Gestern ist dieser ganze Hype ja selbst zu mir durchgedrungen. Interessant....
Konkurenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Als der Kemper raus kam, hat das AXE auch noch mal einen riesen Sprung gemacht. Also eine gute Sache. Werden wir alle von profitieren, egal welches der Geräte wir bevorzugen werden.
Hier wurde ja schonmal etwas technisch diskutiert. Daher traue ich mich einfach mal meine Gedanken zum Thema zu formulieren.
Auf der Homepage ist ja von neuronalen Netzwerken die Rede. Also, ich betreibe jetzt mal Kaffesatzleserei. Ohne je einen Schaltplan oder auch nur eine Zeile Code eines der Geräte gesehen zu haben. Also reinste Spekulation!!!!!
AXE FX: (Schaltungssimulation)
Auf möglichst niedrigem Abstraktionslevel (Bauteileebene) die Schaltung simulieren. Da gibt es seit ewigen Zeiten wunderbare Algorithmen (SPICE und Co). Ist eine Frage der Rechenleistung wie Detailiert ich das in Echtzeit hinbekomme. Mehr Details, mehr Rechenleistung......
Kemper(Profiling)
Ein generischer AMP wird mit einem Parametersatz konfiguriert. Das heißt es ist eine (vielleicht mehrere zur Auswahl????) Architektur auf höherer Abstraktionsebene vorgegeben, die mit dem Parametersatz eingestellt wird. Die Messung nimmt dem Anwender die komplizierte Einstellerei ab.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass so ein Profil gar nicht so viele Parameter hat. Die Zahl weiß ich nicht mehr, hat mich aber echt gewundert.
Die Intelligenz des Gerätes liegt vor allem bei der Messung und der Übersetzung dieser in den Parametersatz.
Neural Capture:
Also wie gesagt .... Kaffeesatz.
Ich glaube nicht, nein bin Überzeugt davon, dass hier kein mit Signalen rechnendes neuronales Netz entwickelt wurde. Das ist Quatsch.
Ich glaube hier geht es viel mehr um die Methodik den Parametersatz für die vorgegebene Architektur zu finden. Bei Kemper gibt es da intelligente Algorithmen, die gezielt die Parameter berechnen. Hier werden wohl die Parameter durch neuronale Netze eingestelle (reinste Vermutung!!!!!!). Jetz würde man durch Lernalgorithmen wie Backtracking das Netz schrittweise lernen lassen. Das bedeutet aber, dass irgenwie die Einstellungen des generischen AMPs im jeweiligen Lernschritt bewertet werden müssen. Daumen hoch oder runter. Weiter lernen oder gut so.......
Mich würde interessieren, wie lang so ein Lernen dauert. Ober das der Anwender kann, etc.....
Drives hiermit so nachzubilden ist glaube kein Problem, Es sind ja schließlich streng genommen auch "nur" Verstärker.
Um z.B. Modulationseffekte nachzubilden muss erstmal ein generische Modulationseffekt geschaffen werden, welches mit einem Parametersatz konfiguriert wird. Dann sind die Messungen, ob gut, schlecht, weit weg, nah dran,..... sicher schwieriger zumindest ANDERS als bei AMPs.
Patente:....
Ohne auch nur eines gelesen zu haben. Die intelligenz beim Kemper liegt in der Berechnung der Parameter. Die herangehensweise deren Bestimmung wäre hier eine komplett andere. Also würde ich da erstmal ganz naiv kein Problem sehen.
Zukunft:
Diese ganzen bisherigen Technologien sind "nur" darauf ausgelegt eine bestimmte Sache nachzubilden. Es werden Schrauben gedreht, bis sich etwas genau so verhält wie etwas Vorgegebenes. D.h. auch , dass ich wegen mir unendlich nah ran komme, es so aber niemals komplett erreiche bzw. übertumpfen kann. Genau hier liegt meines Erachtens das Dilemma dieser Ansätze. Da stimme ich dem Paco zu 100% zu.
Um "besser" als ein Röhrenamp zu werden muss ich vor allem "anders" werden und kann nicht versuchen gleich zu sein. Ob das dann besser ist wird immer Geschmacksache bleiben und es wird viel darüber "diskutiert" werden. Wir Gitaristen sind vielleicht ein zu konservativer Haufen. Fürher war alles besser und so.....
Ich hoffe noch auf den mutigen Pionier der uns zeigt wo der Hammer hängt. Denn eins ist klar, grundsätzlich sind mit Hilfe von DSP Algorithmen Dinge möglich, die in analoger Welt so nicht gehen......
Eins muss ich noch klar stellen. Habe als Modeller ein AXE3 und bin sehr zufrieden damit!! Wahrscheinlich gehöre ich auch zu den ewig gestrigen und werde diesen Messias nicht erkennen, weil ich einfach die Musik mag die ich mag