Vielleicht mal etwas Grundsätzliches, um Diskussionen dieser Art ein wenig zu relativieren
und ihren Sinn und Gehalt richtig einzuordnen.
Was mir immer wieder in diesem Zusammenhang auffällt;
Sie finden idR. bar jeder betriebswirtschaftlichen Grundlage und Betrachtung statt.
Oft wird zudem argumentiert, dass der Blick in ein Gerät, die Begutachtung und eine mehr oder weniger
zuverlässige wertmäßige Einordnung der verbauten Komponenten, einen Anhaltspunkt dafür liefert,
ob der Preis für das Gerät marktgerecht, angemessen und vertretbar ist.
Diese Einschätzung ist schlicht falsch und wird der Fragestellung in keinster Weise gerecht!
Wer hier einigermaßen mit BWL & ReWe & Kalkulation im industriellen Bereich vertraut ist,
dem sind Begriffe wie
Preisbildung und Wertschöpfung idR. vertraut und bekannt.
Ich möchte das hier nur mal sehr rudimentär und in Stichworten auflisten;
Wer sich für Kalkulation und diese Sachen interessiert, der findet ggf. genug Material dazu in Fachbüchern und im Netz.
Stückkosten der Bauteile, Lohnkosten, kalkulatorische Kosten etc., also alle fixen & variablen Kosten,
die in jeweils
einem der an dem Produktions- & Vertriebsweg beteiligten Unternehmen anfallen;
Plus die jeweiligen Handelspannen bzw. kalkulatorischen Kosten (je nach Verhältnisrechnung zu Selbstkosten oder Bezugspreis);
@f.f Hinweis; Der letzte Punkt bezieht sich auch auf Deine Aussage über die Kosten als den Unterschied zwischen EK und VK.
Man nennt das Handelsspanne oder kalkulatorische Kosten, je nach Rechenweg.
Alle diese Kosten summieren sich auf, verhalten sich also kumulativ auf Basis der beteiligten Partner im Produktions- & Vertriebsweg.
Plus geltende Marktgesetzmäßigkeiten (Angebot/Nachfrage);
Plus die erwartbaren oder einigermaßen kalkulierbaren Absatzmengen;
(Kühlschränke, Waschmaschinen werden zBsp. in größerem Umfang abgesetzt, als FAS Produkte!)
Plus Transportkosten & Einfuhrumsatzsteuer etc., wenn die Geräte in den EU-Vertrieb gehen;
Plus fixe & variable Kosten & Gewinnzuschlag bei G66;
Plus
virtuelle und zudem
abzugeltende Leistungen hinsichtlich der DSP-Software, die konzeptionell entwickelt
und codiert werden muss, plus die Ideen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung etc.;
Die Software ist, wie bereits durch Kollegen erwähnt, ein wesentliches Kernelement in diesem Modeler-System.
Alle diese Sachen fließen schlussendlich in den Verkaufspreis für uns Endverbraucher ein.
Wenn man alleine diese Auflistung betrachtet und versteht, sollte klar werden, dass Diskussionen auf der Grundlage
der mehr oder weniger zuverlässigen Ermittlung der Materialkosten verbauter Teile an und in einem Gerät
völlig sinnfrei sind.
Diese vermeintlichen Kosten werden ja idR. auch noch auf der Grundlage von Brutto-Verbraucherpreisen ermittelt.
Ob also der Preis für diese Pedale gerechtfertigt ist, können wir dann beurteilen, wenn wir die gesamte Produktions- &
Vertriebskette hinsichtlich der o.g. Faktoren kennen bzw. untersucht haben.
Alles andere ist Spekulation und Verhältnisrechnung durch in Bezug setzen zu vergleichbaren Produkten.
Also effektiv betrachtet eher unergiebig.
Frohes Neues allerseits!
Mike
Und noch etwas zum nachdenken:
Nur weil man den Aufbau einer Uhr kennt, weiss man noch lange nicht, was Zeit ist.
Passt so schön zum Thema ...