin aber ebenso gespannt, was da noch auf uns zukommt - und dank Leuten wie Paco, Cliff und Co warscheinlich auch schneller, als dass ich nochmal 40 Jahre warten muss :oberlehrer:
 
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Es gibt Cabs, bzw. Speaker, die "klingen" erst ab einer bestimmten Lautstärke, und oft ist das ein Punkt, der besonders in kleinen Locations ein Riesenproblem darstellt. Wenn du einen Classic-Lead, einen Sidewinder oder einen K100 leise fährst, klingt er besch..eiden. ;-)
Mmh, da bin ich nicht ganz bei Dir. Wenn ein Lautsprecher dermassen heftig lautstärkeabhängig reagieren würde, wieso arbeiten wir dann nur mit Impulsantworten, die sich rein auf der zeitlichen Ebene bewegen? Das was in der Regel bescheiden klingt ist der Amp, der leise viel weniger Druck hat, als dass er als das wahrgenommen ist was er könnte. Bei Fender Amps zb. steht der Lautstärkeregler des Preamps in Abhängigkeit der zuvor geschalteten Klangregelstufe. Ab einer bestimmten Einstellung (so um Skalapunkt 6 - 10) verliert die Klangregelung den Einfluss auf die nachfolgende Triodenstufe - das Signal klingt dann satt - allerdings (da ja kein Mastervolumen vorhanden) ist der Amp da schon schweinelaut.

FRFR bedarf IR-mässig einer Umorientierung damit das Konzept funktioniert. IEM ist wie Abhören und hat mit dem Gedanken meiner Erkenntnis rein gar nichts zu tun. Siehe dazu nochmals meine Erklärung....
 

funkstation777

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Mmh, da bin ich nicht ganz bei Dir. Wenn ein Lautsprecher dermassen heftig lautstärkeabhängig reagieren würde, wieso arbeiten wir dann nur mit Impulsantworten, die sich rein auf der zeitlichen Ebene bewegen? Das was in der Regel bescheiden klingt ist der Amp, der leise viel weniger Druck hat, als dass er als das wahrgenommen ist was er könnte. Bei Fender Amps zb. steht der Lautstärkeregler des Preamps in Abhängigkeit der zuvor geschalteten Klangregelstufe. Ab einer bestimmten Einstellung (so um Skalapunkt 6 - 10) verliert die Klangregelung den Einfluss auf die nachfolgende Triodenstufe - das Signal klingt dann satt - allerdings (da ja kein Mastervolumen vorhanden) ist der Amp da schon schweinelaut.

FRFR bedarf IR-mässig einer Umorientierung damit das Konzept funktioniert. IEM ist wie Abhören und hat mit dem Gedanken meiner Erkenntnis rein gar nichts zu tun. Siehe dazu nochmals meine Erklärung....
Paco, das Konzept FRFR bedarf doch nur bei dir einer "Umorientierung" Überall anders funktioniert es und macht die Menschen (sowohl Gitarristen als auch TEchs) glücklich. Es wird immer Menschen geben, die andere Präferenzen haben.

Und was Speaker betrifft, da habe ich mittlerweile auch "Ein paar" kennenlernen dürfen. Und ein 25 Watt Greenback hat zb. einen ganz anderen Arbeitspunkt als ein WH-80, (was einer der Gründe war, wieso sich der damals nicht durchgesetzt hatte, da die Kompression erst sehr spät und erst bei großer Lautstärke eingesetzt hat. Daß ein zu leise aufgedrehtes großes Röhrentop natürlich auch dazu beiträgt, ist mir völlig klar.
Den Amp alleine für das Problem zu verorten ist nicht richtig.

EDIT: Gewisse Speaker sind auch der Grund, wieso ich so gerne mit IRs arbeite...denn ich liebe oft den Sound der damit möglich ist, aber hasse es, daß manche von Ihnen einfach Lautstärke entwickeln müssen, um im Raum gut zu klingen, was bei Recording vielleicht egal, live aber unmöglich ist.
 
D

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Ich finde persönlich, daß gute Musik nix mit Lautstärke zu tun haben sollte. Denn oft genug wird mit Lautstärke einfach Nicht-Qualität kaschiert. "Ihr wart soooo laut" sehe ich im Gegensatz zu den 80ern nicht als Kompliment. Und der Beam selber ist der Musikindustrie sowieso scheißegal, weil sie ihn nicht in ihren Produkten vorfindet. Im Gegensatz zu den sehr konservativen Gitarrensounds bis zu Ende der 90er Jahre finde ich aber, daß speziell im der härteren Gangart die Qualität der Gitarrensounds exorbitant gestiegen ist. Bei Rock/Hard-Rock...ja...da klingen sie halt noch immer wie in den 70ern/80ern (aber das ist ja nicht unbedingt schlecht)

Klar ist, daß jemand, der Hauptamtlich Gitarre spielt, andere Prioritäten wegen dem Sound"Gefühl" hat. Da geht man grundsätzlich davon aus, daß sich der Tontechniker "holt", was er braucht, und ein Profi weiß auch immer um die Lautstärke Bescheid, die er erzeugen "darf" und hat entsprechendes Besteck.
Jetzt wirfst Du mir gerade ein bisschen viel durcheinander. Die Musikindustrie weiss sehr wohl was der Beam ist. Notabene ist der Beam per se der Grund wieso es Positionen vor der Gitarrenbox gibt, wieso man mit unterschiedlichen Mikrofonen arbeitet und unterschiedliche Sounds bekommt.

Mmh...in der Schweiz versuchen unsere Staatsdiener für 2019 das Diktat 93dB max. bei elektrisch verstärkten Veranstaltungen durchzusetzen. Ungeachtet von Raumgrösse und Publikum. Das ist der Untergang für Rockmusik. Gute Musik sollte erstmal "frei" sein - ein Schlagzeuger erreicht selbst ohne Verstärkung schnell mal Pegel von 100dB - und ein Gitarrenverstärker darf da mithalten dürfen. Dein "ihr wart sooo laut" gilt m.M für Hobby- und Teeniebands, wo jeder am liebsten mit 1000W spielen würde, bevor er weiss was 1000W bedeuten.

Die Qualität des Gitarrensounds bei der härteren Gangart orientiert sich zu 90% am Soundkonzept von Mike Soldano (Peavey 5150, Mesa DR und zahlreiche andere Highgain-Amps sind 1zu1 Klone des SLO-100 von 1985 !!!). Dass Bands aus den 70/80 noch immer so klingen wie dazumal......uuuaaahh. Lieber Andy - das Problem bei den älteren Tonträgern und Wiedergabesystemen war, dass gewisse Medien nicht die Möglichkeit zu grösserer Ausssteuerung boten. Bei einem Plattenspieler wäre sonst die Nadel aus der Rille gehüpft.
Es wurde ganz anders produziert - da Musik auch nicht ihrer eigenen Dynamik beraubt werden musste, so wie das zb spätestens seit Metallica's Death Magnetic der Fall ist. Du stellst damit Deine Liebe zu modernen Gitarrensounds über alle anderen Soundkonzepte. Das verstehe ich von Deinem Standpunkt her, allerdings stimmt die Aussage bezüglich Qualität im breiten Spektrum gesehen überhaupt nicht. Sorry.....

Elektrisch Gitarrespielen bedeutet heute nicht bloss Laut zu machen, sondern ein Wechselspiel zwischen Spielen und Wiedergabe sowie Empfinden und Hören zu sein. Wer diesen Umstand verleugnet, ignoriert den Fakt dass es heute im AxeFx 270+ Amps gibt.
 
D

Deleted member 1155

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Paco, das Konzept FRFR bedarf doch nur bei dir einer "Umorientierung" Überall anders funktioniert es und macht die Menschen (sowohl Gitarristen als auch TEchs) glücklich. Es wird immer Menschen geben, die andere Präferenzen haben.
Deine Aussage ist der Tod für FRFR. Notabene von jemanden der sich eine FRFR Box gebaut hat und Impulsantworten produziert. Mein Beileid.
Die Aussage dass es überall anders funktioniert habe ich am AxeFest 2018 und 2017 wiederlegt. Und wenn Du Dir die Stimmen von Haiko und den anderen Leuten hier anhörst, dann wirst Du merken, dass ich mit meiner Erkenntnis nicht alleine stehe.

Arbeitspunkt von Lautsprechern. Interessant - meinst Du den Kennschalldruck? Es ist so, dass Lautsprecher bei einer gewissen Lautstärke anfangen anders zu klingen (ob besser oder nicht ist nicht relevant, anders reicht), doch einen Arbeitspunkt dazu gibt es nicht. Was es gibt ist die Erwärmung der Schwingspule, die Eigenverzerrung und ne Menge anderer Details. Es gibt aber keine verlässliche Angabe bei welcher Leistung man einen Lautsprecher betreiben muss damit er klingt. Auch das hab ich 2008 im alten FAS-Forum geschrieben.....die Meinung dass ein 100W Lautsprecher nur mit 100W angefahren gut klingen wird, ist leider ein Märchen.
 

Heinzi

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Was ich nochmal vermittelnd sagen will:):
Wenn ich InEar spiele, dann hat das ja immer einen bestimmten Grund. Z.B. es muss auf der Bühne leise sein bei Musicals; man will seine Ohren schonen; die Produktion verlangt das, usw...da sind IRs natürlich ein Segen sondergleichen (und für Leute, die viel Recording machen auch keine Umstellung) und eigentlich fast alternativlos.
Spiele ich jedoch Live und darf meinen Amp also schonmal mindestens so laut stellen, dass ich mich trotz Drums höre, dann versteheh ich nicht, warum ich erst eine abgemikte, gefaltete Box über eine spezielle FRFR Box abhöre, anstatt gleich die richtige Box zu nehmen :) Das ist doch, wie wenn ich eine Banane mit Knoblauch würze und danach durch Bananenaromen wieder versuche, den ursprünglichen Geschmack der Banane wieder zurückzugewinnen:)))
Also ich spreche da natürlich nur für mich - wer auf FRFR steht, wird seine Gründe haben und soll das gerne so machen, tun ja auch viele Pros, aber für mich funzt das irgendwie nicht. Ich hab z.B. auch einfach Amps mit 5W oder den MkV der von 10W auf 25W schlatbar ist, da ist der Sound auch leise cool.
 

Hubi72

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Wie Paco schon erwähnt, steigen die Vorschriften - bei uns im Zeltbetrieb oft 90 - 95dB, in Landshut (Spooky weiß es....) z.B. 87dB (mit einem langsamen Limiter, der auch nur langsam wieder hochfährt) direkt vor der PA gemessen -unmöglich, das Publikum ist permanent lauter als die Musik, aber den Gästen ist es egal.

Hier wäre ein lauter Amp/Drum unmöglich und auch eine FRFR Box auf der Bühne - IEM absolut segensreicht. Andersrum ist es eine Wohltat und auch Schutz, mit einem guten InEar bei lauter PA zu spielen, wenn der FOH Mann Gas geben kann. Rockmusik klingt leider nur mit "Druck" gut, der physikalisch entsteht - zu leise wirkt halt wie Fahrstuhmusik.
 

Andy

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Ich fand früher Konzerte bei denen es extrem übertrieben wurde mit der Lautstärke auch ekelthaft. Allen voran Kiss. Leck mich am A..... da haben mir drei Tage die Ohren gepfiffen und gerade die Solosounds der 80er. Als würde man mit der Kreissäge Glas schneiden wollen, uahhh. Aber das was sich da jetzt akutell abzeichnet ist dann auch wieder übers Ziel hinausgeschossen. Rockmusik bei Zimmerlautstärke. Wenn ich mich bei Motörhead mit dem nebenmir unterhalten kann ohne zu schreien läuft auch was falsch, so passiert Ende 2015. Vor und nach dem Konzert sich mit dem MP3 Player und den Kopfhörern sich 130 dB auf die Ohren geben und beim Konzert dann schön leise ...
 

funkstation777

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Deine Aussage ist der Tod für FRFR. Notabene von jemanden der sich eine FRFR Box gebaut hat und Impulsantworten produziert. Mein Beileid.
Das mit dem "Tod für FRFR" mußt du mir erklären. Und danke fürs Beileid. Bist halt ein empathischer Mensch. ;-)

Arbeitspunkt von Lautsprechern. Interessant - meinst Du den Kennschalldruck? Es ist so, dass Lautsprecher bei einer gewissen Lautstärke anfangen anders zu klingen (ob besser oder nicht ist nicht relevant, anders reicht), doch einen Arbeitspunkt dazu gibt es nicht. Was es gibt ist die Erwärmung der Schwingspule, die Eigenverzerrung und ne Menge anderer Details. Es gibt aber keine verlässliche Angabe bei welcher Leistung man einen Lautsprecher betreiben muss damit er klingt. Auch das hab ich 2008 im alten FAS-Forum geschrieben.....die Meinung dass ein 100W Lautsprecher nur mit 100W angefahren gut klingen wird, ist leider ein Märchen.
Meine Güte, dann nenne das, was ich "Arbeitspunkt" nenne, eben "daß Lautsprecher ab einer gewissen Lautstärke anfangen anders zu klingen"..und das ist für mich sehr wohl relevant.

In einem geb ich dir gerne Recht, ich bin da mehr auf dem Schwermetallischen Bereich unterwegs, kann dir aber sagen, daß, je mehr Zerre ins Spiel kommt, desto mehr kommt der Charakter vom Speaker zum Tragen. Und auch das Gegenteil ist der Fall, weshalb es zb. auch sehr leicht ist, einen Clean-Sound gut hinzubekommen, ohne jetzt eine Speaker Sim zu verwenden. Je weniger Gain, desto "egaler" wird meiner Meinung nach der Speaker; aber für deine mit Sicherheit kommende wikipedia-taugliche Entgegnung lasse ich dir hier mal gleich Platz: "........ ................ .........
................... .................. ................ ............... ..................."
Und du überschätzt die Wichtigkeit des Amps alleine, wenn es um harte Metal-Sounds geht. Die meisten Amps in diesem Bereich sind untereinander sehr austauschbar. Der Speaker macht da den wesentlichen Soundunterschied meiner Meinung nach. Gilt aber IMHO generell für Gitarrensounds.

Heinzi geb ich schon Recht mit seiner Aussage, daß er es für wenig sinnvoll hält, eine FRFR zu verwenden, wenn er "The real deal" verwenden kann. Was aber dann ja auch eher in Richtung Thiele Cab oder 2x12er geht und nicht in Richtung Double-4x12er Stack, oder?
Ein nicht unerheblicher Punkt ist auch, daß man mit den IRs eben den Sound so mancher Box haben kann, die entweder seit 40 Jahren nicht mehr existiert oder nur mit sehr großem finanziellem Aufwand zu bekommen ist.
 
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